|
|
TSCHECHIEN-FORUM
INFOS TIPPS DISKUSSIONEN KONTAKTE
EXPRESS Anmeldung Abmeldung
|
|
|
|
|
Anfang
zurück
weiter
Ende
|
Autor |
Beitrag |
PoLdi
Administrator
Beiträge: 2338 Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf
|
Erstellt: 22.02.13, 01:31 Betreff: Necas zu Besuch in Bayern
drucken
Thema drucken weiterempfehlen
|
|
|
In einer Geste der Aussöhnung hat Tschechiens Regierungschef Petr Necas die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg bedauert und die gemeinsame Kultur beiderseits der Grenze beschworen. Bayern und Böhmen seien über Jahrhunderte ein gemeinsamer Kulturraum gewesen, sagte Necas in München bei seiner Rede im Bayerischen Landtag. "Wir bedauern, dass durch die Vertreibung und zwangsweise Aussiedlung der Sudetendeutschen nach Kriegsende aus der ehemaligen Tschechoslowakei, die Enteignung und Ausbürgerung, unzähligen Menschen viel Leid und Unrecht angetan wurde", sagte Necas. Ein Zurück in die Zeit vor 80 Jahren könne es aber nicht geben. "Die Eigentumsverhältnisse vor dem Krieg können nicht wiederhergestellt werden." Necas ging damit nicht über die deutsch-tschechische Erklärung aus dem Jahr 1997 hinaus.
Videos:
http://www.br.de/nachrichten/rede-necas-landtag-100.html
http://www.br.de/nachrichten/necas-besuch-bayern-104.html
|
|
nach oben |
|
|
PoLdi
Administrator
Beiträge: 2338 Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf
|
Erstellt: 23.02.13, 00:32 Betreff: Re: Necas zu Besuch in Bayern
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Medien und Politiker in Tschechien haben Regierungschef Petr Necas für seine Rede in München weitgehend Respekt gezollt. Darauf hätten ganze Generationen von Vertriebenen gewartet, kommentierte die konservative Zeitung „Lidove Noviny“. Necas habe „politisch sehr klug gehandelt“, indem er die entscheidende Passage aus der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 zitierte. „Neu war der Ort der Rede und die persönliche Dimension“, urteilte das Blatt „Hospodarske Noviny“.
Necas hatte am Donnerstag vor den Abgeordneten des bayerischen Landtags Leid und Unrecht an unschuldigen Menschen bei der Nachkriegsvertreibung der Deutschen aus der früheren Tschechoslowakei eingeräumt.
Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg sprach von einem „großen Durchbruch“. Endlich hätten alle Hindernisse im nachbarschaftlichen Verhältnis zu Bayern beseitigt werden können. Der Oppositionspolitiker Lubomir Zaoralek äußerte im Namen der tschechischen Sozialdemokraten Anerkennung.
Scharfe Kritik kam von den Kommunisten, die den Auftritt des Ministerpräsidenten als „erniedrigend“ anprangerten: Eine Landtags-Rede käme eher einem der tschechischen Regionspräsidenten zu. Petr Hajek, enger Berater des scheidenden Präsidenten Vaclav Klaus, warnte vor einem „Ausverkauf“ nationaler Interessen. Necas habe Eigentumsforderungen von Vertriebenen Tür und Tor geöffnet.
Mehrere Prager Zeitungen forderten die Sudetendeutschen nun ihrerseits zu einer Entschuldigung für die Schrecken der deutschen Besatzung zur Zeit des Nationalsozialismus auf. „Das wäre ein großer Schritt“, meinte die Zeitung „Pravo“.
|
|
nach oben |
|
|
|
|