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Alltag in Namibia

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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 15.05.09, 11:19  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

So, jetzt funktioniert die 3G-Karte. War gestern beim Technikzentrum der Telecom, und da stellte sich heraus, daß die Karte gar nicht funktionieren konnte, weil sie falsch programmiert war. Aber verkauft haben sie sie ... Nun ja, der Techniker hat sie umprogrammiert, und nun geht es einwandfrei. Auch die Wände in Wohn- und Schlafzimmer sind jetzt endlich gestrichen, aber das war noch ein Kampf mit den Arbeitern. Wir hatten einen bestimmten Betrag vereinbart, plötzlich wollten sie das Dreifache. Da mußte ich dann sehr streng gucken. Wir haben uns dann auf ein bißchen mehr als ursprünglich vereinbart geeinigt, aber die denken auch, mit den Weißen können sie es ja machen, die sind ja alle reich.



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schoolar

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New PostErstellt: 15.05.09, 20:59  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    ...die denken auch, mit den Weißen können sie es ja machen...
...und erst recht mit den weißen FRAUEN...!

_________
Carpe diem
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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 16.05.09, 09:17  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ja, das kommt noch dazu. Und mit den Eingewanderten, die eine ganz andere Preisvorstellung haben. Ich meine, in Deutschland würde jeder schreien, wenn Du ihm sagst, daß Du eine Maid für 10 Euro am Tag beschäftigst. Hier ist das das Doppelte, was die "Südwester" zahlen. Und wir Eingewanderten finden es eben immer noch wenig. Man muß mit der Zeit lernen, daß man sich eher schadet, wenn man zuviel zahlt. Die Schwarzen halten einen dann für blöd und schwach. Die Südwester, die ihren Angestellten 5 Euro am Tag zahlen, werden für stärker gehalten.

Das ist sehr schwierig für uns, die wir mit der Vorstellung aufgewachsen sind, daß man Leistung auch belohnen muß, daß wir selbst ja auch ausreichend für unsere Arbeit bezahlt werden wollen. Und mit ganz anderen Stundenlöhnen.

Neulich wieder eine Geschichte in der AZ ("Allgemeine Zeitung", die in Windhoek erscheint, auf deutsch). Ein Arbeitgeber, der seinen Arbeitern das Dreifache von dem gezahlt hat, was üblich ist, dazu noch Sozialleistungen und was weiß ich nicht alles, wurde von denen einfach ausgeraubt. Nicht daß die denken, sie haben es gut, sie sollten darauf achten, daß sie den Arbeitsplatz behalten. Nein, sie denken nur, da ist noch mehr, das können wir nehmen.

Man bekommt hier mit der Zeit doch eine etwas andere Einstellung zu den Menschen, die wir von Europa aus doch immer sehr idealisiert haben.



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schoolar

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New PostErstellt: 16.05.09, 15:26  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    ...Man bekommt hier mit der Zeit doch eine etwas andere Einstellung zu den Menschen, die wir von Europa aus doch immer sehr idealisiert haben...
Als ich meine Familie nach ZA geholt habe, hat mich meine Freundin anfangs gefragt, ob ich dem armen Kerl/der armen Frau an der Ampel nicht ein wenig Geld zustecken will - und ich hab' abgelehnt, was sie überhaupt nicht verstehen konnte. Als wir dann am Tag ungefähr ein Dutzend dieser Bettler an unserem Autofenster hatten, hat sie eingesehen, daß wir nicht nach ZA gegangen sind, um das Elend dieser Welt (oder des afrikanischen Kontinents, oder auch "nur" Südafrikas) zu heilen.

Ein Freund von mir hat neulich mal was recht interessantes geäußert: Auch die Bettler dieser Welt gehen im Grunde einer Arbeit nach: Sie haben das Betteln zu ihrer Profession gemacht. Und genausogut könnten sie sich ja mit 'nem Eimer Wasser und 'nem Lappen an den Straßenrand stellen und Autowäsche anbieten, oder sonstwelche Dienstleistungen. Aber dazu - sorry, blauäugige deutsche Leser - sind die meisten schlicht und ergreifend zu faul! Die denken tatsächlich, was Du schon angedeutet hast: Die Weißen habens ja, und den Schwarzen steht es quasi gottgegeben zu.

Wer eine Leistung erbringt (der Einpacker im Supermarkt, der Parkplatzwächter,...), wird von mir auch entlohnt - wer nur irgendwelchen Mist (oder gleich gar nix) anbietet, und auf meine Wohltätigkeit hofft, hat ein Problem: Ich habe genug damit zu tun, für mich selbst und meine Familie zu sorgen. Danach kann ich dann dazu beitragen, das Elend anderer zu lindern - und da bin ich wirklich sehr selektiv bei der Auswahl derer, denen ich finanzielle Unterstützung zukommen lasse!

Naja, die neue Regierung wird ja alles viiieeel besser machen als die vorherige, und dann kommt über die Jahre sicherlich auch mal ein ordentliches Sozialsystem zustande. Und bis dahin zahlen halt nur die wohlhabenderen Schulgebühren, Miete, Strom, Wasser..., während der Durchschnitts-Schwarze in seinem Haus (das auch der Steuerzahler finanziert hat!), zapft Strom- und Wasserleitungen an, und kümmert sich einen Dreck um die Instandhaltung dieser Services, oder den Zustand seines Landes.

Gruß,

Thomas

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Anna_kl
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New PostErstellt: 16.05.09, 15:52  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ich sehe, Du bist auch schon reichlich desillusioniert. Ja, das kommt wohl unweigerlich mit der Zeit. Gerade auch, weil wir in Europa mit völlig falschen Vorstellungen erzogen worden sind. Man kommt sich echt rassistisch vor, wenn man einfach nur realistisch ist.

Wir sind alle ziemliche Träumer in Europa, scheint mir. Wenn man dann herkommt, erkennt man, daß das alles nicht so rosarot ist, wie man es uns erzählt hat.

Aber eins ist sicher: ich fühle mich trotz allem hier viel, viel wohler als in Deutschland, und wenn es nur deshalb ist, weil selbst jetzt, im Winter, die Sonne scheint. Das Land ist immer noch herrlich, die Luft ist immer noch klar, der Himmel blau, und meine neues Haus ist immer noch schön. Und die Menschen haben ihre Fehler wie überall, aber auch ihre guten Seiten. Man muß nur verstehen, daß sie andere Vorstellungen vom Leben haben als wir.

Einem Kind macht man ja auch keine Vorwürfe, nur weil es meint, das Geld fiele wie Manna vom Himmel, und es könnte einfach so alles haben, ohne etwas dafür zu tun. Das ist eben seine Realität. Und es braucht Zeit zu lernen, daß das mit dem wahren Leben nichts zu tun hat. Afrika ist noch sehr jung in der Beziehung, und die meisten Leute lernen noch. Das dauert auf jeden Fall noch eine Weile.

Aber solange ich hier leben kann und kein Bürgerkrieg wie in Simbabwe aufkommt, will ich mich über überhaupt nichts beklagen.



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Anna_kl
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New PostErstellt: 21.05.09, 11:47  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Na, so langsam wird's ... Wir haben jetzt tatsächlich Telefon – nachdem wir selbst über den Dachboden gekrochen sind und das Kabel verlegt haben. Danach eine SMS an den Telecom-Mann, und zack, stand der da und schloß alles an. Das ging wirklich fix. Aber auf unser ADSL müssen wir jetzt noch ewig warten, weil ja hier jetzt wieder mal Feiertag ist. Ich habe manchmal das Gefühl, hier ist immer Feiertag. Und wenn der Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag fällt, fällt er nicht aus. In Deutschland ist das zwar so, aber in Namibia ist dann der darauffolgende Montag Feiertag. Damit bloß kein Feiertag verloren geht.

Und es gibt natürlich praktisch alle kirchlichen Feiertage plus die "patriotischen", also irgendwelche Kriegs- und Heldentage. Muß ja auch mal sein ... Somit ist also jetzt am Donnerstag Feiertag, daraufhin nehmen natürlich alle den Freitag frei, und dann Wochenende und dann ist der Montag auch noch Feiertag. Also wir können froh sein, wenn wir unser ADSL nächste Woche irgendwann bekommen. Zwischenzeitlich zahlen wir für das 3G Unsummen. Ist ja alles nicht billig hier in Namibia.

Mit dem Bett genauso: Langsam bekomme ich Rückenschmerzen in diesen alten Holzbetten, die wir noch in der Garage hatten. Aber wegen Feiertag wird das Bett frühestens nächste Woche geschweißt ...

Okay, ich hoffe, bis dahin halte ich durch.

Dann muß auch noch einiges im Haus gestrichen werden, aber damit müssen wir auch bis nächste Woche warten, vorher kommt da keiner.

Und dann ist es jetzt einfach so furchtbar kalt. Ständig muß man alle Türen geschlossen haben, damit die kleinen Heizer, die in den Zimmern stehen, wenigstens die Zimmer aufheizen können. Morgens habe ich in einem Zimmer Sonne, aber die geht dann gegen Vormittag weg, und dann wird auch das Zimmer kalt. Gut, im Sommer ist das Haus dann hoffentlich schön kühl, weil keine Sonne reinkommt, aber jetzt im Winter ... brrr!

Am liebsten würde ich alles aufreißen und eine Heizung legen lassen, aber ich weiß nicht, ob sich hier überhaupt jemand damit auskennt. Und dann ist ja auch nur ein paar kurze Wochen im Jahr Winter ... lohnt sich da eine Heizung überhaupt? Vielleicht besser eine Klimaanlage.

Na ja, muß ich noch mal drüber nachdenken. So Stück für Stück muß das Haus umgebaut werden, die Küche, die Badezimmer, aber das muß ja nicht alles auf einmal sein. Zuerst einmal brauchen wir einen anständigen Zaun um das Grundstück. Im Moment kann da jeder, der das wollte, einfach über die Mauer springen. Zwar sind dann Gitter vor allen Fenstern und Türen, aber trotzdem wäre mir lieber, ich hätte draußen einen Zaun, der auch den Garten schützt.

Die scheinen bisher damit hier keine Probleme gehabt zu haben. Ist ein ruhiges Viertel. Das ist natürlich auch schön. Ich habe auch ein sicheres Gefühl hier, aber man kann sich ja nicht immer nur auf sein Gefühl verlassen.



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36510
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New PostErstellt: 22.05.09, 13:32  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    Am liebsten würde ich alles aufreißen und eine Heizung legen lassen, aber ich weiß nicht, ob sich hier überhaupt jemand damit auskennt. Und dann ist ja auch nur ein paar kurze Wochen im Jahr Winter ... lohnt sich da eine Heizung überhaupt? Vielleicht besser eine Klimaanlage.
Warum nicht eine Waermepumpe? Die bietet beides in einem und braucht viel weniger Strom, wenn man sie zum heizen verwendet als eine herkoemmliche Elektroheizung.

Viele Gruesse,

Peter
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Anna_kl
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New PostErstellt: 22.05.09, 14:40  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Das ist bestimmt eine gute Idee, Peter, Du kennst Dich ja mit Hausbau usw. auch super aus, aber ich frage mich, wie finde ich hier jemand, der mir eine Wärmepumpe einbaut und alles, was dazugehört? Wie heißt das auf englisch und welche Firmen installieren das so im allgemeinen?

Ich habe eine Firma an der Hand, die sich "Engineering" nennt, vielleicht könnte ich die mal fragen. Die machen alles von Streichen über Eisenzäune bis hin zu Auffahrten plätteln.

In der Wikipedia habe ich gerade mal zu Wärmepumpe nachgeschlagen, das klingt wirklich interessant. Braucht man da Heizkörper oder wie wird das Haus dann geheizt bzw. gekühlt? Ist ja wirklich toll, daß die Maschine beides macht. Da hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.



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Franke
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New PostErstellt: 22.05.09, 15:18  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Anna,

ich habe alle Baumaterialien damals in Oshakati bei Ben´s Baumarkt eingekauft. Er hat auch in Windhook eine große Filiale.
Ich würde mal den Geschäftsführer ansprechen denn die kennen alle Branchen und können Dir Adressen und Ansprechpartner vermitteln.

Da gebe ich Peter recht...Wärmepumpe...eine gute Alternative. Aber auch nicht gerade billig und eine komplette Heizanlage steht dann zu Buche.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit einem Kamin im Wohnzimmer, einem Kühler im Schlafraum und einem kleinen Heizpusterich im Bad.
So wie es sich anhört scheint Dein Haus sehr gut gebaut zu sein, und der Sommer sollte sogar angenehm von den Temperaturen im Haus sein.

Viel Erfolg beim Angebote einholen

Danke Franke



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Anna_kl
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New PostErstellt: 22.05.09, 15:34  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ja, daß das nicht gerade billig ist, habe ich auch gesehen. Mal schauen. Auf jeden Fall hört es sich interessant an. Wenn ich das hier in Namibia kriegen kann und jemand finde, der mir das einbaut, wäre das eine gute Alternative.

Im Moment geht es auch mit den kleinen Heizern, aber so etwas wie die Wärmepumpe wäre natürlich besser, denn morgens, wenn man aufsteht, ist das Haus total ausgekühlt und wird auch tagsüber nur mit so kleinen Heizern nicht richtig warm. Ich arbeite ja im Haus, sitze am Computer, da bewege ich mich nicht viel, und da wird mir dann schnell kalt. Sobald ich rausgehe, ist es natürlich kein Problem, denn wir haben ja auch jetzt im Winter immer gut über 20 Grad.



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