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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Autor Beitrag
Martin MITC|HELL
New PostErstellt: 03.11.16, 07:18     Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antwort mit Zitat  

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.
Forscherin Silvia Wagner lässt sich jetzt auch zu diesem Thema von TAZ interviewen:

    Zitat:
    .
    TAZ (02.11.2016)

    @
    www.taz.de/!5350110/

    IM INTERVIEW:
    SILVIA WAGNER

    52, ist Krefelder Pharmazeutin und
    deckte bei Recherchen zu ihrer Doktorarbeit einen Skandal auf: [Siehe @ duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf Bis Anfang der 1970er Jahre wurden in Deutschland Medikamententests, unter anderem Impfstoffe und Psychopharmaka, an Heimkindern durchgeführt. Die Kinder und ihre Eltern wurden darüber nicht informiert. Behörden und Pharmaindustrie waren ebenso involviert wie ehemalige KZ-Ärzte.

    Pharmazeutin über Arzneitests im Heim


    »„Impfstoffversuche an Säuglingen“«

    Ohne ihr Wissen wurden Medikamente und Impfstoffe an Heimkindern getestet. Aufgedeckt hat den Skandal die Pharmazeutin Sylvia Wagner.

    [ ein dazu gehöriges Foto zeigt das FRANZ SALES HAUS, mit dem darunterstehenden Vermerk: ]
    In dem katholischen Hans-Sales-Haus wurde Ende der 1950er-Jahre an 28 Kindern ein Neuroleptikum der Firma Merck getestet Foto: dpa


    taz: Frau Wagner, wie kamen Sie auf die Idee, nach Medikamententests an Heimkindern zu suchen?

    Sylvia Wagner: Ich kenne aus meinem privaten Umfeld viele ehemalige Heimkinder. Die haben erzählt, dass sie dort mit Medikamenten ruhiggestellt wurden, oft über Jahre. Einige meinten, dass an ihnen Versuche durchgeführt wurden, weil es während der „Behandlung“ auch Untersuchungen gab. Und die Kinder selbst haben sich nicht krank gefühlt.

    Was wurde ihnen denn gesagt, wenn sie gefragt haben?

    Sylvia Wagner: Oft wurde ein „leichter Hirnschaden“ diagnostiziert. Das war dann die proklamierte Ursache der Unruhe, die käme von einem leichten Hirnschaden.

    Als Sie sich auf die Suche machten: Was haben Sie erwartet?

    Sylvia Wagner: Ich habe schon erwartet, Hinweise auf Versuche zu finden. Allerdings habe ich nicht erwartet, dass sie so gut dokumentiert sind. Es ist schon ein Unterschied, ob man etwas ahnt, oder ob man die schriftlichen Beweise findet. Das hat mich erschreckt.

    Wie haben Sie diese Dokumente gefunden?

    Sylvia Wagner: Ich hatte die Hinweise aus meinem privaten Umfeld. Dann habe ich die Literatur studiert und bin dabei auf eine Untersuchung über die Weimarer Republik gestoßen. Danach waren Menschenversuche in der Zeit öffentlich in Fachzeitschriften beschrieben, einfach so. Ich habe in ebendiesen Fachzeitschriften nachgeschaut: Mal sehen, was die in den 50er oder 60er Jahren geschrieben haben. Tatsächlich habe ich dort Aufsätze gefunden, in denen sich der Hinweis auf Versuche an Heimkindern fand.

    Was für Medikamente wurden getestet, was wurde denn genau gemacht?

    Sylvia Wagner: Vor allem Impfstoffe und Psychopharmaka. Ein Arzt hat die Folgen sehr genau dokumentiert, da haben die Kinder Schreikrämpfe und Blickkrämpfe bekommen. Ich habe auch Fälle entdeckt, bei denen zum Beispiel Impfstoffversuche an Säuglingen durchgeführt wurden. Das fand ich besonders schlimm. In einem Fall wurde das Rückenmark untersucht. An Säuglingen. Dieses Experiment wurde vom Bundesgesundheitsministerium angeordnet.

    Spielten NS-Ärzte eine Rolle?

    Sylvia Wagner: Ja. Einige waren an den Fleckfieberversuchen im KZ Buchenwald beteiligt. Sie konnten einfach unbehelligt weitermachen. Oder der todbringende „Euthanasie-“Gutachter Hans Heinze: Er war ab 1954 Leiter der Jugendpsychiatrie in Wunstorf. Den Kindern dort verabreichte er Psychopharmaka und sie nahmen an Experimenten teil, ohne es zu wissen.

    Wer war für diese Tests verantwortlich?

    Sylvia Wagner: Die Behörden, die Pharmaunternehmen, die Heime und die Ärzte. Diese Experimente geschahen bundesweit, zum Beispiel für Berlin, München, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

    Warum haben die Ärzte da mitgemacht?

    Sylvia Wagner: Ich habe nur einen Hinweis darauf, dass Ärzte bezahlt wurden. Ich glaube, die Hauptmotivation war ein Forschungsinteresse.

    Was erwarten Sie heute von den Verantwortlichen?

    Sylvia Wagner: Dass sie Interesse an einer umfassenden Aufklärung haben, zum Beispiel ihre Archive öffnen und unabhängigen Historikern den Auftrag erteilen, die Fälle aufzuklären. Abgesehen davon, dass es rechtlich wohl schon nicht korrekt war, war es moralisch erst recht nicht in Ordnung.

    Könnte so etwas heute noch passieren?

    Sylvia Wagner: In Deutschland glaube ich nicht. Aber in anderen Ländern ist das möglich.

    .

NOCHMALS DIE QUELLE des Interviews mit der Forscherin Silvia Wagner: www.taz.de/!5350110/
.
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