Auswandern

Alexander · * * * Beiträge: 22

Die Vorbereitungen für meinen Umzug ins Ausland sind so gut wie abgeschlossen. Ein Thema ist noch nicht geklärt:

Ich suche noch eine "Auslandskrankenversicherung die weltweit Gültigkeit" hat. Sie sollte nicht zeitlich begrenzt sein.

Wäre mir eine große Hilfe, wenn sich auch hier die Residenten zur Wort melden und Ihre Erfahrungen niederschreiben.

Liebe Grüße

Wolfgang Alexander

arnego2 · Erstellt: 14.04.05, 22:50 Betreff: Re: Auslandskrankenversicherung weltweit

Hallo Alexander,
Meiner Erfahrung nach und wahrscheinlich zum Leidwesen der Europäischen Versicherer sind ausländische Versicherungen günstiger. Durch Verflechtungen und Investitionen sind es häufig Versicherungen der europäischen Versicherer wie z.B Allianz, die unter anderem Namen dem Niveau eines Landes angeglichen sind. Eine Krankenversicherung für eine dreiköpfige Familie kann dann so 1000 Euro im Jahr kosten.
Der Nachteil dabei? Die Abdeckungssumme ist wessentlich niedriger. Nun auch dazu gibt zu sagen das die Preise der schweren Operationen weit unter dem des eurpäischem Niveaus liegen.
M-f-G
Arnego2

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wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Mein Rat ist, doch zunächst erstmal in Deutschland eine Versicherung für Langzeitauslandsaufenthalte abzuschließen, zum Beispiel expat Global P (Hanse-Merkur). Gibt da recht viele, fast jeder private Versicherer hat so was. Das bringt zunächst einmal fünf Jahre Ruhe an dieser Front und in diesen fünf Jahren siehst Du klarer, ob Du Dich tatsächlich dauerhaft im Ausland niederlassen willst/kannst. Denn Du weißt jetzt ja noch nicht wirklich, ob das auch tatsächlich was wird, als dauerhafte Lösung.

Alles Weitere hängt dann sehr davon ab, wo das dann sein wird und ob Du in Deinem neuen Heimatland eine vernünftige Versicherung abschließen kannst. Mag ja durchaus sein, oder?

Was Du beschreibst, gibt es natürlich auch. Sieh mal in Suchmaschinen unter "international health insurance expatriates" nach - da bekommst Du eine Vielzahl an Angeboten aufgelistet, mesit mit Sitz in Dänemark oder Großbritannien. Die kosten allerdings meist reichlich Geld und bringen Dir nur wirklich was, wenn Du immer wieder woanders bist, Dich eben nicht irgendwo einigermaßen dauerhaft niederläßt. Die typische Versicherung für Leute, die alle drei Jahre oder noch öfter ihren Dienstort wechseln, von Berufs wegen durch die Welt jetten und so.

Wenn Du dann später aber dauerhaft in Australien bist, beispielsweise, dürftest Du mit einer dortigen Versicherung besser fahren, plus eventuell noch einer Reiseversicherung. Warum sollst Du hohe Beiträge zahlen, die Dir unbegrenzte Versorgung in den teuren USA sichern, wenn Du nie dort bist?

Deshalb meine Empfehlung, mit der 5jährigen deutschen Police anzufangen und dann zu sehen, wie sich das bei Dir entwickelt mit der Auswanderung. Musst ja jetzt nicht schon gleich für die Ewigkeit planen ...-:)

Alexander · * * * Beiträge: 22

Hallo Werner & die Residenten,

vielen Dank für dein Tipp. Ich habe mir jetzt mehrere Angebote eingeholt und muß doch eingestehen, nicht mit cirka 400 € im Monat an KV-Ausgaben (Auslandskrankenvollversicherung) gerechnet zu haben. Eine Auslandsreisekrankenversicherung ( für 5 Jahre) der Hanse Merkur liegt bei der Hälfte. Für mich ist das einer der ganz wichtigen Punkte beim Thema Planung / Ausland !!!

Vielleicht kommt ja noch der ein oder andere Hinweis / Tipp !!!!

Best regards

Wolfgang Alexander

Marion · * * * Beiträge: 33

Hallo Ihr Lieben,

wenn Ihr in Erwägung zieht, eine Auslandsreisekrankenversicherung zu machen, was ich jetzt schon öfter gelesen habe, dann empfiehlt es sich vorab, die Bedingung genau zu lesen.

Diese Versicherungen laufen unter Umständen zwar über mehrere Jahre, aber man darf nicht seinen ständigen Aufenthalt in dem entsprechenden Land haben. Meist gibt es auch nur bestimmte Fristen, z.B. 30 Tage, in denen man Versicherungsschutz hat. Wer also nach z.B. drei Monaten in PY krank wird, der hat Pech gehabt, wenn die Frist bei 30 Tagen liegt. Es sei denn, er könnte nachweisen, daß er erst seit 30 Tagen dort ist.

Es ist nun eben mal eine Reiseversicherung, keine Krankenversicherung für den Daueraufenthalt in einem anderen Land.

Siehe auch auf der Web-Site von Hanse-Merkur unter wichtige Informationen: Unsere Versicherungspakete gelten für Reisen bis 31 Tage. Verlängerung bis 93 Tage möglich..... usw. Und ab dem Tag 94???? Kein Versicherungsschutz, und wenn rauskommt, daß es ein dauerhafter Aufenthalt ist, dann sowieso nicht.

Marion · * * * Beiträge: 33

Ah ja, jetzt hab ich die Versicherung für 5 Jahre auch gefunden. Aber auch die gilt nur vorübergehenden Aufenthalt, die Beiträge sind im Voraus für die gesamte Dauer des Aufenthaltes zu entrichten (pro Nase knapp 5000,- € für 5 Jahre), gilt nur bis zum 65. Lebensjahr und es wird je Versicherungsfall eine Selbstbeteiligung von 50,- € abgezogen, also was weniger als 50,-€ kostet, muß man eh selbst zahlen.

Die Frage ist, ob das wirklich sinnvoll ist. Es sind auch Leistungen ausgeklammert, z.B. Zahnersatz (nur Reparatur vorhandener Zahnersätze und einfache Füllungen zur Schmerzstillung).

schoolar · Administrator Beiträge: 1254 Ort: Durban (South Africa)

Aber genau das ist es doch, was den meisten absolut ausreicht: Die Sicherheit, daß man im Falle eines Falles im Krankenhaus seiner Wahl versorgt wird und nicht erst zusehen muß, wie man schnell mal die Kosten für eine Not-OP oder ähnliches zusammenbekommt. Dieser 'typisch deutsche' Zwang, gegen alles und jeden versichert zu sein, ist doch eine der Wurzeln des heutigen Übels - alles wird reglementiert und vorgeschrieben. Nicht viel besser als 'in einem Land vor unserer Zeit', auch als DDR bekannt geworden...

Wenn ich, anstelle monatlich 250€ in eine Pflichtversicherung zu stecken (das muß ich als Selbständiger in etwa einplanen), das Geld anderweitig anlege und dann eventuelle aufkommende Kosten für die Geseundheitsversorgung selbst trage, fühle ich mich zum einen wesentlich besser, weil ich selbst bestimmen kann, was ich mit meinem sauer verdienten anfange. Zum anderen dürfte das um einiges mehr für mein Geld bringen, denn ich bekomme noch was obendrauf (Zinsen o.ä.).

Die erwähnten Auslandsreise-Versicherungen lassen übrigens m.E. genügend Spielraum, sich in der neuen Heimat nach Alternativen umzutun. Und wenn man tatsächlich alle 6 Wochen oder gar 3 Monate mal kurz zurück nach D muß, sollte das auch nicht unbedingt zum Problem werden, da man hier vielleicht eh noch das eine oder andere erledigen kann. Und das Geld, was ich bei der Krankenversicherung vor Ort gespart habe, kann ich locker in den Hin- und Rückflug investieren...!

In diesem Sinne beste Grüße,

Thomas

Life is short - live every day as if it´s your last...!

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Carpe diem

Marion · * * * Beiträge: 33

Hallo Thomas,

naja, das kann man so und so sehen. Erstens ist es so, daß die Erstattung der Auslandsreisekrankenversicherung erst erfolgt, wenn Du eine b e z a h l t e Rechnung dort einreichst. Zweitens kann man drüber streiten, ob es was nutzt, wenn ich bei den Beiträgen spare, dann aber alle paar Wochen oder Monate nach D fliegen muß. Da kommen mit Hin- und Rückflug, je nach Auswanderungsland, auch mal schnell 1.000 € zusammen. Und das dann pro Nase, es reist auch nicht jeder alleine, bzw. wandert nicht jeder alleine aus. Ob sich das dann lohnt für eine geringere medizinische Versorgung, denn die Reisekrankenversicherungen übernehmen nur das absolut Notwendigste, das muß dann jeder selbst entscheiden. Zumal Kinder z.B. ja meistens regulär relativ günstig zu versichern sind.

Also ich halte das nicht für eine echte Alternative für eine Versicherung vor Ort. Wie Du schon sagst, für den Übergang, bis man eine adäquate Lösung gefunden hat ja, aber über Jahre hinweg? Naja....

wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Eine Auslandsreisekrankenversicherung lohnt sich tatsächlich nur, wenn man tatsächlich reist, zum Schnuppern beispielsweise. Drei Monate maximal. Und andauernd nach Deutschland zurück zu müssen, allein deswegen, ist ja nun auch kein "Auswandern" und tierisch lästig.

Sinnvoll ist allein die 5jährige Auslandskrankenversicherung, ohne das Wort "reise" drin. Klar, auch die hat eingeschränkte Bedingungen, aber da gebe ich Schoolar Recht - es geht um die Absicherung der ernsthaften Risiken, nicht um Zahnersatz oder mal nen Schnupfen.

Ganz so einfach ist das leider aber auch nicht mit der Versicherung im Ausland. Bedingung ist nämlich dann, dass Du dort eine legale Arbeit oder mindestens eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung hast. Und die bekommt man in der Regel erst nach längerer Aufenthaltszeit.

Ich habe es selbst erlebt, mit unserem Sohn. 5 Jahre war er noch in Deutschland versichert, über so eine private Versicherung. Dann wollten wir ihn hier in Samoa versichern, aber hier gab es keine Krankenversicherung, nicht einmal eine private ... Ich habe es dann in Neuseeland probiert, aber das ging auch nicht, weil er dort nicht legal ansässig ist. Ganz schön schwierig.

Und man soll sich auch nichts vormachen, was den Umfang des möglichen Versicherungsschutzes im Ausland angeht. Meist wird Zahnbehandlung überhaupt nicht bezahlt, geschweige denn Zahnersatz. Brillen sowieso nicht, nie. Und über 65 Jahre darf man auch nicht sein, da fliegt man raus. Auch in dieser Hinsicht ist man in Deutschland doch sehr verwöhnt, selbst nach den Einschnitten jetzt kürzlich. Selbstbeteiligung ist sowieso selbstverständlich, fast überall sonst in der Welt.

Ich bleibe deshalb bei meinem Rat, erstmal solch eine 5jährige Versicherung abzuschließen. In der Zeit mag man es tatsächlich dann geschafft haben, im neuen Land versichert zu sein, sei es als Arbeitnehmer, sei es privat. Und wer von einem Land ins andere reist, sich erstmal umgucken will, dem bleibt sowieso kaum was anderes übrig, weil er ja nicht jedes Mal wieder eine neue Versicherung dort abschließen kann, allein schon wegen der üblichen Wartezeiten.

Marion · * * * Beiträge: 33

Hallo wksamoa,

das was ich oben schrieb, bezog sich ja auch nur auf die Auslandsreisekrankenversicherung, nicht auf eine echte Krankenvollversicherung für längere Auslandsaufenthalte.

Wenn man sich noch nicht klar ist, wo man letztendlich bleibt, dann hat es ja eh wenig Zweck, sich vor Ort zu versichern, das ist schon klar.