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Autor Beitrag
Graf von Zemeron
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Beiträge: 667


New PostErstellt: 29.10.07, 19:56     Betreff: Re: Mittelalter - Wie, Wann, Wo ???

Sandisk Sansa Clip Tragb...
 
 

 


Der Begriff Mittelalter bezeichnet eine Epoche in der europäischen GeschichteAntike (bis ca. 600 n. Chr.) und der Neuzeit
(beginnt zwischen 1453 und 1517), die christliche und antike sowie
keltische, germanische und slawische Entwicklungen zusammenführte. zwischen der Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Daneben waren die Idee der Einheit der christlichen Kirche (die aber faktisch nach dem großen Schisma mit der Ostkirche nicht mehr bestand) sowie ein recht einheitliches Weltbild kennzeichnend für diese Epoche. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.

Geschichte des Begriffs „Mittelalter“

 
 

Das christliche Mittelalter sah sich selbst noch nicht als ein
„Mittelalter“, sondern verstand sich heilsgeschichtlich als eine im
Glauben allen anderen Zeitaltern überlegene aetas christiana („christliches Zeitalter“), die mit der Geburt Christi begann und erst mit dem Jüngsten Tag enden sollte. Während die vorausgegangenen Weltalter der Heilsgeschichte gemäß der Lehre von den drei, vier oder sechs Weltaltern (aetates mundi) noch weiter unterteilt wurden, gab es für die interne Periodisierung der aetas christiana
kein fest etabliertes Epochenschema, sondern lediglich Ansätze wie die
Lehre von den sieben Perioden der Kirche (abgeleitet aus der
Johannesapokalypse) oder die von Joachim von Fiore
begründete Einteilung in eine Zeit des „Sohnes“ (von der Geburt Christi
bis etwa 1260) und eine darauffolgende Zeit des „Geistes“.

 

Die Vorstellung, dass auch innerhalb der aetas christiana
geschichtliche Entwicklung im Sinne von Fortschritt oder Verfall
stattfinden könnte, war dem christlichen Mittelalter dabei keineswegs
fremd, war aus der Sicht der römischen Kirche jedoch prekär, weil diese
einerseits eine Weiterentwicklung oder Überbietung der christlichen
Lehre seit der Zeit des Evangeliums und der Kirchenväter
nicht zulassen oder zugeben und andererseits auch die eigene
Entwicklung nicht unter dem Gesichtspunkt des Verfalls betrachten
lassen wollte. Soweit sich entsprechende Geschichtsvorstellungen mit
kirchenkritischen Reformkonzepten und eschatologischen
Berechnungen der Endzeit verbanden, wurden sie deshalb, wie die Lehre
Joachims und seiner Nachfolger, von der römischen Kirche bekämpft.

 

In der politischen, dabei gleichfalls heilsgeschichtlich
ausgerichteten Geschichtsbetrachtung traten
Periodisierungsvorstellungen besonders in Form der Lehre von der Translatio imperii auf, wonach die römische Kaiserwürde zunächst auf die oströmischen Kaiser von Byzanz, dann in der renovatio imperii Karls des Großen auf die Franken und schließlich mit der Kaiserkrönung Ottos des GroßenHeiligen Römischen Reiches
übertragen wurde. Die Translatio-Lehre war mit der christlichen
Weltalterlehre im Ansatz vereinbar, da sie die Vorzugsstellung und
dogmatische Einheit der aetas christiana
nicht in Frage stellte und ihr Konfliktpotential stattdessen in der
Beziehung zwischen Papst und Kaisertum lag. Ein Periodensystem für die
Geschichtsschreibung zur christlichen Epoche ergab sich jedoch aus
dieser Vorstellung nicht. auf die Kaiser des

 

Der Begriff Mittelalter wurde in der Form medium aevum („mittleres Zeitalter“) erstmals im 14. Jahrhundert von italienischen Humanisten
eingeführt, die damit dann in den beiden folgenden Jahrhunderten
zugleich auch das Verständnis der eigenen Epoche als Epoche der
Wiedergeburt (Renaissance)
begründeten. In der humanistischen Geschichtsbetrachtung wurde der
christliche Glaube nicht in seiner allgemeinen Verbindlichkeit, sondern
in seiner Gültigkeit als Maßstab für die Bewertung der
weltgeschichtlichen Entwicklung entthronisiert und durch ein
profangeschichtliches, nicht mehr primär von Theologen, sondern von
Dichtern und Philologen konstruiertes Ideal der griechisch-römischen
Antike ersetzt. Aus humanistischer Sicht war das Mittelalter ein
„dunkles Zeitalter“ (aetas obscura),
eine Epoche des Zerfalls und des Niedergangs, in der der sprachliche,
literarische, technologische und zivilisatorische Entwicklungsstand der
griechisch-römischen Antike bedingt durch den Einfall germanischer
Völker und das dadurch herbeigeführte Ende des Weströmischen Reiches
verloren ging, um erst in der eigenen Zeit durch die Wiederentdeckung
antiker Quellen und die Wiederbelebung antiker Stilnormen zum
Gegenstand der Nachahmung (imitatio) oder sogar Überbietung (aemulatio) zu werden.

 

Der Begriff des Mittelalters hat sich in der Folgezeit dann als
Epochenbegriff mit tendenziell abwertender Bedeutung etabliert, wobei
die Epochengrenzen meist einerseits mit dem Ende des Weströmischen
Reiches im Jahr 476 und andererseits mit der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 durch die Osmanen
angesetzt wurde, letzteres speziell im Hinblick darauf, dass
byzantinische Gelehrte bei ihrer Flucht in den Westen wichtige
griechische Handschriften mitbrachten, die dem lateinischen Mittelalter
unbekannt geblieben oder nur durch arabische Übersetzungen bekannt
geworden waren.

 

Eine dezidiert positive Neubewertung, zum Teil verbunden mit
nostalgischer Verklärung und mit dem Bedürfnis nach Bestimmung der
eigenen christlichen oder nationalen Wurzeln und Identität, kam erst in
der Zeit der ausgehenden Aufklärung und besonders dann in der Romantik
auf und war seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts ein wesentlicher
Antrieb für die verstärkte philologische und historische Beschäftigung
mit dem Mittelalter. In der modernen Forschung werden die originären
Leistungen des Mittelalters und dessen eigene Kontinuation antiker
Überlieferung nicht mehr wertend an der humanistischen Elle antiker
„Größe“ gemessen, sofern Fortschritt, Verfall oder Wiedergeburt
überhaupt noch als geeignete Kategorien wissenschaftlicher
Geschichtsforschung angesehen werden, und an die Stelle
nationalistischer tritt häufig eine europäisch ausgerichtete
Rückbesinnung, die die „Geburt Europas im Mittelalter“ (Jacques Le Goff) betont.

 

Mit dem humanistischen Begriff der aetas obscura
verwandt, aber in der Bedeutung abweichend ist der besonders in der
englischsprachigen Geschichts- und Frühgeschichtsforschung etablierte
Begriff der Dunklen Jahrhunderte (Dark Ages),
worunter allgemein Perioden fehlender oder in der Forschung noch nicht
aufgearbeiteter schriftlicher bzw. archäologischer Überlieferung, meist
als Zwischenphasen gegenüber vorausgegangenen, vergleichsweise besser
dokumentierten Perioden verstanden werden. In der Geschichte Englands
zum Beispiel bezeichnet man so speziell den Zeitraum nach dem Ende der
römischen Besatzung bis etwa zur Zeit König Alfreds von Wessex, also
die Zeit der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jüten.

 

Außerhalb der Fachsprache werden heute Denk- oder Verhaltensweisen
oder ganze Kulturen als „mittelalterlich“ bezeichnet, um ihnen einen
besondere Rückständigkeit und Mangel an Aufklärung und Humanität
zuzuschreiben.






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Liebe ist die Magie selbst und die größte Macht auf Erden. Zusammen Verbunden durch die Dunkelheit - Der Mond ein ort der stille der dir zeigt wer wir sind... Menschen... !?


[editiert: 29.10.07, 19:59 von Graf von Zemeron]
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