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Autor Beitrag
Graf von Zemeron
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Beiträge: 667


New PostErstellt: 29.10.07, 20:00     Betreff: Re: Mittelalter - Wie, Wann, Wo ???

Hiobs Brüder

Zeitliche Einordnung


Die Bezeichnung „Mittelalter“ bezieht sich in erster Linie auf die Geschichte des christlichen Abendlands
vor der Reformation, denn der Begriff wird kaum im Zusammenhang mit
außereuropäischen Kulturen verwendet. Im Groben ordnet man das
Mittelalter in die Zeit von 500 bzw. 600 n. Chr. bis etwa 1500 ein.
Wesentlich genauer sind jedoch folgende Merkmale:


Das Mittelalter erstreckt sich ungefähr vom Ende der Völkerwanderung (375–568) bzw. vom Untergang des weströmischen Kaisertums 476 bis zum Zeitalter der Renaissance
seit der Mitte des 15. Jahrhunderts bzw. bis zum Beginn des
16. Jahrhunderts. (Bezüglich der Problematik der Datierung des Beginns
des Mittelalters siehe Ende der Antike und Spätantike.)


Die Datierungen sind nicht immer einheitlich, es kommt oft darauf
an, welche Aspekte der Entwicklung bevorzugt werden und von welchem
Land man ausgeht. Stellt man zum Beispiel den Einfluss des Islam in den Vordergrund, kann man Mohammeds Hidschra (622) oder den Beginn der arabischen Expansion
ab 632 als Beginn sehen. Ebenso gibt es unterschiedliche
Datierungsmöglichkeiten für das Ende des Mittelalters, beispielsweise
die Erfindung des Buchdrucks (um 1450), die Eroberung von Konstantinopel 1453, die Entdeckung Amerikas 1492 oder auch der Beginn der Reformation (1517). Fokussiert man einzelne Länder, so kann man auch zu verschiedenen Eckdaten kommen. So endete die Antike
am Rhein oder in Britannien aufgrund der dortigen Entwicklungen während
der Völkerwanderung sicher früher als etwa in Syrien. Auf der anderen
Seite war zum Beispiel zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Italien bereits das Zeitalter der Renaissance angebrochen, während man zur gleichen Zeit in England noch vom Mittelalter spricht.



Untergliederung des Mittelalters


Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der
Nationalidee beeinflusste, an der fränkischen und deutschen
Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das Mittelalter
vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:


  • Frühmittelalter (6. Jahrhundert bis Anfang 10. Jahrhundert), die Epoche der Merowinger und Karolinger
  • Hochmittelalter (Anfang 10. Jahrhundert bis ca. 1250), die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer
  • Spätmittelalter (ca. 1250 bis ca. 1500), der Herbst des Mittelalters, nach dem Scheitern der klassischen Kaiseridee

Diese Trinität war an der Vorstellung von Aufstieg, Blüte und Verfall ausgerichtet.


Durch veränderte Fragestellungen, insbesondere auch den Einfluss
wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen, ging
man allmählich von dem an der Herrschergeschichte ausgerichteten
Ordnungsmodell ab und betonte die Veränderungen des 11./12. Jahrhundert
als entscheidende Zäsur des als Mittelalter bezeichneten Jahrtausends. Oft führt das dazu, dass man nur noch das frühere vom späteren Mittelalter unterscheidet.


Von einzelnen Autoren vorgenommene abweichende Ein- und Zuordnungen
sind naturgemäß von unterschiedlichen Fragestellungen und
Schwerpunktsetzungen beeinflusst. Neben sachlichen Kriterien haben sie
bisweilen auch Profilierungsgründe zur Ursache.



Frühmittelalter


Hauptartikel: Frühmittelalter


Die Völkerwanderung wird von der Forschung als Bindeglied zwischen Antike und Mittelalter angesehen und der Spätantike zugerechnet. Mit dem Ende der Völkerwanderung beginnt das Frühmittelalter.


Im Frühmittelalter fanden viele einschneidende Entwicklungen statt. So wird Europa bis etwa 600 weitgehend christianisiert, hauptsächlich durch die Tätigkeit irischer Missionare. Etwa um 500 beginnt unter König Chlodwig, der mit seinem Volk geschlossen zum Christentum übergetreten war, der Aufstieg des Fränkischen Reiches, das sehr bald auf den Überresten des Weströmischen Reiches
und der Reiche der anderen germanischen Völker seine Vorherrschaft in
West- und Mitteleuropa begründet. Den Höhepunkt dieser Entwicklung
stellt die Krönung Karls des Großen
zum römischen Kaiser durch den Papst an Weihnachten des Jahres 800 dar.
Nach seinem Tod 814 zerfällt das fränkische Reich allmählich. Aus
seiner westlichen Hälfte entsteht das spätere Frankreich, während sich
aus der Osthälfte später das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“ entwickelt. Daneben erhält der Papst durch die sogenannte Pippinische Schenkung
754 neben seiner geistlichen nun auch weltliche Macht, was in Zukunft
des Öfteren zu Spannungen zwischen den Königen und dem Papst führen
sollte.


Ebenfalls in diese Zeit fallen die Einfälle der Wikinger sowie der Magyaren
zwischen 800 und 1100 bzw. 900 und 950. Zusammen mit der Eroberung
Nordafrikas und eines Großteils der iberischen Halbinsel von ca. 650
bis 720 durch die Moslems bewirken sie die Auslöschung der letzten spätantiken
Strukturen – sofern sie noch vorhanden waren – und setzen eine
Entwicklung in Gang, die die Bauern im Frankenreich ihrer Freiheit
beraubt und die staatliche Autorität zersplittert, da die Verteidigung
der einzelnen Gebiete den dortigen Grundherren auferlegt wurde. Dies
führt letztendlich zum Entstehen des feudalistischen
Wirtschaftssystems. Die britischen Inseln und Nordfrankreich haben am
meisten unter den Angriffen der Wikinger zu leiden, wobei die Angreifer
in Britannien einige Königreiche errichten, aus denen später England entsteht.


Wirtschaftlich stellt das Frühmittelalter hauptsächlich eine Zeit der Naturalwirtschaft dar, wobei besonders das System der Grundherrschaft herauszustellen ist. Wesentliche Kulturträger sind das Byzantinische Reich, die Klöster, insbesondere die des Benediktinerordens, sowie die Gelehrten des arabisch-muslimischen Kulturkreises. Vor allem durch letztere kann ein wesentlicher Teil der antiken Literatur und Wissenschaften bewahrt werden.



Hochmittelalter


Hauptartikel: Hochmittelalter


Das Hochmittelalter ist die Blütezeit des Rittertums und des römisch-deutschen Kaiserreichs, des Lehnswesens und des Minnesangs.
Man kann diese Ära auch als Zeitalter der Wiedererstarkung Europas
bezeichnen, denn die europäischen Staaten entwickeln seit etwa 900
immer mehr Macht. Die Bevölkerung beginnt zu wachsen, Handwerk und
Handel werden gefördert und auch die Bildung ist nun nicht länger
ausschließlich ein Privileg des Klerus.


In diese Epoche fallen als wahrscheinlich bekanntestes Ereignis die Kreuzzüge, in denen sich der massive Einfluss der seit 1054 gespaltenen Kirche zeigt (siehe hierzu auch Morgenländisches Schisma).
Während der Kreuzzüge ziehen immer wieder Heere aus West- und
Mitteleuropa in den Nahen Osten, um die Stätten des neuen Testamentes
von den Moslems zu „befreien“, doch gelingt es den Europäern nicht,
sich dauerhaft dort festzusetzen. Später treten die einstmals
religiösen Ziele der Kreuzzüge oftmals zugunsten von Machtgelüsten oder
Profitgier in den Hintergrund.


Im Laufe der Kreuzzüge entwickelt sich auch ein Fernhandel mit der Levante, von dem insbesondere die italienischen Stadtstaaten profitieren. Mit dem Handel, der dort die Geldwirtschaft an Bedeutung gewinnen lässt und so zum Entstehen einer frühen Form des Kapitalismus führt, finden auch neue oder wiederentdeckte Ideen nach Europa, so wird zum Beispiel Aristoteles zur wichtigsten nicht-christlichen Autorität innerhalb der Scholastik. Vor allem in Mitteleuropa entsteht das Zunftwesen, das die sozialen und wirtschaftlichen Vorgänge in den Städten stark prägt.


Es ist auch die Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht im Investiturstreit, welcher die Einsetzung mehrerer Gegenpäpste zur Folge hatte. Die wichtigsten Orden des Hochmittelalters sind neben den Zisterziensern die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner. Daneben entstehen neue christliche Laienbewegungen, die von der katholischen Kirche als häretisch bezeichnet werden, darunter die Glaubensbewegungen der Katharer oder Waldenser. Im Hochmittelalter wird deshalb die Inquisition ins Leben gerufen, um gegen diese sog. Ketzer vorzugehen.


In Nord- und Osteuropa hatten sich im Zuge der fortschreitenden Christianisierung neue Königreiche wie England, Norwegen, Dänemark, Polen, Ungarn und Böhmen gebildet. Ebenso entstanden noch weiter im Osten unter dem Einfluss der Wikinger und orthodoxer Missionare aus dem byzantinischen Reich weitere Staaten wie das Kiewer Reich. Während Byzanz durch den vierten Kreuzzug im Jahre 1204 eine entscheidende Schwächung seiner Macht erfährt, wird das Reich der Kiewer Rus im Zuge des Mongolensturms
1223 zerstört; weitere osteuropäische Staaten (vor allem Polen und
Ungarn) entgehen nur knapp dem Untergang. Daneben beginnen ab 1000 die
nach der islamischen Eroberung verbliebenen christlichen Staaten der
iberischen Halbinsel mit der sogenannten Reconquista, also der Rückeroberung des späteren Staatsgebietes von Spanien und Portugal von den Mauren.





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