Auswandern

wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Wikipedia merkt an zum Thema "Wortschatz":

"Der Wortschatz der deutschen Standardsprache umfasst ca. 75.000 Wörter, die Gesamtgröße des deutschen Wortschatzes wird je nach Quelle und Zählweise auf 300.000 bis 500.000 Wörter bzw. Lexeme geschätzt.

Im Allgemeinen reichen für Alltagsgespräche jedoch 400 bis 800 Wörter aus. Ein guter Redner verfügt dagegen über einen aktiven Wortschatz von etwa 4.000 bis 10.000 Wörtern. Um anspruchsvollere Texte zu verstehen (Zeitschriften, Zeitungen, Klassiker) benötigt man 4.000 bis 5.000 Wörter, in Ausnahmefällen wie bei Goethe (ca. 80.000) oder Joyce (ca. 100.000) auch bedeutend mehr.

In etwa gilt: Je höher der Bildungsstand eines Menschen ist, desto größer ist sein Wortschatz. Ein größerer Wortschatz hilft beim differenzierteren Informationsaustausch. Einfache Boulevardzeitungen nutzen einen Wortschatz von etwa 400 Wörtern, intellektuelle Tageszeitungen dagegen einen Wortschatz von etwa 5.000 Wörtern."

400 bis 800 Wörter für den Alltag, ab 5000 wäre man schon auf dem Niveau einer "intellektuellen Tageszeitung". Deine Ansprüche sind da doch wohl etwas hoch ...

Klar macht es Sinn, die meisten dieser 400 bis 800 Worte schon zu kennen, wenn man sich in das fremde Land begibt. Und auch den Ansatz von Verständnis des Satzaufbaus zu haben.

Aber ich will mich da gar nicht drüber streiten, denn wir sind uns ja einig. Man sollte sich intensiv damit befassen, je früher und konsequenter, desto besser. Ab dann wird es aber wohl eher eine Frage der individuellen Art als ein grundsätzliches Besser oder Schlechter.

Manch einer lernt am Besten im direkten Gespräch, ein anderer mit CDs und Büchern. Da sind die Menschen halt verschieden. Ich persönlich würde jedenfalls nie einen Sprachkurs besuchen, sondern mich immer nur unter Leute mischen. Das ist meine Erfahrung. Aber ich gehöre sicher auch nicht zu den Leuten, die im Ausland die Gesellschaft von Deutschen suchen.

colon · User mit Goldstatus!!! Beiträge: 583 Ort: Islas Canarias

Zitat: wksamoa

Ich persönlich würde jedenfalls nie einen Sprachkurs besuchen, sondern mich immer nur unter Leute mischen. Das ist meine Erfahrung.

Hola Werner,

das ist für die private Umgebung und informelle Kommunikation sicher ganz richtig. Mit genereller Sprachstruktur und begrenztem Vokabular komme ich im Alltagsleben ganz praktisch ziemlich weit.

Das reicht aber nach meiner Erfahrung für Berufliches bei weitem nicht aus. Sobald Sprache wichtig ist, um seinen Beruf auszufüllen (und brechtigterweise Geld damit zu verdienen) , sollte man mit "80 % Arbeitsvorbereitung" (altmodisch: "bimsen") und 20% "Sprachpraxis vor Ort" rechnen. Das umgekehrte Verhältnis gibt da auch statistisch/ empirisch keinen Sinn.

Saludos de las Islas Canarias

arnego2 · Erstellt: 15.10.08, 01:51 Betreff: Re: Raus

Hallo
Ich wahrscheinlich auch nicht aber viele Menschen haben nicht den Ehrgeiz eine Sprache zu erlernen. Übrigens ist hier eine Angabe der Zahl die die Menschen lernen um sich gut zu verstehen. klick mal an (PDF Datei) Das sieht man wie viele man lernen sollte. Klar ein Thema da reicht es aus das man nur 800 Worte kann. Aber es gibt ja mehr Themen als nur eins, oder?

M-f-G
Arnego2

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wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Zitat: colon

Das reicht aber nach meiner Erfahrung für Berufliches bei weitem nicht aus. Sobald Sprache wichtig ist, um seinen Beruf auszufüllen (und brechtigterweise Geld damit zu verdienen) , sollte man mit "80 % Arbeitsvorbereitung" (altmodisch: "bimsen") und 20% "Sprachpraxis vor Ort" rechnen. Das umgekehrte Verhältnis gibt da auch statistisch/ empirisch keinen Sinn.

Da ist meine Erfahrung eine ganz andere. Ich mache in einer englischsprachigen Umgebung inzwischen Webseiten auf Englisch (für Ministerien), arbeite als Consultant, schreibe Berichte für internationale Organisationen. Und ich mache Unterrichtsmaterial für Oberstufenschüler - alles in Englisch. Für mich ist Sprache in der Tat wichtig, für meinen Beruf. Und ich denke doch, dass ich mein Geld dabei auch berechtigterweise bekomme.

Aber - ich habe nach meiner Schulzeit vor inzwischen 39 Jahren keinerlei Sprachunterricht gehabt oder Bücher dazu gelesen, Vokabeln gelernt oder irgend so etwas. Mein einziges Hilfsmittel ist ein gewaltiges Wörterbuch (Webster) - das aber englische Worte in Englisch erklärt. Ich benutze kein Deutsch-Englisch-Deutsch Wörterbuch.

Doch, das geht sehr wohl. Und ich kann es nur wiederholen: da sind die Leute halt verschieden. Ich rede ja nicht dagegen, dass sich einer zu Hause schon vorbereitet, warum denn nicht? Aber ob und wie viel besser das ist (und wofür) als der Spracherwerb im Ausland, das muss jeder selbst für sich rauskriegen. Es gibt auch eine Menge Berufe, wo Sprachgewandtheit nicht eine entscheidende Rolle spielt und die Beherrschung der Alltagssprache völlig ausreicht.

Was den Umfang des Grundwortschatzes angeht, sind wir ebenfalls verschiedener Meinung und ich weiß nicht, warum sich die Uni Köln da so vom Rest der Welt absetzt. Außer natürlich, wenn jede Unterform eines Wortes als eigenes Wort gezählt wird. Dann wird beispielsweise aus dem einen Wort "gehen" natürlich allein schon ein halbes Hundert Wörter oder so