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selbstständig in Frankreich

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Autor Beitrag
beemer
Neuzugang


Beiträge: 1


New PostErstellt: 26.11.04, 17:39  Betreff: selbstständig in Frankreich  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo zusammen,

ich habe dieses Forum heute erst gefunden und würde mich freuen, vielleicht ein paar hilfreiche Tipps bekommen zu können. Ich trage mich mit dem Gedanken, nach Straßburg umzuziehen. Ich bin als freier Handelsvertreter selbstständig und es spielt keine große Rolle, wo sich mein Wohnort befindet, der auch Geschäftssitz ist. Ich bin an allen Informationen zu den Umständen interessiert, die ein solches "Auswandern" mit sich bringt. Insbesondere würde ich gerne ein paar Informationen zu der Besteuerung als Selbstständiger in Frankreich erhalten und wie es sich mit der Sozialversicherung für Selbstständige verhält. Ich bin für drei verschiedene deutsche Unternehmen auf freier Basis tätig und betreue Kunden in Deutschland, Frankreich und BeNeLux.

Bin für jede Info dankbar!

viele Grüße

beemer

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MikeB
* * * *


Beiträge: 51


New PostErstellt: 03.03.05, 08:53  Betreff: Re: selbstständig in Frankreich  drucken  weiterempfehlen

äh Beemer,
obwohl ich öfters mal hier reinschaue, habe ich Deine Nachricht jetzt total übersehen.
In deinem Fall würde ich mal Luxemburg in Erwägung ziehen, da ist die Einkommensteuer ja nur rund 0.5%
Andere Abgaben kenne ich dort nicht.

Ich bin vor rund 10 Jahren nach Frankreich gekommen und habe mich ebfls. als Handelsvertreter selbstständig gemacht.
Ich glaube, ich hätte da ein paar hundert Tipps, die ich eigentlich nicht öffentlich machen will.
Besonders, was die Steuer angeht :)
Ich habe Dir mal meine Kontaktdaten in die Inbox gegeben.

Sozialabgaben: zahlen musst du die URSSAF/CGSS und Affaires Familiales (gleiche Behörde), müsstest Du unter URSSAF oder CGSS genauere Informationen finden können.

Dann noch die ORGANIC = Rentenversicherer für Selbstständige.
Diese haben auf ihrer Internetseite auch einen Rechner drauf, wo man die Einkommensteuer und Sozialbeiträge berechnen kann:
http://www.organic.fr/o_et_vous/commercants/consulter/simulation_calcul/simu_impot.htm

Hinweis zur Rentenversicherung: man kann sich auf Antrag von dieser in Frankreich befreien lassen, unter der Bedingung, dass man in ein alternatives Rentensystem Beiträge leistet.

Ich zahle diese nicht, ich hatte dazu nach der ersten Zahlungsaufforderung vor 10 Jahren einen Brief an die Organic gemacht, in etwa wie folgt:

"... leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich keine Beiträge an Sie zahlen werde.
Ich zahle weiterhin in die deutsche Rentenkasse meine Beiträge, wo ich unter Nr. XXXX.XXX bei der BFA registriert bin. Bitte finden Sie anbei eine Kopie meiner letzten Beitragsbestätigung...."


Seitdem haben die sich nie wieder bei mir gemeldet.

Vorteil: in Deutschland kann ich mir ja aussuchen, wieviel ich einzahle. Das mache ich auch, aber mit dem Mindestbeitrag (rund 75Euro im Monat) während ich sonst fast 20% vom Einkommen abführen müsste.

Die Seite vom Finanzministerium ist: http://www.impots.gouv.fr
Auch dort sollte ein Rechner zur Ermittlung der Einkommensteuer zu finden sein.

Krankenkasse: ist die MIR oder RAM
Da ich die auch nicht zahle, kann ich Dir leider nicht sagen, wieviel die kosten. Ist aber Pflicht, ich selbst bin nur durch ein "Informatik-Loch" durch Zufall bei denen rausgefallen.
Ich habe in den letzten Jahren leider keine Zeit gehabt, diese darauf aufmerksam zu machen :)

Was hat man sonst noch zu zahlen???
Klar Gewerbesteuer, ist abhängig von der Gemeinde, Betriebsgrösse (m2 Zahl und Gehaltsmasse).
Bei mir fallen keine Gehälter an,... meine Betriebsfläche ist minimal (das kleinste Zimmerchen in meinem Haus = gerade mal 9 m2)
Notfalls halt nur den "Abstellraum" als Betriebsfläche deklarieren.

Betriebsprüfungen: in Frankreich kann der Fiskus nur über die letzten 3 Jahre prüfen.
Erspart Lagerraum für Ordner.

Bankkonten: es gibt in Frankreich ein Zentralregister aller Bankkonten.
Dein Finanzbeamter kann dort auf einfache Nachfrage, unter Angabe von Namen, Vornamen, Geb.Datum/Ort sofort sämtliche Bankkonten in Frankreich feststellen.
Er kann sich auch problemlos die Umsätze von den einzelnen Bankkonten aufgeben lassen, bei Verdacht auch einzelne Buchungen. Vor Prüfungen machen die das auch.
Bei Steuerrückständen pfänden die Dir die Guthaben Ratz-Fatz, per einfachem Einschreibebrief mit Rückschein.
Glücklich schätz sich der säumige Zahler, der seine Guthaben anderswo hat.

Auch die Bankkonten der minderjähr.Kinder sind unter der St.Nr. der Eltern erfasst.

Andere Steuern: in Frankreich gibt es noch die Kopfsteuer (Taxe d'habitation = Wohnsteuer).
Ist vom Wohnort abhängig, nach Grösse und Klasse vom Haus/Wohnung (Alt/Neu, Luxus/Sozialbau, Anzahl der Bäder, Pool, Garage, etc. )
Bei mir kommen da gute 1400 Euro/Jahr bei raus, umfasst aber auch die Müllabfuhr. Meine Gemeinde ist recht günstig.

KFZ Steuer (früher Vignette): gibt es nicht mehr für Privatfahrzeuge, unter einem gewissen zulässigen Gesamtgewicht (glaube mind. rund 1.6 Tonnen, oder ähnlich = SUV,etc) und gewerbl.Fahrzeuge.
Ist abhängig vom Departement = Landkreis/Bezirk

Änderungen für Handelsvertreter:
in der letzten Zeit fragen mich meine deutschen Lieferanten plötzlich auch alle nach meiner Steuernummer. Meinen, die muss wohl jetzt mit auf den Provisionsnoten drauf stehen.
Es besteht reger Austausch von Informationen/Kontrollmeldungen zwischen den Finanzbehörden beider Länder.

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Constance
Ehemaliges Mitglied

Ort: Brasilien


New PostErstellt: 03.03.05, 14:14  Betreff: Re: selbstständig in Frankreich  drucken  weiterempfehlen

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Ich glaube, ich hätte da ein paar hundert Tipps, die ich eigentlich nicht öffentlich machen will.
Besonders, was die Steuer angeht :)
Ich habe Dir mal meine Kontaktdaten in die Inbox gegeben.
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WARUM HABE ICH DICH NICHT FRUEHER KENNENGELERNT ?
WAS IST EINE INBOX U. WIE FUNKTIONIERT DAS?
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,
nur durch ein "Informatik-Loch" durch Zufall bei denen rausgefallen.
Ich habe in den letzten Jahren leider keine Zeit gehabt, diese darauf aufmerksam zu machen :)
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DU BIST JA NICHT IM MUTTERLAND. AUF DER INSEL GEHT ES VIELLEICHT ETWAS MEHR "Laisse faire" ZU.
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Was hat man sonst noch zu zahlen???
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STEUERBERATER, UNUMGAENGLICH, ABER AUCH GEFAEHRLICH, WENN MAN NICHT DEN RICHTIGEN HAT. ICH WAERE ,D.H., MEIN GESCHAEFT WAERE UM EIN HAAR DRAUFGEGANGEN UND DER "SALAUD" HAT MICH EINE MENGE GELD GEKOSTET.
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.Betriebsprüfungen: in Frankreich kann der Fiskus nur über die letzten 3 Jahre prüfen.
Erspart Lagerraum für Ordner.
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DU MUSST DIE PAPIERE 30 JAHRE AUFHEBEN
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Auch die Bankkonten der minderjähr.Kinder sind unter der St.Nr. der Eltern erfasst.
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WAS BESCHWERT IHR EUCH UEBER DEUTSCHLAND ????
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Andere Steuern: in Frankreich gibt es noch die Kopfsteuer (Taxe d'habitation = Wohnsteuer).
Ist vom Wohnort abhängig, nach Grösse und Klasse vom Haus/Wohnung (Alt/Neu, Luxus/Sozialbau, Anzahl der Bäder, Pool, Garage, etc. )
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BEI UNS HAT MAN SOGAR EINEN WASSERHAHN IM KELLER GERECHNET.
IM KLARTEXT: WENN DU IN DEUTSCHL. EINEN ALTBAU AUFMOEBELST, KANNST DU DAS VON DER STEUER ABSETZEN, IN FRANKREICH WIRST DU BESTRAFT MIT STEURN, DESHALB WIRD VIELES SCHWARZ GEMACHT U. NICHT ANGEGEBEN, JEDOCH VORSICHT, ES GIBT IN JEDEM KAFF EINEN VOM STAAT BEAUFTRAGTEN SPION, DER ALLE BAULICHEN VERAENDERUNGEN MELDET.
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Liebe Gruesse aus Madeira

Constance

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