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Aufruf zur Bettel-Demo in Berlin

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.12.03, 15:46  Betreff:  Aufruf zur Bettel-Demo in Berlin  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Heute morgen habe ich den Beitrag "Repressandra 2010 - drei Professoren machen sich Gedanken" im "Dies und Das" unter der URL http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/14/992531-0-01105 zur Diskussion gestellt.

Mittlerweile habe ich die Überlegungen des Berliner Professoren-Trios mehrere Male und mit immer wachsenderer Begeisterung gelesen. Aber eben erst fiel bei mir der sprichwörtliche "Groschen" und ich erinnerte mich an den Flugi, den ich auf der Studi-Demo vom vergangenen Sonnabend hier in Berlin erhalten hatte. Nämlich den Aufruf zu einer Bettel-Demo im Berliner Nobel-Viertel Grunewald am Freitag, 05.12.03 ab 15 Uhr.

Initiatoren sind unter anderem Axel Strasser und Prof. Dr. Peter Grottian.

Liebe Baba, Du erinnerst Dich sicher noch an Prof. Grottian, den ich auf der 100.000 Groß-Demo am 01.11. auf dem Alexanderplatz angesprochen habe und der mir einen Pack Unterschriftenlisten zum Berliner Bankenskandal in die Hand drückte.

An dieser erstmalig veranstalteten Bettel-Demo, von der ja in der "Repressandra 2010" am Schluß die Rede ist, werde ich selbstverständlich teilnehmen! - - - Nach der Lektüre der klugen Überlegungen des Professoren-Trios erst recht!






bjk

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[editiert: 02.12.03, 15:47 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.12.03, 16:47  Betreff:  Re: Aufruf zur Bettel-Demo in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Dieser Aufruf ist auch bei indymedia veröffentlicht und zwar unter: http://de.indymedia.org/2003/12/68760.shtml

sowie

im Politbüro unter: http://politbuero.info/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=7311&sid=671f2229bfddde2698e7899e723b9e8a#7311


bjk

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Ilse Deutschmann


New PostErstellt: 02.12.03, 17:00  Betreff: Re: [bjk's freies-politikforum] Aufruf zur Bettel-Demo in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Jetzt hamm sie es wahrlich geschafft, alle Parteien gemeinsam, ganz Deutschland mit einer Art krimineller Vereinigung zu entzaubern, zu verarmen, zu verelenden, abzuzocken, auszubluten, auszubeuten und vollends ausbluten zu lassen.

Ja ist das denn alles noch normal in Deutschland?

Der Verrat der SPD an eigenen und ureigensten Prinzipien und Wertvorstellungen hat bereits vor dem Ersten Weltkrieg eingesetzt. Es herrscht also Kontinuität. Begriffe und Inhalte des demokratischen Sozialismus gibt es nicht mehr. Schröder und seine korrupten Ganoven sind den monopolkapitalistischen Lobbyisten zum Opfer gefallen. Da kann man ja nur noch auswandern aus Deutschland.



(nur quote entfernt, weil oben im Original nachzulesen, bjk)


[editiert: 02.12.03, 17:05 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 05.12.03, 22:32  Betreff:  Bettel-Demo heute in Berlin ... gut gemeint aber ...  drucken  weiterempfehlen

aber eine Demo ist was anderes


Pünktlich um 15 Uhr am S-Bahnhof Grunewald angekommen, wurde erschreckend deutlich, was ich insgeheim befürchtet hatte: es war ein gutgemeintes Ringelpietztreffen für lauter Gutmeinende, gut gemeint organisiert von braven Gutmeinenden, die angeführt wurden von professoralen und anderen im öffentlichen Leben stehenden Gutmeinenden.

Es hatten sich immerhin ca. 200 Menschlein hier im tiefsten und sattesten Viertel des alten West-Berlins versammelt, standen mit staunenden Augen erwartungsvoll und ziellos herum, ließen sich unterschiedlich farbige Bettel-Demo-Plaketten geben, denn - so wurde aufgeklärt - es sollten sich vier farbgleiche Gruppen bilden, gelb, blau, grün und orange. Ich nahm eine gelbe und eine blaue. Jede Gruppe sollte dann getrennte Demo-Routen ablatschen und sich am Schluß wieder hier am S-Bahnhof-Vorplatz zur Abschlußkundgebung treffen.

Welch ein Blödsinn, dachte ich mir, bei so wenig Studis sich auch noch zersplittern!

Als ich Peter Grottian, der gerade interviewt wurde, mit einer gelben Plakette sah, entfernte ich den blauen Aufkleber und steckte mir auch die gelbe Plakette an. Als mir dann strahlende Studis Lampions oder Fackeln in die Hand drücken wollten, muß ich sie wohl so perplex angeschaut haben, daß sie es schnell wieder aufgaben. Dann ergatterte ich mir schnell noch das letzte Exemplar der "Presseerklärung" (im Anhang), die ich besser schon Tage zuvor erhalten hätte.

Hier las ich mit immer länger werdendem Gesicht, was Grottian & Co. "organisiert" hatten: nämlich tatsächlich einen Fackelzug im nobelsten und sattesten Viertel West-Berlins ganz im Stile eines St. Martins-Umzuges einer Kindertagesstätte. Auf mein lautes Kopfschütteln grienten einige verantwortlich ausschauende Umstehende ganz verlegen. Was war ich froh, daß ich mein Demo-Transparent heute zuhause gelassen hatte, es hätte bei den Gutmeinenden nur Verwirrung ausgelöst und dafür hätte ich mich dann doch ein bißchen geschämt.

Der angekündigte Schulterschluß mit erhoffter zahlreicher Teilnahme anderer vom sozialen Raubzug der neoliberalen Partei SPD/GRÜNE/CDU/CSU/FDP Betroffenen war hier wohl ein Schlag ins Wasser, es waren nur brave Studis und einige ihrer Professoren und Gönner zum Ringelpietz gekommen. Ich hätt's eigentlich gleich wissen müssen, siehe oben.

Na immerhin kam ich kurz mit einem jungen attaci ins Gespräch, der mir einen interessanten wenn auch nicht mehr ganz aktuellen und taufrischen Sonderdruck der "Zeitung zum Studentenprotest ..." in die Hand drückte. Auf meine Frage, warum attac nicht sehr viel intensiver das Internet als Medium nutze und ich z. B. auf der attac-homepage keinerlei Hinweis auf die heutige Demo gefunden hätte, lächelte er nur verlegen und meinte, sicher wolle man die Studentenproteste nicht auf der attac-Hauptseite "verwässern", denn unter www.hochschulstreik.de und www.attac.de/uni gäbe es schon Hinweise. Er wußte selber, wie dünn seine "Entschuldigung" war. Aber mir wurde deutlich, daß vor einem tatsächlichen und realen Schulterschluß zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen noch sehr viel Überzeugungsarbeit geleistet werden mußte. Allerdings heute war ich dazu nicht in der Stimmung.

Denn neben mir dudelte und fiedelte es plötzlich, daß ich meinte, mein vor Jahren verstorbenes Katz-und-Kater-Pärchen sei aus dem Katzenhimmel zu mir herabgestiegen. Drei ziemlich ältere Herren begannen mit der Live-Musik und stimmten zum beginnenden Fackel-Umzug an. Mich grauste es und ich floh vondannen in Richtung S-Bahnsteig und fuhr wieder zurück in mein trautes Heim. - - - Ich weiß, daß das gemein war - - - aber ich konnte nicht anders!

Ach ja, ich hab ja noch ganz vergessen, von den höchstens 250 Umzüglern waren etwa 10 bis 15 nach Foto-Reporter Ausschauende dabei - ein toller Prozentsatz, wenn man bedenkt, daß auf der 100.000 Riedendemo am 1.11. fast niemand von denen zu sehen war - und es waren rundherum und zwischenmang die unvermeidlichen grünen Milizen zusammen mit freundlichen Schutzpolizisten. Die brauchten heute bestimmt keine Tonfas und Pfefferspray einzusetzen.

In der Berliner Abendschau wurden sogar drei oder vier Minuten von diesem romantischen Fackelumzug samt Peter Grottian in Großaufnahme gesendet. Und quasi als rechtfertigende Entschuldigung für diesen Aufwand gegenüber den Programmdirektoren machte man aus höchstens 200 Fackelzüglern 1000 demonstrierende StudentInnen. Ganz enttäuscht wurde auch berichtet, fast überall hätten die reichen Grunewäldler ihre Eisentore und Geldbörsen verschlossen.

Man möge mir die Bissigkeit und den satirischen Kommentar verzeihen - - - doch die mußten einfach raus. Nun kann und muß ein neuer Anlauf genommen werden!

bjk

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[editiert: 05.12.03, 23:21 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 05.12.03, 22:35  Betreff: Hier das Flugi mit der "Presseerklärung"  drucken  weiterempfehlen

Dezember 2003

Trägerkreis Bettel-Demo im Grunewald

Prof. Peter Grottian (Sozialforum Berlin/Initiative Berliner Bankenskandal), Stefanus Parmann u. Helmut Gispert (Die Stütze, Obdachlosenprojekte), Christian Linde (Motz, Obdachlosenprojekte), Studentische Projektgruppe Bettel-Demo FU/HU/IU, Dr. Manfred Schmidt (Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfebedürftigen/Behinderten), Matthias Vemaldi (Selbsthilfe Behinderter), Michael Zander (Politisches Bündnis Behinderter), Helga Adler (Frauenprojekte Berlin), Prof. Wolf-Dieter Narr (Komitee für Grundrechte und Demokratie), Michael Prütz (Sozialforum Berlin), Uschi Volz-Walch(Sozialforum Berlin), Sascha Kimpel (attac), Pedram Shahyar (attac) ASTEN oder/und Streikkomitees der Hochschulen, N.N. (Erwerbslosen-Bündnisse), Anne (Anti-Hartz-Bündnis u. Anders arbeiten), Christian Mierse, (Kampagne Verdeckte Armut), Ursula Lehmann (Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsbedürftigen/Behinderten), Prof. Roland Roth (Ber-lin/Magdeburg), N.N. (Kindernotdienst), Rainer Hinckelmann (Eltem-Initiativen)


Bettel-Demo im Grunewald am 5. 12. 2003, ab 15.00 Uhr (S-Bahnhof Grunewald - Vorplatz)
Ruprecht und Nikolaus kommen...
Presseerklärung Montag, 01.12.2003, 11.00 Uhr (Sperrfrist)


Am 05.12.2003 wird es die erste Bettel-Demonstration in der Nachkriegsgeschichte Berlins im Grunewald geben. Ein Personenträgerkreis „Bettel-Demo Grunewald - Ruprecht und Nikolaus kommen...", der sich aus Studierenden, Erwerbslosenprojekten, Obdachloseninitiativen, Frauenprojekten, Behinderten und Hilfebedürfti-gen, dem Berliner Sozialforum, attac, Hochschullehrern, der Initiative Berliner Bankenskandal, Bürgerrechtsor-ganisationen u.a. zusammensetzt, ruft die Bürger und Bürgerinnen Berlins auf, mit einer Bettel-Demo die unhaltbaren Zustände von großem privaten Reichtum und öffentlicher sowie persönlicher Armut öffentlich-keitswirksam und provozierend zur Debatte zu stellen. Ca. 600.000 Personen in unserer Stadt gelten als arm und der rot-grünen Bundesregierung und dem rot-roten Senat fallt nichts Besseres ein, als gerade die sozial Schwa-chen mit einer sozialen Stiefeltreter-Politik noch weiter zu verarmen. Das verfügbare Einkommen einer Familie mit Kind geht um 150 € zurück, Familien selbst mit 4 Kindern und einem Brutto-Einkommen von 2.500 E müssen ergänzende Sozialhilfe erhalten. Während alle Steuern, die die Produktion, Vermögen und Erbschaften betreffen, seit 30 Jahren sinken oder faktisch abgeschafft sind, werden Anteilnehmer und sozial Schwache immer stärker an die Kandare eines repressiven Sozialsystems genommen. Studierenden und Kindern werden ihre Bildungschancen systematisch genommen, die Stadt Berlin verrottet in ihrer sozialen, bildungsbezogenen und kulturellen Infrastruktur. Dazu gäbe es Alternativen, wenn sich nicht die Politik zum Erfüllungsgehilfen der Ökonomie machte: Die Politik könnte eine kommunale Notsteuer zur Rettung des Gemeinwesens erheben, sich massiv für Steuern auf Vermögen und Erbschaften einsetzen und nicht in einer sarrazin-einäugigen Politik alles über das Kaputtsparen zu regeln. Auf Karlsruhe als Fata Morgana Berliner Politik zu hoffen ist der Offen-barungseid der Politik - eine radikale Entschuldung der Stadt muß jetzt und auch aus eigenen Kräften eingeleitet werden. Es gibt wie in Berlin und Bremen sehr wohlhabende Bürger und eine bettelarme Stadt, die zu einem neuen Ausgleich für das „Gemeinwesen an der Wand" gebracht werden müssen. (Bis hierher kann ich mich auch voll mitgehen, aber was dann kommt ... bjk)

Deshalb kommen wir gewaltfrei, ernsthaft, provozierend, nikoläusig und trotzdem nicht neidisch in den Grunewald. Die Bettel-Demo wird mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Grunewald mit Life-Musik beginnen. Dort wird u.a. der blinde Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfebedürfti-gen/Behinderten, Dr. Manfred Schmidt, sprechen Anschließend wird sich der Demonstrationszug mit Lampions, Fackeln und Transparenten bis zum Hagenplatz in Bewegung setzen. Von dort werden Klein-Demos die Umgebung des Hagenplatzes durchfluten, um mit den Wohlhabenden ins Gespräch zu kommen, die mit einer Postwurfsendung von der Bettel-Demonstration informiert worden sind. Wir kommen als Nikoläuse und Nikolausias, als Ruprecht - mit Säcken, aber auch mit Plätzchen. Die einzelnen Gruppen nehmen Spenden für ihre jeweiligen guten Zwecke entgegen: Die Obdachlosen für Obdachlosenprojekte, die Studierenden für zu bezahlende Lehraufträge zur Verbesserung der Studienbedingungen, die Frauenprojekte zum Erhalt von Frauenprojekten. Wir wollen dabei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten treffen: Manager der Bankgesellschaft Berlin, einen Versandhaus-Unternehmer, eine bekannte Fernsehmoderatorin, bekannte Hochschullehrer und mehrere „Überraschungs-Persönlichkeiten". Nach ca. 1½ Stunden kehren die Klein-Demos auf den Vorplatz zurück, und es findet eine Abschlußkundgebung statt.


Für den Trägerkreis:
Peter Grottian Tel.: 838-54961; 838-55045; 0171-8313314
Axel Strasser,
Student, 0179-6280896


[editiert: 05.12.03, 22:42 von bjk]



Dateianlagen:

Betteldemo 3.jpg (414 kByte, 824 x 1.169 Pixel)
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bjk

Beiträge: 7353
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New PostErstellt: 05.12.03, 23:17  Betreff:  URL's von indymedia-Beiträgen  drucken  weiterempfehlen

http://de.indymedia.org/2003/12/69015.shtml


http://de.indymedia.org/2003/12/69017.shtml (Fotos)


http://de.indymedia.org/2003/12/68989.shtml


[editiert: 05.12.03, 23:18 von bjk]
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Ralf.


New PostErstellt: 06.12.03, 08:40  Betreff: Re: Bettel-Demo heute in Berlin ... gut gemeint aber ...  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    Nun kann und muß ein neuer Anlauf genommen werden!


Soviel also zum Thema: wenn ausgerechnet Berliner Studenten (vor dem Hintergrund ihrer Geschichte) im Jahre 2003 betteln geh'n Kein Wunder, wenn unsere Demokratoren davon ausgehen, eine Schweinerei nach der anderen durchziehen zu können: der deutsche Michel pennt tief und fest, während er nach Strich und Faden ausgeraubt und verar...t wird

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