TSCHECHIEN-FORUM

PoLdi · [editiert: 16.05.12, 21:14 von PoLdi]

Ein führender Politiker der tschechischen Sozialdemokraten wird nach monatelanger Observation verhaftet, in seinem Haus findet die Polizei Millionen.

Die Justiz vermutet EU-Subventionsbetrug, David Rath hingegen fühlt sich politisch verfolgt.

Rath und seine mit ihm inhaftierten Kumpane haben sich mutmaßlich bei der von der EU subventionierten Sanierung eines Klinikums unweit von Prag bereichert. Als Chef des Bezirks, der die Krankenhäuser unter sich hat, soll Rath überteuerte Arbeiten veranlasst und dafür massiv kassiert haben.

Die 7 Millionen Kronen, die er bei seiner Festnahme am Montagabend in einem Weinkarton bei sich trug, sollen nur eine kleiner Teil des Geldes gewesen sein, das sich Rath und seine mutmaßlichen Komplizen einverleibten. Weitere 30 Millionen Kronen (1,25 Millionen Euro) fand die Polizei in Raths Haus unter den Bodendielen. Sie musste eine Geldzählmaschine herbei schaffen; das Zählen des Geldes von Hand wäre für die Beamten wohl zu langwierig gewesen.

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In Zuge der weiteren Untersuchungen stieß die Polizei dann auf verdächtige Verbindungen in den benachbarten Landkreis Mittelböhmen. Dort sollen die einflussreiche Sozialdemokratin Kateřina Pancová und der ehemalige bürgerliche Abgeordnete Pavel Kott bei der Sanierung des verfallenen Barockschlosses Buštěhrad EU-Subventionen abgezweigt haben.

David Rath soll die Aktion als Kreishauptmann und oberster Bauherr gedeckt und dafür gesorgt haben, dass die Bausumme künstlich erhöht wurde. Ermittelt wird deswegen auch gegen ein mittelböhmisches Bauunternehmen und dessen Chef.