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Titel:
Ein stummer Schrei
Fandom:
Gundam Wing
Autor:
Wing
eMail:
[email protected]
Pairing:
1x2x1, 3x4, 6x5
Warnung:
MA
Geladen:
592 mal.
Einstufungen:
angst death lemon lime songfic

 

"Ich weiß nicht, ob jemals jemand diese Seiten finden wird, aber wenn
doch, dann will ich ihm raten, sie zu lesen, denn er befindet sich in
gefährlichem Territorium und wenn er nicht sofort aus dieser Stadt
verschwindet,ist sein Leben in großer Gefahr. So, wie es meines
einmal war......"

Ein stummer Schrei IV


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Ein stummer Schrei 4

Heero! Ich warte jetzt die sechste Nacht auf dich. Warum dauert das solange? Wenn sie dir irgend-
etwas angetan haben, dann gnade ihnen Gott, denn ich werde es nicht tun. Dann werde ich die-
ses Zimmer verlassen und sie suchen, bevor mir mein Hunger den Verstand völlig geraubt hat. Und
ich bin in der richtigen Stimmung, glaub es mir. Ich bin hochgeschreckt aus einem unruhigen Schlaf.
Ein leiser, unterdrückter Schrei verließ meinen Mund, bevor ich es verhindern konnte. Keuchend
versuchte ich meine Sinne unter Kontrolle zu bringen. Die Schritte auf dem Gang, das Schlagen ihrer
Herzen, kaum gefiltert durch die Luft und die Tür dringt es in mein Ohr. Der Geruch lebendiger Men-
schen um mich herum, der Geruch ihres..............Ich verschließe die Tür und lehnte mich dagegen.
Nicht, das sie mich im Notfall aufhalten würde, aber es war mehr symbolisch.

Ein leises Klopfen ertönt hinter mir, Ich fahre herum. Sie ist es.........ich höre das aufgeregte Pochen
ihres Herzens, rieche ihr Parfum und ich rieche.........Ich stöhne auf. "Sir? Ihr Essen!" ruft sie leise und
klopft noch einmal zaghaft an die Tür. Meine Hand gleitet wie von selbst hinunter zum Türgriff, er-
greift den Schlüssel. Dann ziehe ich meine Hand mit einem Ruck zurück. Erschrocken weiche ich ein
paar Schritte zurück. Ich schüttle meinen Kopf und atme heftig. Nur noch ein paar Handgriffe. Aber
die Tür war immer noch verschlossen. "Stell es vor die Tür. Ich hole es gleich rein. Danke!" Meine
Stimme klingt heiser und ich höre überdeutlich das Klappern des Tabletts auf dem Marmorboden ne-
ben dem Teppich vor meiner Tür. Nein, das Essen wird heute draußen bleiben. Ich habe heute nicht
die Nerven, das Zeug zu zerkleinern und die Toilette hinunterzuspülen. Eigentlich habe ich nicht mal
die Nerven, hier ruhig sitzen zu bleiben. Ich greife nach meinem Schriftstück. Es funktioniert ganz gut,
mich damit abzulenken. Sonst wäre ich meiner Gier schon lange erlegen. Gestern habe ich nicht
einmal bemerkt, wie das Mädchen das Essen brachte.

Ich seufze und versuche die Geräusche, Gerüche und das ganze Geschehen um mein Zimmer he-
rum zu ignorieren. Langsam richtet sich meine völlige Aufmerksamkeit auf das halb beschriebene
Blatt Papier vor mir...................Ihr wollt jetzt sicher wissen, was Quatre sagte, als ich ihn getroffen ha-
be. Ich bin noch vor Sonnenaufgang nach Hause gegangen, obwohl Heero mich anflehte bei ihm
zu bleiben, wo ich zumindest vor dem Sonnenlicht geschützt war. Ich mußte zurück. Wenn Quatre
wirklich aus Sorge den Schwestern Bescheid gegeben hatte, würden die sicher die Polizei benach-
richtigen. Und das konnte ich nicht gebrauchen. Es regnete immer noch. Heero hatte dann nachge-
geben und mir nahe gelegt, auch an einem Regentag nicht zu lange im Licht zu bleiben. Nachdem
ich mich angezogen hatte, hatte er mich mit einer bestimmten Sorte Sonnenschutzcreme einge-
rieben. Ich mußte mich immer wieder bremsen, das Zeug ganz zu verreiben. Aber es erfüllte seinen
Zweck. Ich versprach ihm, sofort bei Einbruch der Dunkelheit bei ihm zu sein.

Ich hatte das Gefühl, das sich eine Einladung zum Essen von ihm jetzt etwas anders gestalten sollte.
Als ich zum Fenster hereinkam, bewegte ich mich lautlos. Es war seltsam. Ich hatte mich beeilen
wollen und dann sah ich schon das Waisenhaus vor mir. Es war mir ein Leichtes, mich schneller
zu bewegen, als die Passanten mich sehen konnten. Ich lächelte. Ein Gefühl breitete sich in mir aus.
Ein Gefühl wie...........Überlegenheit. Ja, ich denke das war es. Alles um mich herum war viel deutli-
cher und intensiver als es bisher gewesen war. Ich rannte lautlos auf mein geöffnetes Fenster zu und
sprang. Grinsend landete ich auf dem Fensterbrett und sprang ins Zimmer. Als ich mich aufrichtete, er-
schrak neben mir im Bett jemand. Das Licht der Nachttischlampe flammte auf und ich sah in Quatres
verängstigtes Gesicht. "Duo! Wo bist du gewesen? Geht es dir gut?" Er sprang aus dem Bett und
lief auf mich zu. Ich wich etwas zurück, doch er packte mich bei den Schultern. "Sieh mich an, Duo.
Geht es dir gut?" Er schrak zurück, als ich meinen Blick auf ihn richtete. Ich weiß nicht warum, doch
panische Angst trat in seine Augen. "Was........was ist mit dir passiert? Deine Augen......du bist so..........
anders!"

Er ließ mich los und ich seufzte. "Bin ich das wirklich?" Der blonde Junge nickte zaghaft und wich vor
mir zurück. "Du brauchst keine Angst zu haben, Quatre. Ich bin´s, Duo. Dein bester Freund." "Bist du
das wirklich?" Er sprach stockend und sank auf die Kante seines Bettes. Ich nickte und setzte mich
auf mein eigenes Bett. Quatre beobachtete mich lauernd. "Bist du wieder bei ihm gewesen?" "Ja.
Quatre, ich werde immer wieder zu ihm gehen." "Er hat dich verhext. Du bist nicht mehr du selbst."
"Ja......da hast du wohl recht. Zumindest zum Teil." sagte ich leise und sah auf meine Hände. "Aber ich
liebe ihn, und das wird sich niemals ändern. Ich werde immer wieder zu ihm gehen, Quatre. Ver-
stehst du das denn nicht?" Quatre nickte langsam und stand auf. Zaghaft kam er auf mich zu. Vor dem
Fenster war die Dämmerung. Es wurde immer heller und ich sah heraus. Der Himmel war mit dunklen
Wolken verhangen.

"Ich geh jetzt duschen. Treffen wir uns in der Kantine?" sagte ich und stand auf. Ich suchte ein paar
Kleider aus meinem Schrank und schloß mich im Bad ein. Quatre sah mir nach und dann hörte ich,
wie er sich anzog und das Zimmer verließ. Ich wechselte vorsichtig meine Kleider, um die Creme
nicht zu verwischen. Heero hatte sie mir zwar mitgegeben, aber besser war besser. Mein Blick fiel in
den Spiegel. Ich verharrte. Meine Haut wirkte blass, nicht so gebräunt wie bisher. Ich hatte nie be-
hauptet, gut oder schlecht auszusehen, aber an diesem Spiegelbild war etwas.....etwas Unwirkliches.
In meinen Augen brannte das gleiche Feuer, das ich in Heeros Augen so liebte. Ich hatte niemals
fiel Perfektion auf mein Aussehen verwandt, aber jetzt schien es, als gäbe es nichts, absolut gar nichts
zu verbessern. Ich wußte jetzt, was Heero gemeint hatte.

Ich lächelte. Irgendwie war es ermutigend. Ich ließ das schwarze Hemd lose über der Hose hängen.
Die Kleidung bildete einen heftigen Kontrast zu meinem Teint, aber ich trug nun mal am liebsten
schwarz. Ich verließ das Bad und trat an meinen Nachttisch. Etwas unangenehm war das helle
Licht doch. Ich suchte meine Sonnenbrille heraus. Ja, jetzt war es besser. Ich ging langsam zum
Essenssaal hinüber, begegnete den Blicken meiner Mitbewohner mit Gelassenheit. Sie sahen mir
nach. Ich wandte mich um und lächelte ihnen zu. Sie bewegten sich nicht, sahen mich nur an. Ich
verstand es gar nicht richtig, bis ich den Saal betrat. Ich hatte das Gefühl, mich in Zeitlupe durch den
Raum zu bewegen. Die Aufmerksamkeit sammelte sich in einer knisternden Aura um mich herum.
Fest sah ich in Quatres Augen, der mich ebenfalls anstarrte. Es mußte das sein, was mich an Heeros
Person am ersten Abend so fasziniert hatte.

Ich wußte nicht, was es war. Ich hatte nicht das Gefühl, mich anders zu bewegen oder zu verhalten.
Wahrscheinlich tat ich das auch gar nicht. Heute weiß ich, das jeder Vampir diese Ausstrahlung hat.
Je älter er wird, desto stärker wird diese Aura um ihn herum. Wie ein Konzentration der Kraft seiner
Unsterblichkeit. Sie beeinflußt die Gedanken der Menschen um ihn herum. So, wie er selbst alles viel
intensiver wahrnimmt und empfindet, so intensiv wird er von den Menschen wahrgenommen und
empfunden. Ich sank langsam auf meinen Stuhl und versuchte die Blicke zu ignorieren. Quatre atmete
scharf aus. "Ist es so hell hier drin, das du eine Sonnenbrille brauchst?" "Ich hab nicht geschlafen, Quatre.
Ich habe sooolche Ringe unter den Augen," witzelte ich und nahm mein Tablett von ihm entgegen.
"Davon war eben aber nichts zu erkennen. Im Gegenteil!" Er war immer noch mißtrauisch. Ich sah auf
mein Tablett hinunter und unterdrückte das flaue Gefühl in meinem Magen. Wenn ich jetzt nichts
essen würde................Quatre beobachtete mich genau. Ich griff nach dem Kaffee und nahm einen
tiefen Zug. Pfui Teufel. Ich unterdrückte gerade noch den Impuls, das Ganze im hohen Bogen wieder
auszuspucken.

Tapfer schluckte ich es herunter. An diesem ersten Morgen kämpfte ich mich durch das Essen. Mein
blonder Freund war beruhigt. Und ich? Tja, ich suchte so schnell es ging eine Toilette auf. Das war ja
richtig widerlich. Wie konnte etwas mir so zuwider sein, was ich früher so gerne getan hatte. Aber
zumindest ging es mir wieder besser. Ich erledigte die mir zugeteilten Aufgaben und sank in mein
Bett. Es war erst kurz vor drei Uhr nachmittags, aber ich war todmüde. Ich wachte erst auf, als Dun-
kelheit im Zimmer herrschte. Erschrocken fuhr ich auf und sprang aus dem Bett. Ich hatte Heero ver-
sprochen, sofort bei Anbruch der Dunkelheit zu ihm zu kommen. Mein Blick traf auf Quatres blonden
Haarschopf. Das Pochen seines Herzens erklang in meinen Ohren. Da fühlte ich es zum ersten Mal.
Hunger..........einen so unbändigen Hunger, das man es schon fast Gier nennen konnte. Langsam ging
ich auf sein Bett zu und beugte mich über ihn. Sein Kopf war zur Seite gesunken. Sein Hals lag völlig
frei. Sanft strich ich über die Adern, fühlte das Pulsieren des Blutes in ihnen. Wie in Trance sank mein
Kopf herab, meine Lippen öffneten sich.

Eine Hand packte mich an der Schulter. Ich erschrak und fuhr zurück. Heero sah auf mich herunter.
"Tu nichts, was du später bereuen wirst." "Was?" Ich sah ihn verwirrt an. Er deutete auf Quatre. Erst
jetzt wurde ich mir völlig bewußt, was ich beinahe getan hätte. Ich stand auf und wich zurück, bis ich
gegen Heeros Körper prallte. Ich drehte mich um und sank in seine Arme. Wenn Heero nicht aufge-
taucht wäre......Ich hatte Quatre gesagt, er bräuchte keine Angst vor mir zu haben. Das war dann
wohl ein Irrtum gewesen. Ich ließ mich von Heero nach draußen führen. Wir gingen zu seinem
Zimmer. Ihr möchtet es vielleicht nicht glauben, aber seit diesem Abend habe ich keinen einzigen
Menschen getötet. Jede Nacht war Heero da gewesen, hatte meinen Hunger gestillt. Ich habe ihn
einmal gefragt, wo er das Blut herhatte und er sagte: "Frag mich nicht. Du willst es nicht wissen."
Natürlich wollte ich es wissen, aber er ist mir die Antwort bis heute schuldig geblieben. Aus irgend
einem Grund versucht er mich davor zu bewahren, selbst zu jagen. Warum?

Es vergingen drei Monate, bis Quatre wieder mißtrauisch wurde. Wenn ihr mich fragt, eine Oscarrei-
fe Leistung. An diesem Abend kam Heero mich nicht abholen. Ich wartete ungeduldig. Nie mehr
werde ich dieses Gefühl Hunger nennen, was ich empfand. Es ist mit dem Hunger, den ich jetzt
verspüre nicht im mindesten zu vergleichen. Aber wir sollten nicht darüber reden. Quatre wachte
auf und sah mich am Fenster stehen. "Du wartest auf ihn?" Ich nickte und sah zu Quatre herüber. Er
schluckte und ich sah, wie er leise zusammenzuckte. "Deine Augen........deine Augen glühen!" sagte
er leise und das Licht der Straßenlaternen spiegelte sich schimmernd in den Tränen seiner Augen.
"Du........du bist jetzt genauso wie er, nicht wahr?" Er flüsterte nur, doch ich hörte deutlich, was er
sagte. Was sollte ich darauf antworten? Ich hatte ihn noch nie angelogen. Ich wandte mich um.
"JA. Ich bin wie er. Und es war meine eigene Entscheidung. Ich will ihn nicht verlieren. Und ich weiß,
das er mich auch liebt. Ich will nicht, das er mich verliert." erwiderte ich leise.

"Aber......?" "Nein, kein aber, Quatre. Ich bin jetzt kein Mensch mehr und werde es nie mehr sein."
Quatre schluchzte auf und zog die Beine an seinen Körper. "Dann wirst du gehen. Mit ihm gehen!"
"Nein! Ich gehe nirgendwohin. Ich bin vielleicht kein Mensch mehr, aber ich bin immer noch dein
Freund. Dein bester Freund, der dir hilft und auf dich aufpaßt, Quatre, vergiß das nie." Langsam ging
ich auf ihn zu. Er zuckte leicht zusammen, als ich ihn berührte, doch er wich nicht zurück. Ich zog ihn
in meine Arme und strich ihm sanft über die Haare. "Mach dir keine Sorgen mehr um mich. Das ist
nicht nötig." sagte ich leise und hielt ihn fest. Langsam löste sich seine Verspannung und er seufzte.
Er drückte mich sanft weg und sah zu mir auf. Dann lächelte er zaghaft. "Bist du wegen mir hier ge-
blieben?" Ich nickte. Er sah mich lange an. "Du weißt, daß das nicht nötig ist. Wenn du ihn wirklich
liebst, dann geh´zu ihm und bleib bei ihm. Er ist jetzt deine Zukunft. Du....du kannst mich ja ab und zu
besuchen kommen." Ich versuchte, Quatres Gefühle zu deuten, doch es fiel mir schwer.

"Ist........ist das dein Ernst?" Er nickte. "Ich gehe morgen früh zur Oberschwester und werde ihr sagen,
das du mit deinem Koi durchgebrannt bist. Ich schreibe einen fingierten Abschiedsbrief. Ich weiß,
das du nicht lügst. Wenn ich es richtig anstelle, verständigt sie die Polizei nicht. Jetzt geh." Er stieß
mich weg und ich preßte die Lippen zusammen. Er war verwirrt, verwirrt und traurig. Ich wollte ihn
nicht so zurücklassen, aber ich wußte auch, das ich daran nichts ändern konnte. Es würde Zeit
brauchen. Vielleicht würde er mich irgendwann verstehen. Noch einmal sah ich zu ihm hin. Er nickte.
Dann nahm ich Anlauf und sprang mit einem lautlosen Satz durch das Fenster. Als ich mich unten auf
der Straße umdrehte, sah ich ihn am Fenster stehen. Und ich sah deutlich die Tränen in seinem Ge-
sicht. Quatre, ich bin immer noch dein Freund, dein bester Freund.........und werde es immer bleiben.

Ich bin zum Hotel gerannt, doch ich habe Heero nicht gefunden. Ich habe auf ihn gewartet. Aber
nicht er kam, um mich zu treffen. Den Vampir, der das Zimmer betrat, kannte ich nicht. Ich sah ihm
mißtrauisch entgegen. Er sagte nichts. War er es? War er es, der Heero zu einem Vampir gemacht
hatte? Er machte eine einladende Handbewegung zum Fenster. "Mein Name ist Trowa! Ich komme
her, um dich zu holen?" "Mich zu holen?" Er nickte. "Dein........Mentor erwartet dich!" "Mein.........mein
Mentor? Sprichst du von Heero?" Wieder nickte er. Also so wurde der Vampir genannt, der dich zu
einem der ihren machte. Mentor. Aber warum sagte er Mentor. Heero war mein.............Es sei denn....
er hatte nicht gesagt, das ich sein Freund war und nicht sein Schüler. Ich nickte und folgte ihm
nach draußen. Wir durchquerten einen weitläufigen Teil der Stadt, bis wir zu einem großen Tempel
kamen, der mitten zwischen Hochhäusern lag. Er führte mich hinunter in die Räume und ich betrat ein
riesiges Zimmer, das gemütlich eingerichtet war.

Die Stimmung im Raum änderte sich sofort. Außer mir waren noch drei Vampire anwesend. Drei
Vampire und.............ein Mensch. Der Junge Chinese trug einen weißen Anzug und füllte aus einer
Karaffe die Gläser der anderen. In einem hohen Ohrensessel saß ein Mann, der hellbraunes Haar hat-
te. Neben ihm stand ein Vampir, der lange, fließende, blonde Haare hatte. Sie wandten sich zu mir
um. "Komm näher, Duo." sagte der Sitzende und deutete auf den letzten, freien Sessel im Raum. In
dem anderen saß Heero. Er sah mich mit einer Mischung aus Sorge und Furcht an. Diesen Ausdruck
hatte ich noch nie bei ihm gesehen. Ich blieb neben seinem Stuhl stehen und nickten den anderen
zu. Der Mann lachte leise. "Mein Name ist Treize. Das ist Zechs. Und unser junger Freund hier heißt
Wufei." Er deutete auf den Chinesen, der mir ein Glas reichte und aus der Karaffe eingoß. Die rote,
Flüssigkeit sandte einen betäubenden Duft aus und ich spürte wieder meinen Hunger.

Heero bedeutete mir, mich zu setzen und ich tat es. Hätte ich gewußt, was sie wollten, hätte ich ihn
schon da an der Hand gefaßt und wäre gerannt. Doch dazu kam es nicht mehr. Man ist später immer
klüger. Jetzt sitze ich hier alleine in meinem Versteck und warte auf ihn. Es klopft erneut. "Sir, Ihr Essen
steht immer noch vor der Tür. Soll ich es noch einmal aufwärmen?" Ich erhebe mich von meinem
Stuhl und gehe langsam zur Tür. Ich rieche ihren Duft, das Klopfen ihres Herzens erfüllt mein ganzes
Wesen. Ich kann nicht mehr. Heero, verzeih mir. Ich greife nach den Schlüssel, drehe ihn herum. Ich
öffne die Tür. Sie hat das Tablett aufgehoben und macht erschrocken einen Schritt zurück, als mein
Blick den ihren trifft. Doch ihre Augen wenden sich nicht ab. Starr bleibt sie stehen und sieht mich an.
Ich.......ich fahre herum und knall die Tür geräuschvoll hinter mir zu. Mit einem lauten Schrei zerbricht
ein Stuhl an der Wand über der Kommode. Ich sinke auf die Knie und verberge zitternd mein Gesicht
in meinen Händen. Wenn ich noch eine Nacht hier alleine bleibe, verliere ich den Verstand....................


Ende Teil 4


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Kommentare
Letzter Kommentar (von insgesamt 14):
Geschrieben von Gott des Todes
WOW!!! Diese Story ist echt wahnsinnig gut geschrieben, wahnsinnig schön....naja, Wahnsinn eben ^-^

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