Auswandern

wksamoa · Ehemaliges Mitglied

Zitat: colon

Das reicht aber nach meiner Erfahrung für Berufliches bei weitem nicht aus. Sobald Sprache wichtig ist, um seinen Beruf auszufüllen (und brechtigterweise Geld damit zu verdienen) , sollte man mit "80 % Arbeitsvorbereitung" (altmodisch: "bimsen") und 20% "Sprachpraxis vor Ort" rechnen. Das umgekehrte Verhältnis gibt da auch statistisch/ empirisch keinen Sinn.

Da ist meine Erfahrung eine ganz andere. Ich mache in einer englischsprachigen Umgebung inzwischen Webseiten auf Englisch (für Ministerien), arbeite als Consultant, schreibe Berichte für internationale Organisationen. Und ich mache Unterrichtsmaterial für Oberstufenschüler - alles in Englisch. Für mich ist Sprache in der Tat wichtig, für meinen Beruf. Und ich denke doch, dass ich mein Geld dabei auch berechtigterweise bekomme.

Aber - ich habe nach meiner Schulzeit vor inzwischen 39 Jahren keinerlei Sprachunterricht gehabt oder Bücher dazu gelesen, Vokabeln gelernt oder irgend so etwas. Mein einziges Hilfsmittel ist ein gewaltiges Wörterbuch (Webster) - das aber englische Worte in Englisch erklärt. Ich benutze kein Deutsch-Englisch-Deutsch Wörterbuch.

Doch, das geht sehr wohl. Und ich kann es nur wiederholen: da sind die Leute halt verschieden. Ich rede ja nicht dagegen, dass sich einer zu Hause schon vorbereitet, warum denn nicht? Aber ob und wie viel besser das ist (und wofür) als der Spracherwerb im Ausland, das muss jeder selbst für sich rauskriegen. Es gibt auch eine Menge Berufe, wo Sprachgewandtheit nicht eine entscheidende Rolle spielt und die Beherrschung der Alltagssprache völlig ausreicht.

Was den Umfang des Grundwortschatzes angeht, sind wir ebenfalls verschiedener Meinung und ich weiß nicht, warum sich die Uni Köln da so vom Rest der Welt absetzt. Außer natürlich, wenn jede Unterform eines Wortes als eigenes Wort gezählt wird. Dann wird beispielsweise aus dem einen Wort "gehen" natürlich allein schon ein halbes Hundert Wörter oder so