Forum - Alleinerziehend

souris · Vielschreiber Beiträge: 78

Vor zweieinhalb Wochen hatte ich ein Vorstellungsgespräch, einen Tag später Schnuppern.
Die Leiterin fuhr aber einen Tag nach dem (positiv verlaufenen) Vorstellungsgespräch in die Ferien bis heute.
Das Schnuppern hat mir total gut gefallen, die Stelle wäre ideal.

Heute rief ich die Leiterin an und eigentlich ist nun von beiden Seiten her alles ok.

Bis auf die Referenzen :-(

Ich musste eine neue Stelle suchen, weil ich (wie an anderer Stelle schon beschrieben) im letzten November plötzlich an einer Lungenentzündung erkrankte und die Erholungszeit sehr lange war. Zwei Monate konnte ich nicht arbeiten (20 %). Danach bekam ich die Kündigung.
Der Grund war, dass ich eben viel ausgefallen bin. Im letzten Juli trennte ich mich von meinem Mann und es folge eine sehr, sehr unschöne, anstrengende Zeit, in der ich (überraschend, nie hätte ich mit sowas gerechnet...) Gewalt und Psychoterror zu spüren bekam. Ich hatte sehr oft Kopfschmerzen, eine Zeit lang litt ich unter ständiger Angst.
Mein Körper machte regelrecht schlapp... ich war eine Zeit lang öfters mal krank.
Ich reduzierte die Arbeit von 30 auf 20 Prozent. Doch dann kam die Lungenentzündung.

Eigentlich wäre ich auf Ende April gekündigt gewesen. Wegen Unfall/Krankheit in der Kündigungszeit verlängert sich dies nun aber bis Ende Mai.

Ab Juni könnte ich die neue Stelle antreten.
Doch durch die Arbeitsausfälle wurde die Stimmung im Team und v.a. mit dem Arbeitgeber ziemlich schlecht.
Die neue Arbeitgeberin meinte nun eben heute am Telefon, es wäre alles ok, ich könnte anfangen, sie müsse nur noch ein paar Sachen erledigen (Verträge, Dienstplan usw)...und eben Referenzen einholen.
Ich gab ihr zwar eine Kollegin an, mit der ich am meisten zusammengearbeitet habe und die die einzige ist, die (durch eigene Erfahrungen) nachvollziehen konnte, was das letzte Jahr für mich bedeutete.
Ich musste aber noch die Vorgesetzten angeben, also die Stationsleitung und die Pflegedienstleitung.

Und beide sind eher nicht gut auf mich zu sprechen, hatten sie meinetwegen doch ziemlich viel Planungsstress am Hals.

Nun habe ich richtig Herzrasen... weil ich nicht weiss, ob es nun klappen wird oder nicht :-((

Blubbsi · Junior-Mitglied Beiträge: 12

Es dürfen dir keine schlechten Referenzen gegeben werden.

Meist hat ja dein ehemaliger Arbeitgeber auch kein Interesse daran dir irgendwelche Steine in den Weg zu legen.

Also Kopf hoch!

evalina · Erstellt: 02.05.05, 17:35 Betreff: Re: Referenzen

hi souris

hey, das ist doch toll, dass du so knapp vor der def. anstellung schon stehst

normal musst du doch diejenigen personen zumindest informieren, die du als referenzen angibst. kannst du nicht mit deinem ehem. arbeitgeber reden über deine befürchtungen?
es ist schon so, dass man dir kein zeugnis ausstellen darf, das dich in der arbeitssuche behindern kann. aber man darf auch nicht lügen. die gründe, die zur beendigung deines letzten arbeitsverhältnisses führten, hast du doch bestimmt auch angeben müssen bei der bewerbung, nicht? so hast du einen grossen teil der eventuellen vorbehalte abbauen können, da du deine sicht der dinge schildern konntest. ich gehe mal davon aus, dass du das in neutralem ton und ehrlich gemacht hast. dann solltest du auch keine angst mehr haben.
versuch, mit deinen ehemaligen vorgesetzten zu sprechen.

ganz viel glück wünscht

evalina

haerzdame · Erstellt: 02.05.05, 17:45 Betreff: Re: Referenzen

Souris

Ich gehe auch davon aus, dass Du den Grund für den Stellenwechsel beim Bewerbungsgespräch einigermassen offengelegt hast - alles andere bringt nichts!

Hier ein paar Ausschnitte aus dem Buch "Arbeitsrecht" vom Beobachter:

Anlässlich eines Vorstellungsgespräches empfielt es sich, darauf hinzuweisen, dass man in der letzten Firma wegen..............gegangen ist und eine objektive Auskunft von dieser Seite nicht zu erwarten ist.

Der Arbeitgeber hat gegenüber dem Arbeitnehmer eine Fürsorgepflicht, die bis zu einem gewissen Grad auch über die Anstellungszeit hinausgeht. Der Arbeitgeber darf das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeitnehmers nicht unnötig erschweren.

Aber ich gehe wirklich davon aus, dass Du beim Vorstellungsgespräch offen warst! Ein kleiner Trost: Mein letzer Arbeitgeber hat mir gekündigt, weil ich mich für meine Rechte eingesetzt habe, bevor ich das Kündigungsschreiben auf der Post abgeholt habe, habe ich mich bei meinem jetzigen Arbeitgeber persönlich vorgestellt und ihm die Situation offen erklärt. Er hat mich dann auch ausgewählt. Ich habe ihm dann das Ende der vorherigen Geschichte (Klage wegen missbräuchlicher Kündigung ---> Gerichtsurteil) kopiert und ihn gebeten, dies zu meiner Personalakte zu legen, dies war am Ende der Probezeit. Er wollte dies nicht und meinte nur: Das war vorher, ich wollte Sie und darum sind sie da und wir sind zufrieden! Ist knapp 4 Jahre her und ich bin noch immer dort

hd

souris · Vielschreiber Beiträge: 78

Dann bin ich vom RAV aber ziemlich schlecht beraten worden, als ich nachfragte, wie ich die Situation darstellen solle.

Und jetzt ist es zu spät...offensichtlich hat die neue Leiterin gleich heute noch jetzige Stationsleiterin angerufen.
Was nun raus kam, weiss ich nicht, sie hat sich nicht mehr gemeldet.

Entweder ist alles ok und ich bekomme wie verabredet Bescheid wg. Verträgen usw. in den nä tagen, oder sie überlegt es sich nun nochmals... *seufz*

Joya · Ehemaliges Mitglied Ort: Zürichsee

souris

ich drück dir gaaaanz fest die daumen!!!!

glaube an dich und deine aufrichtigkeit!!

wünsche dir viel glück und grüsse dich lieb

Joya

.. und noch was: guck dir doch deinen nicknamen mal an, jetzt hat du trotz dieser harten zeiten die du durchgestanden hast einen solch hübschen und postitiven nicknamen gewählt... das muss einfach gut gehen!!!

egal wie es ausgeht, versuche dein 'lächeln' nicht zu verlieren! *daumendrück"

An die Admin: ein *daumendrück*-smiley fehlt noch, was meinst du?

souris · Vielschreiber Beiträge: 78

:-) danke

Heute rief die Pflegedienstleitung des neuen Arbeitsort an. Sie ist dabei, die Unterlagen zu bearbeiten, und hat festgestellt, dass noch ein Zeugnis des letzten Arbeitgebers fehlt.
Also muss ich das nun noch anfordern, die Kündigungszeit verlängert sich nun zwar um einen Monat, aber das Zeugnis können sie mir ja dennoch schon geben.

Danach sprach sie mich direkt darauf an, wie belastbar ich sei.
Ob ich viel gefehlt hätte usw.

Sie verriet sich bei ihren Fragen ein bisschen... scheinbar hat die Stationsleitung des jetzigen Arbeitsortes ziemlich viel Auskunft gegeben. Z.B. wusste die neue Pflegedienstleitung, dass ich ja "was dagegen mache....". (Trauma - Therapie)
Ich gab dann - an euch denkend - ehrlich Auskunft, wenn ich auch nicht ins Detail ging.
Ich sagte, die Zeit nach der Trennung sei anstrengend gewesen und dass ich oft unter Kopfschmerzen gelitten habe.
Und dass ich nach der Lungenentzündung eine recht lange Zeit brauchte, um richtig gesund zu werden.

Vor diesen Fragen spürte sie aber wohl auch deutlich, dass ich ein lebensfroher Mensch bin. Es gab ein paar persönliche Worte, sie sprach z.b. noch meinen Umzug im Juli an, worauf ich ihr sprühend vor Freude (weil das auch so ist) erzählte, dass ich bereits am Packen sei und mich total auf die neue Wohnung freue.
Auch als sie was wg. den Kindern fragte, konnte ich meinen Stolz über deren Fortschritte, die mir grad heute aufgefallen sind, kaum verbergen.
Daraufhin kamen von ihr ebenfalls positive, freudige (lachende) Reaktionen.

Ich fühlte mich daher schon mal wohl mit ihr im Gespräch und es fiel mir auch leichter, zuzugeben, dass ich eine harte Zeit hinter mir habe und beim alten Arbeitsgeber tatsächlich öfters ausfiel.
Da ich sie aber wie es aussieht auch davon überzeugen konnte, dass es mir im Moment sehr gut geht, und sie auch anerkennend auf die Tatsache hin, dass ich Hilfe in Anspruch nehme (psychologische), wenn ich merke, dass es nötig ist, reagierte, hab ich jetzt ein gutes Gefühl, dass es mit dieser neuen Arbeit auch klappen wird. :-)

Jetzt muss ich einfach noch das Zeugnis schicken können... und dieses darf ich, wenn ich unsicher bin, erst dem RAV vorlegen.

Ein halber Stein ist mir nun vom Herzen gefallen. Die andere Hälfte wird erst folgen, wenn ich den Vertrag in den Händen halte... so bin ich halt ;-)

Eveline · Ehemaliges Mitglied

Hallo Souris

Freud mich total dies zu lesen. Langfristig fährt man immer besser, wenn man die Wahrheit sagt. Es gibt immer noch einige Menschen auf diesem Planeten die noch etwas Herz und Verständnis haben. Schlussendlich ist eine Scheidung mit Kindern eine schwierige Lebensphase, welche halt schon mal kurzfristig auf die Gesundheit schlagen kann.

Wegen dem Zeugnis. Meines Wissens nach müssen sie dir noch kein Zeugnis austellen. In der Regel bekommt man es am letzten Arbeitstag. Falls sie es Dir noch nicht geben wollen darfst du jederzeit ein Zwischenzeugnis verlangen. Dieses ist für den neuen Arbeitgeber auch ausreichend. Das Schlusszeugnis kann man dann noch nachreichen.

Wünsche Dir von ganzem Herzen einen guten Start

Eveline

bibi · Erstellt: 04.05.05, 16:11 Betreff: Re: Referenzen

Na prima !

Ich denke, die Dame wollte bewusst nochmal mit Dir reden, Dich in einen
smalltalk verwickeln um sich nochmal ein eigenes Bild zu machen.

So wie Du das Gespräch schilderst kannst Du schon ein gutes Gefühl haben.
Oft gibt einem das "Bauchgefühl" recht.

Wie früher nach einer Mathearbeit!

Drück Dir gaaaaanz fest die Daumen

Bibi

evalina · Erstellt: 04.05.05, 19:50 Betreff: Re: Referenzen

hi souris

soso, das scheint ja gut zu laufen :-)

das zeugnis ist dir am letzten arbeitstag geschuldet, vorher kann es gar nicht ausgestellt werden, aber später darf es auch nicht kommen. das mit dem zwischenzeugnis ist eine gute idee, das kann dann per ende arbeitsverhältnis ja dementsprechend einfach angepasst und neu ausgedruckt werden.

schön, dass du es dem rav zeigen kannst, aber... hast du nicht weiter oben beschrieben, dass du dich dort bezgl. nennung der beendigungsgründe beim jetzigen arbeitsort schlecht beraten gefühlt hast? wenn du bei einer gewerkschaft bist, kannst du dir dort von kompetenten leuten das zeugnis ausdeuten lassen. ich habe das selber sehr oft gesehen und auch gemacht als ich noch bei einer gewerkschaft gearbeitet habe. meine pers. erfahrung beim rav ist halt auch in dieser hinsicht nicht so wirklich gut...

fakt ist: der ehem. arbeitgeber darf dir kein zeugnis ausstellen, das dich bei der weiteren arbeitssuche behindert.

wünsche dir viel, viel glück,

liebe grüsse

evalina

souris · Vielschreiber Beiträge: 78

Hi und danke fürs Daumendrücken, die Wünsche und Ratschläge.

Die Beraterin vom RAV hat mir das nur mal angeboten, aber inzwischen ist mir eingefallen, wen ich noch fragen könnte.
Aber das ja nur, wenn ich das Gefühl habe, es stimme was nicht. Was ich mir allerdings nicht recht vorstellen kann... ich habe jetzt nur ein paar schlechte Erfahrungen gemacht. Da ich mir wirklich wünsche, die neue Arbeit antreten zu können, bin ich ein bisschen unsicher, weil ich einfach möchte, dass alles gut läuft.

Die momentane Arbeitgeberin habe ich angemailt und auch gleich Bescheid bekommen. Sie wird mir ein Zwischenzeugnis ausstellen.

Wenn nun alles so läuft, wie ich es erhoffe.... oh ich freu mich so