reinhard
Dauerschreiber
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Erstellt: 02.06.08, 13:14 Betreff: Karabach im Deutschen Bundestag |
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In der Bundestags-Schrift "Das Parlament" erschien gerade ein Beitrag über die Konflikte im Südkaukasus. Da geht es natürlich auch um Karabach:
Zitat:
Zank auf Wiedervorlage
In der Region glimmen Grenzkonflikte. Die Minderheiten berufen sich auf den Fall Kosovo
Die drei Minderheiten im Südkaukasus begrüßten die Unabhängigkeitserklärung des Kosovos im Februar ausdrücklich: Kein Wunder - die Abchasen und Osseten in Georgien wie die Armenier in Berg-Karabach kämpfen selbst seit nunmehr zwanzig Jahren um ihr Selbstbestimmungsrecht. Die Konflikte glimmen und kommen immer wieder offen zum Ausbruch. |
Und weiter unten heißt es zu Karabach:
Zitat:
Der Fall Berg-Karabach
Beim Berg-Karabach-Konflikt zwischen den christlichen Armeniern und den moslemischen Aserbaidschanern handelt sich nicht um einen Religionskrieg. "Wir Armenier haben keinen Konflikt mit dem Islam oder der islamischen Welt", sagt der Erzbischof von Berg-Karabach, Parkew Martirosjan. Den Menschen gehe es allein um ihre Grundrechte, "frei in ihrer Heimat zu leben, frei ihre Sprache zu sprechen und ihren Glaube auszuüben". Damit es zu einem Friedensvertrag kommen kann, fordert Armenien die "endgültige Unabhängigkeit der Republik Berg-Karabach von Aserbaidschan". Erst dann könne die Rückgabe der im Krieg besetzten aserbaidschanischen Territorien erfolgen. Der westlichen Staatengemeinschaft warf die armenische Regierung vor, eine doppelgleisige Strategie zu verfolgen: Einerseits werde erklärt, dass die Unabhängigkeit des Kosovos kein Präzedenzfall für die Lösung anderer Konflikte sei, denn jeder Fall sei einmalig. Andererseits sollen alle übrigen "eingefrorenen Konflikte" in einer UN-Resolution gemeinsam thematisiert werden.
Als Antwort auf die Unabhängigkeitserklärung des Kosovos am 17. Februar startete Aserbaidschan vor den Vereinten Nationen eine diplomatische Offensive. Mit Blick auf die Unterstützung der Unabhängigkeit des Balkan-Staates durch die EU hoffte Baku in New York auf mehr Verständnis. Dass Aserbaidschan die Karabach-Frage vor die UNO brachte, sollte zugleich seine Unzufriedenheit mit der Tätigkeit der Minsker Gruppe der OSZE signalisieren, die sich mit der Lösung des Konfliktes beschäftigt. Die UN-Resolution fordert den "unverzüglichen, vollständigen und bedingungslosen Abzug aller armenischen Truppen aus allen besetzten Territorien der Republik Aserbaidschan". Pikant: Ausgerechnet die drei Co-Vorsitzenden der Minsker Gruppe der OSZE - USA, Russland und Frankreich - stimmten gegen diese UN-Resolution. Allerdings stellten die USA, Russland und Frankreich Mitte März klar, sie würden die "territoriale Integrität Aserbaidschans anerkennen", nicht jedoch die "Unabhängigkeit Berg-Karabachs". Diese Stellungnahme Russlands zeigt, dass Moskau Berg-Karabach nicht mehr diplomatisch unterstützt. |
Der ganze Artikel hier: http://www.bundestag.de/dasparlament/2008/23/EuropaWelt/20656030.html
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