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Autor Beitrag
Anna_kl
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 760


New PostErstellt: 16.11.08, 16:34     Betreff: Re: auswandern als alleinerziehende mit kleinkind

[quote:schoolar]
    Zitat: curly sue
    ...welche ziele in afrika sind denn deiner meinung nach empfehlenswert zu bereisen als frau mit kleinkind?...
Ich muß Dir ehrlich sagen, ich würde nirgendwo in Afrika als Frau allein reisen, und mit Kleinkind schon gar nicht. Aber darin hast Du sicherlich mehr Erfahrung als ich, denn ich habe keine Kinder. Und ehrlich gesagt bin ich im Moment ganz froh darüber, denn mit Kindern wäre die Auswanderung wesentlich schwieriger (und teurer) gewesen.

Wie Thomas sagt: Die muslimischen Länder würde ich als alleinreisende Frau noch nicht mal mit der Feuerzange berühren wollen, auch nicht dort leben wollen. Und die anderen Länder: na ja, im Urlaub geht da schon einiges, aber leben? Allein? Als Frau? Also da hätte ich echt Schiß, das muß ich ganz ehrlich sagen.

Klar, in Namibia kann man das schon. Ich bin hier noch nie belästigt worden oder überfallen worden. Eine weiße Frau hat hier einen recht hohen Status (die weißen Männer natürlich einen höheren, aber das ficht mich nicht an ;-)), normalerweise dürfte Dir hier nichts passieren (außer den üblichen Sachen wie Diebstahl oder so, wenn Du nicht auf Deine Handtasche aufpaßt, oder Dich am Geldautomaten von einem netten Herrn "beraten" läßt. Dann ist hinterher Deine Kreditkarte weg und Dein Konto leer), aber ob Du Dich hier wohlfühlst, das weiß ich nicht.

In der "alternativen" Szene gibt es auch andere Mütter mit Mischlingskindern hier. Nicht viele, aber ein paar. In der rein weißen deutschen Community, die nicht "alternativ" angehaucht ist, wirst Du mit so einem Kind allerdings eher weniger gern gesehen sein. Allerdings muß man auch sagen, diese Art Leute, die so sind – auf die kann man auch verzichten.

Aber – und das ist eben wichtig – Beziehungen sind hier alles, sowohl geschäftlich als auch privat. Du bekommst einen Job über jemand, der Dich kennt und Dich empfiehlt, weniger über eine anonyme Bewerbung. Ebenso lernt man Leute kennen, weil man quasi "weitergereicht" wird. Das alles funktioniert ganz gut, aber dann muß man sich mit den Leuten gutstellen, vielleicht auch mit denen, die man nicht so gern mag.

Und wenn Du Dich mit jemand anlegst (oder er Dich einfach nicht mag), kann es sein, daß plötzlich Gerüchte über Dich im Umlauf sind, die nicht so besonders nett sind und die Dir das Leben schwer, wenn nicht gar unmöglich machen.

Ich beschreibe das jetzt mal mit Absicht ziemlich negativ (die enge Gemeinschaft hat auch positive Seiten), damit Du Dir keine Illusionen machst. Hier in Namibia ist man nie anonym. Jeder kennt jeden, und jeder weiß alles über Dich. Und wenn man einmal unten durch ist, ist es aus. Wenn also Leute unschöne Bezeichnungen für Dich erfinden, weil Du ein Mischlingskind hast, kann Dich das den Job kosten und alles.

Du mußt bedenken, Schwarze werden von manchen Leuten hier (gut, nicht von den netten natürlich) noch immer als "Kaffer" bezeichnet. Und Du kannst Dir vorstellen, was dann eine Frau ist, die ein Kind von einem "Kaffer" hat. Wenn sich eine weiße Frau hier mit einem Schwarzen einläßt, begibt sie sich weit unter ihren Stand und katapultiert sich aus der Gemeinschaft hinaus.

Wie gesagt, die "Alternativen" sind nicht so, und wenn Du eh alternativ angehaucht bist, findest Du hier in Namibia viele Gleichgesinnte (erstaunlich viele, es gibt ganze Zentren hier), da wirst Du auch keine solchen Probleme haben wie oben beschrieben. Nur stell Dich darauf ein, daß das nicht einfach ist.

Daß man als Mutter eines farbigen Kindes Vorteile hätte bei der Einwanderung, auf den Behörden oder so, das würde ich nicht erwarten. Die Schwarzen hassen die Farbigen (gleichgestellt oder nicht), und ein farbiges Kind zu haben ist eher negativ für die Schwarzen. Da wäre es besser, das Kind wäre weiß. Oder Mutter und Kind wären schwarz. Das ist natürlich am allerbesten.

Allerdings haben schwarze Frauen auch nicht viel zu melden, also das ist auch kein angenehmes Leben.

Wie Thomas schon sagte: Um hier einen Job zu bekommen, mußt Du im Land sein und Dein Work Permit schon haben. Es gibt Ausnahmen – eine Architektin hier hat ihren Job von Deutschland aus gefunden –, aber im großen und ganzen ist es am besten, Du bist im Land und versuchst es von hier aus.

Gute Sekretärinnen sind hier Mangelware, aber Voraussetzung ist Afrikaans und Englisch, also nicht nur Englisch oder Englisch und Deutsch. Englisch, Afrikaans und Deutsch sprechen hier viele, und bei vielen Jobs wird sogar diese Dreisprachigkeit erwartet, aber ohne Afrikaans wird es auf jeden Fall schwierig, auch wenn Englisch die Amtssprache ist.

Es sei denn, Du findest einen deutschen Arbeitgeber, für den Deine deutschen Sprachkenntnisse das Fehlen von Afrikaans ausgleichen.

Alles nicht so einfach hier, aber wie gesagt: Eine gute Sekretärin habe ich hier noch kaum je gesehen. Wenn Du Afrikaans kannst, ist es durchaus möglich, daß sich die Leute hier um Dich reißen. Allerdings nur, wenn Du im Land bist und Dich persönlich für die Jobs vorstellen kannst.

Da Du hier niemand kennst, ist Dir der übliche Weg über Beziehungen und Empfehlungen ja versperrt, also mußt Du mehr können als die anderen. Und denk daran: Du solltest so viele Referenzen wie möglich haben. Also falls Du es noch nicht hast, hol Dir von jedem Deiner ehemaligen Arbeitgeber ein Superzeugnis und eine Empfehlung. Das ist hier mehr wert als eine Berufsausbildung. Ohne Referenzen kannst Du Dich hier nirgendwo bewerben, und auch für die Einwanderung wird das verlangt. Du brauchst eine Empfehlung von einem Namibier. Also wäre es gut, wenn Du herkämst, um jemand kennenzulernen, der Dir eine Empfehlung für die Einwanderung schreibt und eventuell auch für Dich bürgt.

Wie gesagt: Alles nicht so einfach hier. Und ich denke, in vielen anderen Ländern Afrikas ist es ebenso oder noch schlimmer, vor allem, wenn Du ohne Geld kommst und damit einem Einheimischen den Arbeitsplatz wegnehmen willst. Die Einheimischen können zwar nicht die Hälfte von dem, was Du kannst, aber das zählt nicht. Wenn Du hier einen Job suchst, nimmst Du einem Einheimischen den Arbeitsplatz weg, auch wenn der gar keine Ausbildung hat. So denken die hier und so argumentieren die hier. Das ist nicht logisch, aber so ist es eben.

Liebe Grüße
Anna



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