gerdi, ich glaube das bild ist echt.
habe eben meinen nachbarn erdal üzmüs nach seiner meinung gefragt. er bestätigte mir die echtheit. fragte dann aber: was ist eigentlich "getürkt"?
hier eine mögliche erklärung:
Was ist ,,getürkt“?
Der Deutsche führt niemanden hinters Licht. Der Türke schon. Warum sonst gäbe es die Redewendung: „Das ist getürkt“? Nun gut, die politisch korrekt schreibende Zunft vermeidet die diskriminierende Floskel – aber im Alltag begegnet man ihr nach wie vor.
Und wer ist schuld daran? Ein sächsischer Adeliger, der im 18. Jahrhundert ganz Europa mit einem Schachautomaten getäuscht hat.
Der Dichter und Hofrat, Baron Wolfgang von Kempelen (1734 - 1804), gilt bis heute als bedeutender Erfinder von „Rokoko-Hightech-Maschinen“. Dazu gehört auch der erste Schachautomat der westlichen Welt, den er 1769 am Wiener Hof der Öffentlichkeit präsentierte. Er nannte seine „denkende“ Maschine „den Türken“. Denn vor der unförmigen Kiste mit dem Schachbrett saß eine lebensgroße, prunkvoll osmanisch gekleidete Puppe.
Das Geheimnis seiner Maschine, behauptete von Kempelen, liege allein in der komplexen Zahnrad-Mechanik im Inneren der Kiste. Die Schnelligkeit, mit der der mechanische „Türke“ fast jeden Schachspieler seiner Zeit schlug, ließen an dieser Erklärung zweifeln. Jeder Schach-Profi oder Computerexperte der heutigen Zeit würde diese Zweifel bestätigen. Es muss also getrickst worden sein. Die Überlieferung berichtet denn auch, dass sich ein Mensch im Gehäuse der Maschine versteckte. Über eine mechanische Steuerung konnte er seine Schachfiguren mit dem Arm der „Türken-Puppe“ bewegen. Den Spielstand übersah er, indem er in geschickt angeordnete Spiegel blickte, wie sie auch von Zauberkünstlern verwendet werden.
Der erste Käufer des „Schach-Türken“ war Friedrich der Große, der Preußenkönig soll den Schwindel bald bemerkt haben. Im Volk verbreitete sich die Wahrheit über den Schach-Türken nur langsam, weil verschiedene Schachmeister gegen den Automaten antraten und mit öffentlichen Vorführungen die Legende von der denkenden Maschine am Leben hielten.
Baron von Kempelen hatte das Geheimnis seines Automaten mit ins Grab genommen. Die Menschen seiner Zeit vertrauten dem „Schach-Türken“, war doch der Glaube an die Allmacht der Technik im 18. und 19. Jahrhundert grenzenlos. Entsprechend tief saß später die Enttäuschung über die Vorspiegelung falscher Tatsachen: Jener Schachautomat war nur getürkt.
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