Defibrillator-Forum

roland · Mitglied Beiträge: 65 Ort: eisingen

Hallo

hatte heute früh meinen Kontrolltermin beim Lungenfacharzt wegen meiner Medikamente, vor allem der Einnahme von Cordarex.

Der Arzt machte mich gleich auf eine zunehmende Diffusionsstörung aufmerksam, der Wert hat sich die letzten Jahre von ca 90% auf jetzt
53 % verringert. Beim letzten Termin vor ca 6 Monaten waren es noch
73 %. Meine Kardiologin hat mir dann geraten, mich mit dem Klinikum in Mannheim in Verbindung zu setzen.

Bin jetzt doch ziemlich verunsichert. Auf der einen Seite bin ich seit der Einnahme von Cordarex jetzt schon 5 Jahre absolut beschwerdefrei. Andere Rhytmussmittel hatten bei mir eher eine Verschlechterung bewirkt. Die veränderten Lungenwerte geben mir aber natürlich auch zu denken.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Würde mich auf Reaktionen trotz der Sahara Hitze freuen.

Grüsse

Roland

denise · Mitglied Beiträge: 265 Ort: Schweiz

Hallo Roland
Das Medikament muss wirklich furchtbare Nebenwirkungen haben. Ich habe nach 3 Jahren mit diesem Medi Schilddrüsenprobleme bekommen. Man wollte sie sogar entfernen, nur damit ich das Medi weiternehmen kann. Zusätzlich musste ich am einen Auge den grauen Star operieren, ebenfalls auf Grund des Medikaments, das zweite Auge wird folgen. Und das alles mal mit 43 Jahren ;-)
Seit bald einem Jahr wurde das Medikament abgesetzt, was allerdings nur der Professor sich getraute. Seither fühle ich mich viel besser. Keine Sonnenempfindlichkeit mehr, Schilddrüsenwerte i.O., kein Zittern mehr und das zweite Auge darf noch auf eine OP warten. Leider hatte ich zwischenzeitlich aber wieder mal einige schnelle Herzschläge und ich habe Angst, dass meine Rhythmusstörungen wieder kommen könnten. Es gibt wohl wirklich nichts besser gegen diese Rhytmusstörungen, aber leider sind die Nebenwirkungen auch kein Honigschlecken.

Liebe Grüsse
Denise

sugar · Mitglied Beiträge: 62 Ort: Schweiz

Lieber Roland,

auch ich hatte als Nebenwirkung mit der Schilddrüse zu tun. Habe dann Amiodaron gestoppt und werde neu mit Multaq behandelt. Das hat keine Lungennebenwirkung und vor allem keine Nebenwirkung auf die Schilddrüse aufgeführt. Ich glaube, beide Medis haben nicht ganz dasselbe Ziel. Multaq eher gegen Vorhoftachykardien und Amiodaron gegen Vorhof- und Kammertachykardien. Bin mir aber nicht so sicher. Eine Umstellung wäre aber eine Diskussion mit dem Doc wert. Fragen kostet nichts.

Viel Glück
sugar

roland · Mitglied Beiträge: 65 Ort: eisingen

Hallo

vielen Dank für Eure Antworten.

Habe morgen stationär einen Termin im Klinikum Mannheim. Dort wird die Lunge intensiv untersucht und verschiedene Tests durchgeführt.
Ich hoffe, dass wenn die Lunge betroffen ist, man den Krankheitsverlauf stoppen kann.

Vermutlich geht es dann aber darauf hinaus, das Cordarex abzusetzen. Bin dann auch ziemlich verunsichert, wie es dann weiter geht. Hatte jetzt seit 5 Jahren unter Einfluss von Cordarex keine Probleme.
Multaq soll lt. telefonischer Auskunft meines Kardiologen bei Kammerflimmern nicht so wirksam sein und wird mir wohl eher nicht verordnet.

Mache mir doch ziemlich Sorgen wie ich reagiere, wenn das Herz wieder schneller schlägt und die Extrasystolen wieder spürbar sind. Die Psyche spielt bei solchen Situationen doch eine wesentliche Rolle.

Werde Euch auf jeden Fall informieren, wie es weiter geht.

Viele Grüsse

Roland

sugar · Mitglied Beiträge: 62 Ort: Schweiz

Lieber Roland,

Nach 3 Monaten ohne Amiodaron habe ich auch wieder Kammertachykardien bekommen. Hatte aber weiterhin Mexitil. Als dann Multaq dazukam, waren die Kammertachykardien weg. Wir haben es einfach versucht, auch wenn Multag eher gegen Vorhoftachykardien ist und meine Tachykardien aus der Kammer kommen. Den Versuch war es wert. Und bis heute ist Ruhe.

Alles Gute morgen

sugar

ChristineJ · Mitglied Beiträge: 632 Ort: Bonn

Hallo allerseits,

mir wollte man allen Ernstes mit 12 Jahren Cordarex verschreiben, aber ich hab mich geweigert und meine Mutter mit mir.
Ich hab die Packungsbeilage gelesen und mir gedacht, dass mir eigentlich ein krankes Organ reicht und dass ich mir nicht auch noch die Augen und sonst noch alles kaputt machen will.
Man hat mich dann auf Rhythmonorm gelassen und wir sind später zu Sotalex gewechselt. Sotalex nehme ich jetzt seit 15 Jahren und soweit ich das sagen kann, ohne Langzeitschäden.

Viele Grüße,
Christine

Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

roland · Mitglied Beiträge: 65 Ort: eisingen

Hallo zusammen,

bin von der Klinik wieder zurück; hatte dort einige Tests durchgeführt und die Lunge wurde geröntgt.

Die Bedenken hinsichtlich des Zustands der Lunge wegen Codarex haben sich zum Glück nicht bestätigt. Auch der Diffusionswert war zwar gemindert, hat sich aber auf einen Wert um die 70 eingestellt, was lt. Aussagen der Ärzte tolerierbar ist.

Trotzdem wurde die Dosis von Cordarex von bisher 7 auf 5 Tabletten in der Woche verringert. Aufgrund der hohen Halbwertszeit des Medikaments ist mit möglichen Auswirkungen aber nicht gleich zu rechnen. Ich hoffe natürlich, dass die Dosis aber ausreicht.

Puuh, die Hitze machte mir heute aber doch zu schaffen. Hoffe, dass die Wetterprognosen recht behalten und die Tage zumindest wieder etwas kühler werden. Viele von Euch werden ähnlich denken?

Wünsche Euch auf jeden Fall eine erholsame Nacht.

Roland

Carmen · Mitglied Beiträge: 1121 Ort: bei Kempten/Allgäu

Hallo Roland,

das freut mich jetzt, daß sich durch das neueste Untersuchungsergebnis Deine nachvollziehbaren Ängste und Bedenken wieder etwas gelegt haben. Ich weiß schon, die Angst kann einem ganz schön den Schweiß auf die Stirn treiben. Und vielleicht wird sich alles sogar nochmal ein bißchen bessern, wenn die Reduzierung Deiner Medikamente sich in Deinem Körper erst mal "rumgesprochen" hat.

Liebe Grüße von Carmen

Axel · Mitglied Beiträge: 713 Ort: Kempten

Hi-gegen Amiodaron hatte ich auch massive Bedenken.
In Absprache mit meinem Kardiologen habe ich meine Dosis halbiert auf nun 7 Tage mit 100mg, ohne dass es zu Rhythmusproblemen kam. Ist vielleicht angesichts des Leitsatzes 'die Dosis macht das Gift' sinnvoll, wenn diese Dosierung reicht, sind hoffentlich die Nebenwirkungen geringer!?

Grüße Axel