Danke, träne - es ist also tatsächlich so...
In einer anderen Sache bin ich auf diese spezielle Indexierung im Kanton Luzern gestossen. Diese wird als "gerichtsüblich" bezeichnet, wobei die Richter auch bei Konventionsscheidungen mit der andernorts üblichen Indexierungsregelung hingehen und den Parteien diese "gerichtsübliche Variante" aufdrücken.
Während in anderen Kantonen üblich ist, je nach Entwicklung des Landesindex der Konsumentenpreise jährlich die Anpassung vorzunehmen, bedeutet die Regelung in Deinem Urteil, dass eine Anpassung erst möglich ist, wenn sich der Landesindex in Relation zu der im Urteil genannten Basis um 10 Punkte verschiebt. Das Möglichkeit, dass sich der Landesindex um 10 Punkte senkt ist faktisch gleich Null.
Hingegen: Im Januar 2008 hatten wir einen Landesindex der Konsumentenpreise von 102.3 Punkte (Basis Dezember 2000 = 100 Punkte). Nun kann niemand wirklich die Teuerung bzw. die Entwicklung des Landesindex präzise vorhersagen. Deshalb habe ich den Spiess einmal umgedeht und nachgesehen, wie lange es gedauert hat, bis die letzte Steigerung um 10 Punkte entstand, also wann wir einen Index auf genannter Basis von 92.3 Punkten hatte.
Es war.... im Januar 1996, also ziemlich genau vor 12 (zwölf) Jahren.
Die im Kanton Luzern stellt also aus meiner Sicht nichts anderes als die Verhinderung des Teuerungsausgleiches dar, denn es dauert - gleiche Teuerungsentwicklung voausgesetzt - lockere 12 Jahre bis ein Anspruch entsteht, indem die Steigerung um 10 Punkte erreicht wird.
Diese Regelung bewirkt zwar vordergündig, dass die Erhöhung dann in Franken etwas höher ausfällt, führt aber für die Betroffenen zum Verlust sämtlicher Erhöhungen in der Zwischenzeit - aus meiner Sicht inakzeptabel.
Die Quelle für den "10-Punkte"-Scherz - der keiner ist -ist mir inzwischen auch bekannt und hat zumindest bei mir, obwohl nicht betroffen, nur noch Kopfschütteln ausgelöst.
Was da nun unternommen werden kann, ist momentan in Abklärung...