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viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen

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technikus
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 839
Ort: Aachen (Germany)


New PostErstellt: 01.06.06, 16:01  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: siggi_siggi_siggi
    Ich mache gerade eine schlimme Zeit durch: Ich konvertiere vom ehemaligen Workaholic zu einer Person, die wenig arbeitet. Bei mir geht das aber nicht so gut, ich kenne arbeitsmäßig nur Extreme, entweder full-power (14-16 Std. pro Tag) oder Faulheit.
@Hallo siggi,

was Du da beschreibst habe ich hinter mir, aber hier in Germany. Hatte mich 1989 selbständig gemacht und dann volle Kanne. Pro Tag 8-10 Kunden u. wenn´s mehr wurde empfand ich das auch noch als eine Herausforderung und hat Spaß gemacht. Zwischendurch auch totale Faulheit. Nach ca. 7 Jahren saß ich eines Tages beim Arzt, da sich eigenartige gesundheitliche Mätzchen bei mir bemerbar machten. Der hat drei mal meinen Blutdruck gemessen, im Glauben sein Meßgerät sei kaputt. 200/110 . Nach einem 3-tägigen Generalcheck im Krankenhaus: Alle Organe bestens, zum Glück, Ursache Streß.
Lange Rede kurzer Sinn, da mußt Du durch. Es ist sehr wichtig, sich sinnvoll mit Dingen zu beschäftigen, die einem gefallen und nicht mit klassischer Arbeit zu tun haben. Seit der Zeit fahre ich mindestens 2x 30 Km die Woche Fahrrad (nicht auf dem Hometrainer, wichtig) wenn die Wetterlage es hergibt. Man lernt regelrecht das "Nichtstun" zu genießen. Auch die Stille od. Einsamkeit gehört dazu. Fazit, es ist zwar ein abgedroschener Spruch, aber es ist nun mal so, man lebt nicht um zu arbeiten, sondern man arbeitet um zu leben, das aber bitte in Maßen. Diese ganze Sache mit der Arbeit und der mit ihr verbundene Steß ist alles nur eine, mittlerweile krankhafte, Erfindung des Menschen. Viel Arbeit macht krank, zuwenig auch, womit wir wieder beim goldenen Mittelweg wären.

Ich kämpe zur Zeit mit zuwenig. Und somit bin ich auf der anderen Seite angekommen, die aber Existenzbedrohend ist. Diesem Streß kann man nicht so leicht entkommen. Die wirtschafliche lage hier in D wird immer drastischer. Wenn die hier die Mwst um 3% anheben sollten, werden die Verbraucher ihr Portemonnaie zunageln u. dann weiterhin gute Nacht Deutschland.

Gruß technikus


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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM


[editiert: 02.06.06, 10:44 von technikus]
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siggi_siggi_siggi
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Beiträge: 645
Ort: Autonome Republik Krim/Ukraine


New PostErstellt: 01.06.06, 19:46  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

@Gentleman

ja ein Herbststurm vor dem Kamin nichts dagegen, aber wenn es Monate einfach draußen nicht schön ist (wie in diesem Winter), dann brauche ich das auch nicht. Mit Herbst und Frühjahr habe ich auch keine Probleme.

@Technikus,

ja was Du schreibst das kann ich nachfühlen. Aber ich erspare hier jetzt allen meine Krankheitsgeschichte, sonst lesen sich unsere Beiträge bald, als wenn sich Senioren unterhalten.

Die viele Arbeit ist ja nur eine Sache. Auf der anderen Seite steht auch immer die Angst. Normal leben, das war für mich in der Vergangenheit nicht möglich. Entweder ich hatte zuviel zu tun oder schon wieder Existenzangst. Da gibt es ja Mechanismen, die produzieren Streß: Ich habe anfangs allein gearbeitet, dann kommt ein großer Kunde und will mehr Leistung. Um den Kunden nicht zu verlieren, stellt man Leute an. Und nach ein paar Jahren ist man auf einmal ist man in der Situation jeden Monat mit der Firma 30TEuro verdienen zu müssen, sonst kann man seine Mitarbeiter nicht mehr zahlen und riskiert sogar sein Haus dabei. Aus dieser Trettmühle bin ich sehr bewußt ausgestiegen. Die Firma wird an Mitarbeiter übergeben, ich bin wieder Einzelkämpfer. Und da ich hier viel weniger zum Leben als in D brauche, verhungere ich selbst im schlimmsten Fall auch nicht mehr, wenn ich morgen gar keine Arbeit mehr bis ans Lebensende habe. Mit diesem Wissen im Hinterkopf trete ich jetzt viel selbstbewuster auf und die Kunden laufen trotzdem nicht davon, auch wenn man nicht jeden verrückten Termin bestätigt.

Gruß
Siggi

P.S: Warum ist es aufeinmal so friedlich hier ohne Madpat? Diesen Thread könnte man so langsam umbennen, unsere Beiträge haben mit dem ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun. Ist mir aber viel angenehmer so, wie die ewige Schimpferei auf D.

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technikus
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Beiträge: 839
Ort: Aachen (Germany)


New PostErstellt: 01.06.06, 20:27  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: siggi_siggi_siggi
    P.S: Warum ist es aufeinmal so friedlich hier ohne Madpat? Diesen Thread könnte man so langsam umbennen, unsere Beiträge haben mit dem ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun. Ist mir aber viel angenehmer so, wie die ewige Schimpferei auf D.
Meinst Du wirklich, daß wir hier so stark vom Thema abweichen ? Meine Schilderung ist mit ein Grund, der zumindest für mich, gegen Deutschland spricht. Es gibt Länder, da wird das alles viel lockerer gesehen u. wo die wirtschaftliche Lage nicht so angespannt ist. Die verstehen es besser zu leben. Die malochen sich nicht so kaputt wie die Deutschen. Wer hier arbeitslos ist, wird gleich in die Schublade Faulenzer gesteckt. Wer es sich leisten kann od. will, nicht zu arbeiten od. nur ein "Bißchen" wird schief angeschaut.

Gruß technikus






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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM
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Walter
Gast
New PostErstellt: 01.06.06, 22:02  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Hi Siggi

an sich beneidenswert und Du solltest 100%ig glücklich sein, oder?
Ich selbst wohne ca. 35 km von der Hauptstadt entfernt. Sehr ruhig, direkt an einem 46qkm großen See.

Keine Abgase, kein Stress, dafür Falkenpärchen, Kolibris und andere Zwitscherlinge im Park. Vier Hunde (zwei drinnen, zwei draußen) 1 Tochter. Die Löhne sind hier extrem niedrig, so dass man sich auch etwas Personal leisten kann. Alles in allem "tranquilo" (beschaulich).
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siggi_siggi_siggi
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 645
Ort: Autonome Republik Krim/Ukraine


New PostErstellt: 01.06.06, 22:59  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Hallo Walter,

beneidenswert? Vielleicht aus der Distanz, aber im Detail gibt es noch das eine oder andere zu verbessern.

Zufrieden bin ich in der Tat. Aber da hat die Umgebung (sprich Natur) nur einen kleinen Anteil daran. In erster Linie weiß ich es sehr zu schätzen, dass kein Streß, sondern Unterstützung von meiner Frau kommt. Und ist dieser Teil des Lebens ok und man ist gesund, dann kann man auch über manches andere hinweg sehen.

Hört sich schön an, wie Du wohnst. Mach nicht so eine Reklame, sonst komme ich Dich noch besuchen.

Gruß
Siggi

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Gentleman
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Beiträge: 221
Ort: Deutschl.-Ostsee/MV u. Dom.Rep


New PostErstellt: 02.06.06, 07:30  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Ja sowie unser Technikus und Du Siggi es schreibst mit Stress also Vollgas oder Ruhe die dann schnell Existenz begrohend werden kann - ja ich glaub' da kann fast jeder Selbstständige ich inklusive ein Lied davon singen. Man ist nur noch beschäftigt mit Angebote schrieben, hier hin fahren ,dahin fahren und bloß nicht krank werden.
Ja es stimmt. Wenn man dann man wieder so richtig "den Kanal voll hat", dann setzen meine Frau und ich meist in den Flieger und es gaht ab zu ihrer Familie. Manchmal ist es falsch aus finanzieller Sicht gesehen gewiss aber man darf eben "leben" nicht vergessen.
Naturmäßig ,naja da kann man überhaupt nicht klagen hier in Meck. Vorp. . Zum Strand sind es gerade mal 20 Minuten und dazu kommt noch das wir auf'm Dorf wohnen (denn Stress hab' ich in der Stadt beruflich genug !). Ist auch schöner ,keiner geht einem auf den Keks wenn ich den Grill anschmeiße oder mich auf unsern Rasentrecker setzte , dazu kann man abends noch die Rehe auf dem Feld beobachten und ein kleiner See zum angeln ist auch nur 5 Minuten zu Fuß entfernt. Also von daher kann ich nicht klagen.
Aber wie sieht die Zukunft aus. Die Schei* - Mehrwert-Steuer - und (kaum einer weiss es > Versicherungs-steuererhöhung ab 01/ 2007 macht der kleinen sich erholenden Konjunturpflanze den gar erneut aus. Dazu kommt eben noch das dann auch noch Bulgarien und Rumänien in der EU sind. D.H. noch mehr Arbeitsplatzauslagerung und Lohndrückerei für hiesige Beschäftigte und für mich wird dadurch die Lage noch schwieriger, weil das Geld der Leute noch schmaler und feter sitzt . Sehr sehr trübe Aussichten. ...

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Skippy
Ehemaliges Mitglied

Ort: Cairns (Australia)


New PostErstellt: 02.06.06, 08:00  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Hallo, Leutchen,

ja, der Frieden im Thread hier - direkt zu genießen. Interessant, wo sich da der Thread hinentwickelt hat. Vielleicht sollte man ihn wirklich umbenennen und mal darüber diskutieren, was in anderen Ländern besser oder vielleicht auch viel schlimmer ist als in Deutschland.

Leider ist Australien auch zu einem Land verkommen, wo es nur noch gilt zu arbeiten, busy zu sein, aktiv zu sein, irgendwas zu tun, hopps, hopps, hopps - hoffe Ihr versteht was ich so meine. Einfach mal zu entspannen, nicht zu arbeiten, auch nicht an Arbeit zu denken, mit der Familie mal was zu unternehmen, was nicht in totale Aktivität ausartet, ist hier schon "verboten". Zumindest sollte man bloß nicht darüber reden, daß man auch mal gerne ein Nachmittagsschläfchen macht, wenn die Zeit reicht, oder am Samstag Abend nicht in den nächsten Club geht, sondern lieber die Füße in Puschen hochlegt und den Abend in Ruhe genießt. Dann kriegt man gleich zu hören, daß das Leben an einem vorbei geht, daß man was verpaßt usw. Ohne Gedanken dazu, daß andere anders leben.

Aktivität mit Maßen? Gibt es hier genau so wenig wie Arbeit mit Maßen. Wer hier nicht 6 oder 7 Tage malocht, wird auch blöd angeglotzt. Es ist hier mittlerweile so schlimm, daß man von der Arbeit ins Auto fällt, und dann zu anderen Aktivitäten rast. Hier gibts Leute, die joggen bereits morgens um 5 und trampeln dann alles wach (nicht daß das falsch wäre, da ist wenigstens noch Ruhe und die Luft klar), rennen um 7.30 in die Gym, schwitzen da bis 8.30, rasen unter die Dusche, rasen zur Arbeit, machen in der Mittagspause einen strammen Marsch, zurück zur Arbeit, zurück nach Hause, dann raus mit Kindern und Hund, und dann noch in den Pub. Und Samstag und Sonntag darf man natürlich auch nicht still sitzen, da wird Rasen gemäht, Auto gewaschen, eingekauft fürs Abend Barbecue, wenn man Kinder hat garantiert zu irgendeiner Schul- oder Kindergartenveranstaltung, Sonntags raus zum Park oder Bushwalken, vermutlich noch eine Sitzung in der Gym, Montags alles wieder von vorne. Und dann wundern sie sich, wenn sie eines Tages im Krankenhaus im ICU wieder aufwachen, an jede Menge Maschinen angeschlossen sind und die Familie mit verheulten Augen neben einem sitzt. Tja, leider sind hier die Herzinfarkte und Schlaganfälle bereits bei Kindern wegen totalem Streß und Freizeitüberangebot Gang und Gebe. Ich kenne genügend, die haben nicht mal Zeit, die Tasse Frühstückskaffee am Tisch zu trinken, weil sie unbedingt noch vor der Arbeit schwimmen gehen mußten.

Und ich bin jetzt völlig geschafft vom Schreiben...

Walter, Du hast da auch die richtige Wohngegend. Leider müssen wir derzeit noch in Suburbia auf einem 600 sqm block bleiben, aber wir haben mal vor zwar nicht ins Country, aber semi-rural auf so 10,000 sqm umzusiedeln, mit ein bisschen Obst und Gemüse, einem schönen Garten und ruhiger beschaulicher Lage.

Wir sind eigentlich gerne zu Hause, gehen gerne spazieren und gestalten uns unsere Freizeit in Ruhe, so wie wir es mögen. Aber hier ist das sehr schwierig geworden. Australien war mal ein Land der Ruhe (ist es im Outback oder außerhalb der Städte auch jetzt noch), inzwischen verzichten die meisten auf Urlaub, weil "sie keine Zeit dafür haben". Ich habe mal eine Kollegin, für die Arbeit das ganze Leben war, einmal gefragt, wann sie das letzte mal einen Sonnenauf- oder -untergang in Ruhe betrachtet hat. Sie konnte sich nicht erinnern (sie ist 65). Und in einem anderen Fall, in 2003, als der Mars von der Erde aus sichbar war. Wir hatten gute Sicht auf den Roten Planeten. Richtig klar. Wir standen mit vielen Nachbarn draußen, und eine Frau kam aus einem anderen Haus gelaufen. Wir wollten sie darauf aufmerksam machen, mal den Himmel anzuschauen. Ihre Antwort: Keine Zeit jetzt, muß dringend wohin, beim nächstenmal, das wiederholt sich ja schließlich. Ha, ha, ha.... ich glaube in 100 Jahren oder so.

Tja, manche Leute verpassen halt ihr eigenes Leben.

Ist ein langes Posting, ich möchte damit aber mal zeigen, daß leider vieles, was man in Deutschland vermißt, in anderen Ländern auch nicht findet oder noch schlimmere Situationen. Darüber sollte man sich bei Auswanderung im Klaren sein. Nicht jeder kann und will irgendwo auf dem Land (was in Australien Nirwana bedeuten kann) leben.
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Gentleman
User mit Elitestatus!


Beiträge: 221
Ort: Deutschl.-Ostsee/MV u. Dom.Rep


New PostErstellt: 02.06.06, 10:17  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Ohje Skippy ! Das was Du da so beschrieben hast gilt zum Teil auch für deutsche Großstädte- ist vielleicht sogar geradezu typisch für ein modernes Leben, wie uns die Medien so erzählen wollen. Ich kenne auch so jemanden. Ein Ex-Kollege von mir war genauso. Immer drauf ,immer 110%, immer besser, moderner als andere sein - ja bis seine Ehe deswegen in Brüche ging, sein Körper auch kapitulierte -er damit dann nicht gar nicht klarkam und anschließend zur Flasche griff... . Er ist heute nur noch ein menschliches Wrack. Das kann nicht die Erfüllung sein immer auf modern zu machen.
Ich bin da wohl altmodisch oder manch einer sagt vielleicht auch "typischer Mecklenburger" zu mir. Denn ich genieße es z.B. mal einfach so in den Wald zum spazieren zu gehen oder zum Strand ohne andere Leute zu fahren. Ich genieße es ebenfalls auch wirklich jedesmal wenn ich in meiner 2.Heimat in der Dominikanischen Republik bin.
Tranquilo, ruhig, quizzas man'ana -vielleicht morgen ? Kann einen zwar auch auf den Geist gehen speziell wenn man wichtige Termine hat und dann 2 Stunden nach der verabredeten Zeit der jenige erst kommt oder gar nicht, aber alles in allem ist es doch wesentlich entspannter und nicht so hektisch.
Nur um entspannt zu sein muß dann auch genug Kohle haben.
Das ist der Grund warum dort viele Dominikaner versuchen nach Amerika zu gehen. Dort arbeiten ,das Geld verdienen aber auf Dauer dort leben ? Nada de eso ! Das kommt nicht in Frage. Sie kehren dann in ein paar Jahren zurück und kaufen sich ein Haus in einem guten Viertel oder eine Finca und arbeiten dann in der Heimat normal und entspannt .
Also man brauch' wirklich schon Geld um einen (europäischen) Standart dort zu finanzieren.
Das ist aber woanders auf der Welt denk' ich auch nicht viel anders. Oder wie ist das in Südamerika sprich bei Dir Walter ?


PS: Ich wünsche Euch allen da draußen ein schönes Pfingstfest !
Sonnige Grüße von der Ostsee , sagt der Gentleman.


[editiert: 02.06.06, 10:25 von Gentleman]
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Sveni
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Beiträge: 135


New PostErstellt: 02.06.06, 10:28  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Was jetzt noch fehlt ist ein statement von Werner aus Samoa und Peter_KL dann sind wir einmal rum um den Globus.

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antje_fi
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Beiträge: 255
Ort: Finnland



New PostErstellt: 02.06.06, 12:44  Betreff: Re: viele Gründe, die gegen Deutschland sprechen  drucken  weiterempfehlen

Ach, ist doch prima und interessant, sich mal so "ganz friedlich" zu unterhalten. Gerade in einem Auswandererforum ist es doch auch wichtig, ebenfalls die negativen Aspekte der verschiedenen Länder aufzuzeigen.

Stress, stress ...

Hier in Finnland gibt es einen grossen Unterschied zum Leben in den Städten (besonders in Helsinki/Suedfinnland, wo der Grossteil der Bevölkerung lebt) und auf dem Lande bzw. im relativ wenig besiedelten Norden/Lappland.
Viele der Stadtmenschen malochen auch hier ohne Ende. Zuerst muss das eigene Haus her und schön eingerichtet werden. Dann geht es darum, die Schulden abzubezahlen und auf ein Ferienhaus hinzuarbeiten. Ohne diese Statussymbole wird man zum Teil etwas schräg angesehen, nach dem Motto: "Wie? Ihr wohnt immernoch in einer Mietwohnung?!" Die Löhne sind hier vergleichsweise niedrig, die Steuern relativ deftig. Um sich Haus, Ferienhaus und Auto kaufen zu können, muessen sich beide also entweder richtig ins Zeug legen oder hoch verschulden - oft manchen sie beides ...

Im Prinzip ja selbst schuld - sie könnten ja auch mit weniger zufrieden sein. Erschreckend viele hier leben jedoch exakt nach dem gleichen Muster. Macht man es anders, wird man schief angeguckt.

Ich eiere mir zum Teil auch ziemlich einen ab mit meinem Lebensunterhalt. Es ist schwer, hier einen Vollzeitjob zu bekommen. Mal eben "Jobben gehen", so wie ich es in Deutschland während meiner Studienzeit gemacht habe, ist auch nicht drin, weil es wegen der hohen Lohnnebenkosten kaum "kleinen Jobs" gibt. Was bleibt, wenn man ohne Beziehungen nicht irgendwo rein kommt, ist die Selbstständigkeit.
Doch auch das ist als "Neukömmling" nicht so einfach - man muss sich ja schliesslich gegen andere behaupten, die schon länger auf dem Markt sind und alle möglichen Beziehungen haben. Viel Zeit geht also mit Kundenwerbung und dergleichen drauf.
Auch scheinen Aufträge nie gleichmässig verteilt zu kommen. Mal habe ich viele Aufträge plus einen Teilzeitjob, so dass ich die ganze Zeit nur am Rennen bin, mal Null komma Nix.

Als Workoholik habe ich nichts gegen das Gerenne und lange Tage, solange mir noch etwas Wochenende zur Entspannung bleibt. Mit dem Null komma Nix plus Existensangst komme ich dagegen weniger gut klar ...
Ein grosses Problem sind hier die hohen Nebenkosten. Ich muss selbst fuer kleinere Arbeiten wie z.B. Uebersetzungen mehr nehmen, als ich selbst als Auftraggeber bereit wäre zu zahlen Aber es muss schliesslich nach all den Nebenkosten auch noch etwas in die eigene Tasche fliessen.

Auf dem Land läuft alles wesentlich langsamer und gelassener ab. Wer in der Landwirtschaft tätig ist, hat harte (körperliche) Arbeit zu tun, ist jedoch in Sachen Zeitstress wesentlich relaxter. Nicht wenige leben auch (noch) relativ autark, wie z.B. Verwandte meines Lebensgefährten. Sie haben ein paar Tiere, bauen Gemuese an und gehen auf die Jagd. So ein halber Elch in der Gefriertruhe plus zwischendurch erlegte Schneehasen und Huehervögel sichert den Fleischbedarf fuers Jahr.
Im Herbst ist die Beeren- und Pilzzeit. Die Wälder sind dann voll mit Blau- und Preiselbeeren sowie Beeren- und Pilzsammlern. Man friert ein, kocht ein, trocknet. Frueher (und fuer einige auch heute noch) waren diese Naturlebensmittel eine wichtige Vitaminquelle im langen Winter. Heutzutage ist das Beeren- und Pilzesammeln fuer viele Städter hauptsächlich ein Hobby und eine gute Ergänzung im Winter, wenn Obst und Gemuese relativ teuer sind.

Gruss, Antje


[editiert: 02.06.06, 12:46 von antje_fi]
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