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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Nationalsozialistische Mütterpolitik

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Seite: 1, 2
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Gast
New PostErstellt: 13.12.07, 10:03  Betreff: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Information

Heute, 12.12.2007
23.30 - 00.00 (30 min.)

Neu im Programm.
Das Erste
16:9 Stereo
Geheimnis Geschichte
Die Nazis und die Mütter - was wollte Hitler wirklich?
Diese Sendung vormerken

Bild zur Sendung
Thomas Kausch moderiert das neue Geschichtsmagazin.
In "Geheimnis Geschichte", dem neuen Geschichtsmagazin im Ersten, nimmt Moderator Thomas Kausch den Zuschauer mit auf eine Zeitreise. Er stellt Fragen, recherchiert, deckt auf - Geschichte als Krimi.

In der ersten Ausgabe greift Kausch eine aktuelle Diskussion auf. Jeder vierte Deutsche, so das Ergebnis einer neuen Umfrage, ist der Meinung, dass der Nationalsozialismus auch gute Seiten hatte. Eine davon, so glauben viele, sei die Wertschätzung der Mutterrolle und die Förderung der Familie gewesen. Wie aber sahen unter Hitler das Bild der Mutter und die Familienpolitik tatsächlich aus und welche Ziele verfolgten die Nazis wirklich? War nicht die Ehrung der Mutter, etwa durch das Mutterkreuz, Bestandteil der mörderischen Rassenideologie der Nazis und stand nicht hinter der Förderung der Mutterschaft letztlich das Ziel, genug Menschen für den Krieg zu haben? Und was hat es mit Himmlers Lebensborn-Programm und dem so genannten "Kinderzeugungsbefehl" auf sich?

Thomas Kausch zeigt die Fakten und erklärt die Hintergründe. Er spricht mit Müttern und Kindern aus der Zeit des Nationalsozialismus ebenso wie mit Experten. Dokumente und historische Filmmaterialien runden das Bild ab.

Kausch, jahrelang Nachrichtenmann bei ZDF und SAT 1, seit neuestem auch Moderator bei Arte, freut sich auf seine neue Aufgabe. "Dass das Interesse unserer Zuschauer an Geschichte riesengroß ist, wissen wir schon lange. Auch ich selbst habe immer ein Buch mit historischen Themen auf dem Nachttisch. Wir wollen Geschichte einmal anders präsentieren. Frisch, modern, aber zugleich seriös recherchiert."

http://www.ard-digital.de/programmvorschau/sendung.php?eventID=103268576
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Gast
New PostErstellt: 13.12.07, 10:03  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

12. Dezember 2007

NEUE HISTORY-SHOW
Die Sendung mit dem Kausch

Von Thorsten Dörting

Wir alle haben ja unser kleines Geheimnis - auch Thomas Kausch. Nur leider behält der Moderator seines für sich: Wie er mit den historischen Sach- und Schnarchgeschichten in seiner neuen History-Show das Publikum fesseln will.
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In welcher Funktion man Eva Herman künftig auch begegnen wird, als "Geisterfahrerin auf der Autobahn der Geschichte" hätte man sie so schnell nicht wieder erwartet. Das Bonmot stammt von Thomas Kausch, ehedem Nachrichtenkompetenzbeauftragter von Sat.1, zuvor beim ZDF, zuletzt kurz bei Arte. Nun hat Kausch bei der ARD angeheuert und geht zum Auftakt seiner neuen Geschichts-Show - freilich ohne sie beim Namen zu nennen - Eva Hermans Verbalausfällen auf ihren historischen Grund. Die erste Folge von "Geheimnis Geschichte" fragt heute Abend: "Die Nazis und die Mütter – Was wollte Hitler wirklich?"

Moderator Kausch: historisch-moralisches Gewissen
Großbildansicht
ARD / MDR / Axel Berger

Moderator Kausch: historisch-moralisches Gewissen
Ein gefühltes Jahrzehnt nach dem programmierten Eklat bei Johannes B. Kerner (mehr...), als Eva Herman sich endgültig in den Fallstricken der deutschen Geschichte verhedderte, kommt so eine Frage aus journalistischer Sicht, sagen wir, eher unambitioniert und leicht verspätet daher. Aber sie bietet eine feine Gelegenheit für Kausch, sich zum Sendestart als historisch-moralischer Biederwisser der Nation in Pose zu werfen.

Denn genau das tut er. Kausch fährt auf der Autobahn der Geschichte stoisch-brav auf der Kriechspur, ohne auch nur ein einziges Mal Gas zu geben und auf die Überholspur zu wechseln. Mit anderen Worten: Seine halbstündige Show geht trotz populistischer Verkaufe mit einer pädagogisch sedierten Schnarchnasigkeit zu Werke, die an vergessen geglaubte Zeiten telekollegialer Volksbildung gemahnt.

Boulevardeske Pawlowisierung

Zunächst fühlt man sich noch an das erinnert, was History-Shows gemeinhin so veranstalten. In Einspielfilmchen tänzeln dralle BDM-Mädels herum, man sieht Hitler, wie er Gebärmaschinenrhetorik in ein Mikrofon bellt, und Zeitzeuginnen geben Auskunft über die Verführungskraft des NS-Regimes. Allein die Studiodekoration überrascht: Sie wirkt wie ein von Museumspädagogik-Studenten ersonnener, klaustrophobischer Tunnel. Darin hat man etwa einen Volksempfänger drapiert, der bei Bedarf zeitgenössische O-Töne quäkt. Und irgendwo steht auch noch eine transparente Stellwand, hinter der Kausch gern mal halb verschwindet, um launig aus historischen Dokumenten zu zitieren, die auf ebendieser Wand abgedruckt sind; etwa aus einem Heiratsgesuch aus dem "Völkischen Beobachter", mit dem eine deutsche Maid nach einem Begatter fahndete.

TV- PROGRAMM
TV- Programm: SPIEGEL ONLINE navigiert Sie durch die Fernsehwelt
Auf der analytischen Ebene arbeitet sich die Show pflichtschuldig an den bei diesem Thema vorgegebenen Standards ab: Mutterkreuz, Lebensborn, Rassenpolitik, Frauenmobilisierung. Das alles wird zugetextet mit Zahlen, Daten, Fakten und - überraschend fundierten! - Analysen.

Doch je stärker dieser Informationsstrom anschwillt, desto mehr tut sich die Schere auf zwischen anfänglicher, populärer Skandalisierungsgeste und dröger, wenn auch wissenschaftlich solider Einordnung. Und man ahnt: All das soll nur auf jene banale Konklusion hinauslaufen, mit der Tele-Dozent Kausch seine Zuseher am Ende ins Bett schickt: "Um es also ganz klar zu sagen: Wenn jemand glaubt, dass unter den Nazis doch nicht alles schlecht war, zum Beispiel die Rolle der Mütter – dann irrt er. Oder er lügt."

Man könnte sagen: Das hat man davon, wenn man Eva Herman ohne Not in den Rang einer Diskurshoheit erhebt. Früher erregte ein konservativer Intellektueller wie Ernst Nolte mit seinen Thesen zur strukturellen Ähnlichkeit von Faschismus und Kommunismus das Feuilleton. Heute reduziert sich die öffentliche Verhandlung des Nationalsozialismus auf boulevardeske Pawlowisierung á la "Autobahn geht gar nicht!" - und endet dann bei moralisch so richtigen wie selbstverständlichen Bekenntnissätzen.

"Wollten die Russen Weihnachten verbieten?"

Ein Zeitzeugen-Studiogast soll es schließlich noch ein bisschen menscheln lassen. Dessen Mutter, so erfährt der Zuschauer, durfte das goldene Mutterkreuz für acht Kinder entgegennehmen, und der Neunjährige wohnte der Zeremonie voller Stolz bei. "Meine Mutter hatte für Hitler nichts übrig", darf der Gast noch kundtun, da begeht Kausch einen journalistischen Kardinalfehler. Er behelligt den Herrn mit Fachfragen: "Hätte man so ein Mutterkreuz auch ablehnen können?" Dem Gast fehlt natürlich jegliche Fachkompetenz, was die Fragerei ähnlich erkenntnisträchtig gestaltet, als erkundige man sich heute bei einem Sioux danach, wie er im Jahr 1890 das Massaker bei Wounded Knee erlebte.

Guido Knopp, Marktführer des öffentlichen-rechtlichen Histotainments bei der Konkurrenz vom ZDF, dürfte ob dieser Mischung aus anbiedernder Themenwahl, dröger Umsetzung und journalistischen Schwächen vorab nicht bange werden. Als nächstes Thema der Kausch-Sendung steht übrigens die erste Friedensweihnacht nach dem Zweiten Weltkrieg an. Dazu raunt am Ende der heutigen Sendung eine Frauenstimme eine Frage aus dem Off, die man sich als Titelschlagzeile jedes Boulevardblattes hätte vorstellen können - allerdings in den Fünfzigern: "Wollten die Russen Weihnachten verbieten?"

Tja. Über dieses "Geheeeiiimnis Geschichte" (O-Betonung Kausch) wollen wir doch lieber nichts wissen. Freuen wir uns also über den Entschluss der ARD, die Show erst kurz vor Mitternacht zu zeigen und bedanken wir uns für diese Gnade der späten Besendung. Man will ja auch mal früh ins Bett.

"Geheimnis Geschichte", heute Abend, 23.30 Uhr, ARD
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,522837,00.html
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Gast
New PostErstellt: 13.12.07, 10:04  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Wiederholungstermin

* NDR Fernsehen
Die Dokumentation wird am 2.1.2008 um 23.05 Uhr im NDR Fernsehen ausgestrahlt
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New PostErstellt: 13.12.07, 10:06  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Geheimnis Geschichte

2330
ARD

am: 12.Dez | bis: 00:00

Im Sommer bei Sat.1 geschasst, will Thomas Kausch nun in der ARD geschichtliche Themen „frisch, modern, aber seriös“ aufbereiten. Zum Auftakt geht es um die aktuelle, durch Eva Herman ausgelöste Diskussion: „Die Nazis und die Mütter – was wollte Hitler wirklich?“. Mi.
Achtung! Weitere Infos vom Sender:
In "Geheimnis Geschichte", dem neuen Geschichtsmagazin im Ersten, nimmt Moderator Thomas Kausch den Zuschauer mit auf eine Zeitreise. Er stellt Fragen, recherchiert, deckt auf - Geschichte als Krimi. In der ersten Ausgabe greift Kausch eine aktuelle Diskussion auf. Jeder vierte Deutsche, so das Ergebnis einer neuen Umfrage, ist der Meinung, dass der Nationalsozialismus auch gute Seiten hatte. Eine davon, so glauben viele, sei die Wertschätzung der Mutterrolle und die Förderung der Familie gewesen. Wie aber sahen unter Hitler das Bild der Mutter und die Familienpolitik tatsächlich aus und welche Ziele verfolgten die Nazis wirklich? War nicht die Ehrung der Mutter, etwa durch das Mutterkreuz, Bestandteil der mörderischen Rassenideologie der Nazis und stand nicht hinter der Förderung der Mutterschaft letztlich das Ziel, genug Menschen für den Krieg zu haben? Und was hat es mit Himmlers Lebensborn-Programm und dem so genannten "Kinderzeugungsbefehl" auf sich? Thomas Kausch zeigt die Fakten und erklärt die Hintergründe. Er spricht mit Müttern und Kindern aus der Zeit des Nationalsozialismus ebenso wie mit Experten. Dokumente und historische Filmmaterialien runden das Bild ab. Kausch, jahrelang Nachrichtenmann bei ZDF und SAT 1, seit neuestem auch Moderator bei Arte, freut sich auf seine neue Aufgabe. "Dass das Interesse unserer Zuschauer an Geschichte riesengroß ist, wissen wir schon lange. Auch ich selbst habe immer ein Buch mit historischen Themen auf dem Nachttisch. Wir wollen Geschichte einmal anders präsentieren. Frisch, modern, aber zugleich seriös recherchiert." Hintergrundinfo: Das Thema von "Geheimnis Geschichte" am Mittwoch, 19. Dezember: "Weihnachten 1945 - was wollten die Sieger?" Pressearbeit: Birthe Gogarten, MDR, Kommunikation und Marketing, Tel: 0341/300 6457, E-Mail: Fotos über www.ard-foto.de
http://www.tvspielfilm.de/programm/tipps?sendungs_id=11793644
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New PostErstellt: 13.12.07, 10:07  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Thomas Kausch erklärt Familienideologie

Magazin: Geheimnis Geschichte. 23.30 Uhr ARD

Das ZDF hat seinen Guido Knopp, die ARD setzt auf Thomas Kausch. Der frühere ZDF- und Sat.1-Nachrichtenmoderator, seit Neuestem auch bei Arte, präsentiert jetzt im Ersten das neue Magazin "Geheimnis Geschichte". Das Interesse an Geschichte sei riesengroß, meint Kausch. "Aber auch ich selbst habe immer ein Buch mit historischen Themen auf dem Nachttisch. Wir wollen Geschichte einmal anders präsentieren. Frisch, modern, aber zugleich seriös recherchiert." In der ersten Ausgabe greift Kausch die Diskussion über die Wertschätzung der Mutterrolle und die Förderung der Familie in der Zeit der Nationalsozialisten auf. Welche Ziele verfolgten die Nazis? War nicht die Ehrung der Mutter, etwa durch das Mutterkreuz, Bestandteil der mörderischen Rassenideologie der Nazis? Was hat es mit Himmlers Lebensborn-Programm und dem sogenannten "Kinderzeugungsbefehl" auf sich? Die ARD hat sich übrigens kurzfristig entschlossen, die Sendung mit Kausch nicht wie geplant zeitgleich zu Knopp am Sonntagabend auszustrahlen, und ist auf den Mittwoch ausgewichen.
HA

erschienen am 12. Dezember 2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/12/12/826676.html
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New PostErstellt: 13.12.07, 10:08  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

ARD: Magazin zum Fall Eva Herman
Geisterfahrerin im Zeittunnel

Thomas Kausch kann viel mehr als nur seinen Namen aufsagen: Jetzt muss er in einem ARD-Geschichtsmagazin durch viel Halbdunkel schreiten. Die erste Folge behandelt Eva Hermans Meinung zum Thema Mutterschaft unter Adolf Hitler.
Von Hans Hoff

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Das Fernsehen lässt wenige fallen. Viele, die halbwegs unfallfrei ihren Namen in eine Kamera sprechen können, finden Beschäftigung. Wenn es beim einen Sender nicht klappt, dann halt beim nächsten oder übernächsten. Thomas Kausch kann viel mehr als nur den Namen aufsagen. Das hat er als Nachrichtenmoderator im ZDF bewiesen und bei Sat 1.

Als man dort jedoch den Wert ordentlicher Nachrichten nicht mehr zu würdigen wusste, kam es für Kausch zum Abschied vom Fernsehschirm, der indes kein langer wurde. Nach nur kurzer Pause ist er untergekommen, als Themenabend-Moderator bei Arte und bei der ARD, für die er an diesem Mittwoch zum ersten Mal ein Geschichtsmagazin moderiert.

"Geheimnis Geschichte" heißt das, was ziemlich doof klingt, weil es zu sehr an den verschwurbelten Verschwörungston von "Galileo Mystery" erinnert. Und schon zum Start meint man kurz, in die Welt dieser Pseudo-Aufklärungsshow von Pro Sieben versetzt zu werden. Das liegt vor allem an der Kulisse, in der Wert auf seltsame Schattenwürfe gelegt wird.

Kausch muss dazu durch einen halbdunklen Tunnel laufen und geschäftig reden. Das wirkt höchst albern, weil er aussieht, als gehe er auf einem Laufband, das zwar Bewegung ermöglicht, ihn aber doch auf Position hält. Dazu flimmern leicht verzerrte Bilder von Umfragen von den Tunnelwänden, was den Eindruck verstärkt, dass hier mit großer Symbolik gearbeitet wird. Kausch im Zeittunnel, in einer riesigen Spirale, die ihn in die Vergangenheit führt. Dazu ein Spruch, der aus der Sat 1-Sendung "Akte 07", aus dem Ulrich-Meyer-Wichtigkeitsrepertoire stammen könnte: "Geheimnis Geschichte - klingt so spannend wie Geschichte auch ist."

Klare Sätze mit Gewicht

Aufgrund dieser Überinszenierung gerät beinahe in den Hintergrund, dass die Autoren inhaltlich durchaus ordentlich gearbeitet haben. Es geht um die nicht mehr ganz aktuelle Diskussion, dass insbesondere beim Thema Mütter unter Adolf Hitler nicht alles schlecht gewesen sei. Ein Viertel der Deutschen hegt einer Umfrage zufolge offenbar eine solche Meinung, die ähnlich schon von Eva Herman transportiert wurde. Um deren Äußerungen geht es in dieser Sendung. Allerdings wird Herman namentlich nicht erwähnt. Stattdessen redet Kausch davon, dass manchmal erst eine Geisterfahrerin unterwegs sein müsse, um ein Thema aktuell werden zu lassen.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/207/147858/
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New PostErstellt: 13.12.07, 10:10  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

12. Dezember 2007

NEUE HISTORY-SHOW
Die Sendung mit dem Kausch

Von Thorsten Dörting

Wir alle haben ja unser kleines Geheimnis - auch Thomas Kausch. Nur leider behält der Moderator seines für sich: Wie er mit den historischen Sach- und Schnarchgeschichten in seiner neuen History-Show das Publikum fesseln will.

In welcher Funktion man Eva Herman künftig auch begegnen wird, als "Geisterfahrerin auf der Autobahn der Geschichte" hätte man sie so schnell nicht wieder erwartet. Das Bonmot stammt von Thomas Kausch, ehedem Nachrichtenkompetenzbeauftragter von Sat.1, zuvor beim ZDF, zuletzt kurz bei Arte. Nun hat Kausch bei der ARD angeheuert und geht zum Auftakt seiner neuen Geschichts-Show - freilich ohne sie beim Namen zu nennen - Eva Hermans Verbalausfällen auf ihren historischen Grund. Die erste Folge von "Geheimnis Geschichte" fragt heute Abend: "Die Nazis und die Mütter – Was wollte Hitler wirklich?"

Moderator Kausch: historisch-moralisches Gewissen
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ARD / MDR / Axel Berger

Moderator Kausch: historisch-moralisches Gewissen
Ein gefühltes Jahrzehnt nach dem programmierten Eklat bei Johannes B. Kerner (mehr...), als Eva Herman sich endgültig in den Fallstricken der deutschen Geschichte verhedderte, kommt so eine Frage aus journalistischer Sicht, sagen wir, eher unambitioniert und leicht verspätet daher. Aber sie bietet eine feine Gelegenheit für Kausch, sich zum Sendestart als historisch-moralischer Biederwisser der Nation in Pose zu werfen.

Denn genau das tut er. Kausch fährt auf der Autobahn der Geschichte stoisch-brav auf der Kriechspur, ohne auch nur ein einziges Mal Gas zu geben und auf die Überholspur zu wechseln. Mit anderen Worten: Seine halbstündige Show geht trotz populistischer Verkaufe mit einer pädagogisch sedierten Schnarchnasigkeit zu Werke, die an vergessen geglaubte Zeiten telekollegialer Volksbildung gemahnt.

Boulevardeske Pawlowisierung

Zunächst fühlt man sich noch an das erinnert, was History-Shows gemeinhin so veranstalten. In Einspielfilmchen tänzeln dralle BDM-Mädels herum, man sieht Hitler, wie er Gebärmaschinenrhetorik in ein Mikrofon bellt, und Zeitzeuginnen geben Auskunft über die Verführungskraft des NS-Regimes. Allein die Studiodekoration überrascht: Sie wirkt wie ein von Museumspädagogik-Studenten ersonnener, klaustrophobischer Tunnel. Darin hat man etwa einen Volksempfänger drapiert, der bei Bedarf zeitgenössische O-Töne quäkt. Und irgendwo steht auch noch eine transparente Stellwand, hinter der Kausch gern mal halb verschwindet, um launig aus historischen Dokumenten zu zitieren, die auf ebendieser Wand abgedruckt sind; etwa aus einem Heiratsgesuch aus dem "Völkischen Beobachter", mit dem eine deutsche Maid nach einem Begatter fahndete.

TV- PROGRAMM
TV- Programm: SPIEGEL ONLINE navigiert Sie durch die Fernsehwelt
Auf der analytischen Ebene arbeitet sich die Show pflichtschuldig an den bei diesem Thema vorgegebenen Standards ab: Mutterkreuz, Lebensborn, Rassenpolitik, Frauenmobilisierung. Das alles wird zugetextet mit Zahlen, Daten, Fakten und - überraschend fundierten! - Analysen.

Doch je stärker dieser Informationsstrom anschwillt, desto mehr tut sich die Schere auf zwischen anfänglicher, populärer Skandalisierungsgeste und dröger, wenn auch wissenschaftlich solider Einordnung. Und man ahnt: All das soll nur auf jene banale Konklusion hinauslaufen, mit der Tele-Dozent Kausch seine Zuseher am Ende ins Bett schickt: "Um es also ganz klar zu sagen: Wenn jemand glaubt, dass unter den Nazis doch nicht alles schlecht war, zum Beispiel die Rolle der Mütter – dann irrt er. Oder er lügt."

Man könnte sagen: Das hat man davon, wenn man Eva Herman ohne Not in den Rang einer Diskurshoheit erhebt. Früher erregte ein konservativer Intellektueller wie Ernst Nolte mit seinen Thesen zur strukturellen Ähnlichkeit von Faschismus und Kommunismus das Feuilleton. Heute reduziert sich die öffentliche Verhandlung des Nationalsozialismus auf boulevardeske Pawlowisierung á la "Autobahn geht gar nicht!" - und endet dann bei moralisch so richtigen wie selbstverständlichen Bekenntnissätzen.

"Wollten die Russen Weihnachten verbieten?"

Ein Zeitzeugen-Studiogast soll es schließlich noch ein bisschen menscheln lassen. Dessen Mutter, so erfährt der Zuschauer, durfte das goldene Mutterkreuz für acht Kinder entgegennehmen, und der Neunjährige wohnte der Zeremonie voller Stolz bei. "Meine Mutter hatte für Hitler nichts übrig", darf der Gast noch kundtun, da begeht Kausch einen journalistischen Kardinalfehler. Er behelligt den Herrn mit Fachfragen: "Hätte man so ein Mutterkreuz auch ablehnen können?" Dem Gast fehlt natürlich jegliche Fachkompetenz, was die Fragerei ähnlich erkenntnisträchtig gestaltet, als erkundige man sich heute bei einem Sioux danach, wie er im Jahr 1890 das Massaker bei Wounded Knee erlebte.

Guido Knopp, Marktführer des öffentlichen-rechtlichen Histotainments bei der Konkurrenz vom ZDF, dürfte ob dieser Mischung aus anbiedernder Themenwahl, dröger Umsetzung und journalistischen Schwächen vorab nicht bange werden. Als nächstes Thema der Kausch-Sendung steht übrigens die erste Friedensweihnacht nach dem Zweiten Weltkrieg an. Dazu raunt am Ende der heutigen Sendung eine Frauenstimme eine Frage aus dem Off, die man sich als Titelschlagzeile jedes Boulevardblattes hätte vorstellen können - allerdings in den Fünfzigern: "Wollten die Russen Weihnachten verbieten?"

Tja. Über dieses "Geheeeiiimnis Geschichte" (O-Betonung Kausch) wollen wir doch lieber nichts wissen. Freuen wir uns also über den Entschluss der ARD, die Show erst kurz vor Mitternacht zu zeigen und bedanken wir uns für diese Gnade der späten Besendung. Man will ja auch mal früh ins Bett.

"Geheimnis Geschichte", heute Abend, 23.30 Uhr, ARD
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,522837,00.html
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New PostErstellt: 22.12.07, 16:44  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Archiv: Geheimnis Geschichte (MDR/NDR)

Die Nazis und die Mütter – was wollte Hitler wirklich ?

Sendeanstalt und Sendedatum: Sendetermin Mittwoch, 12. Dezember 2007, 23.30 Uhr im Ersten

Thomas Kausch (Bild: ARD/MDR/Axel Berger) lupe Bildunterschrift: Thomas Kausch nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise, stellt Fragen, recherchiert, deckt auf. ]
In "Geheimnis Geschichte", dem neuen Geschichtsmagazin im Ersten, nimmt Moderator Thomas Kausch den Zuschauer mit auf eine Zeitreise. Er stellt Fragen, recherchiert, deckt auf – Geschichte als Krimi.

In der ersten Ausgabe greift Kausch eine aktuelle Diskussion auf. Jeder vierte Deutsche, so das Ergebnis einer neuen Umfrage, ist der Meinung, dass der Nationalsozialismus auch gute Seiten hatte. Eine davon, so glauben viele, sei die Wertschätzung der Mutterrolle und die Förderung der Familie gewesen. Wie aber sahen unter Hitler das Bild der Mutter und die Familienpolitik tatsächlich aus und welche Ziele verfolgten die Nazis wirklich? War nicht die Ehrung der Mutter, etwa durch das Mutterkreuz, Bestandteil der mörderischen Rassenideologie der Nazis und stand nicht hinter der Förderung der Mutterschaft letztlich das Ziel, genug Menschen für den Krieg zu haben? Und was hat es mit Himmlers Lebensborn-Programm und dem so genannten "Kinderzeugungsbefehl" auf sich?

Bildunterschrift: ]
Thomas Kausch zeigt die Fakten und erklärt die Hintergründe. Er spricht mit Müttern und Kindern aus der Zeit des Nationalsozialismus ebenso wie mit Experten. Dokumente und historische Filmmaterialien runden das Bild ab.

Kausch, jahrelang Nachrichtenmann bei ZDF und SAT 1, seit neuestem auch Moderator bei Arte, freut sich auf seine neue Aufgabe. "Dass das Interesse unserer Zuschauer an Geschichte riesengroß ist, wissen wir schon lange. Auch ich selbst habe immer ein Buch mit historischen Themen auf dem Nachttisch. Wir wollen Geschichte einmal anders präsentieren. Frisch, modern, aber zugleich seriös recherchiert."

Das Thema von "Geheimnis Geschichte" am Mittwoch, 19. Dezember: "Weihnachten 1945 - was wollten die Sieger?"
http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,i1sxzcshyp8leau4~cm.asp#top
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New PostErstellt: 22.12.07, 16:45  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Fernsehen
History im Windkanal
Thomas Kausch lüftet das „Geheimnis Geschichte“ im ARD. Er wird sich dabei mit Guido Knopp vom ZDF messen lassen müssen. Die Sendung soll ein jüngeres Publikum anziehen.

Nach „Tagesthemen“ und Schmuddelwetterbericht erwartet den Zuschauer heute im Ersten zwar kein Tatort, dafür aber eine halbe Stunde „Geschichte als Krimi“. So kündigt die ARD das Format ihres neuen Magazins „Geheimnis Geschichte“ mit Thomas Kausch an. In der ersten Folge nimmt sich der ehemalige Sat-1- Nachrichtenchef ein Thema vor, das in der Öffentlichkeit zuletzt in Zusammenhang mit der Ex-Moderatorin Eva Herman heiß diskutiert wurde. In „Die Nazis und die Mütter“ stellt Kausch der nationalsozialistischen Propaganda die Wirklichkeit gegenüber: wie die Nazis zuerst die Frauen aus dem Arbeitsleben verdrängten, um sie ab 1940 wieder zurück in die Fabriken zu holen.

Kausch ist in der Bewertung eindeutig – die Absichten der Nazis waren „bösartig“ –, aber er blendet den vermeintlichen Reiz des Systems nicht aus: Viele Frauen – Stichwort Mutterkreuz – fanden es „angenehm“, dass ihre Leistung in Familie und Haushalt endlich anerkannt wurde, so die Historikerin Kirsten Heinsohn im Film. Kausch zieht noch andere Beispiele wie das „Kindergeld“ heran, das seine Wurzeln in der NS-Zeit hat. Eine Überraschung ist auch eine ehemalige Führerin im Bund Deutscher Mädel (BDM), die berichtet, wie sie dazu aufgerufen wurde, sich von der elterlichen Autorität zu befreien. „Das Leitbild der bürgerlichen Familien soll zerstört werden“, heißt der Kommentar. Bitte? Ist das nicht eine Forderung der 68er? Wie beim Kindergeld wäre dies, auch wenn der Film dies nicht direkt erwähnt, eine weitere Parallele, deren Unterschiede man nur im Gesamtzusammenhang erkennen kann.

Kausch wird sich mit der von Guido Knopp geleiteten Reihe „ZDF-History“ messen müssen. Mit 1,3 Millionen Zuschauern im Durchschnitt ist sie Marktführerin unter den Geschichtsreihen. Die Macher von MDR und NDR setzen Knopp ihr Magazin-Format entgegen, das äußerlich an die Infotainment-Sendung „Galileo“ auf Pro Sieben erinnert, inhaltlich jedoch „den Gütestempel der ARD trägt“, wie Wolfgang Fandrich, stellvertretender MDR-Chefredakteur, versichert. Kausch lädt Gäste in sein Studio ein – ein Windkanal aus den 30er Jahren in Adlershof – , besucht sie zum Interview. Einspielfilme und O-Töne aus dem Radio unterstützen die Themenführung.

Neben den optischen Experimenten soll Kausch das jüngere Publikum anziehen – und tatsächlich kommt er smart und seriös über den Sender. Ein guter Start für die Reihe. Ob sie stets „entweder eine neue Info bringen oder etwas Neues zur aktuellen Diskussion beitragen“ kann, wie Fandrich sagt, wird sich zeigen. Für die zweite und vorerst letzte Folge am 19. Dezember hat Kausch neue Erkenntnisse angekündigt: Rechercheure haben in Russland ein Dokument gefunden, aus dem hervorgehen soll, dass die Sowjets 1945 im Ostteil Deutschlands Weihnachten abschaffen wollten. Moritz Gathmann

„Geheimnis Geschichte“, 23 Uhr 30, ARD

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 12.12.2007)
http://www.tagesspiegel.de/medien-news/Thomas-Kausch;art15532,2437531
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New PostErstellt: 22.12.07, 16:46  Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Thomas Kausch: "Ich habe mich selten so zufrieden gefühlt"

Der Moderator über sein neues ARD-Magazin "Geheimnis Geschichte", seine Zeit bei Sat.1 und seine persönlichen Vorlieben beim Fernsehen
Geschichte kurz vor Mitternacht: Thomas Kausch präsentiert ab Mittwoch ein neues Magazin im Ersten.Bonn. Der Mann ist viel herumgekommen bei Fernsehsendern. Zuletzt bei Arte tätig, ist Thomas Kausch jetzt bei der ARD zu sehen. Dort präsentiert er das neue Magazin "Geheimnis Geschichte" aus einem alten Windkanal auf dem Gelände der Berliner Humboldt-Universität, in dem sein Studio eingerichtet ist. Mit dem Moderator sprach Rainer Tittelbach.

General-Anzeiger: Mutterbild und Familienpolitik der Nazis - das Thema der ersten Sendung klingt interessant, erweckt aber den Eindruck, dass "Geheimnis Geschichte" nicht selbst das Thema setzt, sondern auf einen tagesaktuellen Themen-Zug aufspringt.

Thomas Kausch: Das Thema haben wir bewusst gewählt. Es gibt für unser Magazin zwei Ansätze: Entweder wir finden etwas Neues, Unbekanntes, oder wir finden etwas, das gerade in der aktuellen Diskussion und wert ist, noch einmal genauer analysiert zu werden.

GA: Welche Nazi-Mythen werden in der Sendung entzaubert?

Kausch: Es hat Umfragen gegeben mit dem Ergebnis, dass manche behaupten, unter den Nazis sei nicht alles schlecht gewesen, etwa die Familienpolitik oder die Rolle der Mütter. Mit dieser Behauptung gehen wir in die Sendung rein - und nach 30 Minuten kommen wir mit dem glasklaren Fazit heraus: "Wer so etwas sagt, irrt oder lügt."

GA:Verraten Sie etwas über die Form und die Dramaturgie der Sendung.

Kausch: "Geheimnis Geschichte" ist ein Magazin. Man kann sich die Sendung aber auch wie eine moderierte Dokumentation vorstellen. Die Einspieler sind zwei bis fünf Minuten lang und ich habe auch einen Gast in der Sendung. Es ist also nicht das typische Zeitzeugen-Magazin. Die Dramaturgie ist viel stringenter, Filme und Moderation ergeben einen roten Faden.

GA: Der Sendetermin um 23.30 Uhr weist auf ein exklusives Magazin mit einem eher exklusiven Publikum hin.

Kausch: Ich sehe vor allem einen tollen Programmablauf. Sie haben in der ARD einen Film mit Tobias Moretti. Dann läuft "Hart aber fair", dann laufen die "Tagesthemen" und dann kommt "Geheimnis Geschichte".

GA: Arte-Themenabende, Geschichte kurz vor Mitternacht - sind das für Sie nur Übergangsaufgaben?

Kausch: Ich habe mich selten so wohl gefühlt und war selten so zufrieden als Journalist. Ich mache das, was mir wirklich Freude macht - und ich kann es in Tiefe und in Ausführlichkeit tun. Arte-Themenabende, dreieinhalb Stunden, wo gibt es denn sonst so etwas im deutschen Fernsehen?!

GA: Könnten Sie sich heute - mit Frau und Kind - noch einmal einen Auslandsjob vorstellen?

Kausch: Da denk ich im Moment wirklich nicht drüber nach. Wir sind sehr glücklich in Berlin, und ich lebe im Hier und Jetzt.

GA: Es ist ja vielleicht auch die Frage - ich denke da an Ruanda, wo sie als Reporter waren: Will man die "Schlechtigkeit der Welt" so nahe an sich herankommen lassen?

Kausch: Die Themen gehören zum Journalismus dazu. Ich würde jetzt nicht über Camembert und Wein in Frankreich für den Rest meines Lebens als Journalist berichten wollen, sondern auch über Politik in Frankreich oder sonst wo in der Welt.

GA: Ihr Aus bei Sat.1 war sehr unschön. Wie beurteilen Sie Ihre Sat.1-Jahre?

Kausch: Das waren herausfordernde Jahre. Ich war ja dort auch als Leiter Information tätig, hatte ein großes Budget zu verwalten und zu verantworten, habe also viel dazulernen können zu dem, was ich vorher beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen als Reporter, Korrespondent und Moderator gemacht habe. Die drei Jahre waren auch ein kleiner Aufbaukurs in Sachen Marktwirtschaft. Um diese Erfahrungen reicher, kehre ich ins öffentlich-rechtliche Fernsehen zurück. Ich bereue die Zeit nicht.

GA: Und was sagen Sie zu dem, was Sat.1 in Sachen News derzeit liefert?

Kausch: Das schaue ich mir nicht mehr an.

GA: Wie wichtig ist die grundlegende Identifikation mit einem Sender und dessen Programmen?

Kausch: Es ist ein gutes Gefühl, sich mit dem ganzen Programm von Arte und ARD generell identifizieren zu können.

GA: Konnten Sie bei Sat.1 problemlos sagen: "Das ist mein Sender!"?

Kausch: Es ist schon schwierig zu sagen: "Das ist auch meine Court Show und das ist meine Ermittler-Doku." Vor allem, wenn es so viel davon gibt. Aber ich hatte ja meinen eigenen Nachrichtenbereich - und da haben wir richtig was auf die Beine gestellt mit unseren vergleichsweise bescheidenen Mitteln.

GA: Was schauen Sie sich persönlich gern im Fernsehen an?

Kausch: Sonntagabends "Tatort" und dazu vom Inder was zu essen, ein Glas Rotwein - und die Welt ist perfekt. Ansonsten schaue ich mir gern die Arte-Themenabende an.

GA: Wird das Fernsehen seine Rolle als aktuelles Informationsmedium behalten?

Kausch: Solange es Vollprogramme gibt, wird es Nachrichten geben. Man hat zwar Information überall: Internet, Radio, Fernsehen. Dass man sich gern ein Informations-Menü zusammenstellen lässt, das wird sich aber nicht ändern.

Zur Person

Thomas Kausch, 1963 in Werne geboren, arbeitete zunächst als New-York-Reporter für ARD und ZDF, bevor er sich ganz für das Zweite entschied. Ab 2001 war er das Gesicht von "heute nacht". 2004 ging er zu Sat.1. Dort war er der Leiter der Information und Anchorman der "Sat.1 News". Seit Herbst 2007 moderiert Kausch Themenabende bei Arte.

(11.12.2007)
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10028&detailid=389898
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