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Defi und Elektrokauter

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Christine1967
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Beiträge: 206
Ort: Berlin


New PostErstellt: 17.12.15, 19:50  Betreff: Defi und Elektrokauter  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo zusammen,
Vor einer Woche wurde mir ein neues Fingergelenk implantiert. Mittelgelenk re. Zeigefinger. Das alte Gelenk war Aufgrund einer Psoriasis-Arthritis (ähnlich wie Rheuma )
komplett zerstört.
Bei der OP kam zur Verödung kleiner Blutungen ein Bipolarer Kauter zum Einsatz.
Im Vorfeld hatte ich mich mit dem Hersteller meines Defis in Verbindung gesetzt, da ich 2 unterschiedliche Aussagen zum Thema kautern ( veröden ) von meinem Chirurgen, bzw. Kardiologen erhalten hatte.
Der Chirurg sagte (und der Meinung war ich bisher auch ) das mit einem bipolaren Kauter ohne Probleme und ohne weitere Maßnahmen gearbeitet werden kann.
Der Kardiologe sagte, dass der Defi während der OP deaktiviert werden sollte. . .
Beim Gespräch mit dem Medizintechniker von Medtronic wurde mir gesagt, dass der Defi zur Vorsicht für die Dauer des Kauterns mit einem Magneten deaktiviert werden sollte.

So wurde es dann auch gemacht. Alles völlig Problemlos.
Zur Vorsicht wurde der Defi anschließend gecheckt, um zu sehen, ob alle Funktionen und Einstellungen erhalten geblieben sind. Es war alles OK.

Die OP ist auch für meinen Finger erfolgreich verlaufen. Das Gelenk sitzt gut. Jetzt heißt es, fleißig bei der Ergotherapie üben, damit die Beweglichkeit wieder hergestellt wird.


____________________
Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999


[editiert: 17.12.15, 19:51 von Christine1967]
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jutta43
Mitglied

Beiträge: 1119
Ort: 59427 Unna

New PostErstellt: 25.01.16, 19:02  Betreff: Re: Defi und Elektrokauter  drucken  weiterempfehlen

Was ist denn ein bipolarer Kauter? Den Ausdruck habe ich noch nie gehört.


____________________
Jutta43
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Birgitt
Mitglied

Beiträge: 883
Ort: gibt es


New PostErstellt: 25.01.16, 23:40  Betreff: Re: Defi und Elektrokauter  drucken  weiterempfehlen

Monopolare Anwendungstechnik[Bearbeiten]

Monopolare Anwendungstechnik
Am häufigsten wird die monopolare Technik angewendet. Dabei wird ein Pol der HF-Spannungsquelle über eine möglichst großeflächige Gegenelektrode mit dem Patienten verbunden. Diese Elektrode nennt man oft Neutralelektrode. Der andere Pol wird an das chirurgische Instrument angeschlossen und dieses bildet die sogenannte Aktive Elektrode. Der Strom fließt über den Weg des geringsten Widerstandes von der Aktivelektrode zur Neutralelektrode. In unmittelbarer Nähe der Aktivelektrode ist die Stromdichte am höchsten, hier findet der thermische Effekt am stärksten statt. Die Stromdichte nimmt mit dem Quadrat des Abstands ab.

Die Neutrale Elektrode sollte möglichst großflächig sein, sodass die Stromdichte im Körper gering gehalten wird und keine Verbrennungen stattfinden. Die Haut an der Neutralelektrode wird durch die große Fläche nicht spürbar erwärmt. Bei der Anbringung der Neutralelektrode gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen. Um keine Verbrennungen zu verursachen, sind richtige Position und guter Kontakt der Neutralen Elektrode (abhängig vom Operationsgebiet) ausschlaggebend.

Bei der monoterminalen Anwendungstechnik, einer Sonderform der monopolaren Technik, wird die neutrale Elektrode weggelassen. Der Generator ist einseitig mit Erde verbunden und der kapazitive Widerstand (Impedanz) von einigen hundert Ohm des menschlichen Körpers gegen Erde schließt den Stromkreis. Nachteil ist, dass die Spannung über diesem kapazitiven Widerstand nur bei kleinen Leistungen genügend klein bleibt und sich dieser Widerstand und damit auch der Arbeitsstrom überdies ändern kann, wenn jemand oder z.B. ein Metallteil den Körper berührt. Deshalb wird diese Methode nur bei Eingriffen mit kleinen Strömen verwendet (z. B. Zahnheilkunde und Dermatologie).

Bipolare Anwendungstechnik[Bearbeiten]

Bipolare Anwendungstechnik
Bei der bipolaren Technik fließt der Strom im Gegensatz zur monopolaren Technik nur durch einen kleinen Teil des Körpers – denjenigen, in dem die chirurgische Wirkung (Schnitt oder Koagulation) gewünscht ist. Zwei gegeneinander isolierte Elektroden, zwischen denen die HF-Spannung anliegt, werden direkt an die Operationsstelle geführt. Der Stromkreis wird über das dazwischen liegende Gewebe geschlossen. In dem Gewebe zwischen den Elektroden (im Bild sind es Pinzettenspitzen) findet der thermische Effekt statt.

Gegenüber der monopolaren Technik wird 20–30 % weniger Leistung benötigt. Das umgebende Gewebe wird, weil hier kein Strom fließt, nicht geschädigt und Messgeräte am Patienten (z. B. EKG) nicht gestört. Diese Methode ist für kritische und präzise Anwendungen, wie beispielsweise Mikro-, Neuro- und HNO-Chirurgie gut geeignet.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !
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