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Beitrag 25 von 76 (33%)

Autor	Wahlschwedin
Datum	09.12.07, 14:14
Betreff	So waren meine Schwangerschaften

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Hallo Anne!

Schön, mal wieder von dir zu hören.

Ich habe drei Kinder und beim ersten hatte ich keinerlei Beschwerden. Beim zweiten bekam ich früh in der Schwangerschaft (im 3. Monat) Probleme mit dem linken ISG. Bis zum Ende der Schwangerschaft entwickelte sich eine Beckenringlockerung daraus, d.h. Schmerzen in allen drei Beckenringgelenken.

Zu Beginn der 3. Schwangerschaft war ich noch nicht voll beschwerdefrei. Zu meiner grossen Überraschung wurden die Beschwerden jedoch anfangs nicht schlimmer (ich zweifelte ein bisschen daran, ob ich wirklich schwanger war), erst um den 3. Monat wurden sie wieder stärker. Die Verschlechterung trat schneller ein, als bei der SS zuvor und mein Zustand wurde insgesamt schlechter. Aber ich fühlte mich besser! Woran lag das?

In meiner 2. SS wurden die Schmerzen als "Ischias" und "man kann nichts gegen tun" abgetan. Erst fünf Monate später - inzwischen hatte ich Probleme mit beiden ISG - bekam ich den Gurt und ein paar Übungen "für die Beweglichkeit", mit der ich meiner Meinung nach keine Probleme hatte, so dass ich die Übungen nicht Ernst nahm. Richtig Hilfe bekam ich erst ein halbes Jahr nach der Geburt, als es mir schon fast zu anstrengend war, zum Innenhof zu gehen.
Bis dahin habe ich alles falsch gemacht: Schmerzen ignoriert und Zähne zusammengebissen. Wie oft kamen mir die Tränen, wenn ich z.B. gerade mein 2-Jähriges auf den Wickeltisch gehievt hatte und dann kämpfte es, trat in Symphysenhöhe um sich und liess sich dann vom Wickeltisch heruntergleiten! Von alleine kam ich nicht auf die Idee, wo anders zu wickeln oder das Kind auf den Tisch hochklettern zu lassen und den Tipp habe ich auch nicht bekommen. Beim nächsten Kind war ich klüger und habe fast (!) alles richtig gemacht:

Ich habe auf meinen Köroper gehört, meine Schmerzen akzeptiert und auf sie Rücksicht genommen. Die Kinder lernten, selbst zu machen, wo es nur ging. Ich habe auf Hilfe gepocht, von Anfang an (bevor die Schmerzen einsetzten) Krankengymnastik gemacht, später auch Wassergymnastik und Akupunktur bekommen. Ich habe mir massig Hilfsmittel besorgt und mich dann auch krankschreiben lassen. Ich hatte Schmerzen, aber ich habe nicht so sehr gelitten, denn ich habe sie akzeptiert. Ich war darauf vorbereitet und habe mich auf das nächste Kind gefreut.

Ich hatte da schon sehr viel über Beckenringlockerung gelesen und wusste genau, was für mich richtig war, so dass es leicht war, dafür im Gesundheitswesen zu kämpfen. Meine private Umgebung wusste auch, wie wichtig es war, dass ich mich schone, so dass ich da nicht kämpfen musste.

Natürlich musste ich Einschränkungen machen, konnte nicht alles, was ein gesunder Mensch macht, und ganz tränenfrei war es auch nicht (aber fast!), aber insgesamt hatte ich ein ganz bequemes Leben - und ich wusste ja wofür!

Ich hatte Angst vor der 3. Schwangerschaft, ich habe es auch nicht gewagt, sie einzugehen, sie war einfach plötzlich da, aber ich bin SO dankbar dafür, denn ich hatte mir dieses Kind so sehr gewünscht und nun ist es da und eine tägliche Freude.

Es gibt aber auch viele, die keine Beschwerden in der nächsten Schwangerschaft haben, nur die echte Beckenringlockerung, die kommt fast immer wieder. Es gibt eine wissenschaftliche Studie, nach der das Risiko, wieder Beschwerden zu bekommen, nicht grösser ist, als bei anderen Frauen, es sei denn man hatte Beckenringlockerung, dann bekomme man sie immer wieder. Ich habe aber auch schon mit einer Frau kommuniziert, die eine echte Beckenringlockerung während der SS hatte, und die nächste SS trotzdem völlig beschwerdefrei war.

Lies doch auch die Berichte von Vera mit dem Nick ullapol00 hier im Forum, sie ist gerade schwanger mit der Prophezeiung, dass sie wieder Riesenschmerzen haben würde.

Die besten Wünsche, Martina




Diskussionsverlauf:

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