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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Kindesentführung, Sippenhaft, Zwangsadoption der Widerständlerkinder

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Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 20.04.08, 21:47  Betreff: Kindesentführung, Sippenhaft, Zwangsadoption der Widerständlerkinder  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Aktuell: aspekte am 18.04.2008 Nachtprogramm
vor
Nina von Stauffenberg
Nina und Claus von Stauffenberg, 1933. Quelle: Pendo Verlag
Die Frau des Attentäters

Anna Riek

Einen Tag nach dem missglückten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 musste Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg ihren Kindern mitteilen, dass ihr Mann Claus hingerichtet worden war. Sie sagte ihnen auch, dass sie ein fünftes Kind erwartete. Jene Tochter Konstanze, die ihren Vater nie kennenlernte, hat jetzt ein Buch über ihre Mutter geschrieben. [mehr]
http://aspekte.zdf.de/


aspekte
Die Frau des Attentäters
Mitverschwörerin Nina von Stauffenberg

Konstanze Schulthess zeichnet das Porträt ihrer Mutter Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg als eine starke, selbständige Frau, die von den Nazis in "Sippenhaft" genommen wurde. Getrennt von ihren Kindern durchlitt sie eine Irrfahrt durch Gefängnisse, das KZ Ravensbrück, Flüchtlingslager und Krankenhäuser. Ihre Mutter Nina sei keineswegs die ahnungslose, unzufriedene Ehefrau im Hintergrund gewesen -sondern eine ebenbürtige Partnerin, in die Attentatspläne eingeweiht und überzeugt, dass Claus das Richtige tue.


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  • Sendung vom 18.04.2008





Am Abend des 20. Juli 1944: Der Anschlag auf Hitler ist gescheitert. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der die Bombe gelegt hat, muss die Tat mit dem Leben bezahlen. Zur gleichen Zeit im Schloss der Familie Stauffenberg im schwäbischen Lautlingen: Nina von Stauffenberg verbringt mit ihren vier Kindern hier die Ferien. Dort erreicht sie die Nachricht, dass ihr Mann der der Attentäter war. Jetzt muss sie den Kindern mitteilen, dass der Vater erschossen wurde. Und noch etwas sagt sie ihnen: dass sie mit einem fünften Kind schwanger ist.

Familie von Stauffenberg auf Schloss Lautlingen. Quelle: Pendo Verlag
Pendo Verlag
Familie von Stauffenberg auf Schloss Lautlingen


Die Mitwisserin musste verleugnen

Diese - damals noch ungeborene - Tochter Konstanze - hat nun ein Buch über die Mutter geschrieben und über ihren Versuch, die Familie vor der Rache der Nazis zu schützen. Konstanze Schulthess erzählt: "Den beiden Älteren hat sie gesagt 'Es ist etwas Furchtbares passiert, unser Papi ist erschossen worden. Der Papi hat sich geirrt, und dann ist er eben erschossen worden.' Weil Mutter auch damit gerechnet hat, dass die Kinder befragt werden würden; damit die Kinder nicht sagen 'Unser Papi, den hat der blöde Hitler erschossen.' Das war ein Schutz für die Kinder." Nina von Stauffenberg muss damals vor den Kindern ihren Mann verleugnen. Dabei war sie seine Mitwisserin.

Claus von Stauffenberg mit seinen Kindern. Quelle: Pendo Verlag
Pendo Verlag
Von Stauffenberg mit seinen Kindern

Im Jahre 1969 sagte Nina von Stauffenberg: "Für den Fall des Misslingens hatte ich den Auftrag, mich unwissend zu stellen, ja, ihn zu verurteilen - damit ich wenigstens den Kindern erhalten bleibe." Nina und Claus heirateten 1933 - aus Liebe. Doch sie lernt schnell: Für ihn hat der Dienst immer Vorrang. Er ist mit Leib und Seele Soldat. Zunächst sympathisiert Claus mit den Nazis. Aber angesichts der aggressiven Kriegspolitik und der Verbrechen im Osten wird er zum Gegner Hitlers.

Sippenhaft - Kinder verschleppt

Eine schwere Kriegsverletzung 1943 ist für Claus der Wendepunkt. Im Lazarett in München weiht er Nina in seine Pläne ein. Nina von Stauffenberg erinnert sich 1969: "Ich habe nicht versucht, mich dazwischen zu stellen. Wenn jemand wie er zu solch einem Entschluss kommt, wusste ich, dass er im Recht war." Nina lässt sich damals ihre Angst nie anmerken. Dabei weiß sie, dass sie ihr Leben riskiert.

KZ Ravensbrück. Quelle: Pendo Verlag
Pendo Verlag
Das KZ Ravensbrück, in dem Nina von Stauffenberg fünf Monate in Einzelhaft saß



Nach dem Attentat fällt die ganze Familie der Sippenhaft zum Opfer. Nina kann sich im Gestapo-Verhör als unwissende Hausfrau darstellen, verrät niemanden. Sie kommt im KZ Ravensbrück in Isolationshaft. Hier entwickelt sie ihre eigene Überlebensstrategie. Sie veranstaltet Musik- und Literaturabende - mit sich selbst. "Die Schwangerschaft hat für sie sicher bedeutet, sich nicht unterkriegen zu lassen und nicht aufzugeben, sondern eben auch für dieses Kind am Leben zu bleiben", so Konstanze Schulthess. Wo ihre anderen vier Kinder geblieben sind, weiß Nina nicht. Die Nazis haben sie unter falschem Namen in das Kinder-Heim Bad Sachsa im Harz verschleppt. Sie sollten später zur Adoption freigegeben werden.

Infobox
Konstanze von Schulthess: Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg.
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg

von Konstanze Schulthess
Pendo Verlag
ISBN-10: 3858426520

Preis: 19,90 Euro

Hartnäckigkeit und Widerstandsgeist

Im Januar '45 wird Konstanze in einem Entbindungsheim der Nazis geboren. Im selben Jahr stirbt Ninas Mutter Anna von Lerchenfeldt in einem russischen Lager an den Folgen der Sippenhaft. Kurz vor Kriegsende wird Nina mit dem Baby von einem Gestapomann quer durch Deutschland getrieben. Mit Hartnäckigkeit und Widerstandsgeist zwingt sie ihren Bewacher jedoch, sie gehen zu lassen. Konstanze Schulthess: "Meine Mutter war unterwegs und landete in Hof, und das war für sie eine ganz, ganz schlimme Zeit mit diesem Gestapomann. Sie sagte sich 'Wenn mir hier was passiert, kein Mensch weiß wo ich bin, ich geh dann einfach verloren.' Nachher landete sie in einem Siedlungshaus. Und dann hieß es aber 'Es geht weiter'. Da hat sie sich auf die Hinterbeine gestellt und hat gesagt 'Ich geh nicht weiter'. Und der Gestapomann hat darauf geantwortrt 'Dann geh ich eben'.'"

Nina von Stauffenberg an ihrem 80.Geburtstag. Quelle: Pendo Verlag
Pendo Verlag
Nina von Stauffenberg an ihrem 80.Geburtstag

Nach dem Krieg findet Nina mit ihren Kindern im Stauffenberg'schen Schloss bei der Schwiegermutter einen Unterschlupf. Ihre Trauer lässt sie sich nie anmerken. Konstanze Schulthess: "In meiner Erinnerung war sie nie depressiv oder traumatisiert. Das hat sie wunderbar vor uns Kindern zurückgehalten. Das hat sie mit sich selber ausgemacht." Nina setzt später alles daran, nach Bamberg in ihr zerstörtes Elternhaus zurückzukehren. 1953 gelingt es ihr. Sie lebt von der Witwenrente und engagiert sich für die Deutsch-Amerikanische Freundschaft und den Denkmalschutz. Geheiratet hat sie nicht noch mal.

Das Leben riskiert

"Es ist in ihren Augen keiner gekommen, der ihm hätte das Wasser reichen können", so die Tochter. Nina von Stauffenberg starb 2006. Sie überlebte ihren Mann um 62 Jahre. Das Buch zeigt: Sie hat, wie auch die anderen Frauen des 20. Juli, ihr Leben riskiert. Ohne ihre Unterstützung wären die Taten ihrer Männer nicht möglich gewesen.

von Anna Riek
http://aspekte.zdf.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,7226317,00.html

Die Frau des Attentäters
Das Leben der Nina von Stauffenberg

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/479504?inPopup=true
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Gast
New PostErstellt: 17.07.08, 00:06  Betreff: Re: Kindesentführung, Sippenhaft, Zwangsadoption der Widerständlerkinder  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mittwoch, 16.07.2008
23.30 - 00.00 (30 min.)

Das Erste
16:9 Stereo
Geheimnis Geschichte
Hollywood-Star Stauffenberg - Wer war der Hitler-Attentäter wirklich?

Bild zur Sendung
Er gilt als die Inkarnation des deutschen Widerstands gegen Hitler - Claus Schenk Graf von Stauffenberg. 2007 wurde sein Leben verfilmt - mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Es folgte eine erbitterte Debatte. Wird da ein Zerrbild gezeichnet?

Stauffenberg als Hollywood Star - wer war der Hitler-Attentäter wirklich? Die neue Ausgabe von "Geheimnis Geschichte" geht dieser Frage nach und zeichnet ein sehr persönliches Bild Stauffenbergs. Zu Wort kommt unter anderem sein Sohn, der einen ganz eigenen Blick auf den Vater bietet. Geheimnis Geschichte wagt aber auch einen Blick hinter die Kulissen der Filmbranche. Der Start von "Valkyrie" mit dem bekennenden Scientologen Tom Cruise in der Hauptrolle ist erneut verschoben worden, auf 2009. Warum kommt der Film nicht in die Kinos?

http://www.ard-digital.de/programmvorschau/sendung.php?eventID=100116382311
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Gast
New PostErstellt: 14.09.10, 09:53  Betreff: Re: Kindesentführung, Sippenhaft, Zwangsadoption der Widerständlerkinder  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hitlers Rache traf sogar Säuglinge

In Bad Sachsa waren die Kinder der Verschwörer des 20. Juli interniert



VON HEIDI NIEMANN
BAD SACHSA

Das missglückte Attentat vom 20. Juli 1944 hatte nicht nur für den Kreis der Verschwörer dramatische Folgen. Die Nationalsozialisten übten auch an deren Familienangehörigen Rache und nahmen sie in Sippenhaft. Dabei spielte ein früheres Erholungsheim für Arbeiterkinder in Bad Sachsa im Südharz eine besondere Rolle: Während die Ehefrauen und älteren Kinder der Männer des 20. Juli in Strafanstalten und Konzentrationslager kamen, internierte die Gestapo die jüngeren Kinder in das zwischenzeitlich vom NS-Gau Weser-Ems genutzte Heim im Borntal am Rande von Bad Sachsa. Für insgesamt 46 Kinder wurden die im Schwarzwaldstil gebauten idyllischen Häuschen zum Gefängnis. Monatelang lebten sie dort unter strenger Bewachung abgeschottet von der Außenwelt. Die jüngste Gefangene Dagmar Hansen war gerade erst zehn Tage alt, als sie nach Bad Sachsa gebracht wurde. Der älteste war der 15-jährige Wilhelm Graf von Schwerin.

Mit der streng geheim gehaltenen Internierung der Kinder verfolgten die Nationalsozialisten ein perfides Ziel: Die Kinder von Stauffenbergs und den übrigen Verschwörern sollten ihrer Identität beraubt werden. Sie mussten beim Eintreffen im Heim alle persönliche Dinge abgeben: "Mein Geld und alle meine Schreibsachen waren mir genommen worden. Ja, selbst die Bilder von Vater und Mutti habe ich nie wieder gesehen", berichtete späte Christa von Hofacker. Die 13-jährige Tochter Cäsar von Hofackers, einer der führenden Köpfe der Verschwörung beim Militärbefehlshaber West in Paris, war gemeinsam mit zwei Geschwistern nach Bad Sachsa verschleppt worden.

Um die Erinnerung an ihre Eltern auszulöschen, erhielten die Kinder neue Namen. Die Stauffenberg-Kinder mussten den Namen Meister tragen.

Nach dem Plan der Nationalsozialisten sollten die jüngeren Kinder von SS-Familien adoptiert werden, die älteren dagegen in NS-Erziehungsanstalten kommen. Tatsächlich durften eine Reihe von Kindern schon nach einigen Monaten wieder zu ihren Familien zurückkehren. Ostern 1945 sollten die noch verbliebenen 18 Kinder ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert werden. Ein Wagen der Wehrmacht sollte sie zum Bahnhof nach Nordhausen bringen. Er kam mit Verspätung, und das rettete den Kindern das Leben: Kurz vor der Ankunft in Nordhausen gerieten sie in einen Bombenhagel, bei dem der Bahnhof völlig zerstört wurde. Die Kinder wurden deshalb zurück nach Bad Sachsa gebracht.

Als die Front näher rückte räumte die Wehrmacht im April 1945 das Heim. Einen Tag später zogen US-Soldaten in Bad Sachsa ein. Als neuen Bürgermeister setzten die Amerikaner den SPD-Mann Willy Müller ein. Dieser hatte schon einige Zeit vorher von den dort internierten Kindern und deren Herkunft erfahren. Eine seiner ersten Amtshandlungen war ein Besuch im Borntal, wo er sich von der Identität der Kinder überzeugte und einen Eindruck von ihrer Lage verschaffte. Vor allem diese Sätze seiner Ansprache blieben den Kindern im Gedächtnis: "Jetzt heißt ihr wieder so wie früher, ihr braucht euch eurer Namen und Väter nicht zu schämen, denn sie waren Helden!" Anfang Juni 1945 kehrten schließlich die letzten Kinder zu ihren Familien zurück.

Später war in dem Heim ein Kinderkrankenhaus untergebracht. In den neunziger Jahren stand es lange leer, heute befindet sich dort ein Campingplatz. Nichts deutet auf die Geschichte der Häuser hin. Der Betreiber ist mürrisch, dass in diesen Tagen Journalisten dort auftauchen. "Die Camper hier wissen nichts von dieser Geschichte", meint er.

Anlässlich des 60. Jahrestages des 20. Juli 1944 lädt der Landtag für den heutigen Donnerstag zu einem Festakt in den Plenarsaal ein. Die Hauptrede hält der frühere Erste Bürgermeister von Hamburg, Klaus von Dohnanyi. Beginn ist um 18 Uhr.
http://www.presse-info-dienst.de/haz_200704.html
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