Christoph Lentz
Beiträge: 18
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Erstellt: 06.04.05, 16:22 Betreff: Re: Diskussion um den Papst |
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Eigentlich will ich mich ja nicht an diesen Diskussionen beteiligen, weil da nicht viel rauskommt, aber jetzt muss ich doch mal eine Lanze brechen für die Herren Küng und Geissler. Hans Küng ist neben Karl Rahner einer der bedeutensten Theologen des letzten JAhrhunderts. Im Vergleich zu Rahner hat Küng es aber geschafft, dass er die Sprache des Volkes gesprochen hat, d.h. dass man seine Bücher auch als "Otto-Normalverbraucher" verstehen konnte. Heiner Geissler ist einer der letzten glaubwürdigen und authentischen C-Politiker die wir noch haben und ihm war es immer ein Anliegen Kirche und Politik zusammen zu bringen. Natürlich ist es allgemein nicht der richtige Ort zwei Tage nach dem Tod vom papst sofort wieder die Kritiker zu Wort kommen zu lassen, aber man sollte bei all dem nicht vergessen, dass Hans Küng zum Beispiel ähnlich wie der Papst ein großer Kämpfer für die Ökumene bzw. für den Religionsfrieden ist. Sein Projekt "Weltethos" ist ein wunderbares Beispiel für ein friedliches Zusammenleben der Religionen. Noch zu Zeiten von Johannes XXIII und Paul VI war Hans Küng ein gefragter Theologe und Berater vieler Bischöfe, erst mit dem Pontifikat von JPII wurde er immer mehr ins abseits gedrängt. Es läßt sich darüber streiten, ob er das selbst verschuldet hat oder nicht. Bei allem Respekt vor der großen Leistung und dem glaubwürdigen Zeugnis von JPII, es gibt leider Gottes auch viele Menschen ( und ich glaube es sind sehr viele) die sich nicht zuletzt wegen seiner starren Haltung in manch kritischer Frage in letzter Zeit von der Kirche abgewandt haben. Und ich danke auch das darf und muss gesagt werden. Es wäre, meiner Meinung nach, gefährlich den verstorbenen Papst jetzt auf ein Denkmal zu heben, wo er unantastbar in alle Ewigkeit verherrlicht wird. Er hat großes geleistet, er hat den Kommunismus aufgebrochen, er hat ein glaubwürdiges Zeugnis auch im Leiden gegeben, er hat die Massen mobilisiert, er hat für die Erhaltung des Lebens in jeder Form gekämpft, aber es gibt eben auch die ein oder andere Schattenseite und die darf jetzt nicht durch den "Glanz der Heiligkeit" vergessen werden.
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