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Atlantikwall

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General Schmid
Experte


Beiträge: 342
Ort: Wydimatt 146

Hobby: Schwingen, Schiessen


New PostErstellt: 16.06.05, 12:04  Betreff: Atlantikwall  drucken  weiterempfehlen


Der Atlantikwall - Ein Kurzüberblick
An den Küsten West- und Nordeuropas findet man heute noch zahlreiche, teilweise gigantische Betonbauten (u.a. auch die sogenannten "Regelbauten" der 600er Klasse), Bunker, Mannschaftsunterkünfte, Radar- und Geschützstellungen des ehemaligen "Atlantikwalls" - einer über 5.000 Kilometer langen Festungsfront. Sie reicht(e) von Norwegen, Dänemark, den Niederlanden, über Belgien, den Kanalinseln, der Küste Frankreichs bis hin zu den Pyrenäen.


Nach dem 2. Weltkrieg sind einige der Anlagen weiter (militärisch oder zivil) genutzt worden, andere gab man dem Verfall preis - heute vermitteln die Reste der erhaltenen Anlagen einen interessanten, befremdlich und bedrohlich wirkenden Einblick in die inzwischen aus technischen Gründen überholte "Militär- und Festungs-Architektur" vergangener Zeiten.

Nach Beendigung des (1.) Westfeldzuges im Juli 1940 begannen Luftwaffe, Marine und Heer, zunächst provisorische Batteriestellungen zur Küstenbefestigung anzulegen. So enstanden zuerst Flak-Stützpunkte zur Abwehr feindlicher Flugzeuge sowie U-Boot-Stützpunkte. Die Küstenverteidigung sollte mit möglichst geringem Personalaufwand erfolgen, um den Einsatz der Soldaten an anderen wichtigen Kriegsschauplätzen gewährleisten zu können, desweiteren bot der Atlantikwall eine damals noch relativ sichere Ausgangsbasis für Operationen gegen England. Diese Aufgaben waren ausschlaggebend für "die Struktur und das Aussehen" der Befestigungslinie, das sich erheblich von früher gebauten Anlagen unterscheidet - bestimmte Elemente, Gruppen und Bauten findet man sowohl im Osten ("Festungsfront Oder-Warthe-Bogen" als auch im "Westwall", doch beim Atlantikwall lag eine andere Aufgabenstellung zugrunde. Hier ging es, kurz gesagt, um einen "Stellungskrieg zur See hin".

Aufgrund der sehr unterschiedlichen landschaftlichen Gegebenheiten in den einzelnen Ländern (in Frankreich gibt es zahlreiche Steilküsten, in Holland oder Belgien lagen einige Anlagen in den Poldergebieten sogar unterhalb des eigentlichen Meeresspiegels) mussten die Bauten entsprechend angepasst und modifiziert werden, sodass es zu regionalen Unterschieden kommt.

Die "Organisation Todt" (O.T.)
Marine und Luftwaffe haben auf Grundlage eines entsprechenden Befehls vom 16. Juli 1940 mit der Errichtung von Großbatterien (u.a. "Lindemann", "Todt" an der Straße von Calais begonnen. Die "Batterie Lindemann" beispielsweise bestand aus drei Schartenbunkern mit 40,6 cm-Geschützen, deren Aufgabe darin bestand, den Schiffsverkehr in dieser Passage zu sperren. Mit den 1020 kg schweren Granaten (44,8) ließen sich Schussweiten bis zu 44 Kilometern erzielen! Die Reste dieser Anlagen sind noch heute, im Jahr 2003, zu besichtigen.

Die gesamte Bauausführung war Sache der "Organisation Todt" (O.T.). Die O.T. lieferte Maschinen, Baustoffe, baute Straßen und Gleisanlagen und sorgte für die Unterbringung und Verpflegung der beim Bau beschäftigten Arbeitskräfte.

Die O.T. war die Dachorganisation des "Reichsarbeitsdienstes (R.A.D.)" und anderer Gliederungen des NS-Staates. Neben der Richtigkeit der technischen Ausführung wurden auch die Arbeiten der am Bau der Anlagen beteiligten Privatfirmen überwacht und koordiniert. Die durch die jeweiligen Festungspionierstäbe beschäftigen Firmen lieferten Waffen, Sperren und Hindernismaterial sowie Panzer. Teilweise herrschte ein heilloses Durcheinander, das durch sich überschneidende Kompetenzen verusacht wurde und letztlich auch damit zusammen hing, das es einfach zuviele Baustellen an zu vielen Orten gab, die dann nicht mehr zufriedenstellend koordiniert werden konnten.

Im Juni 1944, als die Alliierten das bisher größte amphibische Landungsmanöver, die "Operation Overlord", begannen, waren die Bauarbeiten am Atlantikwall noch im vollen Gange. Mit rund 180.000 Soldaten, etwa 20.000 Fahrzeugen und der Beherrschung des Luftraumes (!) war der Durchbruch der Alliierten und somit auch das Ende des 5.000 kilometer langen Befestigungsstreifens nur noch eine Frage von kurzer Zeit.

Die Schwächen des Systems traten in vollem Umfang zutage, der Wall wurde in verhältnismäßig kurzer Zeit von den alliierten Landungstruppen überwunden. Zuwenig Soldaten, zuwenig Armierung - Hitlers Befehl vom 23. März 1943 ("Befestigte Räume und Stützpunkte sind bis zum Äussersten zu verteidigen. Niemals dürfen sie aus Mangel an Munition, Verpflegung oder Wasser zur Übergabe gezwungen werden." ließ sich glücklicherweise nicht mehr erfüllen - der weitere Verlauf der Geschichte ist den meisten Lesern sicherlich soweit bekannt, deshalb schließen wir den geschichtlichen Kurzrückblick an dieser Stelle.







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Dumm ist der der dummes tut



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