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holzhiasl
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Beiträge: 103


New PostErstellt: 09.08.08, 15:25     Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...

Hallo Werner,
also in der Reihenfolge der Fragen meine Ansichten:
    Zitat: Werner50
    wie lange lebt ihr schon in Peru?
Ich bin im Juni 94 nach Peru gekommen, wo ich erst einmal vier Wochen lang in Lima einen Sprachkurs gemacht habe. Anschließend bin ich nach Puerto Maldonado. Im Oktober 2000 bin ich dann wieder nach Deutschland zurück. Nicht dass ich das wollte - nein, meine Frau Soledad meinte, dass das besser für unsere beiden Jungs wäre. Es hat sich dann aber doch herausgestellt, dass es eine schlechte Entscheidung war, weshalb wir 2006 nach Luxemburg gezogen sind (arbeitsmäßig) und letztes Jahr im Juli sind wir dann endgültig wieder nach Peru zurück. Wir haben ein Haus in Chosica gekauft, hergerichtet und leben, wie wir es uns in Europa nie leisten könnten. Vor zwei Monaten haben wir uns noch ein weiteres Haus direkt am Stadtplatz von Chosica gekauft und sind gerade dabei, es zum Restaurant umzubauen. Das wird dann der Deutsche Hof Chosica.

    Zitat: Werner50
    Habt ihr gelegentlich Heimweh, oder legt sich das mit der Zeit?
Anfangs schon, aber das legt sich sogar relativ schnell. Was einem am Meisten fehlt, ist deutsches Brot, Sauerkraut und so einige andere Schmankerl, die man in Peru nur sehr schwer findet und dann noch eher schlecht kopiert jedoch zu sakrisch hohen Preisen. Deshalb machen wir unsere deutschen Lebensmittel weitgehend selber (einschließlich Leberkäse). Deutsche Welle kann man zwar auch sehen, habe ich sogar zu Hause - muss ich aber nicht unbedingt die ganze Zeit anhaben. Mich interessieren die Geschehnisse vor Ort mehr. Also Heimweh - nicht wirklich.

    Zitat: Werner50
    Gehen Kinder von euch auf eine Deutsche- oder Peruanische-Schule?
Meine drei Kinder gehen auf die Deutsch-Peruanische "Beata Imelda Schule". Das war auf den Wunsch meiner Frau hin, die nicht wollte, dass unsere Kinder ihre deutschen Sprachkenntnisse verlieren. Mit diesen binationalen Schulen gibt es aber einen Haken: die meisten Schüler sind Peruaner deren Eltern ihre Kinder auf eine Zukunft im Ausland vorbereiten möchten. Von daher haben sich die Lehrer und Vorstände daran gewöhnt, die Eltern zu erpressen nach dem Motto "Wenn ihr nicht macht, was wir sagen, kommen euere Kinder nie ins Ausland" oder so ähnlich. Man hört von den peruanischen Universitäten, dass die besten Studenten aus den ganz normalen staatlichen, also peruanischen, Schulen kommen.

    Zitat: Werner50
    Seit ihr und eure Kinder mit der Schule zufrieden?
Weder wir noch unsere Kinder sind mit der Schule zufrieden. Abgesehen von den Kosten (ca. 7000 US-Dollar im Jahr) ziehen meine Kinder morgens um 07:30 von zu Hause los und kommen erst um 15.00 wieder heim. Das Essen in der Schule ist zwar teuer aber dafür mag es auch keiner von den Schülern. Reine Beutelschneiderei. Die Schwester der Rektorin (Nonne) besitzt den Kiosk in der Schule und die Präsidentin der Elternvereinigung das "Restaurant Guten Appetit" und die Cafeteria. Nepotismus lässt grüssen. Obwohl unsere Kinder eh schon fast den ganzen Tag in der Schule hocken, kriegen sie dann auch noch haufenweise Hausaufgaben. Wir fragen uns, WO BLEIBT DEN DANN DIE KINDHEIT? Das ist einer der Gründe, warum wir aus Deutschland weg sind - und jetzt haben wir genau das Gleiche. Einziger Vorteil: die Schule ist nur dreieinhalb Kilometer von zu Hause weg.
Nichtsdestotrotz steht eine Änderung ins Haus. Keine pseudo-privaten Schulen und erst recht keine religions-orientierten Schulen mehr.
Wir sind gerade dabei uns zu überlegen, ob wir unsere Kinder auf eine ganz normale staatliche Schule schicken.
Peru steht auf der PISA-Liste ganz weit hinten und in den vermeintlichen "Elite" Schulen wollen die Lehrer ihren Kampf auf dem Rücken unserer Kinder austragen. Also MEHR Stunden und Hausaufgaben und WENIGER spielen und leben.
Natürlich kann ich nur von unseren eigenen Erfahrungen reden und sicherlich sind nicht alle Schulen oder Lehrer schlecht. Bevor man sich entscheidet, muss man sich die Schulen und den Lehrkörper anschauen. Der erste Eindruck macht schon was her. Ausserdem: die teueren Schulen wollen sich nur anhand der Kaufkraft der Eltern von den anderen Schulen unterscheiden - nach dem Motto "die Reichen wollen unter sich sein". Das sagt über die Qualität der Schule und ihrer Abgänger überhaupt nichts aus ... Im Gegenteil, in diesen Schulen kann man sich die Versetzung der Kinder in die nächste Klasse einfach -ähm- kaufen. Dann haben die Kids zwar mehr Kindheit aber kommen auf keine Uni und bestehen auch keinen Einstellungstest. Allerdings kommt man auch durch Geld auf die Uni und wenn man schön fleißig zahlt, haben die Kids am Ende auch einen Abschluss.

Also, wenn Ihr wollt, dass Euere Kinder auf der Schule auch was lernen - staatliche Schule. Ansonsten könnt Ihr sie finanziell durchziehen - das wird aber garantiert nicht billig und in der Welt der Fachkräfte können sie mangels Wissen einfach nicht bestehen.

Überhaupt - wenn man nach Peru zieht, soll man sich eher einfügen und nicht nebenher leben. Das Schönste an Peru ist ja gerade das miteinander.

So, genug für heute - mir geht der Platz aus. Auf vier Fragen mit insgesamt 37 Wörtern - ganz schön viel Antwort.

Grüsse an Alle,

holzhiasl



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