Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Eva Herman

Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2, 3, 4, 5
Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 12.03.08, 09:20  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

10.03.2008 / Politisches Buch / Seite 15
Zum Inhalt dieser Ausgabe |
Wolfgang Wippermann über Eva Herman und die »schweigende Mehrheit«
Von Fabian Kunow
Der »Fall Eva Herman« war im Herbst letzten Jahres in der deutschen Medienlandschaft kaum zu übersehen. Die frühere Tagesschau-Sprecherin hatte in zwei auflagenstarken Büchern (»Das Eva-Prinzip« und »Prinzip Arche Noah«) sowie in einem Beitrag für die Zeitschrift Cicero ihr katholisch-reaktionäres Geschlechter- und Familienbild zum besten gegeben, das auch mit Vorstellungen von rechts außen äußerst kompatibel ist. Lob aus dieser Ecke ließ nicht lange auf sich warten. Die Autorin setzte in einer wirren Stellungnahme mit den deutschen Faschismus relativierenden Aussagen bei der Buchvorstellung von »Das Prinzip Arche Noah« am 6. September 2006 noch eins drauf. Sie bezog sich hierbei positiv auf »Werte, Kinder, Mütter, Familien, den Zusammenhalt«, die durch die 68er-Bewegung abgeschafft worden seien. Der Skandal war perfekt, als Johannes B. Kerner sie einen Monat später aus seiner Sendung im ZDF ausschloß.

Nun legt Wolfgang Wippermann, Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, mit »Autobahn zum Mutterkreuz« ein Buch zur Debatte um die Aussagen Eva Hermans vor. Im Vordergrund stehen ihr Geschichts- und Wertebild sowie die Rezeption der Kontroverse durch die ansonsten »schweigende Mehrheit«, die sich in einer Flut von Leserbriefen und Internetbeiträgen äußerte. Wippermann zeichnet die Auseinandersetzung nicht als unbeteiligter Chronist nach, sondern als Beteiligter. Denn er saß als Experte in besagter Kerner-Sendung im Studio und wurde aufgefordert, die Absonderungen Hermans historisch und politisch zu bewerten. Zwei Tage später erklärte der Historiker in einem Interview mit Bild dem »nicht so bewanderten Publikum«, was denn an Eva Hermans Aussagen »nicht ging« bzw. wie es sich mit der Autobahn, der rassistischen Familienpolitik der Nazis und der Aussage, »das Böse haben nur Nazis und SS getan«, verhält. »Eine Sternstunde des Boulevardjournalismus« und ein »Stück Aufklärung« kommentierte das Internetportal bildblog.de, das ansonsten Springers Zugpferd sehr kritisch gegenübersteht.

Durch sein öffentliches Argumentieren wurde Wippermann selbst zur Zielscheibe der »schweigenden Mehrheit«. Etwa 2000 Leserbriefe, die in Auszügen in dem Buch dokumentiert sind, erreichten Bild. Hunderte E-Mails und Briefe bekam der Autor direkt, teilweise gespickt mit Drohungen und Beleidigungen wie »Judenknecht«, »Volksschädling« und »linke Ratte«. In Form und Quantität der Auseinandersetzung sieht Wippermann einen »Neuen Historikerstreit der schweigenden Mehrheit«, auf dem die extreme Rechte surfen kann. Den dabei ins Feld geführten Thesen tritt Wippermann nun quellenkritisch, ideologiekritisch und diskursanalytisch entgegen. Dabei ist sein Buch einfach und unterhaltend geschrieben.




*
Wolfgang Wippermann: Autobahn zum Mutterkreuz. Historikerstreit der schweigenden Mehrheit. Rotbuch Verlag, Berlin 2008, 128 Seiten, 9,90 Euro
*
Lesung mit Wolfgang Wippermann im ND-Club: 19. März 2008, 19 Uhr Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
http://www.jungewelt.de/2008/03-10/008.php
nach oben
Gast
New PostErstellt: 17.03.08, 03:26  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eva Herman auf der Buchmesse

"Krippenplätze bedeuten Verwahrlosung"

* Diesen Artikel:
* Kommentieren
* Drucken
* Weiterempfehlen



© Jens Schlüter/DPA
Bedingungslose Verfechterin der Hundertprozent-Mutter: Eva Herman

Von Johanna Kutsche, Leipzig

Die evangelische Nachrichtenagentur Idea e.V. möchte die christliche Botschaft in den Medien platzieren. Eva Herman möchte die "Botschaft des Wachwerdens" verkünden. Beide treffen sich: auf der Buchmesse in Leipzig. Hermans erster großer öffentlicher Auftritt nach den Wirrungen um sie gerät überraschend leise.

Helmut Matthies ist ein Mann, den man sich als Journalist nur in einer wertorientierten Redaktion vorstellen kann. Sanfte Augen, runde Brille, das obligatorische braune Jackett. Er ist sichtlich bemüht, Deutschlands Familienpredigerin mit samtig weichen Handschuhen anzufassen. Eva Herman hat sich zur mentalen Unterstützung einen kleinen Hund mitgebracht. Knuffelig sieht der aus, weiß, mit braunen Fleckchen. Was hat die Hamburger Vorzeigemutter auch alles mitgemacht. Johannes B. Kerner schmiss sie medienwirksam und wohlkalkuliert aus der Sendung, der NDR trennte sich von ihr. Der Stern betitelte eine Ausgabe mit ihr auf dem Cover "Die Nazifalle". Genau diese Ausgabe hält die blonde Dame nun den Fotografen entgegen. Und rückt kein Stück von ihren Äußerungen ab.
Zitate einer Weltverbessererin


ANZEIGE

Die Linksfeministinnen, dieser Begriff wird in der nächsten Stunde noch häufiger fallen, hätten Hermans Äußerungen in Zusammenhang mit dem "dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte" gestellt. Dabei sei sie selbsterklärte Nazigegnerin: "Ich habe mich in Hamburg bei 'Laut gegen Rechts' engagiert. Ich bin auch weder unwissend, noch naiv."

Fast widerspricht sie sich, als sie kurz darauf auf die Zeit des Nationalsozialismus zu sprechen kommt. Kinder haben heute einen schweren Stand, sagt Herman, ein Blick in die NS-Zeit also nötig. Werte, Familie, dafür möchte sie eintreten. Was das mit dem Nationalsozialismus zu tun hat, diese Erklärung bleibt sie erneut schuldig.

Mehr zum Thema
Kommentar: Danke, Eva!
Eva Herman: "Kerner war überfordert"
Moderatorencheck: Talk ohne Eva Herman
Ein Geraune geht trotzdem nicht durch den überfüllten Saal. Ein paar Fotografen sind da, ein winziges Kamerateam, andere Medien scheinen Frau Herman als unbelehrbar abgetan zu haben. Jenny Wehling, Studentin der Sozialen Arbeit in Jena, meint denn auch: "Ich bin nur hier, um zu schauen, was Eva Herman diesmal wieder erzählt. Ob sie aus ihren Fehlern gelernt hat. Aber: Sie hat sich nicht geändert."

Diesen Eindruck haben viele Zuhörer im Saal. Herman erzählt vom Skandal, dass auch auf Babyprodukte 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden. Sie beschwört den Mythos der Karrierefrau, deren Privatleben entweder leide oder nicht existent sei; meint, dass Frauen heute arbeiten müssen, gar in die Erwerbstätigkeit gedrängt würden. "Nur deswegen werden doch so viele Krippenplätze geschaffen." Und das sei schädlich fürs Kind: "Die Bundesgesundheitsministerin Ursula von der Leyen fordert frühkindliche Bildung. Bei der Qualität unserer Krippen bedeutet das für Kinder Verwahrlosung, im besten Fall Aufbewahrung."

"Frauen müssen für die Sanierung maroder Kassen arbeiten"
Und der ganze Aufwand nur, weil die Sozialkassen des Staates leer seien. "Frauen müssen für die Sanierung maroder Kassen arbeiten." Herman selbst hat für diese Erkenntnis lange gebraucht: "Ich habe die Prioritäten falsch gesetzt. Ich hatte viel Erfolg und es hat mir Spaß gemacht. Aber es fehlte etwas." Mit ihrer Schwangerschaft habe sie auch das private Glück gefunden, was ihr vorher gefehlt hat. Und das ist sie, die Botschaft des Wachwerdens: "Wichtig ist doch der Erhalt der Gesellschaft." Der Feminismus, die Emanzipation der Frau steht dabei nur im Wege. "Mein Idealbild von Mann und Frau basiert auf der Apostelge-schichte." Frauen würden einseitig gefördert, überall und in alle Positionen hineingedrängt: "Die Männer gucken in die Röhre."

Frauen hätten, so Herman, einfach eine andere Aufgabe, sie kämen in der männlich geprägten Arbeitsgesellschaft nicht zurecht. "Eine Mutter ist Trösterin, Verhandlerin, Doktorin, Ratgeberin, ja Familienmanagerin." Dafür sind Frauen anscheinend gottgleich: "Frauen stellen den Kontakt zwischen Himmel und Erde her, sie haben eine andere Intuition, die mehr mit dem Himmel zu tun hat."

"Frauen sind zu dominant"
Angesichts dessen müssen es die Männer schwer haben, könnte man meinen. Nach Herman krankt es aber an etwas anderem in der Beziehung zwischen Mann und Frau: "Frauen sind zu dominant." Dass Männer keine Kinder mehr haben wollten, läge auch an der Emanzipation der Frau: "Männer kämpfen nicht, sie ziehen sich zurück." Dass die Moderatorin kämpfen kann, hat sie bewiesen. Mit dem NDR, der sie gefeuert hat, ist sie in eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung verwickelt. "Meine tiefe Überzeugung von Gottes Anwesenheit trägt mich." Gottes Anwesenheit, das ist das Stichwort für den gelassenen Herrn vom evangelischen Nachrichtendienst. Er überreicht Herman als Gastgeschenk ein Lutherbrot samt -biographie: "Hier stehe ich und kann nicht anders." Den Eindruck hat man von Eva Herman auch.



Artikel vom 16. März 2008
http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/:Eva-Herman-Buchmesse-Krippenpl%C3%A4tze-Verwahrlosung/614280.html?nv=rss
nach oben
Gast
New PostErstellt: 21.03.08, 09:55  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

17. März 2008, 11:04
Eva Herman: Deutschland bei Kinderfreundlichkeit auf vorletztem Platz
WEITERE ARTIKEL ZUM
THEMA 'Eva Herman'

Eva Herman: Deutschland bei Kinderfreundlichkeit auf vorletztem Platz

Juristischer Sieg für Eva Herman

Auftritt von Eva Herman in einer Kirche sorgt für Aufregung...

Eine christliche Pflicht, anderen Menschen zu vergeben

Der Fall Eva Herman - Hexenjagd in den Medien


Karriere und Selbstverwirklichung wurden lange über Kinder und Familie gestellt, kritisierte die frühere Tagesschau-Sprecherin und Buchautorin.

Leipzig (www.kath.net / idea) Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den kinderunfreundlichsten Ländern. Darauf hat die frühere Tagesschau-Sprecherin und Buchautorin Eva Herman (Hamburg) bei einer idea-Veranstaltung am 15. März auf der Leipziger Buchmesse hingewiesen.

Unter 78 Ländern liege Deutschland auf dem vorletzten Platz. Einen Grund dafür sieht Frau Herman darin, dass Karriere und Selbstverwirklichung in Deutschland jahrzehntelang über das Wohl der Kinder gestellt worden sei, erklärte sie vor mehreren hundert Besuchern. Dabei mache nur ein Bruchteil der erwerbstätigen Frauen Karriere.

Viele hätten gern Kinder, fürchteten aber, dass sie nach einer Auszeit im Beruf nicht wieder Fuß fassen können. Unternehmen in Deutschland sollten mehr attraktive Möglichkeiten schaffen, dass Frauen sich für Kinder entscheiden, forderte Herman. Dazu gehöre beispielsweise, dass Mütter in den ersten drei Lebensjahren des Kindes stundenweise von zuhause arbeiten könnten oder an Wochenenden, an denen der Partner sich um die Kinder kümmern kann, Weiterbildungsseminare besuchen könnten.

Deutsche Unternehmen schöpften die besonderen Fähigkeiten von Müttern noch lange nicht aus. Herman: „Eine Mutter ist doch Lehrer, Tröster, Ratgeber, Manager und vieles mehr in einem. Und alle diese Fähigkeiten und Kompetenzen kommen einem Unternehmen zugute.“

Je mehr Krippenplätze, desto weniger Geburten

Kritik übte die Autorin am Ausbau der Kinderkrippenplätze. Krippen stünden nicht – wie immer behauptet – für frühkindliche Bildung, sondern vielmehr für Aufbewahrung. So seien die Qualitätsstandards dafür in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern mangelhaft bis ungenügend. „In den ersten drei Jahren gehört ein Kind zu seiner Mutter“, sagte sie.

Davon profitiere die gesamte Gesellschaft. Denn nur wer in diesem ersten Lebensabschnitt die Liebe und Zuwendung der Mutter erfahre, könne diese später auch weitergeben. Um eine wirkliche Wahlfreiheit zwischen Krippe und Betreuung zuhause zu ermöglichen, plädierte Herman dafür, Müttern, die sich voll um Haushalt und Kinder kümmern, monatlich etwa 1.000 Euro zu zahlen – „den Betrag, den ein Krippenplatz etwa kostet“.

Eine weitere Möglichkeit, um Familien stärker zu fördern, sieht sie in einem steuerrechtlichen Familiensplitting. Die Annahme, der Ausbau der Krippenplätze erhöhe auch die Zahl der Geburten, sei ein Irrtum. So habe Sachsen-Anhalt die höchste Krippendichte, aber die niedrigsten Geburtenzahlen. In Bayern und Baden-Württemberg hingegen gebe es die wenigsten Krippen; trotzdem würden dort im bundesdeutschen Vergleich die meisten Kinder geboren.

Die TV-Moderatorin hatte mit ihren Büchern „Das Eva-Prinzip“ und „Das Prinzip Arche Noah“ eine Debatte über die Familienpolitik ausgelöst. Sie war wegen vermeintlich anerkennender Äußerungen zur Familienpolitik der Nationalsozialisten, von der sie sich mehrfach öffentlich distanziert hatte, im vergangenen Jahr vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) entlassen und in der ZDF-Talkshow „Kerner“ von Moderator Johannes B. Kerner vor die Tür gesetzt worden.
http://www.kath.net/detail.php?id=19336
nach oben
Gast
New PostErstellt: 21.03.08, 09:57  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Online-Kommentare
Wie sag ich's meinem Randalierer?

Von Stefan Niggemeier
DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite
yiggdeliciouslinkwebnewsdiggwong
Das Verhältnis zwischen Lesern und Journalisten ist höchst fragil

Das Verhältnis zwischen Lesern und Journalisten ist höchst fragil

17. März 2008 Der Artikel ist inzwischen fünf Monate alt, aber immer noch wird er täglich kommentiert. Er heißt „Die öffentliche Hinrichtung der Eva Herman“, steht auf Welt Online und ist inzwischen zu einer Art Mahnmal für die Sinnlosigkeit von Leserkommentaren im Internet geworden. Wer alles lesen will, muss sich durch 852 Seiten und mehr als 4500 Kommentare klicken.

Insgesamt waren es sehr viel mehr, aber die schlimmsten Hasstiraden sind offenbar gelöscht worden, wie man an den Kommentaren sehen kann, die sich über diese „Zensur“ beschweren - wenn nicht auch sie gelöscht wurden. Das Bedürfnis, sich zu äußern, scheint grenzenlos. Und die Verbissenheit, mit der hier um jede Wortmeldung gekämpft wird, steht in krassem Gegensatz zur Chance, in diesem unleserlichen Wust überhaupt wahrgenommen zu werden.

Geht's um Ausländer, muss abgeschaltet werden

Es gibt viele weitere Mahnmale, die allerdings schlechter als solche zu erkennen sind: all die Online-Artikel zum Beispiel über Ausländerkriminalität und den Islam, unter denen es keine Kommentarmöglichkeit gibt, weil sie irgendwann abgeschaltet wurde, nachdem eine Horde Fanatiker nicht enden wollende Mengen Hass und Menschenverachtung in die Diskussion gekippt hatte.
Zum Thema

* Weblogs: Immer schön sachlich bleiben
* Gericht macht Blogger haftbar für Kommentare
* Freier Hass für freie Bürger
* Die Wohnzimmer-Journalisten
* Karrieresprung: Ende der blogfreien Zone

Wenn Journalisten über die neue Medienwelt reden, in der Leser unter ihre Artikel im Internet einfach Kommentare schreiben können, klingt es oft, als sprächen sie von Naturkatastrophen - unkontrollierbar, mächtig, gefährlich. Bei „Stern“-Journalist Hans-Ulrich Jörges ist es gar eine Frage der Kanalisation: „Die guten Redaktionen sollten ihre Siele geschlossen halten, damit der ganze Dreck von unten nicht durch ihre Scheißhäuser nach oben kommt“, formulierte er im vergangenen Sommer.

Der Traum vom user generated content ist dahin

Tatsächlich sehen sich viele große Medien plötzlich in der Rolle von Schleusenwärtern. Die Illusion, dass es reicht, unter jedem Artikel eine Kommentarmöglichkeit anzubieten und sich tatenlos an klugen Diskussionen und steigenden Klickzahlen zu erfreuen, ist dahin. „Nach der Phase der fast kindlichen Euphorie darüber, dass user generated content so einfach zu bekommen ist, müssen wir Medien nun dringend in die nächste Phase eintreten“, sagt Frank Thomsen, Chefredakteur von stern.de. „User, herzlich willkommen - aber nur die, die sich an die Mindestregeln von Communitys halten.“

„Stern“ und „Welt“ sind von den etablierten Medien im Internet am weitestgehenden der Idee des barrierelosen Meinungsaustausches treu geblieben. Die Community-Managerin Katarina Rathert meint, nur dadurch, dass alle Nutzerbeiträge auf stern.de „ohne vorherige Kontrolle online gehen, ermöglichen wir den Usern eine schnelle und direkte Diskussion“. Aber ihr Chefredakteur Thomsen spricht auch von den Grenzen: „Bislang gelingt es uns ganz gut, die Meinungsrandalierer im Griff zu behalten. Aber wir diskutieren intern sehr ernsthaft, ob wir zum Beispiel das Anmeldeverfahren so ändern müssen, dass sich jeder mit seinem echten Namen an den Kommentaren beteiligen muss.“

Auch eine Frage der Ressourcen

Auch die Kommentarbereiche auf Welt Online sind ein unwirtlicher Ort - und gelten teilweise als Spielwiese für Rechtsradikale, Spinner und Hetzer aller Art. Angeblich wird hier jeder Kommentar nachträglich überprüft. Doch das ist angesichts der Vielzahl von unfassbar aus dem Ruder gelaufenen Diskussionen schwer zu glauben. Obwohl man auch im Haus sieht, dass das nicht gut ist fürs Image, will man offenbar versuchen, die Kommentarfunktion so lange wie möglich so offen zu lassen.

Doch die Frage nach dem richtigen Umgang mit den Leserkommentaren ist nicht nur eine der Philosophie, sondern vor allem auch eine der Ressourcen. Am deutlichsten wird dies bei sueddeutsche.de. Dort können seit einigen Monaten nur noch werktags zwischen acht und neunzehn Uhr Kommentare abgegeben werden - um „die Qualität der Nutzerdiskussionen stärker [zu] moderieren“. Die Proteste dagegen sind zwar inzwischen abgeklungen. Aber eine Dauerlösung soll das nicht sein, nur ein Übergang, bis in besseres Community-Management investiert wurde.

Nicht jeden Unsinn freischalten

„Sehr teuer“ sei der Aufwand, den man bei Focus Online betreibe, um sich um die aktiven Leser und die offenen Bereiche zu kümmern, sagt dessen Chef Jochen Wegner. Während Beiträge, die in den Foren des Angebotes abgegeben werden, sofort erscheinen und die Diskussionen dort, wie Wegner zugibt, auch mal entgleisen, wird bei den Kommentaren unter den Artikeln streng gesiebt.

Schon „übertriebene Zeichensetzung“ oder Smileys können dazu führen, dass ein Beitrag nicht veröffentlicht wird - aber natürlich auch rassistische oder sexistische Äußerungen. „Es gibt Kommentare, die will ich auch nicht für eine Minute unter meinen Artikeln stehen haben“, sagt Wegner. „Das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung unseren Usern gegenüber, dass wir nicht jeden Unsinn freischalten.“

Pseudonyme unerwünscht

Die Philosophie ist ähnlich bei faz.net. Man könnte sagen, es ist der Versuch, die Kommentatoren dazu zu erziehen, sich Mühe zu geben. Das ist natürlich ein gefährlicher Satz - schon deshalb, weil darauf Leser und Blogger im Zweifelsfall schnell zurückzicken: „Gebt euch selbst erst mal mehr Mühe mit euren Texten.“ Aber dahinter steht der Gedanke, dass eine Diskussion, die überwiegend daraus besteht, dass viele Leute einfach reflexartig irgendwelche Meinungen hinwerfen, für niemanden fruchtbar ist.

Bei faz.net werden sogar gelegentlich Leserkommentare redigiert, Rechtschreibfehler korrigiert oder ganze Sätze gekürzt, was nicht immer gut ankommt. „Aber Kürzungen nehmen wir nur im positiven Sinne vor“, sagt Redaktionsleiter Kai Pritzsche: „Um einen eigentlich guten Kommentar, den wir wegen einer einzelnen Beschimpfung sonst löschen würden, doch veröffentlichen zu können.“ Immerhin haben die faz.net-Leser die Möglichkeit, ihren Kommentar dann ganz zurückzuziehen. Pritzsche glaubt auch, dass es wichtig ist, dass man sich bei faz.net zum Kommentieren mit seinem Klarnamen anmelden muss: Bei einem Gegenüber mit Pseudonym fällt die Beleidigung leichter.

Hyperaktive Störer in den Griff bekommen

Der Lohn für dieses Filtern, das manche reflexartig als „Zensur“ bezeichnen, ist im besten Fall eine Diskussion, die sich auch für diejenigen zu lesen lohnt, die nicht an ihr teilnehmen. An vielen Stellen gerade bei den großen Seiten fragt man sich, wer das überhaupt lesen soll, außer den Verrückten, die da ein merkwürdiges Mitteilungsbedürfnis ausleben. Trotzdem sprechen viele Online-Chefs von einem erstaunlich großen Interesse an den Nutzerkommentaren. Voraussetzung dafür ist aber, die Störer in den Griff zu bekommen, die nur einen kleinen Prozentsatz der Teilnehmer ausmachen, aber hyperaktiv sind und allein durch das Schillernde und die Lautstärke ihrer Beiträge alle anderen übertönen.

Die Frage ist natürlich: Wer ist ein Störer, der jede Diskussion verhindert? Und wer ein Störer, der diese Diskussion erst antreibt, der unbequem ist, dessen Meinung jenseits des Mainstreams liegt - aber trotzdem entfernt wird? Wo wird durch das Aussperren das Besondere der Diskussionskultur im Internet zerstört? Viele Leser behaupten, dass ihre Kommentare gelöscht wurden, nur weil sie auf sachliche Fehler hingewiesen haben. Auf sueddeutsche.de gilt ein Kommentar schon als löschenswürdig, wenn er über einen „SZ“-Autor, der regelmäßig das Internet als Hort der Dummheit darstellt, sagt, er „zetere“ über ein Medium.

Das Wissen der Leser ist ein Schatz

Es ist ein höchst fragiles Verhältnis zwischen Lesern und Journalisten, das durch die plötzliche öffentliche und unmittelbare Auseinandersetzung entsteht, mit beiderseitigem Erstaunen über die Impertinenz der jeweils anderen Seite. Und während sich viele Online-Chefs wünschen, dass die Autoren sich häufiger in eine Diskussion einschalten, hat Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur von sueddeutsche.de, schlechte Erfahrungen gemacht: Das sei nicht empfehlenswert, weil die User dann erst recht auf den Redakteur einschlügen.

Aber auch auf anderen großen Medienseiten im Internet scheint es eher die Ausnahme zu sein, dass Nutzer überhaupt eine Reaktion auf Kritik und berechtigte Anmerkungen bekommen. Dabei profitieren die Medien von der Beteiligung der Leser, wenn sie sie nur wahrnehmen. Beim „WAZ“-Ableger „Der Westen“ und neuerdings auch bei Focus Online berichten die Community-Leute in den Redaktionskonferenzen, welche Themen auf welches Echo stoßen.

Das Wissen der Leser ist ein Schatz, der nur gehoben werden will: Aus Leserhinweisen entstehen bei Focus Online wunderbare Anlässe für Berichte über „Serviceflops“ deutscher Unternehmen, bei stern.de gab es nach Leserkommentaren eine Recherche über die Abgründe bei StudiVZ, bei Spiegel Online werden aus Erfahrungsberichten von Lesern Beiträge für die Geschichtsrubrik „Eines Tages“.

Das Publikum darf teilnehmen, statt hinnehmen

Ganz automatisch erhöht sich offenbar die Qualität der Leserbeiträge, wenn es sich auszahlt, gute Kommentare abzugeben. Umso erstaunlicher ist es, wie selten die Online-Medien aus den interessanten Kommentaren zu einem heftig diskutierten Thema einfach wieder einen neuen Artikel machen, der die Diskussion abbildet.

Es scheint ein mühsamer Lernprozess für alle Beteiligten zu sein, aus der revolutionären Möglichkeit, dass das Publikum nicht nur hinnehmen muss, sondern teilnehmen darf, einen tatsächlichen Gewinn zu schöpfen. Von allein kommt das nicht, und umsonst ist es nicht zu haben. Für die Medien nicht, die massiv in die Betreuung ihrer Communitys investieren müssen. Aber für die Leser auch nicht, die Abstand nehmen müssen von der Illusion, einfach überall kleine Empörungsrülpser hinterlassen zu können. Das beste Mischungsverhältnis aus Anarchie und Kontrolle wird gerade in schmerzhaften Operationen am lebenden Objekt probiert.

So gehen die Redaktionen mit Online-Kommentaren um

sueddeutsche.de: Etwa 1500 Kommentare täglich. Kommentare, die nicht in einem Filter hängen bleiben, der automatisch „Nazi-Vokabular und Schimpfwörter“ herausfischt, werden von sechs Moderatoren kurz nach der Veröffentlichung gelesen und gegebenenfalls gefiltert.

Welt Online: Kommentare im Januar „deutlich im fünfstelligen Bereich“. Ein „Team von Moderatoren“ offenbar geheimer Größe moderiert nur nachträglich.

faz.net: 300 bis 1000 Kommentare täglich, die vor der Veröffentlichung von den für den Beitrag zuständigen Online-Redakteuren geprüft werden.

stern.de: 11.000 Kommentare monatlich, mit „stark steigender Tendenz“. Alle gehen ohne vorherige Kontrolle online. Für die nachträgliche Moderation sind zwei Mitarbeiter zuständig - und alle stern.de-Mitarbeiter sollen einen Blick auf die Kommentare in ihrem Ressort halten.

Spiegel Online: 15.000 bis 18.000 Kommentare monatlich - gebündelt in Foren, nicht unter den einzelnen Artikeln. Ein Redakteur und mehrere Aushilfen prüfen sie „in der Regel“ vor der Veröffentlichung.

Focus Online: Mehr als 60.000 Kommentare monatlich. Drei Redakteure und „sechs bis zehn“ freie Mitarbeiter lesen fast alle Kommentare vor der Veröffentlichung.

DerWesten: 1500 Kommentare täglich, „Tendenz deutlich steigend“. Moderation im Nachhinein durch drei festangestellte Community-Manager und mehrere Freie.

Quelle: Angaben der Verlage



Text: F.A.S.
Bildmaterial: picture-alliance/ dpa
http://www.faz.net/s/RubE2C6E0BCC2F04DD787CDC274993E94C1/Doc~EDBAB90D353CE4F049D42F7B33AE19A65~ATpl~Ecommon~Scontent.html
nach oben
Gast
New PostErstellt: 08.04.08, 21:08  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

02. April 2008, 11:21
Eva Herman: Ich bete für Alice Schwarzer










Tippfehler melden

Druckversion

Artikel versenden


WEITERE ARTIKEL ZUM
THEMA 'Eva Herman'

Eva Herman: Ich bete für Alice Schwarzer

Spagat zwischen Karriere und Familie ist Extremsport

Eva Herman: Deutschland bei Kinderfreundlichkeit auf vorletztem Platz

Juristischer Sieg für Eva Herman

Auftritt von Eva Herman in einer Kirche sorgt für Aufregung...


Ich habe Schwarzer längst verziehen - Ich bete schon seit längerer Zeit für sie, dass sie Jesus Christus kennenlerne

Walsrode (kath.net/idea)
Für eine geistliche Umkehr der Feministin Alice Schwarzer haben Christen auf einem Kongress im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) gebetet. Den Anstoß hatte die frühere Tagesschau-Sprecherin und Buchautorin Eva Herman (Hamburg) gegeben, die am 30. März in Krelingen vor über 400 Besuchern zu den gesellschaftlichen Herausforderungen des Feminismus sprach. Gegenüber idea sagte Herman, sie bete schon seit längerer Zeit für Schwarzer, dass sie Jesus Christus kennenlerne. Herman war bereits nach Veröffentlichung ihres ersten Buches („Das Eva-Prinzip“) im Jahr 2006 von Schwarzer heftig kritisiert worden. Die Feministin hatte Hermans Thesen, die sich unter anderem gegen Kinderkrippen richten und eine intensivere Betreuung der Kinder vor allem in den ersten Lebensjahren durch die Eltern befürworten, als „Suada (Wortschwall, Anm. d. Red.) zwischen Mutterkreuz und Steinzeitkeule“ bezeichnet. Herman sagte nun, sie habe Schwarzer längst ihre kritischen Aussagen verziehen. „Man kann seinen Gegnern nur mit Liebe begegnen“, sagte Herman weiter. Wenn man für jemanden bete, könne man „das feindliche Bild“ nicht mehr aufrechterhalten. Sie glaube daran, dass Gott bei Schwarzer ein Wunder vollbringen könne und sie zu einer veränderten Sicht der Dinge gelange.

Sehr bewegt reagierte Herman, als ein Kongressteilnehmer fragte, woher sie die Kraft für ihren Kampf gegen die feministischen Vorstellungen bekomme. Die Autorin erwiderte, dass viele Menschen in letzter Zeit für sie gebetet hätten. Das Gebet sei „eine unendliche Kraft“. Dennoch sei die jüngste Vergangenheit für ihre Familie, insbesondere für ihre kürzlich verstorbene Mutter, sehr schwer gewesen, sagte Herman. Die 49-Jährige wurde wegen ihrer Aussagen zur Rolle der Frau in der Gesellschaft heftig kritisiert und war im vergangenen Jahr aufgrund vermeintlich anerkennender Äußerungen zur Familienpolitik der Nationalsozialisten vom Norddeutschen Rundfunk entlassen worden. Inzwischen bestätigten jedoch Gerichtsurteile, dass die kritisierten Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen worden waren und den Inhalt von Hermans Aussagen nicht korrekt wiedergegeben hatten. Veranstalter des Kongresses zur „Geschlechterkrise und ihre Überwindung aus christlicher Sicht“ waren der Gemeindehilfsbund, des Gemeindenetzwerks und die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands. Gemeindehilfsbund und Gemeindenetzwerk wollen „im kirchlichen Lehrpluralismus seelsorgerliche Hilfe und biblisch-theologische Orientierung“ bieten. Zur Konferenz Bekennender Gemeinschaften gehören 21 kirchliche Organisationen und die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) als Gastmitglied.
http://www.kath.net/detail.php?id=19455
nach oben
Gast
New PostErstellt: 08.04.08, 22:05  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

08.04.2008 15:26 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt
Trennlinie
Herman, ddp
Keine Einigung in Sicht: Eva Herman und der NDR streiten weiter. Foto: ddp vergrößern
Streit vor Gericht: NDR und Eva Herman
Eine Frage der Ehre

Eva Herman und der NDR streiten weiter darüber, ob die Entlassung wegen ihrer Äußerungen zur NS-Zeit rechtens war. Eine Einigung vor dem Hamburger Arbeitsgericht ist nun gescheitert.

Mehr zum Thema
1000. Sendung von Johannes B. Kerner
Das Prinzip "immer da"
Nach Kerner-Rauswurf
Herman bekommt Zuspruch von Rechts
Wegen Rauswurfs aus TV-Sendung
Herman erteilt Kerner Absolution
Hermans Rauswurf bei Kerner
Unredliche Selbstgerechtigkeit
NDR: Drama um Herman
Die Eva-Falle

Die frühere "Tagesschau“-Sprecherin und Talkshow-Moderatorin Eva Herman und der NDR streiten sich weiter vor Gericht um die Kündigung der Moderatorin wegen ihrer Äußerungen zur NS-Zeit. Ein Gütetermin ist am Dienstag vor dem Hamburger Arbeitsgericht gescheitert.

Der Norddeutsche Rundfunk und Herman hatten sich trotz mehrfacher Versuche nicht außergerichtlich einigen können. Sie wollen nun erneut verhandeln. Beide Seiten betonten, dass die Positionen noch weit auseinander lägen. Herman erschien nicht vor Gericht. Beide Seiten ließen sich vor Gericht durch ihre Anwälte vertreten. Das Gericht will am 29. April eine Entscheidung fällen, falls die Verhandlungen keinen Erfolg haben sollten.

Der NDR hatte die Zusammenarbeit mit Herman am 9. September 2007 fristlos beendet, nachdem sich die Moderatorin bei einer Buchpräsentation lobend über die Achtung familiärer Werte während der Zeit des Nationalsozialismus geäußert hatte. Hermans schriftstellerische Tätigkeit sei nicht länger mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin vereinbar, hieß es zur Begründung.

Rahmen
Rahmen Bildstrecke Eva Herman: Der Moderatorin Zähmung Rahmen
Eva Herman Eva Herman Eva Herman Eva Herman Eva Herman
Rahmen

Der Programmdirektor Fernsehen, Volker Herres, hatte dazu erklärt: „Frau Herman steht es frei, ihren ’Mutterkreuzzug’ fortzusetzen, aber mit der Rolle einer NDR-Fernsehmoderatorin ist dies nicht länger zu vereinbaren. Ihr Äußerungen wirkten polarisierend, Gäste hätten ihren Auftritt in der Talkshow "Herman und Tietjen“ abgesagt oder stünden nicht zur Verfügung.

Herman klagt vor dem Arbeitsgericht gegen zwei Kündigungen des NDR vom 18. und 25. September. Sie will damit den Angaben zufolge feststellen lassen, dass ihr Arbeitsverhältnis "auch nicht durch Fristablauf am 31.12.2007 endet"
Herman will gerichtlich feststellen lassen, dass zwei Kündigungen unwirksam sind, das Arbeitsverhältnis fortbesteht und der NDR zu Schadenersatz verpflichtet ist. Umstritten ist auch die Frage, ob zwischen dem NDR und Eva Herman überhaupt ein Arbeitsverhältnis im Sinne des Gesetzes bestanden hat oder ob es sich um ein freies Mitarbeiterverhältnis handelt.

Gegenüber dem Finanzamt und der Rentenversicherung habe sich Herman in der Vergangenheit als selbstständig tätige Fernsehjournalistin dargestellt, heißt es in einer Mitteilung des Arbeitsgerichts, die am Dienstag im Anschluss an einen Verhandlungstermin verbreitet wurde. Sollte Herman keine Arbeitnehmerin gewesen sein, wäre das Arbeitsgericht nicht zuständig.

Rahmen
Rahmen Bildstrecke TV-Eklat bei Kerner - Herman muss Sendung verlassen Rahmen

Rahmen

(sueddeutsche.de/AP/dpa/AFP/ehr)
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/333/167848/


3. Januar 2008, 18:35 Uhr
EVA HERMAN
Autorin und Moderatorin
Eva Herman
Foto: AP
EVA HERMAN
Geboren
9. November 1958
Biografie
Eva Herman wurde als Tochter eines Hotelierspaars geboren. Sie wuchs mit zwei Geschwistern im Harz auf. Ihr Vater starb, als sie sechs Jahre alt war. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie in Braunlage, Timmendorf und in der Schweiz eine Lehre zur Hotelkauffrau.
Von 1983 bis 1986 absolvierte Herman eine journalistische Ausbildung beim Bayerischen Rundfunk in München. Bis 1988 ließ sie sich beim selben Sender zur Fernsehsprecherin ausbilden. Während ihrer Ausbildung moderierte Herman für den Hörfunksender Bayern 3 unter anderem die Sendungen "Radiokantine", "Hitkiste", "Vormittagsprogramm", "ARD-Nachtprogramm" und "Rushhour". Gleichzeitig übernahm sie im Bayerischen Fernsehen die Moderation von Nachrichten- und Unterhaltungssendungen, wie zum Beispiel "BR-unterwegs" und "Der heiße Draht". 1988 wechselte sie zum Norddeutschen Rundfunk nach Hamburg, wo sie zunächst die Hörfunkprogramme "NDR 2 am Vormittag", die "Plattenkiste" (NDR 1 Niedersachsen) und "NDR 2 Traumhaft" moderierte. Nach einem Casting bei Werner Veigel wurde sie ins Team der "Tagesschau" aufgenommen und sprach ihre erste Sendung im August 1988.
Daneben war Herman regelmäßig mit Unterhaltungsshows und Talk-Sendungen zu sehen. Von 1991 bis 1995 führte sie durch die monatliche Unterhaltungsshow "Schlagerparade der Volksmusik" und präsentierte die ARD-Sendungen "Chorgala" (1994–1995), "Stars" (1995–1998) sowie die Spenden-Gala "Ein Herz für Kinder" (1996–1997). Weiter führte sie durch die ARD-Berichterstattung über die Internationale Funkausstellung Berlin (1993, 1995, 1997) und über die Kieler Woche (1995–2004). Von 1995 bis 1999 moderierte sie regelmäßig im NDR-Fernsehen das norddeutsche Regionalmagazin "Das!". Am 17. Januar 1997 war sie erstmals zusammen mit ihrer Kollegin Bettina Tietjen Gastgeberin bei der "Talk-Illustrierten" Stargeflüster. Daraus entwickelte sich im Mai 1999 die Talkshow "Herman & Tietjen". Ab Dezember 2000 moderierte sie die NDR-Quizsendung "Wer hat’s gesehen" und ab Februar 2003 die Talentshow der ARD-Fernsehlotterie "Deutschlands Talente".
2001 veröffentlichte Herman mit "Dann kamst du" ihren ersten Roman, der 2003 von Susanne Hake verfilmt wurde. Darüber hinaus verfasste sie einige Sachbücher. 2003 kam ihre erste Musik-CD "Swing it" auf den Markt. Sie sang mit Bettina Tietjen, Max Raabe und Hape Kerkeling Swingklassiker. 2003 wurde sie in einer Emnid-Umfrage als "beliebteste Moderatorin Deutschlands" bezeichnet. Am 12. August 2006 teilte die ARD mit, dass Herman nach 17 Jahren ihre Arbeit als Tagesschausprecherin ruhen lässt, was mit ihrem kontrovers diskutierten Buch "Das Eva-Prinzip" begründet wurde.
2007 erschien ihr Buch "Das Prinzip Arche Noah", in dem eine strikte Rollentrennung als Rettung der Familie vorgeschlagen wird. In Zusammenhang mit der Vorstellung ihres Buches wurden Äußerungen publik, die zu ihrer Entlassung durch den NDR führten.
Kontroversen um literarische Tätigkeit
Eva Hermans Bücher "Das Eva-Prinzip" und "Das Prinzip Arche Noah" verursachten gesellschaftliche Diskussionen. Diese begannen 2006, als in der Mai-Ausgabe des Politikmagazins "Cicero" mit einem Beitrag zur Kinderlosigkeit in Deutschland eine erste Vorschau auf das im Herbst 2006 veröffentlichte Buch "Das Eva Prinzip" erschien. Kritik äußerte z.B. Alice Schwarzer.
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des zweiten Buches "Das Prinzip Arche Noah" im September 2007 begann eine erneute Kontroverse, da eine Aussage Hermans als nationalsozialistisch verstanden wurde; sie sprach sich für die Wertschätzung der Familie aus, die ihrer Ansicht nach mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Der NDR reagierte hierauf mit der Beendigung der Zusammenarbeit mit Eva Herman, da ihre Äußerungen ein Lob des nationalsozialistischen Frauenbildes bzw. der nationalsozialistischen Frauen- und Familienpolitik gewesen sei. In der Folge trat Eva Herman neben anderen Gästen am 9. Oktober 2007 in der Talkshow "Johannes B. Kerner" auf. Im Laufe dieses Gesprächs entschied sich Kerner jedoch nach über 50 Minuten Streitgespräch, Eva Herman aus der Gesprächsrunde vorzeitig zu verabschieden, was zu einem großen Presseecho führte.
Familie
1983 heiratete Eva Feldker den Autohändler Werner Herrmann, den sie 1980 kennengelernt hatte. Nach der Scheidung 1988 behielt sie dessen Nachnamen, verkürzte aber die Schreibweise um je ein "r" und "n". Im Jahre 1989 heiratete sie den Fernsehjournalisten Horst-Wolfgang Bremke, der wie Herman beim NDR arbeitete. Die Ehe wurde 1992 geschieden.
Von 1991 bis 1994 war Herman mit dem Moderator Uwe Bahn liiert. 1995 heiratete sie den Produzenten und Regisseur Tom Ockers. 1997 wurde der gemeinsame Sohn geboren. 2002 erfolgte die Scheidung. Sie heiratete 2005 den Hotelier Michael Bischoff.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eva Herman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
http://www.welt.de/vermischtes/article1324163/EVA_HERMAN.html


8. April 2008, 12:43 Uhr
Von Eva Eusterhus
Die Familie und die NS-Zeit
Eva Herman zieht gegen NDR vor Gericht
Moderatorin Eva Herman (49) und der NDR sehen sich heute vor dem Hamburger Arbeitsgericht wieder. Verhandelt wird ein ganz besonderer Rechtsstreit: Die einstige "Miss Tagesschau" klagt, weil der NDR sie im September 2007 fristlos entlassen hatte.
zurück
weiter
Bild 1 von 13
Oktober 2007: Eva Herman zu Gast bei Johannes B. Kerner. Sie verschärfte den Konflikt um ihre Äußerungen und wurde schließlich vom Moderator nach Hause geschickt.
Foto: DPA
Oktober 2007: Eva Herman zu Gast bei Johannes B. Kerner. Sie verschärfte den Konflikt um ihre Äußerungen und wurde schließlich vom Moderator nach Hause geschickt.
Click here to find out more!
Weiterführende links

* Die öffentliche Hinrichtung der Eva Herman
* Eva Hermans Auftritt bei Kerner im Wortlaut (1)
* Gütetermin von Eva Herman und NDR scheitert
* Eva Hermans Auftritt bei Kerner im Wortlaut (2)
* Das Jahr 2007 war für Eva Herman ein "Albtraum"
* Schwedens Eva Herman heißt Anna Wahlgren
* Viele Deutsche sehen Nazi-Zeit teils positiv
* Eva Herman geht auf Johannes B. Kerner los
* Simulation einer gesellschaftlichen Kontroverse
* "Der einfältige Johannes traf die naive Eva"
* Eva Herman schöpft Kraft aus Glauben

Der Norddeutsche Rundfunk hatte die Zusammenarbeit beendet, weil „Hermans schriftstellerische Tätigkeit nicht länger mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin vereinbar“ sei. Eva Herman könne ihren „Mutterkreuzzug“ fortführen, als Moderatorin sei sie jedoch wegen ihrer umstrittenen Thesen nicht länger tragbar, hieß es beim NDR.

Dem heutigen Gerichtstermin geht eine Reihe von Differenzen voraus: Bei der Präsentation ihres zuletzt erschienenen Buches im Herbst des vergangenen Jahres („Das Prinzip Arche Noah – Warum wir die Familien retten müssen“) soll sich Herman vermeintlich lobend über die familiären Werte während der Nazi-Zeit geäußert haben. Sie selbst bestätigte ein Zitat, wonach sie gesagt haben soll, dass „Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.“ Daraufhin trennte sich der NDR umgehend von Herman, die unter anderem zusammen mit Bettina Tietjen die Talkshow „Herman und Tietjen“ moderiert hatte. Wohl auch, weil viele prominente Gäste ihre Auftritte in der Talkshow aufgrund der Äußerungen von Eva Herman abgesagt haben, so der Sender.

Schon mit ihrem vermeintlich emanzipationskritischen Bestseller „Das Eva-Prinzip“ hatte die Mutter eines Sohnes eine öffentliche Debatte über die Rolle der Frau in der Gesellschaft ausgelöst.
UMFRAGE
.
Umfrage
Der NDR hat sich von Moderatorin Eva Herman wegen ihrer Äußerungen zur NS-Zeit getrennt. Halten Sie diese Maßnahme für gerechtfertigt?
Ja, richtige Entscheidung
Nein, der Rauswurf ist übertrieben
abstimmen Ergebnis
41% Ja, richtige Entscheidung
59% Nein, der Rauswurf ist übertrieben
Aktuell: 13616 Stimmen
Ursprünglich hieß es, Herman und der NDR wollten sich außergerichtlich einigen. Diese Rechnung ging offenbar nicht auf: Auch mit einer schnellen Einigung vor Gericht wird nicht gerechnet, da im Anschluss an den Gütetermin bereits ein Kammertermin anberaumt worden sein soll. Denn für den Sender ist nach wie vor strittig, ob das Arbeitsgericht überhaupt zuständig ist.
Schlagworte
Eva Herman NDR Kündigung Gericht Klage
Schließlich war Eva Herman freie Mitarbeiterin. „Ein Angestelltenverhältnis habe es nicht gegeben“, heißt es beim NDR.

Leserbrief schreiben LESERBRIEF SCHREIBEN
Bitte füllen sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.
Eva Herman zieht gegen NDR vor Gericht

Moderatorin Eva Herman (49) und der NDR sehen sich heute vor dem Hamburger Arbeitsgericht wieder. Verhandelt wird ein ganz besonderer Rechtsstreit: Die einstige "Miss Tagesschau" klagt, weil der NDR sie im September 2007 fristlos entlassen hatte.
Leserbrief *
Ihr Name *
Ihre E-Mail *
Ihre Website

Bitte übertragen Sie den Code in das folgende Feld:

captcha image
Code *

Leserbrief abschicken
Nutzungsbedingungen

http://www.welt.de/fernsehen/article1880871/Moderatorin_Herman_zieht_gegen_NDR_vor_Gericht.html
nach oben
Gast
New PostErstellt: 08.04.08, 22:08  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

8. April 2008, 17:51 Uhr
Rechtsstreit
Gütetermin von Eva Herman und NDR scheitert
Eine viel diskutierte Buchveröffentlichung, Vergleiche mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte und ein legendärer Fernseh-Auftritt bei Johannes B. Kerner: Seit September 2007 gehen der NDR und Moderatorin Eva Herman getrennte Wege. Vor dem Arbeitsgericht Hamburg scheiterte jetzt ein Gütetermin.
zurück
weiter
Bild 1 von 13
Oktober 2007: Eva Herman zu Gast bei Johannes B. Kerner. Sie verschärfte den Konflikt um ihre Äußerungen und wurde schließlich vom Moderator nach Hause geschickt.
Foto: DPA
Oktober 2007: Eva Herman zu Gast bei Johannes B. Kerner. Sie verschärfte den Konflikt um ihre Äußerungen und wurde schließlich vom Moderator nach Hause geschickt.
Click here to find out more!
UMFRAGE
.
Umfrage
Der NDR hat sich von Moderatorin Eva Herman wegen ihrer Äußerungen zur NS-Zeit getrennt. Halten Sie diese Maßnahme für gerechtfertigt?
Ja, richtige Entscheidung
Nein, der Rauswurf ist übertrieben
abstimmen Ergebnis
41% Ja, richtige Entscheidung
59% Nein, der Rauswurf ist übertrieben
Aktuell: 13616 Stimmen
Der juristische Streit zwischen dem Norddeutschen Rundfunk und seiner Ex-Moderatorin Eva Herman hält an. Im Prozess um deren Kündigung wegen umstrittener Äußerungen zur NS-Familienpolitik ist am Dienstag auch ein zweiter Gütetermin vor dem Hamburger Arbeitsgericht gescheitert.

Weiterführende links

* Die öffentliche Hinrichtung der Eva Herman
* Eva Hermans Auftritt bei Kerner im Wortlaut (1)
* Eva Hermans Auftritt bei Kerner im Wortlaut (2)
* Das Jahr 2007 war für Eva Herman ein "Albtraum"
* Schwedens Eva Herman heißt Anna Wahlgren
* Viele Deutsche sehen Nazi-Zeit teils positiv
* Eva Herman geht auf Johannes B. Kerner los
* Simulation einer gesellschaftlichen Kontroverse
* "Der einfältige Johannes traf die naive Eva"
* Eva Herman schöpft Kraft aus Glauben

Bei dem Termin äußerte das Arbeitsgericht Zweifel, ob die umstrittene Autorin tatsächlich als Arbeitnehmerin beschäftigt war. Gegenüber dem Finanzamt und der Rentenversicherung habe sich Herman in der Vergangenheit als selbstständig tätige Fernsehjournalistin dargestellt, heißt es in einer Mitteilung des Arbeitsgerichts, die am Dienstag im Anschluss an einen Verhandlungstermin verbreitet wurde. Sollte Herman keine Arbeitnehmerin gewesen sein, wäre das Arbeitsgericht nicht zuständig.

Der Norddeutsche Rundfunk und Herman hatten sich trotz mehrfacher Versuche nicht außergerichtlich einigen können. Sie wollen nun erneut verhandeln. Das Gericht will am 29. April eine Entscheidung fällen, falls die Verhandlungen keinen Erfolg haben sollten. Der NDR hatte die Zusammenarbeit mit Herman im September 2007 fristlos beendet, nachdem sich die Moderatorin bei einer Buchpräsentation lobend über die Achtung familiärer Werte während der Zeit des Nationalsozialismus geäußert hatte.

Schlagworte
Eva Herman NDR Buchveröffentlichung Johannes B. Kerner Tagesschau
Hermans schriftstellerische Tätigkeit sei nicht länger mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin vereinbar, hieß es zur Begründung. Herman will gerichtlich feststellen lassen, dass zwei Kündigungen unwirksam sind, das Arbeitsverhältnis fortbesteht und der NDR zu Schadenersatz verpflichtet ist.
ddp/fas

Leserbrief schreiben LESERBRIEF SCHREIBEN
Bitte füllen sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.
Gütetermin von Eva Herman und NDR scheitert

Eine viel diskutierte Buchveröffentlichung, Vergleiche mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte und ein legendärer Fernseh-Auftritt bei Johannes B. Kerner: Seit September 2007 gehen der NDR und Moderatorin Eva Herman getrennte Wege. Vor dem Arbeitsgericht Hamburg scheiterte jetzt ein Gütetermin.
Leserbrief *
Ihr Name *
Ihre E-Mail *
Ihre Website

Bitte übertragen Sie den Code in das folgende Feld:

captcha image
Code *

Leserbrief abschicken
Nutzungsbedingungen
http://www.welt.de/fernsehen/article1882077/Guetetermin_von_Eva_Herman_und_NDR_scheitert.html


dpa/regioline vom 08.04.2008 15:57 « Vorige| Nächste »

Arbeitsgericht zweifelt an Arbeitnehmer-Status von Eva Herman

Eva Herman
Das Arbeitsgericht hat Zweifel bei der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Herman und dem NDR geäußert. (Archiv)

Hamburg (dpa) - In der gerichtlichen Auseinandersetzung um die Kündigung der Fernsehmoderatorin Eva Herman durch den NDR hat das Hamburger Arbeitsgericht Zweifel geäußert, ob die umstrittene Autorin tatsächlich als Arbeitnehmerin beschäftigt war. Gegenüber dem Finanzamt und der Rentenversicherung habe sich Herman in der Vergangenheit als selbstständig tätige Fernsehjournalistin dargestellt, heißt es in einer Mitteilung des Arbeitsgerichts, die am Dienstag im Anschluss an einen Verhandlungstermin verbreitet wurde. Sollte Herman keine Arbeitnehmerin gewesen sein, wäre das Arbeitsgericht nicht zuständig. Eine Entscheidung fiel noch nicht.
http://www.ln-online.de/artikel/2337397/

dpa/regioline vom 08.04.2008 15:57 « Vorige| Nächste »

Arbeitsgericht zweifelt an Arbeitnehmer-Status von Eva Herman

Eva Herman
Das Arbeitsgericht hat Zweifel bei der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Herman und dem NDR geäußert. (Archiv)

Hamburg (dpa) - In der gerichtlichen Auseinandersetzung um die Kündigung der Fernsehmoderatorin Eva Herman durch den NDR hat das Hamburger Arbeitsgericht Zweifel geäußert, ob die umstrittene Autorin tatsächlich als Arbeitnehmerin beschäftigt war. Gegenüber dem Finanzamt und der Rentenversicherung habe sich Herman in der Vergangenheit als selbstständig tätige Fernsehjournalistin dargestellt, heißt es in einer Mitteilung des Arbeitsgerichts, die am Dienstag im Anschluss an einen Verhandlungstermin verbreitet wurde. Sollte Herman keine Arbeitnehmerin gewesen sein, wäre das Arbeitsgericht nicht zuständig. Eine Entscheidung fiel noch nicht.

http://www.kn-online.de/artikel/2337397


08.04.2008 19:33 Uhr
Drucken Versenden
Juristischer Streit zwischen Eva Herman und dem NDR hält an

Der juristische Streit zwischen dem Norddeutschen Rundfunk und seiner Ex-Moderatorin Eva Herman hält an. Im Prozess um deren Kündigung wegen umstrittener Äußerungen zur NS-Familienpolitik ist auch ein zweiter Gütetermin vor dem Hamburger Arbeitsgericht gescheitert. In der anschließenden Kammerverhandlung ging es nach Gerichtsangaben vor allem darum, ob die frühere "Tagesschau"-Sprecherin überhaupt als Arbeitnehmerin oder vielmehr als freie Mitarbeiterin beim NDR tätig war. Der Sender argumentiert, es gehe um freie Mitarbeit, und damit sei das Arbeitsgericht gar nicht zuständig.

Der Vorsitzende Richter Gunnar Rath deutete in der Verhandlung zumindest Zweifel an der Argumentation Hermans an. So habe sie ihrer Tätigkeit gegenüber Rentenversicherung und Finanzamt in der Vergangenheit als diejenige einer selbstständig tätigen Fernsehjournalistin dargestellt. Dies stehe im Widerspruch zu einem Arbeitsverhältnis in abhängiger Beschäftigung.

Eine Entscheidung fällte die Kammer auf übereinstimmenden Wunsch beider Seiten noch nicht. Bis zum Verkündungstermin am 29. April haben sie so noch Zeit, weiter über einen außergerichtlichen Vergleich zu verhandeln.

(AFP)
http://www.n24.de/news/newsitem_651480.html

Nazi-Vergleich Ex-"Tagesschau"-Sprecherin klagt gegen NDR
Herman: Prozess um Rausschmiss
Vor dem Hamburger Arbeitsgericht wird heute der Rechtsstreit zwischen Moderatorin Eva Herman (49) und dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) verhandelt. Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin klagt, weil der NDR sie im September 2007 fristlos entlassen hatte.

Streitet vor Gericht mit dem NDR: TV-Moderatorin Eva Herman (49).

Streitet vor Gericht mit dem NDR: TV-Moderatorin Eva Herman (49). Foto: AP

Der Hintergrund: Bei der Präsentation ihres zweiten Buches ("Das Prinzip Arche Noah - Warum wir die Familien retten müssen") soll sich Herman vermeintlich lobend über die familiären Werte während der Nazi-Zeit geäußert haben. Sie selbst bestätigte ein Zitat, wonach sie gesagt haben soll, dass "Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden." Daraufhin trennte sich der NDR umgehend von Herman, die unter anderem das TV-Quiz "Wer hat's gesehen" und gemeinsam mit Bettina Tietjen die Talkshow "Herman und Tietjen" moderiert hatte. Schon mit ihrem emanzipationskritischen Bestseller "Das Eva-Prinzip" hatte Herman eine öffentliche Debatte über die Rolle der Frau in der Gesellschaft ausgelöst.

Der NDR hatte die Zusammenarbeit beendet, weil "Hermans schriftstellerische Tätigkeit nicht länger mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin vereinbar" sei. Eva Herman könne ihren"Mutterkreuzzug" fortsetzen, hieß es beim NDR. Als Moderatorin sei sie jedoch wegen ihrer umstrittenen Thesen nicht länger tragbar. Viele prominente Gäste hätten ihre Auftritte bei "Herman und Tietjen" abgesagt.

Herman und der NDR hatten sich ursprünglich außergerichtlich einigen wollen - ohne Erfolg. Auch mit einer schnellen Einigung vor Gericht wird offensichtlich nicht gerechnet: Im Anschluss an den Gütetermin ist ein Kammertermin anberaumt. Für den NDR ist strittig, ob das Arbeitsgericht überhaupt zuständig ist. "Eva Herman war freie Mitarbeiterin, ein Angestelltenverhältnis hat nie bestanden", so Sprecher Martin Gartzke. "Wir warten ab, wie es ausgeht."
vas

erschienen am 8. April 2008
http://www.abendblatt.de/daten/2008/04/08/866647.html
nach oben
Gast
New PostErstellt: 29.04.08, 19:11  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dienstag, 29. April 2008, 11:00 Uhr
Eva Herman scheitert mit Klage gegen Kündigung

Die wegen ihrer Äußerungen zur NS-Zeit in die Kritik geratene frühere „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman ist mit einer Klage gegen ihre Kündigung beim NDR gescheitert. Das Hamburger Arbeitsgericht entschied in einem Teilurteil, dass es kein Arbeitsverhältnis zwischen dem Norddeutschen Rundfunk und Eva Herman gegeben hat. Herman sei nicht als Arbeitnehmerin, sondern als freie Mitarbeiterin zu sehen. In der Frage nach Schadenersatz ist das Verfahren zunächst ausgesetzt worden. Herman kann gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen. Die Autorin war im vergangenen Jahr wegen umstrittener Äußerungen zur NS-Familienpolitik in die Schlagzeilen geraten.
http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=4406318.html?o=RSS
nach oben
Gast
New PostErstellt: 05.05.08, 07:06  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eva Herman
„Ich bin immer erst an mir gescheitert“

Von Lena Bopp
DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite
yiggdeliciouslinkwebnewsdiggwong
Eva Herman: „Es ist nicht so, dass ich zerstört bin und mich traurig in ein L...

Eva Herman: „Es ist nicht so, dass ich zerstört bin und mich traurig in ein Loch verkrieche"

05. Mai 2008 Eva Herman kommt mit dem Fahrrad. An der Ampel vor dem Hotel Louis C. Jacob steigt sie ab und wirft einen Blick ins Innere des Hauses, der sich zwischen Neugier und Misstrauen nicht entscheiden kann. Sie wohnt um die Ecke in einem Backsteinbungalow. Zu Interviews bittet sie ihre Gesprächspartner gerne in das Hotel. Der Ort ist nicht schlecht gewählt: die Elbe schimmert, Schiffshörner tönen, der Frühling hat in Hamburgs quartier bohème Einzug gehalten

Eva Herman ist wieder da. Nach all der Aufregung um ihre Bücher, um das „Eva-Prinzip“ und das „Arche-Noah-Prinzip“, nach heftigen Angriffen aus nahezu jeder Richtung, nach dem „Ausrutscher“ beim Thema Nationalsozialismus, dem Rauswurf bei Johannes B. Kerner und der Kündigung von ihrem Sender, dem NDR - nach all dem kehrt sie mit einem neuen Buch an die Öffentlichkeit zurück: „Das Überlebensprinzip“.

Herman traute sich eine Weile nicht aus dem Haus

Sieben Monate hat sie sich dafür Zeit gelassen. Die Ereignisse im vergangenen Herbst hatten einen Rückzug ins Private geradezu erzwungen. Nachdem sie am 9. Oktober die Sendung von Kerner hatte verlassen müssen, standen wochenlang Journalisten vor ihrer Tür. Wenn es ihr schlechtgegangen sei, sagt sie, habe sie manchmal an der Schulter ihres Manns - „er ist sehr belastbar“ - geweint. Eine Weile traute sie sich gar nicht aus dem Haus. „Was mir zugesetzt hat, war vor allem, dass es Menschen gab, die tatsächlich glaubten, ich hätte mich lobend über die Familienpolitik des Dritten Reichs geäußert. Das hat mir weh getan.“
Blättern
Zum Thema

* Arbeitsgericht weist Klage von Eva Herman gegen NDR ab
* Kerkeling und die Folgen: Prominente Sachbuchautoren
* Kerners Pläne: „Hier fliegt keiner raus“
* Sie wollte eh gerade gehen: Frau Hermans Version des Kerner-Eklats
* Nachrichtensprecher auf Abwegen: Die Ver-Sprecher

Während dieser Zeit habe sie einige Freunde verloren. Für ihre Aussagen habe man sie in Kerners Sendung ungewohnt hart angefasst. „Das hatte schon Tribunalcharakter.“ Während der Sendung habe sie des Öfteren das Gefühl gehabt, da gehe nicht alles mit rechten Dingen zu. Etwas präziser wird sie in ihrem Buch. Dort spricht sie von Hinweisen „im Internet“, wonach schon vor der Aufzeichnung einige Journalisten Nachrichten erhalten hätten, in denen man den Rauswurf von Eva Herman ankündigte.

Warum traut sie sich, nach allem was passiert ist, wieder an die Öffentlichkeit?

Außerdem habe der „Warm-upper“ - also der Mann, der vor der Sendung das Publikum im Saal in Stimmung bringen soll - auch während der Aufnahme in fragwürdigen Momenten angefangen zu klatschen. „Ich selbst dachte mir an verschiedenen Stellen: ,Es kann nicht sein, dass hier jemand freiwillig klatscht.' Aber es klatschte ein ganzes Publikum. Man weiß ja, dass es einen Reflex bei den Menschen gibt: Wenn einer klatscht, klatschen meist alle anderen auch.“

Eva Herman möchte im Gespräch zu diesen Spekulationen keine Stellung beziehen. Sie sagt: „Ich weise nur darauf hin, dass derartige Aussagen kursieren.“ So drückt sie sich oft aus. Ihre Sätze beginnen mit: „Ich behaupte nicht“, „Ich fordere nicht“ und „Ich betone“. Dabei blinzeln ihre Augen auch mal angriffslustig, aber sie beharrt nicht auf etwas, wenn sie auf Gegenrede stößt. Allerdings fragt man sich, warum sie sich nach allem, was passiert ist, jetzt wieder an die Öffentlichkeit traut. „Es ist nicht so, dass ich zerstört bin und mich traurig in ein Loch verkrieche. Es geht mir gut, ich habe viel Freude am Leben und große Lust, meine Themen weiter voranzutreiben. Das werde ich auch tun.“

„Kämpfen bedeutet, dass man siegen will. Ich will nicht siegen“

Eigentlich würde man eine Überzeugungstäterin erwarten, eine Frau, die sagt: „Ich kann nicht anders.“ Eva Herman steht auch da und sagt, sie könne nicht anders. Doch die fast Fünfzigjährige ist keine Kämpferin. „Kämpfen bedeutet, dass man siegen will. Ich will nicht siegen.“ Ihr neuer Vorstoß wirkt viel offensiver, als er in Wahrheit wohl gemeint ist. Bei Eva Herman kommen Überzeugung, Hochmut und Trotz zusammen. Zur Diskussion anregen will sie - und zur Überprüfung des eigenen Lebensentwurfs. Mit ihren alten Thesen: Frauen sollten sich auf ihre „natürliche Aufgabe“ besinnen, sich um Kinder und Familie kümmern und nicht weiter der Mär von der Selbstverwirklichung hinterherlaufen, die der Feminismus in die Welt gesetzt habe.

Eine Karriere muss nicht glücklich machen - das hat Eva Herman selbst erfahren. Sie hat drei Scheidungen hinter sich. Ihr wurde deswegen oft vorgeworfen, ein Lebensmodell zu predigen, das sie selbst nicht erfülle. Eva Herman erwidert dann stets, dass es auch ihr lieber wäre, auf eine Ehe und vier Kinder zu blicken als auf vier Ehen und ein Kind. Der Sinneswandel begann, als vor zehn Jahren ihr Sohn zur Welt kam. Sie gab das Kind zunächst in die Obhut der Schwiegermutter. „Wenn ich abends nach Hause kam, war ich müde und hatte das Selbstverständnis, jetzt erst mal diejenige zu sein, die zu schonen ist. Ich bin immer erst an mir selbst gescheitert. Ich musste mich überwinden, mehr zu geben, als ich eigentlich geben wollte.“

Herman hat herausgefunden, dass Stillen nur Vorteile bringt

Das Kontrastprogramm bot die Schwiegermutter, die stets ansprechbar und hilfsbereit gewesen sei. „Sie hat immer gesagt: ,Komm Kind, setz dich, du hast ja wirklich viel gearbeitet.' Und irgendwann dachte ich: ,Was bist du eigentlich armselig. Die Frau ist viel älter als du und hat selbst den ganzen Tag gearbeitet.'“ Sie begann, sich zu schämen. Außerdem war sie fasziniert von Ehen, die glücklich waren und lange dauerten. Schon vor vielen Jahren habe sie sich gefragt: „Woran liegt es, dass die einen das schaffen und die anderen nicht?“ Sie habe dann festgestellt, dass hinter den guten, langen Ehen zumeist selbstlose Frauen standen, „die gelernt hatten, zurückzustecken“.

Eva Herman sitzt im Gespräch nahezu bewegungslos da, obwohl sie zwei Stunden lang redet. Sie sendet keine Signale mit ihrem Körper aus, Akzente setzt sie mit ihrer Stimme - immerhin war sie „Tagesschau“-Sprecherin. Sie formuliert präzise, setzt Pausen, senkt den Ton zuweilen ins fast Unhörbare. Das verleiht ihrer Stimme Sinnlichkeit und Kraft. So wirkt das Gesagte reflektiert, als hätte sie den Gedanken, den sie ausspricht, gerade eben erst entwickelt. Zuweilen steht er aber so schon in ihrem Buch.

Im Buch ist sie oft radikaler als im persönlichen Gespräch. „Das liegt daran, dass es mir um das Wohl der Kinder geht.“ Da sind klare Forderungen erlaubt. Etwa was das Stillen der Säuglinge betrifft - ein Thema, über das sie schon vor Jahren ein ganzes Buch schrieb. Eva Herman hat „weltweite Recherchen“ angestellt und herausgefunden, dass das Stillen nur Vorteile bringt: „Länger gestillte Menschen sind nachweislich erfolgreicher, intelligenter und sogar schöner.“ Oder wenn es darum geht, dass sie Mütter für besonders qualifiziert hält, ein Unternehmen zu leiten: „Wo sich solch lebenserfahrene Frauen ihren Aufgaben widmen, werden es zersetzende Mechanismen wie Mobbing oder Parteinahme schwer haben, denn auch die Gerechtigkeit ist in ihrer mütterlichen Existenz ein wichtiger Markierungsstein.“

„Was stört's den Mond, wenn ihn der Mops anbellt?“

Vielleicht hängt der forsche Auftritt auf dem Papier aber auch damit zusammen, dass sich Friedrich Hänssler, der Verleger, als ein guter Freund erweist. Er hatte sie gefragt, ob sie ein „Interviewbuch“ mit ihm machen möchte. Nach längerem Nachdenken sagte Eva Herman zu. In dem Buch liefert nun Hänssler die Stichworte, und Eva Herman greift sie auf. Wenn man sie auf einzelne Passagen anspricht, sagt sie manchmal: „Ich bin das gefragt worden“ - als sei sie für den Gedanken ihrer Antwort gar nicht verantwortlich.

Der Öffentlichkeit wird freilich an diesem Montag ein Buch präsentiert, das sie als Autorin auf dem Titel führt. Ob sie sich vor den Reaktionen fürchtet, die da kommen können? „Nein“, sagt sie. „Wer durch das Meer geschwommen ist, der scheut die Pfütze nicht.“ Und mit was für Reaktionen rechnet sie? „Mit denselben, die ich gewohnt bin. Aber - was stört's den Mond, wenn ihn der Mops anbellt. Ich meine, es ist doch egal, oder?“



Text: F.A.Z.
Bildmaterial: Denzel
http://www.faz.net/s/Rub501F42F1AA064C4CB17DF1C38AC00196/Doc~E3B8E8C4F68D94302A521F13EDC958016~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell
nach oben
Gast
New PostErstellt: 07.05.08, 08:39  Betreff: Re: Eva Herman  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

01. Mai 2008
Eva Herman scheitert mit Klage gegen Kündigung vor Gericht


Hamburg - Die wegen ihrer Äußerungen zur NS-Zeit in die Kritik geratene frühere «Tagesschau»-Sprecherin Eva Herman ist mit einer Klage gegen ihre Kündigung beim NDR gescheitert. Das Hamburger Arbeitsgericht entschied am Dienstag in einem Teilurteil, dass es kein Arbeitsverhältnis zwischen dem Norddeutschen Rundfunk und Eva Herman gegeben hat. Herman sei nicht als Arbeitnehmerin, sondern als freie Mitarbeiterin zu sehen. In der Frage nach Schadenersatz ist das Verfahren zunächst ausgesetzt worden. Herman kann gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.

Die Autorin war im vergangenen Jahr wegen umstrittener Äußerungen zur NS-Familienpolitik in die Schlagzeilen geraten. Der NDR hatte sich am 9. September 2007 von ihr getrennt. Herman war gegen die Kündigung vor Gericht gezogen. Sie hatte zuvor 20 Jahre für den NDR gearbeitet und neben ihrer Tätigkeit als Sprecherin der «Tagesschau» auch die beliebte Talk-Sendung «Herman und Tietjen» moderiert.

http://www.net-tribune.de/article/010508-234.php

Medien
Focus Focus
Druckvorschau Druckvorschau
Schriftgröße Schriftgrösse verkleinernSchrivftgrösse vergrößern

Arbeitsgericht weist Klage von Eva Herman gegen NDR ab

Die Fernsehmoderatorin Eva Herman ist mit ihrer Klage auf Weiterbeschäftigung beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) vorerst gescheitert.

Großansicht Grossansicht
Eva Herman.
[Boxeinstellungen bearbeiten]
Das Hamburger Arbeitsgericht entschied am Dienstag in erster Instanz, dass Herman nicht als Arbeitnehmerin beim NDR beschäftigt war und sich deshalb auch nicht auf den Schutz des Arbeitsrechts berufen könne. Schon bei einer Verhandlung Anfang April hatte das Arbeitsgericht Zweifel geäußert, ob die umstrittene Autorin tatsächlich als Arbeitnehmerin beschäftigt war. Gegenüber dem Finanzamt und der Rentenversicherung habe sich Herman in der Vergangenheit als selbstständig tätige Fernsehjournalistin und damit als Unternehmerin dargestellt. Gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts kann Herman Berufung einlegen.

Der NDR hatte die Zusammenarbeit mit Herman im September 2007 fristlos beendet, nachdem sich die Moderatorin bei einer Buchpräsentation lobend über die Achtung familiärer Werte während der Zeit des Nationalsozialismus geäußert hatte. Hermans schriftstellerische Tätigkeit sei nicht länger mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin vereinbar, hieß es zur Begründung. Herman wollte gerichtlich feststellen lassen, dass zwei Kündigungen unwirksam sind, das Arbeitsverhältnis fortbesteht und der NDR zu Schadenersatz verpflichtet ist. Das Gericht wies die sogenannte Statusklage ab und entschied über die übrigen Fragen nicht mehr. Ein NDR-Sprecher erklärte, das Gericht habe die Rechtsauffassung des Senders bestätigt.

Veröffentlicht am 29.04.2008 18:48 Uhr
Zuletzt aktualisiert am 29.04.2008 18:48 Uhr

http://www.goettinger-tageblatt.de/newsroom/medien/art663,583317

Eva Herman verliert vor Gericht gegen den NDR

Die Moderatorin Eva Herman ist mit ihrer Klage gegen den Norddeutschen Rundfunk (NDR) gescheitert. Das Arbeitsgericht Hamburg wies die Klage der 49-Jährigen gegen ihre Kündigung, auf Schadenersatz und Schmerzensgeld zurück.

Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin hatte geklagt, weil der NDR am 9. September 2007 die Zusammenarbeit mit der Moderatorin aufgekündigt hatte, nachdem diese sich bei der Präsentation ihres zweiten Buches ("Das Prinzip Arche Noah") vermeintlich positiv über die NS-Familienpolitik geäußert haben soll.

Vor Gericht hatten die beiden Parteien vor allem darüber gestritten, ob zwischen der Fernsehjournalistin (früher unter anderem "Herman und Tietjen" und "Wer hat's gesehen?") und dem NDR ein Angestelltenverhältnis bestanden hatte. In einem Teilurteil hat das Gericht jetzt entschieden, dass Herman nicht als Arbeitnehmerin, sondern als freie Mitarbeiterin zu sehen sei. Das Verfahren hinsichtlich eines möglichen Schadenersatzes wurde ausgesetzt. Eva Herman hat jetzt einen Monat Zeit, um Berufung gegen die Entscheidung des Arbeitsgerichts einzulegen.
vas

erschienen am 30. April 2008
http://www.abendblatt.de/daten/2008/04/30/875677.html
nach oben
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2, 3, 4, 5
Seite 3 von 5
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Design © trevorj