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siggi_siggi_siggi
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Beiträge: 645

New PostErstellt: 17.05.06, 08:43     Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit

    Zitat:
    Meine Erfahrung ist (Extremfälle wie Somalia natürlich ausgeschlossen) je weniger Steuern in einem Land bezahlt werden, umso weniger Bürokraten werden finanziert
Das ist nur bedingt richtig. Steuern werden beispielsweise auch für soziale Leistungen und den Verteidigungshaushalt verwendet. Beides hat mit (fühlbarer) Bürokratie erst einmal nicht sehr viel zu tun. Auch nicht zu vernachlässigen sind bei der Betrachtung andere Zwangsabgaben: KV, RV, AV, PV, IHK Beiträge, der Schornsteinfeger, etc.
Auch ist wichtig, welchen Aufwand ein Bürger treiben muss, um gewisse Anforderungen der Bürokratie zu erfüllen. Beispiel: Beantragung eines polizeilichen Führungszeugnisses. In D in einer halben Stunde erledigt. Das Führungszeugnis selbst kommt per Post. An meinem Wohnsitz (ein Land mit sehr niedrigen Steuern): Dreimal in einer langen Schlange stehen (für das Empfangen des Antrags, für das Stellen des Antrags und für die Abholung des Führungszeugnisses), Bareinzahlung der Gebühr an der Kasse (wieder in einer langen Schlange stehen) Aufwand ca. 7,5 Stunden! Damit wird dieselbe Tätigkeit hier als Strafe empfunden, in D freut man sich gerade auch nicht, aber es ist eigentlich ohne Probleme machbar.

Zur Lotterie:
Besteuert wird die Betreibergesellschaft der Lotterie und zwar sind rund die Hälfte aller Einsätze an den Staat abzuliefern. Der Lotteriegewinn ist selbst beim Empfänger steuerfrei, die Erträge daraus sind wie alle Erträge aus Kapitalvermögen natürlich steuerpflichtig.

Steuerpflicht von Deutschen im Ausland:
Auch die USA koppeln die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft (sonst aber kein Land der Welt). Viel ändern würde sich nur für Personen, die in einer Steueroase wohnen. Definition des Wortes Steueroase: Staaten mit denen Deutschland kein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen hat. Für DBA Staaten (wie beispielsweise Südamerika) regelt dieses DBA, welcher Staat die Besteuerungsrechte aus welchen Einkunftsquellen hat. Wohnt man im Ausland, hat in D also keinen Wohnsitz (hält auch kein Zimmer bei den Eltern mehr für Wohnzwecke bereit), hat keine Immobilien, keine Firmen, etc. hat also wirklich alle Brücken hinter sich abgebrochen, dann liegt somit die Besteuerung immer bei dem Wohnsitzstaat. Also für viele Personen, die im Ausland leben: Kein Grund zur Panik.

"Auswanderungssteuer für Selbstständige"
Das heißt korrekt Wegzugsbesteuerung. Das gilt nicht für Selbständige, sondern nur für wesentliche Beteiligungen an einer deutschen Kapitalgesellschaft, d.h. Gesellschafter, die mehr als 1% des Stammkapitals einer GmbH oder AG halten. Das wird es auch in Zukunft geben, nur wenn der Wohnsitz innerhalb der EU verlegt wird, steht dieses Gesetz wohl EU-Regelungen entgegen. Von dieser Regel bin ich auch betroffen, daher habe ich noch einen Wohnsitz in D, obwohl mein Lebensmittelpunkt im Ausland liegt. Andererseits kann man den Hintergrund der Regel verstehen. Würde hier Deutschland nicht die Veräußerungsfiktion beim Wegzug ansetzen, dann könnte beispielsweise eine Person (wie seinerzeit der Eigentümer von Horten) einfach in die Schweiz auswandern und dort dann das Unternehmen verkaufen. Nach dem Wegzug hätte die Schweiz das Besteuerungsrecht, die es aber nicht wahrnimmt (Besteuerung nach "Aufwand der Lebensführung" in der Schweiz, d.h. konstante Steuer unabhängig von der Höhe des Einkommens) und somit könnte man alle Steuern effektiv vermeiden. Das führt nicht zu mehr gefühlter Steuergerechtigkeit in D. Bitte bedenken: Diese Aussage kommt von jemanden, der selbst unter dieser Regel "leidet".

Was mich mehr persönlich mehr gestört hat und auch sicherlich meinen Entschluss D zu verlassen massiv gefördert hat ist die Tatsache, dass ich als Geschäftsführer einer kleinen GmbH regelmäßig Wochenende durcharbeiten musste, dann aber die Früchte des Erfolges mit ca. 60% besteuert werden. Irgendwann hab ich es dann auch begriffen und seit 2 Jahren ist mein maximaler Steuersatz 13%.

Gruß
Siggi

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