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Autor Wahlschwedin
Datum 25.11.04, 10:49
Betreff Die Diagnose


Die Diagnose wird offiziell vom Orthopäden oder Frauenarzt gestellt, doch können das z.B. auch einige Physiotherapeuten, Chiropraktiker oder Osteopathen.

Es gibt bisher keine einheitliche Art und Weise, die Diagnose festzustellen.

Der erste Schritt ist in der Regel die Schmerzgeschichte des Patienten: Wo tut es weh (oft muss der Patient das aufzeichnen), wie schmerzt es, wie lange halten die Schmerzen an? Typische Antworten siehe unter ”Symptome” (http://www.carookee.com/forum/Symphysenlockerung/2/2488934#2488934).

Häufig fühlt der Untersucher an den schmerzenden Stellen nach. Er lässt den Patienten manchmal einige Schritte machen, sich bücken, auf einem Bein stehen oder ähnliche akrobatische Übungen machen.

Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung sind in der Regel recht eindeutige Zeichen für Symphysenlockerung. Schmerzen in den hinteren Beckenringgelenken (ISG) sind jedoch häufig schwer von Rückenschmerzen zu unterscheiden.

Der anerkannteste Test ist der ASLR-Test (Active Straight Leg Raise, Aktives Heben des gestreckten Beines). Der Test ist hier http://www.carookee.com/forum/Symphysenlockerung/2/2742095#2742095 beschrieben.

Ein weiterer Test ist der Posterior pelvic pain provocation test (PPPP, ISG-Schmerzen-Provokationstest). Der Test scheint jedoch nicht bei Wöchnerinnen zu funktionieren. Bei diesem Test liegt der Patient mit einem gestrecktem Bein auf dem Rücken, das andere Bein in der Hüfte um 90 Grad angewinkelt. Während der Untersucher das Becken auf der Seite des gestreckten Beines stabilisiert, drückt er den anderen Oberschenkel runter. Reagiert der Patient mit Schmerzen, hat er mit 80%-iger Sicherheit eine Beckenringlockerung.

Es gibt noch viele weitere Tests.

Leider rufen die besten Tests Schmerzen hervor, do dass die Testerei eine Quälerei für den Patienten sein können. Deswegen verzichten einige Ärzte ganz auf sie, vor allem, wenn die Schmerzgeschichte typisch ist und Symphysenschmerzen vorhanden sind. Andere benutzen eine Kombination verschiedener Tests, um das beste Ergebnis zu bekommen. Es hat sich gezeigt, dass Frauen, die auf viele Beckentests positiv reagieren, die stärksten Schmerzen haben, mehr Schmerzen am Tag und mehr Muskelverspannungen haben als Frauen mit einer geringer Anzahl positiver Beckentests.

Einige Untersucher können anhand der Beinlänge sehen, ob der Patient Probleme mit einem ISG hat, wenn sie eine Korrektur (Mobilisierung des Beines) durchführen.

Auch Technik lässt sich zur Diagnose anwenden: http://www.carookee.com/forum/Symphysenlockerung/2/2880515#2880515

Bei chronischen Patienten können Gelenksblockaden zur Diagnose führen. Dabei wird ein Betäubungsmittel in das ISG oder die Nerven, die zu ihm führen, gespritzt.
Es ist sehr schwierige, Beckenringlockerung zu diagnostizieren. Noch schwieriger ist es, Grenzen zu setzen: Was sind ”normale Beschwerden”, die es zu ertragen gilt, und wann beginnt eine Krankheit? Diese Grenze ist sehr unabhängig von der Auffassung des Untersuchers.

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Ist bei dir die Diagnose anders gestellt worden? Dann sei doch so lieb und berichte darüber.
Martina

[editiert: 20.09.07, 21:35 von ]


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