Auswandern

Hall · * Beiträge: 8 Ort: Chile

Hallo Auswanderer oder Auswanderwillige,

ich habe mich intensiv durch dieses Forum gelesen.
Dabei hat sich bei mir der Eindruck mehr und mehr verstaerkt,
dass die wenigsten die hier schreiben irgendwann den Schritt
machen werden.
Da steht in erster Linie der Frust und die Unzufriedenheit ueber
bzw. mit Deutschland als Motivation ganz oben.
"Ueberall ist es einfacher als in Deutschland" (meinen doch sehr viele)
Da sind dann die Ziele wie; USA, Neuseeland, Australien usw.
die, tut mir leid schreiben zu muessen, doch fuer die meisten ein
Traum bleiben werden. Ob der buerokratischen Huerden oder
anderer Gruende bleibt dahingestellt.
Erste Recherchen im Internet zeigen schon einen steinigen Weg,
der bei weiterer Betrachtung schon fast unbegehrbar scheint.
Nicht geeignet den Frust etwas abzubauen und die Traeume vom
neuen Leben auch nur ein Stueck naeherruecken zu lassen.
Also als Alternative einen leichteren Weg ausfindig machen...
Da wird doch in Foren und Internetseiten u.a. Suedamerika dargestellt, (zumindest hat es den Anschein) dass hier die Zukunft der Auswanderer liegt. Keine oder fast keine Anforderungen der Staaten, niedrige Lebenshaltungskosten, man kann mit 500 €
einigermassen gut leben, und so weiter.
Liest sich doch recht interessant und nicht so schwierig und aufwendig wie unsere o.a. Luxustraeume von Laendern.
Die Ueberlegungen, dass auch diese Staaten ihre Anforderungen
an Einwanderungswillige immer hoeher ansiedeln, dass z.B. die
laeppischen 500 € erst mal verdient werden muessen bevor wir sie ausgeben, wo meistens ein Job ganz hilfreich aber aeusserst rar
ist, ja die werden erst mal ein klein wenig ignoriert.
Da wird dann schon mal der naechste Urlaub mit in die Planung miteinbezogen, die "neue Heimat" mal naeher zu betrachten.
"Das ist aber ganz anders als ich mir das vorgestellt habe"..
eine Aussage die mit Sicherheit von einem der Partner, wir wandern ja mit Familie oder Partner aus, kommen wird.
Also erst mal die Eindruecke derer so viele verdauen. Und ausserdem muss das ganze sowieso noch mal vernuenftig diskutiert werden. Aber nicht jetzt, denn es sind nun mal andere
Probleme zu bewaeltigen.....aber danach...
Also erst mal auf Eis gelegt.
Und dabei wird es bei den allermeisten auch bleiben.
Um auszuwandern braucht man nicht nur einen angestauten
Frust und Wut auf die Politik, man braucht einen starken Willen
und eine gehoerige Portion Mut um die soziale Sicherheit, die
Deutschland, mag es noch so verteufelt werden, ja immer noch bietet aufzugeben und gegen eine ungewisse Zukunft zu tauschen.

Ich schreibe hier nur meine Eindruecke nieder die ich gewonnen habe und meine Meinung warum auswandern fuer die meisten ein Traum bleiben wird. Es soll nicht der Eindruck erweckt werden dass ich Leute die auswandern moechten und es aber nicht machen fuer unfaehig oder feige halte. Im Gegenteil, jeder der dabei Huerden sieht die er glaubt nicht bewaeltigen zu koennen, tut gut daran es bleiben zu lassen.
Und ausserdem, wenn jeder der einmal mit dem Gedanken spielt auszuwandern dies auch umsetzten wuerde,....was wuerde aus
Deutschland wenn niemand mehr da waere?

in diesem Sinne
traeumen, planen und versuchen oder machen

viele Gruesse
Hall

Buckeye · * * Beiträge: 15 Ort: Ohio

vergiss erstmal den bloedsinn von ueberall ist es besser und einfacher , denn damit landest du schnell auf der schnauze.
mein erster job hier war minimum wage (allerdings nur 1 monat)
danach hats dann angefangen mit dem sich hocharbeiten , 60 oder mehr stunden wochen.
Wen du das alles ohne typisch deutsches wehklagen durchmachst und denen nachbarn nicht "aber in deutschland.. , in deutschland ist das besser.. etc" auf den nerv faellst kannst du es zu etwas bringen.
hart arbeiten musst du ueberall.

MuenchnerFreiheit · * Beiträge: 5

Absolut korrekt, Buckeye.
Klaro, traeumen ist wichtig und ich tue's auch, aber letztendlich hilft nur 'machen'. Ohne Muehe, harte Arbeit und, ja, manchmal auch Verzweiflung geht es wohl nicht.

Ich arbeite 6 Tage die Woche, locker 10-12 Stunden pro Tag - aber, hey, morgens vor der Arbeit schwimm ich ein paar Bahnen im Pool und abends oder an meinen freien Tagen lieg ich am Strand, sitz am Creek und trinke Minztee oder schau mir Filme im 'Open Air'-Kino an.
Und das Alles selbst noch im Dezember, waehrend Andere zu Hause durch den Schneematsch schlurfen.
Ich hab hier nicht mehr Geld als frueher zu Hause, ich arbeite hier nicht weniger hart, aber mein Leben ist unkomplizierter.

Von wegen 'Sozialer Sicherheit, die Deutschland ja immer noch bietet': Zieht Euch warm an, mein Freunde, es werden kalte Zeiten kommen. Der Trend ist doch gesetzt und es wird eifrigst geschraubt und gesaegt am sozialen Netz. Ich weiss, wie es ist, fuer gute Aerzte zahlen zu muessen. Ich weiss, wie es ist, selber fuer meine Rente vorsorgen zu muessen.

Bezueglich Hall's Kommentar, dass jeder, der Zweifel hat und Huerden sieht, das Auswandern lieber sein lassen sollte: Was ist besser? Zu leben, zu wagen und, ja, vielleicht auch zu verlieren um sich dann wieder aufzurappeln um es, mit neuerworbenen Erfahrungen, nocheinmal zu versuchen. Oder es erst ueberhaupt nicht zu versuchen, aus lauter Angst mensch koennte scheitern?
Ich weiss nicht, was Andere waehlen wuerden, aber ich vermute stark, dass Flugzeuge, Autos etc. nicht erfunden worden waehren, wenn nicht ein paar Menschen ihre Angst vor dem Scheitern ueberwunden haetten.

Immer munter, immer heiter,
immer hoeher, immer weiter... :-)

mARTin

Nicht zwingen, sondern anstecken. Nicht überreden, sondern mitreißen.

Peter_KL · User mit Silberstatus!! Beiträge: 298 Ort: Kuala Lumpur

Sehr gut, MF!
Kann ich voll unterschreiben.

Cheers!

____________________
Sex is like air. It’s not important unless you aren’t getting any.

wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Genau das. Nicht unbedingt weniger arbeiten, aber unbedingt mehr leben.

Hall · * Beiträge: 8 Ort: Chile

also jetzt muss ich mal klarstellen, dass ich mit meinem Beitrag
eigentlich nicht meine Meinung ueber auswandern schreiben wollte,
sondern meine Vermutung darlege warum nicht mehr Leute auswandern, sondern in erster Linie nur davon sprechen bzw.
schreiben.
Keine Spur von; es ist einfach, wenig arbeiten etc.

@MF ich vermute dass Du ueber eine Deutsche oder intern. Firma
nach Dubai gekommen bist.

Ich moechte beim Thema auswandern auch erst einmal diferenzieren zwischen Auslandsjob fuer welche Firma auch immer
und denjenigen die es auf eigene Faust machen oder versuchen.

@WKSamoa
wenn Du wirklich korrekt antwortest, muesstest Du hier auch schreiben dass es fuer einen Deutschen, ich brings mal hart,
nicht die geringste Moeglichkeit gibt nach Samoa auszuwandern.
Ich meine damit nicht fuer zwei oder drei Jahre einen Job annehmen sondern mit Frau und Kindern oder wen auch immer
Samoa als Lebensziel zu waehlen. / Heirat mit Einheimischen ausgenommen.
Nur so wegen der Hoffnungen, die sich nun bestimmt einige bezueglich Samoa schon gemacht haben.

Zum Thema von RZF habe ich mich nicht geaeussert, da ist alles
gesagt oder geschrieben. Nur soviel, es ist eine der wenigen
wirklichen Moeglichkeiten die geboten werden um in einem
anderen Land einen Neuanfang zu starten. Das ohne eine
Wertung in irgendeiner Weise abzugeben, denn die muss jeder fuer sich treffen.

in diesem Sinne
auf zu neuen Ufern
Hall

schoolar · Administrator Beiträge: 1254 Ort: Durban (South Africa)

Hallo Leute,

der Einfachheit halber hier der Link zu meinem Beitrag, den ich zum Thema im Allgemeinen beizusteuern habe:

Hier Klicken

Beste Grüße,

Thomas

_________
Carpe diem

wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Zitat: Hall

@WKSamoa
wenn Du wirklich korrekt antwortest, muesstest Du hier auch schreiben dass es fuer einen Deutschen, ich brings mal hart,
nicht die geringste Moeglichkeit gibt nach Samoa auszuwandern.
Ich meine damit nicht fuer zwei oder drei Jahre einen Job annehmen sondern mit Frau und Kindern oder wen auch immer
Samoa als Lebensziel zu waehlen. / Heirat mit Einheimischen ausgenommen.
Nur so wegen der Hoffnungen, die sich nun bestimmt einige bezueglich Samoa schon gemacht haben.
...
Hall

Völlig richtig, was Du da über Einwandern nach Samoa sagst und selbst Heirat mit Einheimischen reicht nicht (anders als in Deutschland) - aber das habe ich nun selbst auch schon mindestens dreißig Mal hier im Forum geschrieben, unter "Südsee und Karibik" vor allem, wo es hin gehört.
Lass mich doch auch mal in einem Thread nur einen einzigen kleinen Satz schreiben als Beitrag (selten genug, dass ich mich so kurz fasse -:) ) ... Aber nichts für ungut. Du hast ja Recht - ohne Mut geht es nicht und wer vor den Hürden scheut, gehe besser nicht ins Rennen. Und das meine auch ich ohne jede Bewertung.

Herzlichst
Werner

MuenchnerFreiheit · * Beiträge: 5

Zitat: Hall

@MF ich vermute dass Du ueber eine Deutsche oder intern. Firma
nach Dubai gekommen bist.

Ich moechte beim Thema auswandern auch erst einmal diferenzieren zwischen Auslandsjob fuer welche Firma auch immer
und denjenigen die es auf eigene Faust machen oder versuchen.

Macht es Sinn, 'Auswanderer' in unterschiedliche Grueppchen zu unterteilen oder schafft mensch damit nur ein kuenstliches 'Kastendenken'?

Klaro, jemand der fuer ein oder zwei Jahre, von der Firma verordnet, ausserhalb seines Heimatlandes arbeitet, wuerde ich auch nicht als 'Auswanderer' bezeichnen.

Korrekt, Hall, ich arbeite fuer eine grosse, Europaeische Firma in Dubai. Die Jahre davor habe ich fuer verschiedene Firmen in Grossbritannien gearbeitet.

Der Punkt hier ist, "die es auf eigene Faust machen oder versuchen".
Ich hatte nie das noetige Kapital zur Verfuegung, um in Deutschland die Zelte abzubrechen und ganz wo anders etwas Neues anzufangen. Vielleicht hatte ich auch nie den Mut bzw. die Radikalitaet. Tja, und so arbeite ich mich halt um die Welt, was fuer mich nicht heisst, dass ich es nicht auf eigene Faust mache.
Ich bin auf eigene Faust nach Grossbritannien zum Studieren und spaeter Arbeiten, habe mir - nachdem ich nach 9 Jahren genug hatte von Grossbritannien hatte - auf eigene Faust einen neuen Job in Dubai gesucht und bin momentan am ueberlegen wohin es als naechstes gehen soll. Ich weiss, dass ich sicher nie wieder permanent nach Deutschland zurueck gehen werde und bezeichne mich deshalb als 'Auswanderer'...

Vielleicht waere Letzteres als Definition hilfreich, d.h. Auswanderer als Menschen, die ihr 'Herkunftsland' verlassen haben (wie & warum auch immer) und wissen, dass sie (aus welchen Gruenden auch immer) nicht wieder permanent dorthin zurueckkehren wollen.

Gruss,

Martin

Nicht zwingen, sondern anstecken. Nicht überreden, sondern mitreißen.

Brizzi · Ehemaliges Mitglied Ort: Australia

Zitat: MuenchnerFreiheit

...
Vielleicht waere Letzteres als Definition hilfreich, d.h. Auswanderer als Menschen, die ihr 'Herkunftsland' verlassen haben (wie & warum auch immer) und wissen, dass sie (aus welchen Gruenden auch immer) nicht wieder permanent dorthin zurueckkehren wollen.

Auswanderer ist fest definiert - wenn Du ein permanentes Aufenthaltsrecht in einem anderen Land hast und dort auch dein erster Wohnsitz ist nur dann biste ein Auswanderer.

Deine Definition ist eher die eines Weltenbummlers..