carookee - group communication for you
Home / Symphysen-/Beckenringlockerung / Hilfsmittel
Infos   |   Features   |   Gold-Edition   |   Kundenservice   
Symphysenlockerung
  Übersicht
  Forum
Krankengeschichten
Beckenring- und Sym...
Verhaltentipps
Therapiemöglichkeiten
Hilfsmittel
Diagnose
Wo bekomme ich Hilf...
Zum Forum
Geburt
Geburt
  Mitglieder
LOGIN





· Passwort vergessen
· Kostenlos anmelden
  Information
  Demo
  Features
  Im Vergleich
  Anmeldung
SUCHE
Beiträge, Foren oder Verfasser finden:
  Kundenservice
  Impressum
  Datenschutz
  AGB
Status
2.802 User online
2 User eingeloggt
 

Beiträge
   Antworten     Neuer Beitrag    

Beitrag 19 von 25 (76%) |<   <   >   >|

Autor Wahlschwedin
Datum 18.01.05, 16:53
Betreff Pro und Contra von Beckengurten


50 bis 90 % der Schwangeren und Wöchnerinnen mit Symphysen- oder Beckenringlockerung empfinden den Beckengurt als ein effektives Hilfsmittel. In einer amerikanischen Studie zeigten die Frauen großen Erfindergeist, um mit den Nachteilen des Gurtes (auf den sie nicht verzichten wollten) fertig zu werden. So trugen sie lange T-Shirts oder hohe Unterhosen, damit er nicht auf der Haut scheuerte, und eine Frau trug Bikini-Hosen, damit sie den Gurt nicht bei jedem Toilettenbesuch abmachen musstec.

Kritik am Beckengurt, die Patientinnen äußern, ist, dass er unbequem oder klumpig sei. Bei kleinen Frauen kann ein elastischer Gurt, der im Rücken hoch ist, beim Sitzen hochrollen und verbiegenc. Beim Sitzen, Gehen und Schlafen können Gurte hochrutschen (siehe unten). Diese Nachteile werden jedoch meist als gering im Vergleich zum Nutzen des Gurtes angesehenc.

Ein guter Beckengurt stabilisert instabile Beckenringgelenke. Je nach Machart des Gurtes kann er auch den unteren Rücken stützen und/oder den Druck der Gebärmutter auf die Symphyse nehmen, indem er den Unterbauch stützt. Für viele Frauen ist allein das Gefühl, dass der Gurt das Becken stützt, wichtig.
Die Forscher meinen, der Gurt drücke die Kreuz-Darmbein-Gelenke (ISG) zusammen, so dass Scherbewegungen vermieden werden. Dabei übernimmt der Gurt die Rolle gewisser Muskeln, Bänder und von Bindegewebe. Die Spannung des Gurtes könne mit der Spannung der unter ihm liegenden Muskeln verglichen werden. Eine verminderte Beweglichkeit der ISG bei angelegtem Gurt wurde nachgewiesen. Weitere positive Effekte eines Beckengurtes:
  • Schiefstand der Hüftknochen wird ausgeglichen
  • Beinlänge wird ausgeglichen
  • Rotation des Beckens und des oberen Rumpfes werden eliminiert
  • der Rücken wird gestärkt
  • Rotation des Gebärmutterhalses wird erhöht
  • Schultern werden auf Gleichstand gebracht
  • die Beckenbodenmuskulatur wird entlastet
  • Entlastung bei Kreuz- und Rückenschmerzen bei Belastung, ziehenden Beckenschmerzen und Druck- und Spannungsgefühl

Sind deine Beckenringgelenke verschoben kann der Gurt zu Schmerzen führen, statt die Schmerzen zu lindern. Dagegen schafft eine Korrektur der Gelenke Abhilfe. Diese kann entweder durch einen Experten (Orthopäden, Physiotherapeuten, Osteopathen) oder mit Hilfe von speziellen Übungen zur Selbstmanipulation durchgeführt werden. Am besten ist, wenn die Korrektur in Rückenlage gemacht wird und der Gurt anschließend (in Rückenlage) angelegt wird. Auf diese Art und Weise hält sich die Korrektur länger als ohne Stützgurt.

Reduziert der Gurt sonst Schmerzen? Ja, aber nicht bei allen und nicht in allen Situationen. Der Gurt hilft meist nicht
- in der Ruhelage
- bei der Arbeit
- Beim Sitzen sind viele Gurte zu unbequem, so dass sie nicht anwendbar sind.
Dagegen werden viele Schmerzen mit dem Gurt v.a. bei (längerem) Gehen sowie anderen aktiven Bewegungen (z.B. beim Boden wischen, Kleider waschen, Heben) vermieden.

Ein Beckengurt kann vermutlich auch eine Assymetrie der Beckenringgelenke (die die Schmerzen hervorruft) verhindern.

Teilweise kursiert die Behauptung, ein Beckengurt könne das Ungeborene schädigen. Wie diese Bedenken entstanden sind, ist mir unbekannt. Viele Gurte verlaufen unterhalb des Bauches, so dass eine Schädigung praktisch unmöglich ist. Ich habe von keinem Fall gehört, wo eine Schädigung des Ungeborenen eingetreten sei, dahingegen sind sich die Wissenschaftler einig, dass der Beckengurt unschädlich ist. In einer amerikanischen Studie wurde kontrolliert, ob der Gurt Einfluss auf den Blutkreislauf des Fötusses habe, und es ist kein Zusammenhang festgestellt wordenc. Marc Christian Sandhof von dem Beckengurt-Anbieter Lohmann & Rauscher schreibt mir: „Unser Produkt ist mittlerweile seit 5 Jahren in den USA auf dem Markt (…). Seither sind uns von Anwenderseite keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind gemeldet oder bekannt geworden.“ Die kanadische Physiotherapeutin Diane Lee, die eine der führenden internationalen Wissenschaftler zum Becken ist und selbst einen Beckengurt konzipiert hat, rät ihren Schwangeren, die Bewegungen des Fötuses zu beobachten und den Gurt abzunehmen, wenn das Baby aufgeregt wirkt. „Aber ich habe keinerlei wissenschaftliche Basis dafür”, schreibt sie mir.

Manchmal wird vom Gurt abgeraten, weil er angeblich die Muskeln schwächt. Ich habe bei Diane Lee nachgefragt, ob ihr dazu Studien bekannt seien. Sie antwortet: „Ich glaube nicht, dass es Studien zum Einfluss von Gurten auf die Muskelfunktion gibt, und ich glaube nicht, dass die Muskeln durch die Nutzung des Gurtes schwächer wird.
Dahingegen gibt es mehrere Studien, die beweisen, dass gewisse Muskeln bei Beckeninstabilität geschwächt oder gar ausgeschaltet werden. Vielleicht kann dies mit einem Beckengurt vermieden werden?
Da der Beckengurt die Schmerzen reduziert, können die Patientinnen sich mehr bewegen, wobei sie ihre Muskeln nutzen.
Es gibt auch die Theorie, dass die Reizung der Nervenzellen in der Haut durch die Bandage die muskuläre Spannung erhöht. Dadurch würden sich einige Muskeln, die bei Beckeninstabilität geschwächt werden, dank des Beckengurtes anspannen. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass sich Becken und Wirbelsäule dadurch aufrichten.
Eine weitere Behauptung von Wissenschaftlern ist, dass ein Gurt, der den Leib von unten hält, die Muskulatur positiv unterstützt.
Internationale Experten raten bei Symphysen- und Beckenringlockerung zur Nutzung eines Beckengurtes zusammen mit Krankengymnastik. Für viele Frauen wird effektive Krankengymnastik erst mit einem Gurt möglich, da die Übungen ohne Bandage schmerzen.

Hast du erhöhte Schmerzen beim Schlafen, versuche mit einem Beckengurt oder einem Mieder mit eingebautem Gurt zu schlafen, um in der Nacht das Becken stabil zu halten, empfiehlt der amerikanische ISG-Spezialist Richard DonTigny. Ein Mieder ist i.d.R. nicht so effektiv wie ein Gurt, hat aber nachts große Vorteile. Ein Gurt kann nämlich drücken oder gar verrutschen, so dass er das Becken nicht stützt und stattdessen womöglich zu Muskelverspannungen im Lendenbereich führt. Es gibt jedoch auch recht weiche, elastische Gurte. Das Verrutschen kann mit Bändern, die zwischen den Beinen lang führen, verhindert werden. Das Hilfsmittel ist v.a. beim Umdrehen im Bett schmerzlindernd.

Abschliessend noch 2 Zitate:

In der dritten SS bekam ich schon im sechsten Monat diesen Gurt und konnte daraufhin wieder halbwegs schlafen. Nur beim Sitzen mußte ich ihn aufmachen.“ (Giuliana2111, http://www.neurope.de, 12/2004)

Dass ich ein Verfechter des Gurtes bin (vorausgesetzt er führt nicht zu Schmerzen sondern ist eine Erleichterung), liegt ganz ehrlich hauptsächlich an meiner persönlichen Erfahrung. Bevor ich den Gurt bekam, bestand mein Leben aus Schmerzen und Angst vor Schmerzen. Dank des Gurtes konnte ich mich wieder ein bisschen um Haushalt und Kind kümmern ohne Angst vor jeder Bewegung zu haben. Sowohl diese psychische Erleichterung als auch die Stütze des Körpers führten dazu, dass ich weniger Muskelverspannungen hatte – was wiederum die Selbstheilung erleichtert.“ (Wahlschwedin)





 Auf diesen Beitrag antworten
 Neuen Beitrag verfassen


|<   <   >   >|

                                                                                                                                                                                                                           

Impressum  · Datenschutz  · AGB  · Infos  · Presse
Ein modernes Forum: teamturn.com