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vivi · Mitglied Beiträge: 11

Kapitel 9

Auch am nächsten Tag fehlte Pam in der Schule. Alina tat einfach so, als gäbe es Mara gar nicht, und auch Sarah gegenüber tat sie so, als wäre überhaupt nichts gewesen. Doch in ihrem Inneren brodelte es, das spürte Sarah. Sie kannte Alina jetzt lange genug. Nach außen war sie selbstsicher und taff, aber in ihrem inneren war sie eher schüchtern.
Ausgerechnet heute schrieben sie einen Erdkundetest. Schon kurz nachdem die Blätter ausgeteilt worden waren, fing Mara an wie verrückt auf ihr Blatt zu kritzeln.
Alina jedoch konnte sich nicht konzentrieren. Abwesend kaute sie auf ihrem Kuli rum und überlegte zu welchem Land Bangladesh gehörte. Doch ihr fiel einfach nichts ein. Mehr schlecht als recht kritzelte sie alles was sie wusste aufs Blatt. Als Herr Ludwigs die Blätter einsammelte, fing sofort das Gemurmel an. Mara beugte sich zu Alina rüber und fragte sie mit honigsüßem Lächeln: „Und? Hast du nichts gewusst, Alena?“
Alina starrte sie hasserfüllt an. „Erstens heiße ich Alina und zweitens geht dich das ÜBERHAUPT nichts an!“
Damit stand Alina auf und verließ hocherhobenen Hauptes den Klassenraum. Doch Mara hatte nicht genug. Sie stand nun ebenfalls auf und folgte Alina nach draußen.
Oh, oh! , dachte Sarah nur. Hoffentlich geht das Gut!
Fünf Minuten später betrat Mara den Raum wieder, ohne Alina!
„Wo ist Alina?“, fragte Herr Ludwigs sie dann auch sofort. „Ihr hattet keine Pause!“
Mara beugte sich zu ihm hinunter. „Ja, Alina ist auf dem Klo. Sie kotzt da alles voll. Die Arme!“, sagte sie. Dabei sprach sie aber so laut, das die ganze Klasse es mitbekam. Sarah warf Mara einen bitterbösen Blick zu. Wie konnte sie nur??
Kurz darauf stürmte Alina in die Klasse. „Entschuldigung, Herr Ludwigs. Ich war noch kurz auf der Toilette.“, sagte sie.
„Ja, ich weiß. Mara hat uns das bereits erzählt. Geht’s dir besser? Willst du nicht lieber heim?“ Alina schaute erst zu Mara und dann in die Klasse. „Ähh, nee. Es geht schon wieder. Danke!“ Stumm setzte sie sich auf ihren Platz. „Was hat die alte Mistkröte gesagt?“, zischelte sie Sarah fragend zu. „Das du das ganze Klo voll kotzt.“, antwortete Sarah schnell.
Alina starrte stur gerade aus. Den Rest der Stunde sagte sie kein Wort mehr. Sie beteiligte sich nicht am Unterricht und sah immer nur aus dem Fenster.
Nach dem Unterricht sauste sie wie am Vortag die Treppe runter und düste wie eine Rakete heim.

Pam lag in ihrem Bett und trank einen Tee. Sarah hatte gestern kurz angerufen und hatte ihr die Hausaufgabe durchgegeben. Alina hatte sich bis jetzt noch gar nicht gemeldet.
Tolle Freundin! , dachte Pam und schlürfte an ihrem Kamillentee.
Es ging ihr jedoch schon wieder besser. Sie hatte eine Grippe und am Wochenende Fieber bekommen. Das Fieber war jedoch schon wieder weg. Trotzdem durfte sie die ganze Woche nicht mehr in die Schule!
Gelangweilt blätterte Pam in einer Zeitschrift, die ihre Schwester ihr vor der Schule hingelegt hatte. Da klingelte unten das Telefon.
„Pam, für dich. Ich bring dir das Telefon hoch.“, rief ihre Mutter von unten.
Kurz darauf öffnete ihre Mutter die Tür und gab ihr das Telefon.
„Ja?“, fragte Pam in den Hörer.
„Hey Pam, wie geht’s dir denn so?“, fragte Alina sie. Irgendwie klang ihre Stimme gepresst.
„Besser. Aber ich darf trotzdem die ganze Woche nicht in die Schule. Das ist so öde hier. Rufst du wegen den Hausaufgaben an?“
„Ja... ähm... nicht direkt. Eigentlich rufe ich wegen was anderem an.“, sagte Alina.
„Ah ja. Und weswegen?“
„Ach eigentlich ist es auch egal.“, brummte Alina da in den Hörer.
„Nee, jetzt erzähl schon.“, drängte Pam sie.
„Oh Mann. Wir haben gestern eine neue Schülerin gekriegt. Mara Lichtenstein! Die ist 13 Jahre alt und hat davor in Frankreich gelebt. Du, ich sag dir, das ist sooooo eine Zicke! Die gibt total an. Ja, mein Vater ist Schauspieler und wir wohnen in einer großen Villa am Ende der Stadt. Wir haben auch einen Pool im Garten. Dann verbreitet die Gerüchte und was weiß ich was. Aber am allerschlimmsten ist. Alle finden die Tussi toll. Sogar die Bisons. Dann sieht die auch noch toll aus. Blond... und so weiter halt. Oh Mann, ey!!! Die nervt so doll das glaubt man kaum. Zum Beispiel, gestern in der großen Pause, da bin ich zu Markus, um ihn noch mal wegen dem Brief zu fragen, und der hat mich einfach ignoriert und weiter mit Supermara geplaudert. Das musst du dir mal vorstellen.“, sprudelte es auf einmal aus Alina heraus. Pam hatte gespannt zugehört und holte jetzt tief Luft.
„Na super, so eine können wir gerade noch gebrauchen.“, stöhnte sie.
„Aber wirklich... na ja. Ich gebe dir mal schnell die Hausaufgaben, okay??“, fragte Alina Pam da.
Die beiden Mädchen telefonierten noch eine Viertelstunde, dann legte Pam sich wieder hin und döste ein wenig.

Alina und Sarah taten in der Woche ihr bestes Mara zu ignorieren, was jedoch relativ schwer fiel, weil sie eben immer noch die Nummer Eins in der Klasse war. Sie wusste alles im Unterricht, außer in Musik, da saß sie still auf ihrem Platz. Auf dem Pausenhof wurde sie aber trotzdem weiterhin wie ein Popstar umringt.
Alina versuchte verzweifelt die Aufmerksamkeit der Bisons wieder ein bisschen auf sie zurückzulenken. Aber die Bisons gaben ihr jedes Mal wieder einen Korb und standen weiter bei Mara.
Pam blieb die ganze Woche krank. Am Donnerstag fuhren Sarah und Alina mit dem Fahrrad bei ihr vorbei. Es ging ihr schon langsam wieder besser, aber sie war immer noch stark erkältet und ihre Nase war sehr, sehr rot!

So, die anderen Teile habe ich hier nicht mehr geposet, da ihr die ja eh schon alle gelesen habt

... Ich hoffe es hat euch gefallen

Lg Vivi

Coco · Erstellt: 16.08.07, 21:17 Betreff: Re: eine neue clique, kapitel 9...

Hey! Mir hat der Teil wieder ganz gut gefallen. Am besten fand ich es, als Alina sich so über Mara aufgeregt hat. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie sie alles in sich hineingefressen hat und dann alles aus ihr herausgesprudelt ist, als Pam sie gefragt hat.^^
Achtung, jetzt kommt wieder der Motztteil:^^

Zitat: vivi

Alina tat einfach so als gebe es Mara nicht und tat auch Sarah gegenüber so als wäre überhaupt nichts gewesen.

Der Satz klingt für mich irgendwie etwas holprig. Ich würde einfach den Satzbau ein wenig verändern: "Alina tat einfach so, als gäbe es Mara (gar) nicht, und auch Sarah gegenüber tat sie so, als wäre über haupt nichts gewesen."

Zitat: vivi

Da bimmelte das Telefon.

In meiner Vorstellung bimmeln Glocken und vllt noch alte Straßenbahnen (und natürlich die Bimmelbahn^^), aber keine Telefone. Ich würde "klingeln" schreiben: "Da klingelte das Telefon."

Zitat: vivi

Pam hatte gespannt zugehört und holte jetzt tief Luft.
„Na super, so eine können wir gebrauchen.“, stöhnte Pam.

Hier würde ich das letzte "Pam" durch "sie" ersetzen:
"Pam hatte gespannt zugehört und holte jetzt tief Luft.
'Na super, so eine können wir (gerade noch) gebrauchen', stöhnte sie."

Tja, das war's so weit erst mal wieder von mir. Nur eins wollte ich noch sagen: Du kannst die Teile davor gerne noch mal posten, dann können auch Leute, die ganz neu sind, also nicht im alten Forum angemeldet waren, die ganze Geschichte lesen.

Becca · Moderatorin Mitglied Beiträge: 94 Ort: Bayern

So,

gelesen.

Gut, dass ich nicht meine ganzen Bewertungen nachholen musste.

Dein Teil hat mir wieder gut gefallen. Man merkt langsam, dass du immer etwas besser wirst.
Den Schluss des Kapitels hätte ich noch etwas abgeändert. (Also das mit der roten, roten Nase...)

Vielleicht werden ja die "Besucherinnen" auch etwas krank und können nicht mehr zur Schule.
Fand das Kapitel als "Übergangskapitel" ziemlich gut. Bin gespannt wie es weiter geht. Die Bombe mit Mara wird ja demnächst platzen, ich kann mir nicht vorstellen, dass Alina noch lange durchhält.

Der Himmel hat nicht Sterne,
das Herz nicht Liebe mehr,
es schweigt dir graue Ferne,
das Herz ward alt und leer.