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sDiemer
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Beiträge: 9

New PostErstellt: 12.03.09, 12:08     Betreff: Re: Firmengründung in Namibia Antwort mit Zitat  

Hallo Anna, hallo Mette,

    Zitat: Anna_kl
    Ich weiß auch gar nicht, ob sich der ganze Aufwand lohnt, wenn man nicht Millionen verdient (Mio in Euro, meine ich jetzt, nicht in NamDollar ). Ich hatte mir das auch mal überlegt mit der Offshore-Firma, aber so viel verdiene ich gar nicht, denke ich. So eine Offshore-Firma zu gründen, da müßte man ja wieder jemand Vertrauenswürdigen haben, der sich auskennt, den muß man erst mal finden, dann muß man das alles organisieren. Entweder da hinfliegen oder eine Menge Papierkram – bis man sich da auskennt, ist man entweder im Rentenalter oder tot.

    Schon seit langem steigen hier in Namibia die Immobilienpreise permanent, immer mehr, je mehr Südafrikaner nach Namibia "fliehen", und wenn man hier Geld anlegt, gibt es Möglichkeiten, daß man dafür praktisch keine Steuern zahlen muß. Also wäre es am gescheitesten, einfach ein paar Immobilien zu kaufen und Geld, das man bar haben will, hier anzulegen, so daß man keine oder nur sehr wenig Steuern zahlen muß (es gibt keine Kapitalertragssteuer oder Vermögenssteuer in Namibia, das heißt, man muß keine Steuern auf den Gewinn zahlen, wenn man ein Haus nach ein, zwei Jahren mit Gewinn verkauft oder Dividenden aus der Geldanlage bezieht).
Das mit den Steuern ist halt wie gesagt immer so ne Sache - zahlen tut Sie sicherlich niemand gerne, egal was man im Endeffekt verdient. Aber aufregen tut sich jeder, wenn Promis, Unternehmer oder andere reiche Leute sich um Ihre Steuern drücken - weil gönnen tut man ja in unserem "Neid-Deutschland" grundsätzlich niemand was. Da könnte man jetzt sicher lange diskutieren, wo und ab welchem Verdienst Moral anfängt und aufhört, aber das wäre sicherlich eine Endlosdiskussion.
Klar, jeder schaut verständlicherweise, wo man was sparen kann und wie man was am besten aus seinem erarbeiteten Kapital macht. Aber wie Du schon sagst - es muss alles irgendwo im Verhältnis stehen. Was natürlich nicht ausschließt, dass man solche Steueroasen auch mal teilweise nutzt, wenn sich sowieso mal Geschäftsbeziehungen zu solchen Ländern ergeben. Aber man sollte gerechterweise das alles irgendwo in einem vertretbaren und fairen Rahmen abwickeln, vor allem, wenn man wie ich noch in Deutschland lebt. Wenn man aber wie Siggi sein Domizil in ein solches Land verlagert, ist es natürlich vollig legitim und richtig, auch alle Möglichkeiten dann auszuschöpfen.

Mit den Immobilien in Namibia habe ich aber bei meinen Recherchen auch schon anderes gelesen und gehört. Durch die extrem hohen Hypotheken-Zinsen können viele Ihre Schulden nicht mehr bezahlen und werden zum Verkauf oder gar Zwangsversteigerung gedrängt. Dadurch sollen die Immobilienpreise so langsam in den Keller rutschen. Als ich so durch Swakopmund gefahren bin und an jedem 2. Haus ein "For sale"-Schild gesehen habe, hab ich mich schon gefragt, ob da für stabile Preise förderlich ist. Klar, ist die "Haus-Kauf"-Mentalität hier anders und man kauft sich nicht unbedingt wie hier in D ein Haus fürs Leben, aber ich denke auch in Namibia ist der Preis immer ein Ergebnis zwicschen Angebot und Nachfrage.

    Zitat: Anna_kl
    Ich kann es sogar aus erster Hand bestätigen, ich bin ja auch Programmiererin. Aber Namibia hat nicht nur Vorteile, es hat auch Nachteile, und da kann ich auch Leute verstehen, die nicht unbedingt auswandern wollen. Es gibt Leute, die sechs Monate in D leben und sechs Monate hier oder auch nur mal drei Monate im Jahr hier in Namibia verbringen und dann wieder zurückfliegen. Zwar jedes Jahr, aber eben – sie möchten lieber in D bleiben und nicht ganz nach Namibia umziehen.
Ist ja interessant - was programmierst Du den und in welcher Branche bist Du, wenn man fragen darf.
Klar, Vor- und Nachteile gibt es bei allem und überall. Es muss halt jeder für sich selbst bestimmen, was einem wichtig ist und wie und wo man seine Vorstellungen und Ziele vom Leben am Besten realisieren kann. Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass ein solcher Schritt auch immer ein Risiko ist und es auch nicht jedermanns Sache ist, alles bisherige weitgehend hinter sich zu lassen. Wie geschrieben ist unser Freundeskreis ein ganz wichtiger und schöner Aspekt in unserem Leben und auch ein Halt für viele Situationen. Auf das könnte und will ich im Moment auf keinen Fall verzichten. Aber so ein "Namibia-Light" könnt ich mir schon vorstellen, solange sowas mit Nachwuchs zu koordinieren ist.
Vorallem trifft Deine Anmerkung genau den Punkt, an dem viele scheitern: In einem Land als Touri Urlaub zu machen und bei 35° am Pool zu liegen ist ganz was anderes, als in diesem Land zu leben und arbeiten und dort genauso (wenn auch anders) vom Alltag eingeholt zu werden wie hier.

    Zitat: Mette
    Zitat: Anna_kl
    Das heißt, Du bist noch in Deutschland, nicht in Namibia. Vielleicht denkst Du anders darüber, wenn Du hier bist. Klar, für kleine Kinder ist das herrlich, hier aufzuwachsen (wobei ich allerdings sagen würde, in einer Stadt wie Windhoek ist es nicht so toll wie auf einer Farm), aber wenn sie größer werden? Abgesehen von den horrenden Schulgebühren gibt es da doch auch einige andere Dinge, die dann vielleicht auch für Europa sprechen. Es hat Vor- und Nachteile.

    Ich kann die Situation sowohl in Deutschland als auch in Namibia nur als Beobachter wahrnehmen, da ich (noch) keine Kinder habe. Und mir bleibt auch nicht mehr ewig Zeit, über eigenen Nachwuchs nachzudenken.
    Ich weiss nur, dass sich die folgenden Generationen in Dt. nicht zu ihrem Vorteil entwickeln. Gilt selbstverständlich nicht für alle Kinder -zum Glück habe ich auch positive Beispiele in der Verwandtschaft-, aber die Null-Bock-Mentalität nimmt für meine Begriffe überhand.
    Es fängt im kleinen an: kein Respekt vor Älteren, ab und zu mal Schule schwänzen, saufen bis zur Besinnungslosigkeit... und endet dann (wie in meinem sehr sehr nahen Umfeld) mit Schulabbruch, Ausbildungsabbruch, zugedröhnt auf dem Sofa hängen.
    Das, was hier gestern in Winnenden passiert ist, bleibt hoffentlich ein wahrlich trauriger Höhepunkt der hier immer mehr verrohenden Gesellschaft.
    Ich möchte meinen Kindern wirkliche Werte vermitteln: angefangen mit Respekt vor anderen Menschen -egal, welcher Nationalität oder Farbe-, ein gewisses Maß an Disziplin und "Gehorsam" und dass sie -zumindest im kleinen- etwas bewegen können, wenn sie nur wollen.
    Hört sich vielleicht zu sehr nach Wunschdenken an, ich denke aber, dass die Verwirklichung eher in Namibia als in Deutschland möglich ist.
    Für mich der einzige Punkt pro-Deutschland ist in der Tat der finanzielle Aspekt: (noch) keine Schulgebühren, Kinder-/Erziehungsgeld etc.
Ich bin wie erwähnt ebenfalls nur Theoretiker ohne Nachwuchs. Ich denke, jeder bildet sich halt seine Meinungen aufgrund eigener Erfahrungen sowie den Erfahrungen aus dem Umfeld (und den Medien). Ich hatte hier in Deutschland auf dem Dorf eine wirklich sehr schöne, erlebnisreiche und glückliche Kindheit und Jugend, die ich nie missen möchte. Daher begründet sich wahrscheinlich auch meine positive Einstellung zum Leben (und auch zu Deutschland). Ich bin auch heute noch glücklich und zufrieden hier und wär's vielleicht auch anderswo. Klar, bremsen oder fördern äußere Umstände das Ganze, aber ob es an der Grundeinstellung zum Leben was ändert, wage ich zu bezweifeln.
Und genau dieses hoffe ich mal, auf meine Kinder transferieren zu können. Ob ich das schaffe, kann ich dann mal in 20 Jahren sagen.
Klar muss auch ich in der heutigen Zeit oft verständnislos den Kopf schütteln und kann vieles nicht akzeptieren, aber hatte diese Probleme nicht jede Generation? In meiner Jugend waren es die Joints, dann kamen harte Drogen, jetzt ist es das Koma-Saufen. Und war nicht auch in meiner Jugend das "No Future"-Motto und das größte Ärgernis der "älteren Generation". Es gab doch in dieser Zeit nichts schlimmeres, als immer wieder zu hören "Früher war alles besser". Jetzt sind wir die Älteren und verfallen in das gleiche Schema. Besser, Schlechter - ich denke, jede Generation ist einfach anders und das größte Problem für uns "Ältere" ist einfach, sich in diese Generation hinein zu versetzen und die Probleme unserer Kinder richtig zu verstehen, ohne alles ständig auf unsere Jugend zu projezieren.
Pauschal gebe ich Dir, Mette, vollkommen recht - das Allerwichtigste ist für mich die Vermittlung "zeitloser" Grundwerte wie Ehrlichkeit, Toleranz und Respekt. Aber ist es nicht der Fehler unserer Generation, wenn wir diese Werte anscheinend nicht vermitteln konnten. Diese Vermittlung dieser Werte ist für mich jedoch unabhängig von irgendwelchen Orten und Ländern.
Und Spinner und Kranke gab es leider auch schon zu jeder Zeit - nur waren sicherlich auf einer Seite die Möglichkeiten früher enger gesteckt, auf der anderen Seite wurde aber auch nicht jeder Spinner von den Medien zum "Star" gemacht und uns auf 27 verschiedenen Kanälen beim Abendesen ausführlich präsentiert.

Ich drücke Dir Mette auf jeden Fall fest die Daumen, dass Du, egal wo, Deine Vorstellungen an Deine Kinder vermittelt bekommst und hoffe selbst, dass auch wir bei unseren Kindern diese Ziele nie aus den Augen verlieren und nach anderen Sachen hinten anstellen.

Aber wie gesagt, in 20 Jahren wissen wir mehr....

    Zitat:
    Ja, das denkt man, aber es ist ja in Deutschland genauso: Gib einem kleinen Beamten ein bißchen Macht, und es wird eine Katastrophe. Und dennoch ist in Deutschland selbst jeder kleine Beamte ziemlich lange zur Schule gegangen.
    Hier in Namibia sitzen Leute in Positionen, nur weil sie der SWAPO angehören, nicht weil sie zur Schule gegangen sind oder eine Ausbildung haben. Und das ist dann eben an der Grenze ziemlich haarsträubend manchmal.
    Ich habe das hier ja nun ziemlich gut kennengelernt in den vergangenen Jahren. Ich halte das nicht für bewußte Willkür, sondern definitiv für fehlende Ausbildung. Klar gibt es sicherlich auch Ausnahmen, aber die Leute, die da an der Grenze sitzen, können kaum die einfachen Rechenarten, und dann sollen sie eine Anzahl Tage ausrechnen aufgrund eines Datums auf einem Ticket. Das können sie einfach nicht. (Frag mal in Deutschland einen Hauptschüler, wie viele Tage es sind vom 14. Dezember bis zum 18. Februar. Der wird Dir das auch kaum sagen können.)

    Also so, wie ich das hier kennengelernt habe, ist Willkür wahrscheinlich der absolut kleinste Teil. Unsere Vorstellungen von "Ausbildung" sind einfach anders. Die SWAPO denkt nicht, daß Ausbildung irgendeinen Wert hat, deshalb kümmern sie sich ja auch nicht um die Schulen. Hauptsache, die Leute sind in der Partei und Hauptsache, sie sind Ovambo. Die anderen Stämme haben sowieso nichts zu sagen.

    Der Tribalismus ist ein großes Problem, die Partei ist ein großes Problem ... aber endeffektlich berührt uns das hier im Alltag wenig. Also kümmern wir uns einfach nicht darum.
Ja, das kenn ich von früher aus meiner Bundeswehrzeit - gib jemand das Gefühl von Macht, und sei es nur für 5 min. und schon schaltet das Gehirn aus und der "kleinste Scheißer" wird zum Held.
Das Ausbildung und Wissen die Grundlage jeder stabilen Gesellschaft ist, brauchen wir glaub ich nicht zu diskutieren. Aber ich denke, dass wird sicherlich auch in Namibia irgendwann erkannt. Das Problem ist halt meistens, dass ein wissendes Volk auch ein bestimmendes Volk ist, und davor haben die meisten Politiker (berechtigterweise) dann Angst.
Werd halt bei der nächsten Einreise schon am Zoll ganz genau auf meinen Eintrag im Pass schauen, damit mir sowas nicht nochmals passiert.

    Zitat: Anna_kl
    Das ist nur unsere falsche deutsche Einstellung. Ja, da gehen wir wirklich mit anderen Vorstellungen ran als die Leute hier. "Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit" – so ist das. Hier hat man einen Termin, man geht sowieso erst mal eine halbe Stunde später hin, und bis alle da sind (wenn überhaupt alle kommen), dauert es noch mal eine Stunde. Selbst wenn es um ihre eigenen Angelegenheiten geht, verstehen die Afrikaner das nicht, daß sie anwesend sein müssen.


Ok, dass muss ich in Zukunft halt so akzeptieren. Aber werd ich mich auch dran gewöhnen. Und wenn's mir dann mal nicht reinpasst, dann komm ich halt auch einfach nicht

Liebe Grüsse
Steffen

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