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Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...

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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 11.04.05, 17:21  Betreff: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Wenn man so mal quer durch dieses Forum liest scheint es von Bruch- und Bauchlandungen bei Aus- bzw Einwanderungswilligen Teutonen nur so zu wimmeln; Woran mag das wohl liegen? Das Problem ist unsere rechstaatlich orientierte Prägung und unser Kant`sches Erbe
von Moral, Recht und Sitte; Das hat sich zumindest in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrzehnten als "einzig mögliche Lebensform" durchgesetzt und in der Tat gibt es zwar nicht besseres als eine freiheitlich demokratische Grundordnung, sie ist aber beileibe nicht die einzige Lebensform; Wenn man mit diesem Vorwissen und der
Erwartung, dass man es in seinem neuen Umfeld, je nach dem wo man ist, entweder mit einem ganz und gar nicht
rechstaatlichen Gebilde zu tun oder mit einen Rechtsgebilde an das wir uns erst noch gewöhnen müßen,
kommt es weniger zu falscher Erwartungshaltung, zu weniger Enttäuschungen und zu weniger Crash-Situationen;

Wir leben als deutsche Familie seit mehr als 15 Jahren in dem Westafrikanischen Land Guinea-Bissau einem der wohl noch rückständigsten Länder dieser Erde; Recht und Gesetz sind nahezu völlig unbekannt, soweit es solches überhaupt gibt; Recht ist, was einem gerade nutzt; Auch keine schlechte Philosophie - sofern man der Stärkere ist ,
was ich weniger als Muskelkraft verstehe;

Uns gehört eine etwa 200 Hektar große Farm auf der wir
exotische Tiere züchten; Probleme hatten wir am Anfang;
Wer diese Anfangszeit nicht durchhält, wirtschaftlich oder
psychisch, der sollte es von vorn herein nicht versuchen;
Wer glaubt, seine Probleme die er in Deutschland hat auf
Afrika transferieren zu können, ist schon gescheitert;
Inzwischen haben wir keine Probleme mehr; Und das ohne
richtige Gesetze um uns herum; Klar, jeder kleine Amtsträger glaubt recht rabiat selbst erfundene Gebühren einziehen zu können; Er nimmt es aber auch nicht sonderlich krumm, wenn man ihn mit samt seinem Quittungsblock schlicht rausschmeißt; Allenfalls fragt er dann noch nach einigen Zigaretten; Aber dazu braucht man natürlich eigene Stärke und Ansehen im Land und das muß man sich verdienen; Wir haben es unsere besten Freunde sind immer gerade die, welche momentan an der Macht sind; Nach ihrem jeweiligen Sturz sind sie ohnehin im
Gefängnis, auf der Flucht, tot oder in der Versenkung was den Kontakt dann automatisch wieder reduziert;
Kurzum, wir leben hier bequem und sicher und vielfach
kommen Einheimische zu uns deren Angehörige man
(hierzulande meist zu Recht) eingesperrt hat und bitten
um Intervention beim Richter oder Staatsanwalt; Natürlich dauert es, bis man solche Positionen in einem fremden Land erreicht hat und es erfordert das, was die Leute an sich selbst vermissen, Anstand und Charakter was sicher nicht heißt, als offener Geldbeutel durch die Gegend zu laufen was aber heißt, wenn Nachts ein weinender Vater mit einem durchhängenden Kind auf dem Arm vor der Türe steht, diesen eben auch mal 100 km zum nächsten Krankenhaus zu fahren; Wenn ich "neue" Landsleute hier erlebe dann höre ich meist nur, was ihnen wer schon wieder angetan hat;

Natürlich haben wir hier Probleme anderer Art; In ganz Guinea-Bissau gibt es keine 10 Deutsche bei etwa 1000 Weißen; Man ist eben recht einsam; Es gibt auch kaum etwas was ein moderner Mitteleuropäer glaubt zum leben unbedingt zu benötigen, keine Supermärkte, keine Kinos,
Theater, Kultureinrichtungen, keine Touristen die man mal trifft, einfach gar nichts nun schon seit Tagen wieder kein Mehl im Land, dann mal wieder kein Diesel und so fort;
Sicher könnten wir auch 10mal mehr verkaufen als das was wir produzieren; Nur dazu braucht man Europäer; So willig unsere Mohren zeitweise auch sind, einen Bereich selbstständig bearbeiten oder gar leiten können sie nicht;

Händeringend suchen wir daher deutschsprechende Leute die mit uns, zunächst hier auf der Farm etwas aufbauen möchten; In eigener Regie ein eigenes Geschäft ggf unter gemeinsamer Firma oder Vermarktung; Dann kommt derjenige langsam in die hiesige Mentalität hinein, steht nicht vor einer Schockwelle des Unbekannten, kann nicht
fallen, wird abgefangen;

Wir haben hier auf der Farm Generatorenstrom (Strom gibt es kaum in ganzen Land) und Satelliten Kommunikation und es eigentlich schon so ein wenig europäisch;
Guinea-Bissau, und das muß man deutlich sagen, ist eben Urwald und ein kaum entwickeltes Land; Einreise und Aufenthalt stellen keine Probleme dar, Arbeitsaufnahme eben so wenig; Wer mehr wissen möchte;


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mahout
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New PostErstellt: 14.04.05, 12:27  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Mario,

klingt sehr spannend was du schreibst. Wie kamst du ausgerechnet auf Guinea-Bissau? Frueher war ja die DDR dort sehr engagiert. Bist du nach dem Mauerfall von der DDR dorthin ausgewandert? "15 Jahre" kaeme ja auch in etwa hin.

Wie empfindest du die Sicherheitssituation dort? Bist du selbst bewaffnet? Nach allem was man so liest ueber marodierende Truppen aus Senegal, Gesundheitsrisiken, Umweltverschmutzung, Bodenerosion, Ueberfischung etc. etc. haette ich nie gedacht, dass es ueberhaupt ein Europaer dort laenger aushaelt.

Aber vielleicht ist diese Sichtweise einfach zu einseitig. Bitte schreib doch etwas mehr zu deiner Situation vor Ort. Ich habe deshalb nicht direkt auf deine email-Adresse geschrieben, weil deine Antwort bzw. Beschreibung sicherlich noch viel mehr Leser interessieren wuerde.

Liebe Gruesse

mahout



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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 15.04.05, 15:03  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Wir kamen eigentlich gar nicht auf Guinea-Bissau und vor unserer Abreise
aus Deutschland kannten wir das nicht einmal; Wir waren zuerst auf den Cap Verden,
haben dort viel Geld und den Glaube in die Menschheit verloren; Extrem
rassistisch, extrem nationalistisch, übel kriminell und extrem schmutzig also das Übelste das man sich an Afrikanischen Ländern vorstellen kann und das will sicher etwas heißen;
Nach 2 Jahren hatten wir genug der Schikanen und "testeten" einmal Guinea-Bissau
das ja genau gegenüber liegt und wurden hier mit offenen Armen aufgenommen; Vom
Minister bekamen wir alle Genehmigungen die wir benötigten - gut, mit dem Vorbehalt,
dass wir den maroden Zoo übernehmen, aber ansonsten passte alles so wie wir es wollten;
Das Land hat keine Gewaltkriminalität, geklaut hingegen wird alles, vor allem alles das glänzt; Das Gesundheitswesen ist an sich nicht vorhanden aber so richtig böse Erkrankungen gibt es hier auch kaum;
Unsere Reise hat nichts mit dem Mauerfall zu tun sondern ergab sich nach jahrelanger
Reifung; Wir kommen aus München und die DDR machte hier eben viel, weil die wegen der Hallstein Doktrin sonst kaum irgendwo den Fuß in die Türe bekam;

Das Land hier ist sicher obgleich es natürlich auf jeder Farm entsprechende Waffen gibt; Klar; Die Unruhen im Süden Senegals die etwas hier her schwappten sind inzwischen beseitigt; Das land ist absolut ruhig, hat alle paar Monate seinen regulären Putsch -meist
am Wochenende - und bis Montag läuft dann immer wieder alles völlig normal weiter;
Eigentlich ist es so, dass die Bevölkerung wenig mit der Regierung am Hut hat und umgekehrt; Es macht sich aber keiner wirklich was;

Die Natur ist hier noch weitgehend unbelastet, sieht man mal von den überall in den
Tropen wütenden Errosionen ab; Wir haben hier aber sehr viel Wald und es ist sehr
feucht so, dass wir das zumindest in unserer Gegend nicht haben;

Natürlich ist das nicht Europa und gewöhnungsbedürftig; Aber man kann hier als Ausländer
leben, was man in vielen Entwicklungsländern eben nicht kann;

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mahout
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New PostErstellt: 15.04.05, 17:26  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Mario,

wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist das Ziel deines Postings in erster Linie passende Leute zu finden, die bei dir oder mit dir mit anpacken und was eigenes auf die Beine stellen koennen.

Wenn das so ist, dann waere es doch ganz gut noch ein paar Zusatzinformationen zu posten, damit jeder Interessierte zumindest mal einen ungefaehren Rahmen erkennen kann.

In einem Land ohne funktionierendes Rechtssystem in dem darueber hinaus du zwar, wie du selbst schreibst, einen respektablen Einfluss hast, muss sich jeder darueber klar sein, dass eine Investition auf aeusserst wackeligen Fuessen steht. Auch dein Einfluss kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken, denn die Abhaengigkeit von dir ist nicht zu unterschaetzen. Was passiert wenn du irgendwann unvorhergesehen andere Ziele verfolgst, wenn die Chemie nicht (mehr) stimmt oder dir etwas zustossen sollte oder du keinen Bock mehr hast und alles dann aufgibst?

Hier zusaetzlich ein paar aus meiner Sicht relevante Fragen, die keinerlei Anspruch auf sinnvolle Systematik oder gar Vollstaendigkeit haben, aber deren Beantwortung zumindest eine erste Orientierung geben koennten:


1.) Gesundheitsversorgung
Wie gut oder wie schlecht ist die Gesundheitsversorung tatsaechlich? z.B. Entfernung zum Krankenhaus, Standard, Aerzte, Apparate, wann ausfliegen, eigene Erfahrungen, Organisation der Selbsthilfe, haeufige Krankheiten (Malaria/Gelbfieber/Amoeben/etc.)

2.) Finanzielles/Geschaeftliches
Lebenshaltungskosten, Art und Umfang der Geschaeftsmoeglichkeiten, erforderliche/erwuenschte Investitionen/Kenntnisse, Risiken/Perspektiven und Gewinnerwartungen

3.) Sprache
Portugiesisch?, wie und wo lernen?, wie weit kommt man mit Englisch?, weshalb sucht ihr insbesondere „deutschsprechende“?

4.) Klima
Temperaturen (Tag, Nacht), Regenzeit, Stuerme?,

5.) Wohnen, Freizeit
Lage, Entfernung zum Flughafen, zum Meer und zur naechsten groesseren Stadt, Haus- bzw Wohnsituation, Bildmaterial?, welche Freizeitbeschaeftigungen sind moeglich

6.) Essen
Von was ernaehrt ihr euch, wer kocht, wie ist das alles organisiert

7.) Infrastruktur
Art und Dauer der Anfahrt zu euch, Strassenqualitaet, Internetzugang, Telefon, Fernsehen (Satellitenempfang?), Post (Zuverlaessigkeit, Dauer, ggf. Zoll), Transportmittel (Kosten, Ersatzteilversorung, Reparatur etc.)

8.) Personen
Wie viele seid ihr, Alter, Angestellte, Nachbarn, Nationalitaeten

9.) Besonderheiten
z.B. woran man sich als Europaer nur schwer gewoehnen kann, was du am meisten schaetzt, welche Charaktereigenschaften besonders hilfreich wenn nicht gar zwingend erforderlich ist (z.B. Frustationstabilitaet ;-)))

Liebe Gruesse

Mahout

PS: Hast du eine eigene Website??



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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 16.04.05, 16:16  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Gleich vorab die Website; www.Riverzoofarm.com

Natürlich gibt es bei allem ein "wenn" und "aber" aber wir wären nicht nur froh
gewesen, wäre da als wir anfingen jemand gewesen der uns etwas die Richtung
angegeben hätte, der einen gewissen Einfluss gehabt hätte, sondern hätten uns auch
viele meist teure Probleme erspart; Die Ausnutzung einer gewissen Stellung ist
natürlich auch überall möglich, bestimmt nicht nur in Afrika, wer aber so denkt
und von vorn herein in schwärzesten Farben sich vormacht, was alles geschehen
kann, der soll lieber in der Tat zuhause bleiben;
Und wir gehen ja davon aus, dass Jemand, der es hier richtig anfängt ja auch alsbald
einen guten und stabilen Stand haben wird; Jemand, der das von seiner Psyche her
will, der sich auch zuhause behaupten konnte; Wer es da nicht konnte, wird es hier
auch nicht können und ist erst recht gut daran beraten, einen sicheren Hafen zu finden;

An mir steht und fällt zudem weder Guinea-Bissau noch eine Drittinvestition; Ich hatte
zudem mehr als 15 Jahre Zeit es "mir anders zu überlegen" und bei unserer eigenen
millionenschweren Investition ist es doch eher unwahrscheinlich ich laufe morgen davon;
Wir haben hier alles und unseren Lebensmittelpunkt und ich wüsste gar nicht wo hin;
Hätte nicht mal mehr Wintersachen um nach Deutschland auszubuchsen; Also da zu Lust und
Bock; Wenn mit der Blitz erschlägt kann ich natürlich auch nichts machen und wenn man
in Deutschland von der Brücke fällt genau so wenig aber das sind doch unumgängliche
Lebensrisiken?! Habe jedenfalls nicht die Absicht alsbald zu verscheiden; Und wenn die
Chemie nicht stimmt, ja, das kann möglich sein; So sollte man sich eben zuvor schon irgendwie näher kennen lernen; Hier hängt man -im ganzen Land- eben schon sehr zusammen;

Zu den Fragen;
Das Gesundheitswesen ist schlimm (untertrieben) bis nicht vorhanden; Mein Albtraum
ist, nach einem Unfall im Staatlichen Krankenhaus aufzuwachen; Es gibt in Guinea-Bissau
einen deutsch sprechenden Arzt, einen Libanesen (unseren Hausarzt) und ganz zur Not haben
wir das Glück in unserer Nähe eine Missionsstation zu haben wo eine der Nonnen (Kinder-)
Ärztin ist; Bei schlimmeren Dingen muß man dann nach Dakar in den Senegal; Wir hatten
bisher noch nichts schlimmeres; Man bekommt Malaria, das ist aber undramatisch und leicht
zu behandeln und sonst, mit etwas Sauberkeit, an sich nichts;

Die Lebenshaltungskosten kommen auf den Bedarf an; Ist man genügsam und isst, was
die Einheimischen essen, ist das sehr billig; Möchte man europäische Importwaren sind die
teurer als in Deutschland;
Hier ist eigentlich alles an Gewerbe erlaubt; Nicht so erwünscht -aber nicht verboten- ist
es wenn jeder Ausländer (meist Franzosen) eine "Boutique" eröffnen und Ramsch aus
Europa zu hohen Preisen anbieten;
Da die Steuern sehr gering sind können entsprechend seinem Einsatz und der Sparte in der
man tätig ist ordentliche Gewinne gemacht werden; Devisen Export ist zudem erst ab
etwa 105;000,-- Euro (umgerechnet) anzeigepflichtig, nicht genehmigungsabhängig;
Also das machen ganz wenige Staaten so liberal;
Problem im gesamten Gewerbe bildet der absolute Mangel auch nur etwas befähigtem
Personal; Die Einheimischen können sich unter dem Begriff "geregelte Arbeit" gar nichts
vorstellen; Selbst einfachste Dinge die wir eben als bekannt voraussetzen, wie einen Wasserhahn wieder zu schließen nachdem man fertig ist, können die ohne entsprechende,
mehrfache Anweisungen eben nicht; Da kommen viele Neue eben schon ganz schön
durcheinander; Zu allem Überfluss trauen die Einheimischen sich aber alles zu; Da bewirbt sich einer als Lastwagenfahrer der noch nie in einem Auto gesessen hat oder als Maurer
der nicht mal weiß, dass Sand in den Zement muß (leider reale und erlebte Beispiele)
Das alles ist hier sehr gewerbehinderlich; Auch die Arbeitsauffassung; Alles andere ist
immer wichtiger; Muß der Bruder in die Apotheke begleitet ihn die ganze Familie und keiner
kommt zur Arbeit;
Ich denke, wenn uns jemand ein Konzept vorlegt, über das was er machen will, können
wir ihm da schon recht genau beraten;

Sprachen; Hier gibt es 64 Stammessprachen; Umgangssprache ist Creolo, sehr einfach ohne
Grammatik ; Portugiesisch ist Amtssprache, spricht kaum einer; Es ist aber leicht, sich hier
mit den Leuten zu verständigen die ein babilonisches Sprachengewirr gewohnt sind;
Wir bevorzugen in unserer Umgebung eben die deutschsprachige Mentalität; Creolo
lernt man zudem ganz schnell;

Guinea-Bissau liegt in den Tropen; Entsprechend sind die Temperaturen;
Regenzeit ist Mai bis Oktober; Im März gehen die Tagestemperaturen bis zu 45°
im Januar um 20°, der Rest dazwischen; Richtige böse Naturereignisse wie in
Südasien haben wir hier nicht; Zu Beginn und Ende der Regenzeit ist es stürmisch
(Monsun) aber sonst ganz verträglich;

Je der Freizeitwert der liegt so ähnlich wie im Gesundheitswesen; Unsere Farm
liegt etwa 130km von der Hauptstadt auf weitgehend guten, geteerten Straßen
entfernt; Wenn man nicht die Natur und alles was damit zu tun hat besonders mag,
hat man in der Tat wenig Freizeitvergnügen; Die Strände sind weit weg, auf den
Inseln zu denen es aber kaum Transportmöglichkeiten gibt; Die Festlandküste
ist weitgehend von Mangroven bewachsen; Wir auf der Farm haben schon alles,
wie Generatorenstrom, Wasser, Fernsehen (auch DVDs) aber rund um gibt es eben nichts davon; Wir leben in Einzelbungalows;

In Bambadinca (ca 6km) gibt es einen Markt wo man Dinge des täglichen Lebens
kaufen kann; Etwas bessere Dinge gibt es dann nur in Bissau; Aber Rind- und
Schweinefleisch (zT aus eigener Produktion) Geflügel, Fische etc sind immer
und preiswert zu bekommen; Den Rest muß man eben auf Vorrat besorgen;
Wir haben eine Köchin, weil wir es aber nicht immer so sehr afrikanisch wollen
kocht für die Familie meist meine Schwigertochter;

Internet und Email haben wir über eigene Satelliten Verbindung; Post dauert lang und geht
nur von Bissau; Wenn ich etwas mit dem Zoll mache habe ich keine Probleme und das in
fünf Minuten geregelt; Ich weiß aber von Leuten, die da richtig lange und intensiv an solchen
Zoll Dingen rumnagen; Kommt halt darauf an, wie man was macht; Nie auf sein "Recht"
pochen, das gibt immer Ärger;
Ersatzteilversorgung und Reparaturen können zum Problem werden; Kommt halt darauf an,
was es ist; Oft bleibt nur der Weg sich ein Teil aus Deutschland kommen zu lassen; Ist
eben teuer;

Also wir, unsere Familie sind meine Schwiegertochter (29), mein Sohn (32),
einen hier aufgezogenen Jungen nun 19 und geht zur Uni und ich mit 56;
jede Menge Tiere, dann haben wir derzeit 52 Mitarbeiter; Mein Sohn und ich sind
Deutsche, der Rest Guineensen; Nachbarn - in der Nähe ist ein kleines Fischerdorf,
und dann eben kleinere Dörfer so im Umkreis um 5 km;

Ja, gewöhnen muß man sich eben an die völlig andere Lebensweise hier; Ich gehe heute
noch auf die Palme wenn ich einen Termin beim Minister mache und der ist dann nicht
da; Das meint der nicht böse, überkam ihn halt so woanders hinzugehen; Aber ich habe ihn
eben 11;00-11;45 eingetragen und das ist eben deutsch; Aber eben nicht nur das;
Man muß sicher besonders anfangs (eigentlich wie überall) eine hohe Frustrationsgrenze haben; Anderes einfach akzeptieren wenngleich man es nicht unbedingt für gut halten
muß; Wichtig, ganz wichtig ist es, die ERWARTUNGEN der Menschen hier in Weiße
so weit wie möglich zu erfüllen und das ist Gerechtigkeit - werfen Sie einen faulen Mitarbeiter ruhig raus, wenden Sie aber objektiv nachvollziehbare Gründe an und
erklären Sie ihm die; Sagen Sie klar und deutlich "Halt, hier ist Schluss" wenn jemand
zu weit geht; Man erwartet hier, dass der Weiße ehrlich ist, viel mehr weiß als sie selbst
und etwas hat, das sie selbst an sich vermissen, Charakter; Man kann Afrikaner nicht
als "Weiße" behandeln; Das ist auch arrogant wenn ich Entwicklungshelfer höre die mir
sagen "die sind bald schon so wie wir", was wohl heißen soll, wer nicht ist wie wir taugt
nichts; Sie sind nicht wie wir aber das als Vor- oder Nachteil zu bewerten ist doch recht
arrogant;
Ganz und gar nichts ist es hier für psychisch labile oder psychiatrisch vorbelastete Personen;
Wer Probleme mit sich selbst hat, wird diese zwangsweise auch auf seinen Interaktionskreis
übertragen;

Noch mehr Fragen? Machens kann man eben schwer darlegen, vieles muß man eben testen;

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mahout
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New PostErstellt: 17.04.05, 06:11  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Mario,

danke fuer die vielen Informationen. Auch wenn noch einiges unklar bleibt draengt sich mir beim Lesen der Eindruck auf, dass der finanzielle bzw. geschaeftliche Gesichtspunkt das einzig tragende Argument ist, das den Aufenthalt in Guinea-Bissau fuer einen Europaer rechtfertigen koennte. Schliesslich gibt es grossartige Natur und exotische Tiere auch unter deutlich attraktiveren Rahmenbedingungen.

Auf den Aspekt der Geschaeftsmoeglichkeiten gehst du jedoch nur sehr vage ein: „Ich denke, wenn uns jemand ein Konzept vorlegt, über das was er machen will, können wir ihm da schon recht genau beraten“.

Die Zahl der Leute hier im Forum, die Brachenerfahrung haben und darueber hinaus in der Lage sind sich bei Interesse mit einem fertigen Konzept an dich zu wenden duerfte nach meiner Einschaetzung jedoch extrem gering bis nicht vorhanden sein.

Auch weiss ich aus meiner Erfahrung hier in Indien, dass sich profitable und tragbare Geschaeftsgruendungen oft dadurch ergeben, dass ein erfolgreich Selbstaendiger vielversprechende Ideen und Vorschlaege in seinem Branchenumfeld entwickelt oder erkennt aber aus Zeitmangel nicht selbst weiterentwickeln kann und diese dann Bekannten und anderen Interessierten vorstellt.

Bei Symathie, Interesse, Kapitalkraft und entsprechender Risikobereitschaft werden die Projekte anschliessend entweder gemeinsam oder fuer sich alleine aber mit Beratung des branchenerfahrenen Initiators angegangen. Das auf deiner Website angesprochene Franchise-Konzept scheint in diese Richtung zu gehen, ist jedoch nicht weiter konkretisiert.

Falls du solche Ideen und Verschlaege hast, die sich mit entsprechender Anleitung und Einarbeitung auch von einem risiko- und investitionsbereiten „Otto-Normal-Auswanderer“ ohne (!) Branchenkenntnisse verwirklichen liessen, dann wird sich hier sicherlich mancher freuen davon zu hoeren.


Liebe Gruesse

Mahout

PS: Wenn ich mich richtig erinnere, dann habt ihr bereits vor 2-3 Jahren auf der Website der „Deutsche Zentrale fuer Globetrotter“ um Mitarbeiter/Mitsteiter geworben. Ist das richtig?



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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 17.04.05, 16:51  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

>draengt sich mir beim Lesen der Eindruck auf, dass der finanzielle bzw. geschaeftliche >Gesichtspunkt das einzig tragende Argument ist, das den Aufenthalt in Guinea-Bissau fuer >einen Europaer rechtfertigen koennte.

Leider ist es immer und überall so, dass die wirtschaftliche Frage, sprich; der Lebensunterhalt
trotz aller träumerischen Ideologien sehr große Bedeutung hat; Wenn man nicht gerade noch
Güter in Pommern hat so kann man selbst im Paradies nur leben wenn man es bezahlen, also
sich den Lebensunterhalt erarbeiten kann; Und diese Möglichkeiten sind für Einwanderer eben
nicht überall auf der Welt gegeben oder nur mit sehr großen Problemen; Ja, die Wirtschaftsfrage hängt immer oben an;

> Schliesslich gibt es grossartige Natur und exotische Tiere auch unter deutlich attraktiveren >Rahmenbedingungen.

Mag sein, nur lese einfach mal quer durch dieses Forum; Wenn dieses mit Kampf und Existenzangst verbunden ist, dann verzichte ich doch lieber auf `ne Disco und bleibe
in Guinea-Bissau;

>Auf den Aspekt der Geschaeftsmoeglichkeiten gehst du jedoch nur sehr vage ein

Aber ja, das kommt doch auf viele Umstände an wie Bereiche in denen man tätig
sein kann/will, was man selbst kann und was man investieren kann; Wer hier als
Ofenbauer anfangen möchte dem würde ich weit weniger gute Prognosen in Aussicht stellen
als einem KFZ Mechaniker; Wer ohne Geld hier ein Unternehmen aufmachen möchte
hat da eben so gute Chancen wie dieses in D so zu machen;

>Die Zahl der Leute hier im Forum, die Brachenerfahrung haben und darueber hinaus in der >Lage sind sich bei Interesse mit einem fertigen Konzept an dich zu wenden duerfte nach >meiner Einschaetzung jedoch extrem gering bis nicht vorhanden sein

Also mal ganz offen; Wer gar nichts kann, kann auch hier nichts; Das sieht man an den
vielen gescheiterten Randexistenzen die sich in fast allen tropischen Ländern tummeln;
An solche Leute richtet sich auch unser Interesse nicht; Jeder kann in wenigen Worten
darlegen, beispielweise "ich bin Bäcker geht so was in Guinea-Bissau und unter welchen
Voraussetzungen?"

Was Du dann schreibst, trifft auch genau hier den Nagel auf den Kopf und wir nehmen
ja auch keinesfalls die Einmaligkeit für uns in Anspruch; Wir haben ein nachgewiesener
Weise tragendes Konzept; Das vereinfacht wie folgt dargelegt werden kann; Der Bedarf weltweit an exotischen Haustieren (Fische, Insekten, Reptilien etc) steigt rasant und enorm
einmal, weil viele osteuropäische Staaten auch im Rahmen ihres EG Beitrittes nun die
wirtschaftlichen Möglichkeiten haben, Asiatische Staaten einen Wirtschafts- sprich
Wohlstandsboom erfahren und viele Arbeitslose in reichen Staaten sich intensiver mit ihrem
exotischen Hobby befassen können; Gleichzeitig ist es wegen dem Rückgang von natürlichem
Lebensraum durch Bevölkerungswachstum und dem damit verbundene Artenrückgang immer
weniger vertretbar, exotische Tiere der Natur zu entnehmen; Gesetzliche Regelungen
unterstreichen diesen Trend; Es verbleibt eben die wirtschaftlich sinnvolle Zucht (faktisch
landwirtschaftliche Vermehrung exotischer Tiere); Dieses bei rasant ansteigenden Preisen;

Die genauen Konzepte sind eben so vorhanden wie die Genehmigungen, Grundstück und
Infrastruktur; Was fehlt sind eben die personellen Möglichkeiten, da dieses nicht allein mit
lokalen Beschäftigten zu machen ist; Die Richtung Franchise ist da, meist haben aber Interessenten zu wenig Kapital; Deswegen wollen wir das sogar dahin verbessern, dass wir
die gesamte Infrastruktur stellen, somit keine Anfangsinvestitionen anstehen, der Interessent
allerdings seine Arbeitskraft einbringt und seinen eigenen Lebensunterhalt bestreitet und auf
eigene Rechnung produziert, woran wir dann eben beteiligt sind;
Dieses soweit er es zusammen mit uns auf unserer Farm im Bereich Exotenzucht versuchen
möchte; Aber auch jede erdenkliche Eigenbetätigung außerhalb unserer Farm ist möglich wobei wir dann eben am Beginn helfen;

Allerdings gibt es wohl keinen "Otto-Normal-Auswanderer"! Auswandern ist immer mit
Risiko verbunden und Interesse an Neuem; Nur einen völlig abgesicherten Job in
einem Entwicklungsland zu suchen, weil man keinen in Deutschland bekommt, möchten sicher einige und einige solche haben mir auch geschrieben die gleich nach Renten- und Arbeitslosen
Absicherung fragten und wer dafür bezahlt, wenn es schief geht; Die sollten sich ggf besser
bei der Post bewerben; Auswandern ist Abenteuer, ist Risiko besonders in ein unterentwickeltes Land; Meist geht es gut, Bruchlandungen sind nicht ausgeschlossen;
Es liegt aber IMMER am Auswanderer, nie am Gastland;

>PS: Wenn ich mich richtig erinnere, dann habt ihr bereits vor 2-3 Jahren auf der Website >„Deutsche Zentrale fuer Globetrotter“ um Mitarbeiter/Mitsteiter geworben. Ist das richtig?
Das ist richtig, war aber falsch !!! (War wohl auch so vor 4-5 Jahren); Da tauchten Gestalten auf mit denen man Jungfrauen erschrecken kann; Althippies die mir gleich die Vorzüge des realen Kommunismus erklärten, die sich ihre Globetrotterei vom Sozialamt finanzieren ließen, deren vornehmliche Erfolgsstorys darin bestanden wie und bei wem sie sich in der Dritten Welt alles schon durchgeschnorrt hatten um dann fast angewidert zu erklären, dass dieser oder jener einheimische "Gastgeber" dann wohl noch "Geld erwartet hat"; Als wir solch einen Althippie hier eine Zeit lang gratis auf der Farm beherbergten der einfach mal "vor der Türe stand" und der dann noch bei der armen Bevölkerung gestohlen hat mit der lächelnden Begründung "Ach was, die sollen wegen der paar Orangen nicht so tun, ich wurde auch schon von Negern bestohlen" haben wir beschlossen, fortan auf solche Schnorr-Hippies (also "Globetrotter") völlig zu verzichten; Verständlich?

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mahout
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New PostErstellt: 17.04.05, 21:22  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Mario,

um keine Missverstaendnisse aufkommen zu lassen. Es liegt mir fern euch fuer das was und warum ihr es tut noch fuer das wie ihr es tut zu kritisieren. Ich finde es vielmehr Schade, dass nicht noch viel mehr Unternehmer wie du bereit sind ihr Konzept mit anderen zu teilen und dabei Hilfestellung zu geben. Auch bewundere ich deinen Mut und die Leistung mit der du ueber die Jahre in Guinea-Bissau etwas aufgebaut hast.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass du etwas zu sehr schwarz-weiss malst. Mag sein, dass du aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit deinen Landsleuten (s. Althippies) vieles, vielleicht auch zu Recht, sehr kritisch siehst. Auch ich wundere mich immer wieder mit welchen abstrusen Vorstellungen und Erwartungen die Leute ins Ausland wollen und gehen. Auf der anderen Seite hat man aber auch leicht Reden wenn man wie du mit einer Millioneninvestition 200 Hektar Land kaufen kann. Mit diesem Hintergrund schafft man es ueberall auf der Welt sich ueber Wasser zu halten.

Dies aendert jedoch nichts daran, dass man schon aus besonderem Holz sein muss um in Guinea-Bissau in deine Fusstapfen treten zu wollen. Und dafuer sollte man Verstaendnis haben.

Es gehoert m.E. schon ein Menge Mut dazu sich ueberhaupt aufzuraffen und Deutschland den Ruecken zu kehren. Wer es nach einem Leben mit erlernter Kasko-Mentalitaet schafft die ausgetretenen Pfade zu verlassen und woanders in einer fremden Kultur neu anzufangen hat allein dafuer schon einen Orden verdient.

Und wenn es derjenige vorzieht einen Ort auszuwaehlen, an dem ein ordentliches Krankenhaus in 15 Minuten erreichbar ist, an dem er Abends in einem ordentlichen Restaurant ein kuehles Bier am Strand trinken kann und wo darueber hinaus noch Leute in seinem Alter trifft und die vielleicht auch noch seine Sprache sprechen, was ist dagegen einzuwenden? Was nuetzt dir die viele Kohle wenn du sie nicht ausgeben kannst?

Nichts desto trotz finde ich euer Angebot hochinteressant und wuensche dir bei der Suche nach den passenden Geschaeftspartnern viel Erfolg. Falls dein Franchise-Konzept schon im Detail vorliegt, dann koenntest du es doch hier im Forum z.B. als PDF-Dokument hinterlegen.

Liebe Gruesse

Mahout


PS: Mit „Branchenkenntnissen“ habe ich natuerlich stets Deine „Branche“ (!) gemeint!



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dundee
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New PostErstellt: 17.04.05, 21:29  Betreff: o.T. o.T.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  



[editiert: 28.10.06, 20:53 von dundee]
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New PostErstellt: 17.04.05, 22:45  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Das "Unland" Guinea-Bissau scheint ja zumindest in diesem Forum doch Furore
zu machen; Freut mich;

>Auf der anderen Seite hat man aber auch leicht Reden wenn man wie du mit einer >Millioneninvestition 200 Hektar Land kaufen kann. Mit diesem Hintergrund schafft man es >ueberall auf der Welt sich ueber Wasser zu halten.

Möchte man meinen, dem ist aber nicht so; Wir begannen auf den Capverden;
Auch wegen Palmen, Sand und Meer;
Wir erwarben ein Grundstück für umgerechnet 160,000,- Euro, beauftragten zuvor einen
Anwalt das alles zu prüfen und gaben dem Notar die klare Anweisung den bei ihm hinterlegten Betrag "Dem Eigentümer des Grundstücks" herauszugeben wobei ich bewusst den Terminus "Verkäufer" vermied; Wir bauten und wollten Meereszierfische exportieren;
Nach einem halben Jahr kam ein Brief vom Anwalt der geschiedenen Frau des "Verkäufers"
in dem diese unter Vorlage eines Scheidungsurteils nachwies, dass das Grundstück seiner
Mandantin gehört; Unser herbeizitierter Anwalt meinte, da müßen wir eben vor Gericht
klagen; Das dauert dann so um fünf Jahre, sein Honorar möchte er aber gleich und
Ausländer würden vor dem Gericht der Capverden ohnehin unterliegen;
Wir verloren rund 200,000 Euro; Und so was gibt es eben nicht nur auf den Capverden;
Wäre aber in Guinea-Bissau kaum vorstellbar;

>also bevor man losfährt ist es schon wichtig das man sich erstmal über ein land gründlich >informiert, schon damit man weiss was auf einem zukommen kann...

Das wäre das aller mindeste nur denke ich, dass man sogar einen Schritt weiter gehen
sollte und sich so ein Land zumindest einmal zwei Wochen ansieht;

>das fängt beim morgendlichem kaffee an
>und zieht sich bis hin zum klopapier um es mal plump zu sagen

Na ja, so was haben wir alles schon; Ganz so afrikanisch muß man es sich ja auch nicht antun;

>es ist einfach zu sagen wer nichts ist kann nichts,

Das habe ich ja auch nicht gesagt, sondern ich erwähnte, wer in Deutschland nichts KANN,
kann eben hier auch nichts und mal offen, wer in einem Land mit einem derartigen
Bildungsangebot wie Deutschland nun gar nichts macht den kann man nun wirklich
nicht trösten; Wir haben hier einen damals 10-jährigen Jungen halbtot gefunden (er hatte zu dem Zeitpunkt seit 16 !! Tagen nichts gegessen) und ihn
in unsere Familie aufgenommen; Dieser Bildungsdrang dieses Jungen beeindruckt mich bis
heute und das bei den hiesigen Bedingungen wo monatelang die Lehrer streiken und es in
die Schulen reinregnet, wo sich drei Kinder eine Schulbank teilen und in drei Schichten
Unterricht gegeben wird und Kinder oft erst um 22 Uhr von der Schule kommen;
Er hat auch ohne (streikenden) Lehrern weiter gelernt, versucht deutsche Magazine zu
lesen und studiert nun im ersten Semester Mathematik und Architektur; Ein wohl sehr
einleuchtendes Beispiel, dass man keinen bedauern muß der das verzehrgerechte Bildungsangebot in Deutschland nicht wahrnimmt;

>wir müssen da schonmal den tatsachen ins gesicht sehen und sagen das juristen davon nicht >betroffen sind, sie verdienen haufenweise geld mit dem verklagen kleiner hp-besitzer usw. >und auch zahlreiche berufspolitiker sind juristen.

Na ja, und ich dachte immer Computer Spezialisten haben keine Berufssorgen;
Also ich war 16 Jahre beamtet weswegen ich in der Tat keine Existenzängste haben musste;
Allerdings steht auch da nirgendwo ein großer Goldtopf rum aus dem man sich bedienen kann; Viele Juristen werden notgedrungen Rechtsanwälte wobei etwa 10% der zugelassenen
Anwälte in Deutschland rund 70% der bundesweit bezahlten Honorare einstreichen; Andersrum teilen sich 90% der Anwälte 30% der Honorare und ich kann mir nicht vorstellen,
das davon jemand reich werden kann; Denke, auch das hat was mit Bildung und Lernwille
zu tun; Wer gut ist bekommt gute Aufträge, Knalltüten können sich mit 1000 Euro Streitwerten umplagen; All die welche ja aus Jux und Tollerei jemanden verklagen wollen
haben doch meist gar kein Geld auch noch ihren Anwalt zu bezahlen; Also weg mit dem Aberglaube, dass Juristen weg von der Uni gleich im Geld schwimmen; Der Bereich ist
schlicht weg überfüllt weil es nirgendwo Zulassungsbegrenzungen gibt;

Ich kenne aber durchaus auch Fleischer, KFZ Mechaniker und Kaufleute, die es hier in
Afrika zu erheblichem Wohlstand gebracht haben;

Kann man "davon" leben?
Wir können es, andere können es ob es jeder kann weiß ich nicht; Natürlich fordert
Selbstständigkeit oft auch Selbstüberwindung wenn kein Chef oder keine Stechuhr
Druck machen; Morgens ist es recht kühl und angenehm im Bett - klar, aber auch die
beste Zeit zum arbeiten; Also ich denke, dass es viele schaffen und man kann, WENN man
es schafft in der Tat gut davon leben; Wir können es auch; Leute denen der eigene Antrieb
fehlt werden es in der Tat schwerer haben;
Ich kann mich an einen jungen Briten entsinnen der vor einigen Jahren bei uns Reptilien
züchten wollte; Der kam wirklich nie vor 11 aus dem Bett; Wenn der aber um 11 Reptilien
für den Versand verpacken wollte klappte das nie, die Hälfte buchste dem aus weil die eben
mit steigender Tagestemperatur sehr agil werden;
Man braucht sicherlich schon eine gewisse Eigenenergie um hier (aber auch in D)
etwas selbstständig auf die Beine stellen zu können;

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