Arbeitsgemeinschaft Tauschringe im Dialog
Tauschringe-Dialogliste - permanenter Workshop
Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich, und ich werde es verstehen. (Lao Tse, 6. Jh. v. Chr.) Nach dem Bundestreffen der Tauschringe 2005 in Berlin wurde dieses Forum gegründet. Seitdem folgen wir der alten Weisheit, die Heute wichtiger denn je ist. Das Forum war und ist Heimat der AG Tauschringe im Dialog und wird auch die Zukunft der Interessengemeinschaft deutsche Tauschringe. Herzlich willkommen!
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
kreichenbach
Administrator

Beiträge: 122

New PostErstellt: 28.08.13, 00:26     Betreff: Re: Stellungnahme der Tauschkreise östlich München und die Antwort des VzFbE e.V.

Hi Harald,



Am 27.08.2013 21:41, schrieb harr:

Hallo Klaus,



Es gab nie eine Grenze.



Die kurze Variante: Es geht bei Tauschringen um Tauschgeschäfte. Bürgerschaftliches Engagement erwartet keine Gegenleistung.

Was so auch nicht stimmt. Definiere Gegenleistung.



Die etwas längere Variante: Da der VzFbE bekanntermaßen großen Wert
auf staatliche Förderung legt ("Kernforderungen zur Bundestagswahl
2013"), ist die *steuerrechtliche Grenze* entscheidend, insbesondere die nach §52 und §53 Abgabenordnung.

In diesem Zusammenhang geht es nicht um Förderungen für den VzFbE.
Vielmehr geht es darum, Tauschringe für den sozialen Teil ihrer
Tätigkeit zu stützen. Eine Möglichkeit könnte z.B. die Stellung von
Räumen und Technik durch die Kommunen sein.



Erste Grenze: Unterstützung von Hilfsbedürftigen nach AO §53. Fällt
aus, weil in Tauschringen auch reiche und gesunde Menschen Leistungen
erhalten.

"Auch" ist hier der entscheidende Begriff. Du weist selbst, wie bunt die
Szene ist, forderst selbst immer, dass das so bleiben soll. Dann nimm
z.B. wahr, das es eine ganze Reihe von Tauschringen gibt, die ein
gesondertes Sozialkonto führen. Darüber werden in teilweise großem
Umfang bedürftige Mitglieder schnell und unbürokratisch unterstützt.

Nicht zu vergessen: grundsätzlich erhalten auch "reiche und gesunde
Menschen" keine Leistung ohne Gegenleistung. Mir graust es bei Deiner
Begrifflichkeit und der sich dahinter andeutenden Einstellung.


Zweite Grenze: Unterstützung der Allgmeinheit nach AO §52. Fällt
aus, weil in Tauschringen nur die Mitglieder tauschen und damit "der
Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommt, fest abgeschlossen
ist ... und dauernd nur klein sein kann".

Falsch. Die überwiegende Zahl der Tauschringe ist auf Wachstum der
Mitgliederzahl aus. Zum einen um in der Breite mehr unterschiedliche
Angebote zu erhalten, zum anderen weil parallel die damit entstehende
Konkurrenz die Qualität erhöht.

Und, auch das wissen und erhoffen die meisten, weil die talentierten
Beiträge steigen und damit mehr gemeinschaftliche, am Gemeinwohl
orientierte Leistungen durch den Tauschring möglich werden.
Tauschringe sind von daher in der Regel kein in sich geschlossener Kreis. Zudem existiert eine Fülle von Kooperationen mit anderen (gemeinnützigen) Organisationen.


Dritte Grenze: Selbstlosisgkeit nach beiden Paragraphen. Fällt aus,
weil Tauschleistungen bezahlt werden (wenn auch nur in Tauschwährung).

Auch da stimme ich Dir nicht zu. Ich bin seit 1995 in sehr vielen
Tauschringen zu Gast gewesen. Zumindest auf der Leitungsebene (egal wie
die definiert oder genannt wird) ist die Arbeit in der Regel selbstlos
und geht dabei oft weit über das übliche Maß in vergleichbaren
Organisationen hinaus.

Ich habe aber auch sehr oft "Nur-Mitglieder" erlebt, die anderen einfach
"nur" geholfen haben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.



Vierte Grenze: Ein sehr großer Teil der Organisationsarbeit in Tauschringen wird eben *nicht* ehrenamtlich ausgeführt, sondern bezahlt (wenn auch nur in Tauschwährung).

Davon träumen die alle, ich habe bisher aber kaum jemanden
kennengelernt. Kann man eigentlich auch immer in den veröffentlichten
Regelwerken oder Satzungen nachlesen. Die Organisations- oder
Vorstandsarbeit wird überwiegend ehrenamtlich ausgeführt. Eine
Vergütung ist die Ausnahme von der Regel.



Ausführlicher:

http://www.tauschwiki.de/wiki/Gemeinn%C3%BCtzigkeit

http://www.tauschwiki.de/wiki/Mitgliedsbeitrag

http://www.tauschwiki.de/wiki/Benutzer:Harr/Tauschringe_und_B%C3%BCrgerschaftliches_Engagement



Für dich ist das natürlich alles ein alter Hut, für das Finanzamt
auch, aber vielleicht ist es für einige Mitleser dieser Diskussion neu.

Nein, es ist der falsche Hut. Ich  bin seit vielen Jahren direkt in Tauschringen unterwegs
und weiß, dass es so ist, wie ich es oben beschreibe. Und zwar in einer
großen Mehrzahl der Tauschringe.

Ich weiß, es gibt keine aktuelle Statistik. Aber ich weiß auch, dass
auch eine aktuelle Umfrage bei allen erreichbaren Tauschringen nur mit
viel Glück einen Rücklauf bringt, der über 10% liegt - und das liegt vor
allem an der Überlastung der Verantwortlichen.



Das ist gesellschaftliche Tauschring Realität. Was Du hier schilderst,
sind theoretische Annahmen, weil Tauschringe das mal in ihren Boomzeiten
1995 bis 98 so definiert haben. Umgesetzt und durchgehalten haben das
aber die wenigsten.



Klaus Reichenbach


____________________
Verein zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement e.V. - VzFbE
Mail: vorstand[a]vzfbe.org
Web: www.vzfbe.org
Vereinsregister: Amtsgericht Kassel: 85 VR 4482
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 105 von 322
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design