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eine neue clique, kapitel 12

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vivi
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Beiträge: 11


New PostErstellt: 29.11.07, 17:49  Betreff: eine neue clique, kapitel 12  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Kapitel 12

Als Alina die Haustür aufschloss, wusste sie schon, dass ihre Mutter nicht daheim war. Wie fast jeden Samstag. Und jeden Sonntagmorgen, wenn sie mit mürrischer Miene und einem Kater aufstand, versprach sie ihr, nächsten Samstag, da machen wir es uns nett. Versprochen!
Alina wusste zwar das es nicht stimmte, aber sie hoffte es trotzdem jedes mal. Und wurde jeden Samstag aufs neue enttäuscht.
Die Maisonettwohnung, in der Alina mit ihrer Mutter lebte, war groß. Alina hat ihr Zimmer im oberen Teil der Wohnung. Sie ging in die Küche und schenkte sich ein Glas Saft ein. Der Zettel und der 50€ schein lagen neben dem Kühlschrank. Wie jeden Samstag.
Hallo Maus, ich bin mit Isa noch eine Kleinigkeit Essen. Bin spätestens um 11 Uhr zurück. Hol dir eine Pizza, wenn du willst. Mama
Es war fast immer der gleiche Text, bloß die Freundin war so gut wie immer eine andere. Als wenn ich nicht wüsste das sie in der Disco ist, dachte Alina und trank ihr Glas leer. Sie nahm Wurst aus dem Kühlschrank und schnitt sich eine Scheibe Brot ab. Sie butterte sich das Brot, legte eine Scheibe Salami drauf und schenkte sich noch ein Glas Saft ein. Dann ging sie hoch in ihr Zimmer und machte ihren Fernseher an. Ja, Geld hatte ihre Mutter genug. Sie war Journalistin bei so einem Klatschblatt. Am Anfang hatte Alina es auch immer cool gefunden, Samstags sturmfrei zu haben und den Fünfziger eingesteckt, aber jetzt. Jetzt nicht mehr.
Sie zappte ein wenig durch die Programme und aß ihr Brot.
Um halb sieben rief sie bei Pam an!
„Frisch?“
„Ja, hallo Frau Frisch. Hier ist Alina. Kann ich Pam sprechen?“
„Die ist nicht da, Alina. Einen schönen Abend noch.“
„Ja, äh... ihnen auch.“
Dann klackte es in der Leitung und Pams Mutter hatte aufgelegt. Verwirrt starrte Alina auf den Telefonhörer. Wo war Pam?, fragte sie sich. Normalerweise erzählt sie uns doch was sie macht. Komisch. Mit wem trifft sie sich? Mit Sarah?
Nein, die durfte nach Sieben nicht mehr weg! Vielleicht mit Lisa, die hat ihr doch mal Mathenachhilfe gegeben. Ich ruf Lisa mal an, dachte Alina und holte ihre Klassenliste.
Aber Lisa war zuhause!
Dann rief Alina Sarah an.
„Sarah Cleever?“
„Hey Sarah. Ich bin’s Alina. Weißt du was?“, fragte Alina gleich nachdem Sarah abgenommen hatte.
„Nee, woher denn?“, erwiderte Sarah spöttisch.
„Ich hab gerade bei Pam angerufen und sie war nicht zuhause. Um die Uhrzeit.“
„Ja, und? Was ist daran schlimm. Sie kann ja auch noch andere Sachen machen, oder?“
„Ja, schon. Aber was macht sie dann heute Abend? Und mit wem trifft sie sich? Normalerweise erzählt sie uns doch so was, oder nicht?“
„Na ja. Vielleicht war’s ja spontan. Sie muss uns ja auch nicht alles erzählen. Ich denke aber trotzdem nicht das sie Geheimnisse vor uns hat.“ Damit war das Thema für Sarah abgeschlossen. Die beiden Mädchen redeten noch eine Weile über dies und das und
als Alina aufgelegt hatte schaute sie sich ratlos im Zimmer um. Was mach ich jetzt bloß?, fragte sie sich. Ach, genau. Ich schau mal ob ich irgendwas für unser neues Hauptquartier finde.
Alina nahm sich den Kellerschlüssel vom Schlüsselbrett und ging runter. Dort kruschelte sie eine Weile herum und wurde nach einer Weile auch fündig: ein paar bunte Sitzkissen, drei Klappstühle (für den Garten) und zum Schluss eine Art tragbare Tiefkühltruhe. Die Truhe war nicht sehr groß, aber trotzdem noch gut. Man musste sie nur anschließen und sie kühlte wieder.
Alina schleppte das Zeug hoch und überlegte wie sie das mit dem Fahrrad transportieren sollte. Ihre Mutter würde wohl kaum fahren. Morgen war sie sowieso wieder schlecht drauf. Dann holte Alina sich ein Buch und machte es sich auf dem Sofa bequem. Vorher hatte sie sich noch einen Latte gemacht, mit der neu gekauften Maschine ihrer Mutter.


„Alina! Wach auf! Alina... ALINA... auf stehen.“, rief jemand an Alinas Ohr. Verschlafen rappelte sie sich auf... und schaute in das Gesicht ihrer Mutter. Verwirrt schaute Alina sich um. Sie war auf dem Sofa eingeschlafen. Ihr Buch lag auf dem Boden und ihr noch halbvolles Glas stand auf dem Tisch. „Du muss eingeschlafe sein. Wills du dich nich ins Bett lege?“, fragte ihre Mutter. Sie lallte leicht. Ihre Mutter hatte kein Alkoholproblem, aber manchmal schaute sie einfach zu tief ins Glas. Alina schaute müde auf die Uhr: 2:40 Uhr.
„Ach, Alina.“, sagte ihre Mutter und drückte sie an sich. „Ich habe jemanden kennen gelernt. Einen netten Mann. Ich will mich nächsten Samstag wieder mit ihm treffen. Er heißt Wolfgang.“ Auf ein mal lallte ihre Mutter nicht mehr und Alina war mit einem Schlag hellwach. Ihre Mutter hatte einen Mann kennen gelernt. Alina wusste wie das enden würde. Ungefähr ein halbes Jahr schwebte sie auf Wolke Sieben. Und dann... dann war Schluss und ihre Mutter heulte und war depressiv. Dann ging alles wieder von vorne los.
„Er ist total nett. Seine Frau ist gestorben, vor ein paar Jahren schon. Tja, ich erzähl dir morgen alles, okay?“, fragte ihre Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Alina nickte bloß lahm, dann ging sie die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie legte sich in ihr kaltes Bett und konnte nicht schlafen.


Alina goss sich schon die zweite Tasse Milchkaffee ein. „Trink nicht so viel Kaffee. Du bist schließlich erst 13.“ , murrte ihre Mutter und blätterte weiter in der Zeitung rum.
Heute war es ausnahmsweise mal anders rum. Alina war schlecht gelaunt und ihre Mutter gut. Sehr gut sogar.
Alina hatte schlecht geschlafen und ihre Mutter war frisch verliebt. Super!!!
„Mama?“ „Hmm, was ist?“, fragte ihre Mutter und schlürfte an ihrem Espresso.
„Kannst du mich nachher zum Feld fahren? So um zwei rum?“
„Was willst du denn da?“ Alina starrte stumm auf ihr angebissenes Brötchen.
„Ja, okay. Ich fahr dich hin. Wenn du es nicht sagen willst...“, sagte ihre Mutter und verschwand wieder hinter ihrer Zeitung.
„Danke... ähm... Mama... wo hast du diesen Typen den kennen gelernt?“, fragte Alina ihre Mutter. Sie versuchte beiläufig zu klingen, aber es gelang ihr nicht. Ihre Mutter lächelte sie an. „Interessiert dich das wirklich?“ „Ja, sonst würde ich wohl kaum fragen.“
„Okay! Also, gestern Abend war ich erst noch eine Kleinigkeit mit Isa essen und dann hat sie mich gefragt ob ich noch Lust hätte, in die neue Disco zu gehen. Da hab ich halt mal ja gesagt und dann sind wir eben dahin. Da haben wir dann ein wenig getanzt und dann hab ich mich ein wenig mit Wolfgang unterhalten. Wir haben geredet... und er ist total nett. Ich freue mich schon so auf nächsten Samstag.“, erzählte ihre Mutter und strahlte dabei übers ganze Gesicht.
Alina sah sie missmutig an und stand auf. Mit einem Seufzer räumte sie den Tisch ab und verschwand wieder in ihr Zimmer. Erst überlegte sie, ob sie noch einmal bei Pam anrufen sollte, aber dann beschloss sie, Pam erst nachher zu fragen wo sie gestern gewesen war. Alina warf sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. Oh Mann!, dachte sie. Das Leben ist bescheuert. Meine Mutter tanzt hier bald mit einem neuen Freund an und dann bekomm ich sie wahrscheinlich gar nicht mehr zu Gesicht... .

danke, fürs durchlesen^^
vivi

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Coco
Administrator

Beiträge: 384
Ort: Freiburg

Ich schreibe seit...: acht Jahren.
Hobbys: Lesen, Schreiben, Zeichnen, Bier trinken...und ganz viele andere Dinge...^^


New PostErstellt: 17.12.07, 22:19  Betreff: Re: eine neue clique, kapitel 12  drucken  weiterempfehlen

Hey! Der neue Teil gefällt mir mal wieder. Ich find's echt gut, dass wir mehr über Alinas Leben erfahren und dass es nicht so super perfekt ist, aber auch nicht so total "beschissen", dass es schon wieder übertrieben wirken würde.
Nur zwei Sachen würde ich verändern:

    Zitat: vivi
    Am Anfang hatte Alina es auch immer cool gefunden, Samstags sturmfrei zu haben und den Fünfziger eingesteckt, aber jetzt. Jetzt nicht mehr.
Beim ersten Satz habe ich den Eindruck, dass danach beim Lesen eine Pause gemacht werden sollte, also dass die Worte quasi in der Luft hängen. Der einfache Punkt am Ende des Satzes passt aber irgendwie nicht dazu, finde ich. Daher mein Vorschlag: "Am Anfang hatte Alina es auch immer cool gefunden, samstags sturmfrei zu haben, und den Fünfziger eingesteckt, aber jetzt... Jetzt nicht mehr." oder "Am Anfang hatte Alina es auch immer cool gefunden, samstags sturmfrei zu haben, und den Fünfziger eingesteckt, aber jetzt - jetzt nicht mehr."

    Zitat: vivi
    Um halb sieben rief sie bei Pam an!
Hier irritiert mich das Ausrufezeichen am Ende ein wenig. Irgendwie stört das den Rhythmus beim Lesen, finde ich, weil der Satz dadurch hervorgehoben wird, obwohl er doch eigentlich nicht mehr als eben ein normaler Satz innerhalb eines Satzgefüges ist. Daher mein Vorschlag: "Um halb sieben rief sie bei Pam an."

Sooo und das war's auch schon wieder von mir. (Besser spät als nie.^^) Freu mich schon auf den nächsten Teil.
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