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Waffen und Sicherheit

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gringo
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Beiträge: 199
Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 05.03.09, 17:57  Betreff: Waffen und Sicherheit  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Das ist ein leidiges Thema.

Aber ich ertappe mich dabei, dass ich in letzter Zeit wieder öfters darüber nachdenke.
Hier in Spanien hat es gerade einige spektakuläre Fälle gegeben, bei denen Verbrecher in Häuser eingedrungen sind, während die Bewohner anwesend waren und schliefen. Eine nicht unübliche Methode. Das Fatale dabei: Es gab einen Fall, bei dem der Hausbesitzer, der sich und seine Familie mit der Pistole verteidigte und einen Einbrecher erschoß, auch noch verurteilt wurde. Hilfe von der Polizei hatte es nicht gegeben. Die lag zum Zeitpunkt des Überfalls offensichtlich geruhsam im Bett...

Ferner findet man in der spanischen Presse gerade sehr viele Mitteilungen über äußerst gewalttätige lateinamerikanische Jugendgangs, deren Ursprung aus Mittelamerika stammt, und die sich schon von den USA bis Panama verteilen, mit „Niederlassungen“ in Spanien.

In Peru sind wir bisher (toi, toi) nie selbst mit Einbruch und solcher Gewalt konfrontiert worden. Und die Fälle, von denen wir aus unserem Ort in Peru hörten, betrafen eher Einbrüche mit Diebstahl, jedoch ohne Gewalt gegen die Bewohner. Dann kennen wir aus unserem Bekanntenkreis noch einen Entführungsfall (schon mal hier im Forum berichtet).

Ich habe persönlich nichts gegen Waffen. Aber das Schlimme ist, dass mit einer Waffe in der Hand die Dinge schnell eskalieren können. Vielleicht erschießt man in Notwehr einen Vater von 5 Kindern, der einen auf der Straße um 10 Dollar erleichtern wollte (womit ich nicht den Raub gutheiße, aber meine, dass die Konsequenzen in keinem Verhältnis zur Tat stehen). Dann darf man sich vor einer fragwürdigen Justiz verantworten, bei welcher der einheimische Täter gegenüber dem „reichen Gringo“ in der Regel stets einen gewissen nationalen Sympathievorschuß hat. Das kann übel ausgehen, selbst, wenn es reine Notwehr war.

Meine ganz persönliche Toleranzgrenze liegt an der Außenmauer meines Hauses. Wenn jemand bereits in Deinem Haus ist, hast Du in der Regel verloren, und das Leben und die Gesundheit deiner Familie und von Dir selbst sind in akuter Gefahr. Deshalb sollte man es Delinquenten so schwer wie möglich machen, diese Grenze zu überschreiten. Aus dem gleichen Grund halte ich (in solchen Ländern) eine Waffe im Haus für angemessen. Trotzdem gilt auch hier: muß man sie erst einmal benutzen, wird das eine unschöne Sache mit ungewissem Ausgang werden, besonders, wenn die Eindringlinge auch bewaffnet sind. Trotzdem hätte ich dann lieber die Möglichkeit, mich zu verteidigen.

Auf die Polizei kann man sich besonders in Lateinamerika nicht verlassen. Hin und wieder, so hört man aus „Funk und Fernsehen“, sollen sie ja sogar gemeinsame Sache mit ihren natürlichen Gegnern machen...

Auf der Straße und mit 10 Dollars in der Tasche, würde ich die Waffe aber lieber Zuhause lassen wollen. Dies gilt allerdings nicht, wenn man potentielles Entführungsopfer (z.B. stadtbekannter Inhaber eines gutgehenden Geschäftes) ist.

Wie seht Ihr das persönlich ? (Bitte ohne Hinweis auf "Bowling for Columbine" von Michael Moore)

Saludos,

Gringo



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holzhiasl
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Beiträge: 103
Ort: Chosica, Lima, Peru



New PostErstellt: 07.03.09, 08:08  Betreff: Re: Waffen und Sicherheit  drucken  weiterempfehlen

Servus, Gringo

also ich glaube, dass Leute, die keine Ahnung vom Umgang mit Waffen und auch deren Aufbewahrung haben, grundsätzlich die Finger davon lassen sollten. Viel zu oft liest man, dass sich kleine Kinder beim Spielen mit der Waffe des Vaters verletzen oder gar umbringen. Regel Nummer 1 im Haus ist, die Waffe und die Munition getrennt aufzubewahren - im Falle eines Ernstfallst müsste man dann zunächst alles zusammensuchen, da ja ein Einbrecher ohne Anmeldung kommt.

Regel Nummer 2 ist, keinen Anlass zu einem Raub zu geben. Diejenigen, die ihre (finanzielle) Überlegenheit durch sinnloses Protzen zur Schau stellen, stehen nun mal auf der Abschussliste ganz oben. Das ist auch kein Wunder.

Ich selber habe zu Hause einen elektrischen Zaun und eine Alarmanlage, deren Unterhalt mich rund EUR 100 im Jahr kosten. Wer einbricht ist meistens zu faul zum Arbeiten und sucht sich leichte Opfer. Man kann es ihnen also auch ein wenig schwer machen. Auch haben wir zwei Hunde, die Laut geben, wenn jemand an der Tür herumfummeln sollte...

Wir haben uns mit der "haute voleite" unseres Ortes zusammengetan. Das heisst, der Bürgermeister und der Polizeichef gehören zu unseren Freunden. Das kann einem u.U. durchaus behilflich sein.

Im Allgemeinen gilt das Gesetz der Verhältnismässigkeit der Mittel. Man sollte also nicht gerade Leute erschießen, die einen mit einem Taschenmesser bedrohen - andererseits, weiß man halt nicht immer, was der Typ sonst noch alles in der Tasche hat. Das kommt wohl auf die jeweilige Situation an. Ich würde niemandem erlauben, meine Frau und/oder meine Tochter zu vergewaltigen oder meine Familie zu verprügeln. Da sind Skrupel am falschen Platz. Und wenn der Einbrecher nicht weiss, ob und wie man bewaffnet ist, gibt es wenigstens noch ein wenig Vorsicht seinerseits. Wissen die Typen, dass man ihnen absolut hilflos ausgeliefert ist, kennen sie keine Skrupel mehr.
Vorbeugen ist also besser als klagen.

Was den Umgang mit Gringos angeht: Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass wir sehr höflich und zuvorkommend behandelt werden, wenn wir mit Behörden zu tun haben. Wenn es auch hin und wieder mal vorkommt, dass man Schmiergelder verlangt, kann man im Allgemeinen von einem fairen Treat ausgehen. In Peru zumindest kann keiner die "rateros" leiden und wenn die kein Geld haben (was anzunehmen ist) um die Polizisten oder den Richter zu schmieren (relativ teuer) macht sich um deren Schicksal hier keiner so recht Gedanken. Es kommt auch hin und wieder zu Lynchungen durch eine ganze Dorfgemeinschaft.

Lima ist eine Metropole mit (realistisch gesehen) über 10 Mio Einwohnern. Klar, dass da mehr vorkommt als z.B. in Wanne-Eickel. Verbrechen gibt es überall - auch in Deutschland und vor einem Überfall ist man auch in Berlin, Hamburg oder München nicht sicher. Trotzdem sollte man sich seine Lebensqualität nicht durch Verfolgungswahn verderben und einfach nach simplen Regeln leben und gesunden Menschenverstand anwenden.

Bis bald,

holzhiasl



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makis
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Beiträge: 101
Ort: Namibia


New PostErstellt: 07.03.09, 10:44  Betreff: Re: Waffen und Sicherheit  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

ich wohn zwar nicht in Südamerika, aber in Namibia gibt es ja ganz ähnliche Probleme.

Ich kann mich was Waffen und den Umgang damit angeht nur euch beiden anschließen. Sobald jemand ungefragt innerhalb der Grundstücksmauern auftaucht ist die Grenze überschritten, und dann ist schnelles Handeln angesagt - immer im Rahmen der Verhältnismäßigkeit, versteht sich.

Damit es erst gar nicht soweit kommt, sollte man Regel 2 meines Vorposters beachten. Understatement kann ein ganz guter Schutz sein, auch wenn man in der Stadt unterwegs ist: ich trage meist Kleidung die ich hier gekauft habe (komischerweise können potentielle Räuber das ziemlich genau unterscheiden), kaum bzw keinen Schmuck und eine unauffällige Handtasche mit kurzen Henkeln, die man unter dem Arm klemmen kann. So laufen hier alle Frauen herum, und obwohl ich weiß bin errege ich wenig Aufmerksamkeit.
Ich habe auch festgestellt, dass Hunde (und davon wenigstens zwei)abschreckend wirken. Wir haben einen großen schwarzen Hund vor dem sich die meisten Leute hier fürchten, und einen kleineren und sehr wachsamen, der blitzschnell zubeißt falls jemand unaufgefordert das Grundstück betritt. Sicher hört man Geschichten, dass Hunde vergiftet oder mit einem k.o.- Spray außer Gefecht gesetzt wurden, aber dazu muss sich ein Einbruch für Diebe auch ganz offensichtlich lohnen, was Vorbereitung und Planung verlangt. Auch da schließe ich mich Holzhiasl an: die meisten Diebe sind faul und suchen sich lieber ein leichteres Objekt.
Ganz besonders aufpassen muss man hier, wenn in der Nachbarschaft gebaut oder renoviert wird. Die Arbeiter beobachten jeden Tag ganz genau das Kommen und Gehen der umliegenden Häuser. Wenn man es sich einrichten kann, sollte man das Grundstück zu völlig unregelmäßigen Zeiten verlassen und auch immer unterschiedlich lange weg bleiben. Da vergeht denen meist der Appetit auf einen Einbruch.
Von Einheimischen habe ich gehört, dass es im Falle eines Einbruches besser ist, wenn man den Dieb gleich erschießt, weil er einen sonst tatsächlich verklagt. Das klingt nun wirklich brutal - ich weiß nicht was ich davon halten soll Mal abgesehen davon dass ich es bestimmt nicht fertig bringen würde in einer solchen Situation überhaupt zu treffen, und sei es nur den Fuß. Ich war ja noch nie einer ernsthaften Bedrohung ausgeliefert, zum Glück!



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