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Alltag in Namibia

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makis
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Ort: Namibia


New PostErstellt: 22.05.09, 16:27  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Das Problem ist, dass die Häuser hier in keinster Weise isoliert sind. Die Mauern sind dünn, die Fenster noch dünner, dazu Dächer die nur dazu gemacht sind Regen abzuhalten (und nicht mal das können sie oft, wie wir in dieser Regenzeit schmerzlich feststellen mussten) - was immer man an Wärme drinnen erzeugt, ist in null komma nix wieder draußen. Da lohnt sich letztlich die ganze Heizanlage nicht. Im Sommer ist es dann genau andersherum: Fenster, Mauern und Dach lassen die Hitze ins Haus, und an Schlaf ist oft nicht zu denken weil es nicht mal nachts genug abkühlt.
Wir überlegen seit unserem ersten Winter in Namibia (und der war der kälteste meines bisherigen Lebens, ich schwörs), unser Haus ordentlich zu isolieren, einschließlich Dach, und gute Fenster einbauen zu lassen. Was soll ich sagen...dann ist der Winter so schnell wieder rum, und die Temperaturen sind wieder erträglich, und man sieht die Notwendigkeit irgendwie nicht mehr ein


[editiert: 22.05.09, 16:30 von makis]
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New PostErstellt: 22.05.09, 17:00  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    wie finde ich hier jemand, der mir eine Wärmepumpe einbaut und alles, was dazugehört? Wie heißt das auf englisch und welche Firmen installieren das so im allgemeinen?........

    Braucht man da Heizkörper oder wie wird das Haus dann geheizt bzw. gekühlt? Ist ja wirklich toll, daß die Maschine beides macht. Da hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Nun, es gibt auch kleine Wärmepumpen, die gar nicht eingebaut werden müssen, sondern einfach im Raum aufgestellt werden wie ein Elektroheizkörper. Ist aber wohl nur eine Notlösung und nicht ganz so energiesparend. Wenn ich mich recht entsinne, wurde hier in SA kürzlich so ein kleines Standgerät für ca. ZAR 3500 in der Werbung angeboten - ich glaube von Samsung. Mir hat eine Architektin gesagt, dass es z. B. von Samsung ein System gäbe, das etwa ZAR 50000 koset und ein ganzes Haus beheizen oder kühlen kann. Ob da der Einbau dabei war, weiss ich leider nicht mehr. Wärmepumpen heissen übrigens heat pumps, Du findest sie aber meist als Bestandteile von air conditioners angeboten. Schau Dir doch einfach mal auf der webseite z. B. von LG oder Samsung die air conditioner an, die haben vermutlich fast alle auch eine Heizfunktion und funktionieren nach dem Wärmepumpenprinzip.

Man könnte diese Geräte zwar an Heizkörper anschließen - das wird in Deutschland auch gemacht. Hier habe ich das noch nie gesehen. Meist werden sie einfach in die Wand eingebaut - wie eine herkömmliche Klimaanlage und blasen dann eben warme oder kalte Luft in den Raum - je nachdem, was gewünscht wird. Von den Herstellern solltest Du eigentlich Vertriebspartner benannt bekommen, die Dich beraten können. Oder eben ein Architekt bzw. Bauingenieur.

Das Virgin Acive Gym, in das ich gehe, hat z. B. eine Wärmepumpe, die die Wärme, die der Raumluft im Zuge des air conditioning entzogen wird, zur Heizung des pools verwendet. Technisch ist da vieles machbar. ob es für immer sinnvoll ist, ist eine ganz andere Frage. Ob sich das für Dich finanziell lohnt, weiss ich natürlich nicht. Erstens bin ich kein Fachmann und zweitens kommt es sehr stark auf die lokalen Gegebenheiten an - z. B. darauf, ob Du überhaupt eine Klimaanlage brauchst und damit auch im Sommer von der Energieeinsparung profitieren kannst. Für mich war es letztlich zu unwirschaftlich, weil ich im Winter nicht heize, sondern nach Deuschland fliege (in 2 Wochen ist es wieder soweit), und im Sommer keine Klimaanlage brauche.

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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 22.05.09, 17:04  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Das Problem ist, dass die Häuser hier in keinster Weise isoliert sind.
Ja, ist schon so. Allerdings muß ich sagen, mit dem Umzug haben wir uns sehr verbessert. Dieses Haus hat wesentlich bessere Fenster, dickere Wände, ein seeehr viel besseres Dach (kein Wellblech, unser erstes hatte ein Wellblechdach, da konnte man bei Regen sein eigenes Wort nicht mehr verstehen ) und ist ansonsten auch gut in Schuß. Das Haus ist auch so gebaut, daß es im Sommer wohl nicht so heiß wird. Und wenn, dann können wir in den tollen, riesigen Lapa fliehen.

Und was schlecht isolierte Häuser angeht: Ich habe 9 Jahre in Frankreich gelebt, das war eine Katastrophe. Von Isolierung oder Isolierfenstern auch keine Spur. Trotzdem war das Haus im Winter kuschelig warm wegen der Heizung.

Insofern überlege ich mir das schon. Ist ja schließlich eine Investition für den Rest des Lebens, und ich hoffe, das ist noch recht lang.
    Zitat: 36510
    Mir hat eine Architektin gesagt, dass es z. B. von Samsung ein System gäbe, das etwa ZAR 50000 koset und ein ganzes Haus beheizen oder kühlen kann.
Das klingt doch gar nicht so schlecht. Der Einbau ist ja meistens nicht so teuer, wenn ich mir die Rechnungen meiner Handwerker hier so anschaue.

    Zitat: 36510
    Schau Dir doch einfach mal auf der webseite z. B. von LG oder Samsung die air conditioner an, die haben vermutlich fast alle auch eine Heizfunktion und funktionieren nach dem Wärmepumpenprinzip.
Ah, das mache ich sofort. Danke!

Wenn man die einfach in die Wand einbauen kann, ist der Aufwand ja sowieso nicht so groß, weil das wollte ich ohnehin machen mit der Klimaanlage.

    Zitat: 36510
    Das Virgin Acive Gym, in das ich gehe, hat z. B. eine Wärmepumpe, die die Wärme, die der Raumluft im Zuge des air conditioning entzogen wird, zur Heizung des pools verwendet.
Ach, deshalb ist da die Luft immer so kalt. Ich gehe auch ins Virgin Active hier. Der Pool ist auch immer sehr ungleichmäßig warm (bzw. kalt), je nachdem, wie die Außentemperatur ist. Jetzt verstehe ich das.

Na ja, mal schauen. Ob sich das fürs Heizen lohnt. Weil ich annehme, daß ich im Sommer nicht unbedingt kühlen muß in diesem Haus. Ist auf jeden Fall eine interessante Idee.


[editiert: 22.05.09, 17:13 von Anna_kl]
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makis
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New PostErstellt: 22.05.09, 17:32  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die Frage (für uns, weil unser Haus offen gebaut ist und teilweise große, sehr dünne Fenster hat) ist, wieviel Geld man buchstäblich zum Fenster hinausheizt, und ob sich eine Isolierung nicht über die Jahre mehr rechnet weil man dann viel weniger Strom braucht. Unser Haus in Deutschland hatten wir komplett in Styropor gehüllt. Im Winter reichte es völlig, jeden Tag (manchmal sogar nur jeden zweiten) gegen Nachmittag den Kachelofen anzuschüren und bis zum Schlafengehen am Brennen zu halten: die Temperatur im Haus ist bis zum nächsten Nachmittag nicht spürbar gesunken.
Natürlich ist eine Isolierung erstmal sehr kostenintensiv (hab hier mal nach Styroporplatten gefragt: horrende Preise! Mit den besseren Fenstern ist es genauso), und ich weiß eben nicht ob und wann sich das überhaupt amortisiert. Schließlich ist der Strom hier (noch) nicht so teuer.
Dann kommt noch hinzu, dass wir nicht wissen ob wir wirklich unser Leben in diesem Haus verbringen wollen. Das ist hier ja eher nicht üblich was ich so mitbekommen habe. Wir würden dazu tendieren selber zu bauen, und auch wenn das Zukunftsmusik ist hält einen dieser Gedanke doch auch davon ab, in das jetzige Haus mehr als nötig zu investieren.
Das mit der Wärmepumpe hört sich trotzdem gut an. Vielleicht gibt es ja noch eine bessere, kostensparendere Lösung, die auf die Verhältnisse in Namibia zugeschnitten ist. Dass es bisher noch nichts in dieser Richtung gibt, heißt m E nur dass noch niemand darüber ernsthaft nachgedacht hat - oder dass man nicht bereit ist in dieses Land zu investieren weil es sich nicht lohnt.


[editiert: 22.05.09, 17:35 von makis]
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siggi_siggi_siggi
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Ort: Autonome Republik Krim/Ukraine


New PostErstellt: 22.05.09, 18:51  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Zur Beachtung: Air Con's die heizen können, funktionieren nur bis zu einer bestimmten Aussentemperatur. Bei unserem Modell sind das ca. 6-8°. Wenn es also bei Euch kälter wird, dann ist dies allein keine Lösung. Auch ist zu beachten, dass diese Dinger nicht geräuschlos arbeiten. Die günstigeren rauben einem dem Schlaf (sofern man nicht schwerhörig ist oder gewohnt ist, neben der Autobahn zu schlafen)!

Gruß
Siggi

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schoolar

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New PostErstellt: 22.05.09, 20:01  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Okay, in Jo'burg hat's nachts schonmal nur einstellige Temperaturen - keine Ahnung, ob das in Namibia ählich ist. Meine Frau (ich denke, sie ist da sehr ähnlich zu Anna... ) friert hier in Durban, weil die Temperaturen nachts auf 15°C bis 16°C sinken - BITTERkalt, sozusagen...! Dieselbe Frau hat sich vor 'nem halben Jahr noch beschwert, daß es hier ja viiieeel zu heiß sei, besonders im tropischen Sommer (okay, es ist teilweise schon recht schwül um die Jahreszeit...). Was lehrt uns das? FRAU ist NIE zufrieden mit dem Wetter, also immer schön zudecken und warm halten - in jeder Hinsicht!

_________
Carpe diem
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Anna_kl
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New PostErstellt: 22.05.09, 20:39  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Das mit der Wärmepumpe hört sich trotzdem gut an. Vielleicht gibt es ja noch eine bessere, kostensparendere Lösung, die auf die Verhältnisse in Namibia zugeschnitten ist.
Es gäbe eine Superlösung, aber die hat leider die deutsche Heizungsindustrie in den Boden gestampft, so daß sie nirgendwo mehr zu erwerben ist. Das ist wirklich schade. Dieser Heizung werde ich mein Leben lang nachtrauern: billig, wartungsfrei, biologisch abbaubar, kaum Verbrauch und zudem eine Wärme, wie wenn man direkt in der Sonne sitzen würde und zudem selbst in einem Raum mit offenen Fenstern oder im Garten nutzbar ... Aber gut, was es nicht gibt, gibt es halt nicht.

    Zitat: siggi_siggi_siggi
    Zur Beachtung: Air Con's die heizen können, funktionieren nur bis zu einer bestimmten Aussentemperatur. Bei unserem Modell sind das ca. 6-8°. Wenn es also bei Euch kälter wird, dann ist dies allein keine Lösung.
Ah, na ja, dann ist es wohl nichts. Nachts wird es schon mal unter null im kältesten Teil des Winters im Juni. Auf jeden Fall unter 6-8 Grad.

    Zitat: schoolar
    Dieselbe Frau hat sich vor 'nem halben Jahr noch beschwert, daß es hier ja viiieeel zu heiß sei, besonders im tropischen Sommer (okay, es ist teilweise schon recht schwül um die Jahreszeit...).
Schwüle haben wir hier natürlich eher nicht. Das ist anders bei Euch am Indischen Ozean. Aber man gewöhnt sich echt schnell an die Wärme, das ist schon wahr. Und dann eben das Fehlen der Heizung und der Isolierung, was man von Europa nicht gewöhnt ist, wie schon gesagt. Es geht uns ja allen so: Noch nie so gefroren wie in Afrika.





[editiert: 22.05.09, 20:43 von Anna_kl]
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New PostErstellt: 23.05.09, 08:48  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
      Zitat: siggi_siggi_siggi
      Zur Beachtung: Air Con's die heizen können, funktionieren nur bis zu einer bestimmten Aussentemperatur. Bei unserem Modell sind das ca. 6-8°. Wenn es also bei Euch kälter wird, dann ist dies allein keine Lösung.
    Ah, na ja, dann ist es wohl nichts. Nachts wird es schon mal unter null im kältesten Teil des Winters im Juni. Auf jeden Fall unter 6-8 Grad.
Das kommt wohl darauf an, welches Medium verwendet wird, um die Wärme zu entziehen. In Deutschland löst man das Problem m. W. oft dadurch, dass man "Wärmetauschschleifen" im Erdreich verlegt. Ab einer Tiefe von 1,20 m ist es dort warm genug - in Namibia wird wohl eine geringere Tiefe genügen. Aber natürlich heisst das noch nicht, daß es wirschaftlich ist. Das kommt - wie bereits gesagt - m. E. wohl wesentlich darauf an, ob man ohnehin eine Klimaanlage benötigt/will. Wenn ja, dann ist der Aufpreis zwischen einer herkömmlichen Klimaanlage und einer solchen, die auch heizen kann, vermutlich gut angelegtes Geld (angesichts der Tatsache, dass man ja auch Kosten für eine Heizung und Warmwasserbereitung spart).

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New PostErstellt: 24.05.09, 08:23  Betreff: Re: Alltag in Namibia - affirmative action / BEE  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mal eine andere Frage: gibt es eigentlich in Namibia ebenfalls so etwas wie affirmative action und BEE (black economic empowerment)?

Also gesetzliche Regelungen, die die Teilhabe von "previously disadvantaged people" am Bildungswesen und an der Wirtschaft fördern sollen? In Südafrika führt dies dazu, dass Schwarze und Farbige gegenüber Weissen bevorzugt werden, wenn es um die Besetzung offener Stellen oder um den Zugang zu Universitäten geht. Dies treibt meiner Meinung nach bizarre Blüten: Z. B. sind in vielen Bereichen die Prüfungsanforderungen für Weisse höher (sie müssen z. B. im Matric mehr schriftliche Prüfunen schreiben als Schwarze), oder Schwarze dürfen nichtbestandene Prüfungen öfter wiederholen als Weisse (z. B. bei der Pilotenausbildung) oder der "numerus clausus" für den Zugang z. B. zum Medizinstudium ist je nach Rassenzugehörigkeit unterschiedlich. Firmen müssen einen bestimmten Prozentsatz an Schwarzen einstellen, um staatlich subventionierte Studienkredite kann man sich von vornherein nur bewerben, wenn man zu einer "previously disadvantaged" Bevölkerunsgruppe gehört.

Ein früherer Nachbar, ein Bauingenieur, der eine Baufirma hatte, die hauptsächlich für die öffentliche Hand arbeitete (Flughafenbau), hat mir erzählt, dass er aufgefordert wurde, sich einen schwarzen Teilhaber zu suchen - anderenfalls erhielte er keine Aufträge mehr. Als er niemanden gefunden hat, der ausser der Hautfarbe auch noch genug andere Qualifikationen hatte, hat er sich eben zur Ruhe gesetzt.

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Anna_kl
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New PostErstellt: 24.05.09, 09:39  Betreff: Re: Alltag in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ja, das gibt es hier auch. Ist dasselbe Problem. Schon als Farbiger hat man enorme Schwierigkeiten, und wenn man schwarz ist, sollte man nicht nur schwarz sein, sondern auch Ovambo, also dem größten Stamm angehören, am besten auch noch der SWAPO, die ja alle wichtigen Posten in Regierung und sonstwo innehat.

Als Weißer ist es schwierig. Und es ist, wie Du sagst: Viele Weiße hätten ja gar nichts gegen einen schwarzen Teilhaber, aber leider wachsen schwarze qualifizierte Leute nicht auf den Bäumen, wie sich die Regierung bzw. die SWAPO das vorstellt. Sie sehen keinen Zusammenhang zwischen Ausbildung und Job. Das kann man ihnen einfach nicht klarmachen. Sie sehen auch keinen Zusammenhang zwischen Arbeiten und Geldverdienen. Das kann man ihnen auch nicht klarmachen.

Es gibt natürlich wie immer auch Ausnahmen. Der schwarze Chef der namibischen Nationalbank ist ein vernünftiger und hochintelligenter junger Mann (der in London studiert hat), der wirklich gute Entscheidungen bezüglich der Geldpolitik trifft. Und unser Anstreicher, mit dem ich mich letztens noch über die zu hohe Bezahlung auseinandersetzen mußte, ist wirklich brauchbar, arbeitet gut und zuverlässig. Es hat sich herausgestellt, daß er so ein "Hans-Dampf-in-allen-Gassen" ist und praktisch alles im Haus reparieren kann. Er arbeitet gut, zuverlässig und ordentlich für sein Geld.

Aber das Problem mit dem "Black Empowerment" hier ist, daß es fast nur den Ovambo bzw. den Ovambo, die in der SWAPO sind, zugutekommt. Und auch da nicht allen. Auch gut ausgebildete junge Schwarze (die es auch gibt) finden oftmals keinen Job, weil ihnen ein weniger qualifiziertes oder unqualifiziertes SWAPO-Mitglied, das mit irgendeinem hohen Tier verwandt ist, vorgezogen wird.

Sie begreifen es einfach nicht. Sie stecken halt noch in Steinzeitstrukturen. Nehmen den Weißen die hochproduktiven Farmen weg, geben sie unausgebildeten Schwarzen (statt vorher ein Programm aufzulegen, bei dem die Leute für den Job ausgebildet werden), und die Farmen gehen den Bach runter in kürzester Zeit. Kommt hier jetzt noch nicht so viel vor wie in Simbabwe, wo das zum Untergang geführt hat, aber die Schwarzen, die auf den jetzt unproduktiven Farmen sitzen, wünschen sich die weißen Besitzer zurück, damit sie wieder einen Job und zu essen haben, ihre Sicherheit, die sie früher unter den weißen Besitzern hatten. Aber da führt, selbst wenn die Farmarbeiter das wollen, kein Weg zurück.

Manchmal ist es auch so, daß Farmen einfach an irgendwelche SWAPO-Bonzen gegeben werden, die dann einfach auf die Farm kommen und ihre schwarzen Brüder und Schwestern, die dort jahre- oder jahrzehntelang gearbeitet und gewohnt haben, von jetzt auf gleich ohne irgendeinen Ersatz vor die Tür stellen.

Sie haben halt keinen Verstand, diese Leute. Hier in Namibia war die Apartheid ja nie so extrem wie in Südafrika, das war alles immer viel gemäßigter (außer wenn den Namibiern etwas von SA aufgezwungen wurde) und deshalb ist auch das Verhältnis zwischen schwarz und weiß nicht so angespannt. Aber die Unvernunft greift natürlich schneller um sich als die Vernunft es je könnte.



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