Defibrillator-Forum

Bernardo · Mitglied Beiträge: 28 Ort: Darmstadt-Dieburg

Ich bekam dieses Medikament in einer Reha-Klinik 2004 verschrieben und hatte seitdem in der Brust kleinere Spannungen, die durch (ein-)reiben vergingen. Sie kamen aber regelmäßig wieder, was ich immer noch auf die Bypass-OP schob.
Als ich im Nov. 2007 Cortarex (Amiodaron) einahm verstärkten sich die Spannungen in der Brust ziemlich. Meine Hand war ständig an der Brust. Ich sprach darüber mit meinem Hausarzt, der mir ganz klar sagte, dass dies von dem Medikament "Spironolacton" komme. Ich solle das Diuretikum ruhig absetzen, zumal die "Entwässerung" durch dieses Medikament sich in Grenzen halten würde?
Meiner Brust geht es seit 2 Wochen wesentlich besser! Meine Hand liegt nicht ständig darauf, um sie zu massieren. Hat von Euch jemand ähnliche Feststellungen machen müssen? Gibt es gar weitere Probleme damit, z.B. Haarausfall?

Gruß
Bernardo

tom73 · Mitglied Beiträge: 10 Ort: augsburg

Ich bekam Spironolacton weil Torasemid nicht mehr ausreichte. Hatte dann auch mit der Zeit ein leichtes Spannungsgefühl und meine Brustwarzen schwollen an und taten weh. Hab dann Inspra bekommen un seitdem ist alles wieder gut.
Greetings aus Auxburg

everythings gonna be alright

Jörg E. · Mitglied Beiträge: 160 Ort: Suhl

Hallo Bernardo , bei mir war es auch so. Habe 1 Jahr Spironolacton genommen , dann wegen " Brust " gewechselt auf Inspra. Beide sind aber keine reinen Entwässerungstabletten, die haben auch noch einen anderen Einfluß aufs Herz , weiß blos nicht mehr was. Der Wirkstoff bei Inspra heißt Epleneron oder so ähnlich, kannst ja mal googln.

Gruß Jörg E.

Heinz · Mitglied Beiträge: 283 Ort: Hürtgenwald

Hallo Jörg,
unter folgendem Link ist die komplexe Wirkung von Spironolacton sehr genau und verständlich definiert. Auch die Wirkung auf das Herz.

http://www.netdoktor.de/medikamente/100010001.htm

Mit vielen Grüßen aus der halbsonnigen Eifel
Heinz

DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP links am 05.12.06. Innenohrschwerhörigkeit ( 2 Hörgeräte ), Coxarthrose bds.

DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!

Bille · Mitglied Beiträge: 45 Ort: Hamburg

Hallo,

das was Jörg meinte, kann ich auch nur so laienhaft wiedergeben: Bei Herzschwäche sorgt ein Hormon (Aldosteron) dafür, dass unser schöner Herzmuskel anfängt, sich selbst umzubauen (remodeling) und sich damit im Prinzip selbst schwächt. Das Spironolacton hemmt dieses Hormon. Das ist glaube ich heute auch der Hauptgrund für seine Verwendung - Wassereinlagerung hatte ich nämlich noch nie und bekomme jetzt auch dieses Präparat. Auf meine entgeisterte Nachfrage "warum" erklärte mir mein Arzt den Einsatz eben wie oben geschildert.
Spironolacton scheint in dieser Hinsicht ein wichtiges Medikament zu sein, da eine Studie, in der eine Gruppe Spiro und die andere Gruppe ein Placebo erhielt, abgebrochen wurde, um der Placebo-Gruppe nicht die guten Effekte vorzuenthalten.

Nein, ich bin nicht in der Pharma-Industrie beschäftigt :-)

Viele Grüße
Bille

Thorsten · Administrator Beiträge: 1030 Ort: Lübeck

Hallo,

ich kann Bille's Darstellung bestätigen und, auch wenn der Ausdruck remodelieren so nicht genau zutrifft, um diese Aussage erweitern: Unser Körper merkt, dass das Herz zu schwach ist und versucht es mit (Streß-)Hormonen "anzufeuern". Für einen gesunden Menschen ist diese natürliche Körperreaktion in Ordnung und belebt die Herzmuskelaktivität, für unser Herz ist es aber negativ. Spironolacton unterdrückt diese Hormonbildung. Der Abbau von Wasseransammlungen ist für uns meist nebensächlich.

Gruß
Thorsten

Bille · Mitglied Beiträge: 45 Ort: Hamburg

Hallo Thorsten,

Du hast natürlich auch recht, aber das mit dem Umbau des Herzens bedingt durch Aldosteron ist auch ein weiterer Effekt: Aldosteron fördert nämlich die Einlagerung von Bindegewebe in den Herzmuskel. Dies versteift
die Herzkammer, erhöht die Wanddrücke und irritiert die Erregungsausbreitung – alles Vorgänge, die über nachgewiesene
Aldosteronproduktion und Aldosteronrezeptoren im
Myokard vermittelt werden dürften. Das kann sich auch
auf die Wandbeschaffenheit nach Infarkt negativ
auswirken ( siehe Stanek 2002).

Für alle, die von Fremdworten nicht genug bekommen:
http://www.kup.at/kup/pdf/1032.pdf

zum Renin-Angiotensin-Aldosteron-System und Linksventrikelfunktion.

Viele Grüße
Bille

Bernardo · Mitglied Beiträge: 28 Ort: Darmstadt-Dieburg

Hallo Leute!

Meine Frage war nicht so sehr, für was dieses Medikament genommen wird, sondern die höchst unangehmen Nebenwirkungen (Schwellungen, der Brust, Spannungen, Schmerzen) was mir mein Arzt (Internist) auf Anfrage, bestätigte. Die Frage lautet "Was tun?", weglassen wie mir mein Arzt empfohlen hat, oder ein vergleichbares Medikament nehmen, dass ich besser vertrage. Ich hoffe es gibt ein paar Leidensgenossen, die in ähnlicher Situation sind oder waren.

mfG
Bernardo

fraster · Mitglied Beiträge: 451 Ort: Düsseldorf

Hallo, Bernardo!

Ich hatte dasselbe Problem wie du: Ich bakam nach 2 Jahren Spironolacton-Einnahme eine schmerzhafte Verhärtung in der Brust.

Nachdem das Medikament durch "Inspra" von Pfizer ersetzt wurde, ist alles wieder in Ordnung. Laut meinem Arzt sei die Wirkung von Inspra ähnlich wie die von Spironolacton, nur leider ist es zehnmal so teuer wie letzteres, was schonmal das Ärztebudget sprengen kann, vor allem gegen Quartalsende. Also lieber zum Quartalsanfang das Rezept bestellen... ;-)

Viele Grüße
Frank

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Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente