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Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

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siggi_siggi_siggi
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New PostErstellt: 10.05.08, 10:22  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

@frankx
Zustimmung, aber diese Perspektive eines Selbständigen kennen die meisten (aus gutem Grund) nicht. In D waren eben Jahrzehnte lang auch die einfachsten Jobs bei den großen Konzernen wie Beamtenverhältnisse. Das ändert sich. Kein Job ist mehr sicher. Diese Erkenntnis verunsichert natürlich. Aber die Welt verändert sich ständig. Jammer hilft nichts, man muss sich an die Gegebenheiten anpassen, die Vergangenheit kommt nicht zurück.

Konkret heißt dies: Eine möglichst hohe Qualifikation anstreben, denn nur solche Arbeiten sind immer in D konkurrenzfähig gegen die Vielzahl der weltweiten Billigarbeitskräfte.

Gruß
Siggi

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frankx
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New PostErstellt: 10.05.08, 11:24  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

Vielen Dank für das Feedback. Ich hatte befürchtet, ich bekomme jetzt saures ... aber das kommt wahrscheinlich noch .

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technikus
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New PostErstellt: 11.05.08, 23:11  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: siggi_siggi_siggi
    In D waren eben Jahrzehnte lang auch die einfachsten Jobs bei den großen Konzernen wie Beamtenverhältnisse. Das ändert sich. Kein Job ist mehr sicher. Diese Erkenntnis verunsichert natürlich. Aber die Welt verändert sich ständig. Jammer hilft nichts, man muss sich an die Gegebenheiten anpassen, die Vergangenheit kommt nicht zurück.
Wenn kein Job mehr sicher ist, ist eine vernünftige Familienplanung nicht mehr möglich. Die ganze Zukunft eines jungen Menschen ist in Frage gestellt, es sei denn er bleibt Junggeselle. Hier wird einer vernünftigen Familienplanung jegliche Zukunft genommen. Schon heute trauen sich die Wenigsten zu Heiraten, Kinder in die Welt zu setzen geschweige denn noch ein Haus zu bauen. Wie denn auch, wenn man immer Angst haben muß entlassen zu werden.

Deine genannten Zustände, die das Anpassen erforderlich machen wurden u. werden bewußt herbeigeführt. Es ist eine Anpassung nach unten die Du forderst, also mit negativen Vorzeichen. Wie Du sicher weißt, bin ich ein Globalisierungsgegner. Diese Gott verdammte Globalisierung wird für jeden Mist als Ausrede angewendet und war angeblich unvermeidlich. Was für ein Schmarren. Diese ganzen Entwicklungen wurden absichtlich herbeigeführt und deren negativen Folgen billigend in Kauf genommen. Die Globalisierung dient vorwiegend den Großen Konzernen, den Global Playern und nicht der Masse des Volkes.

    Zitat: siggi_siggi_siggi
    Konkret heißt dies: Eine möglichst hohe Qualifikation anstreben, denn nur solche Arbeiten sind immer in D konkurrenzfähig gegen die Vielzahl der weltweiten Billigarbeitskräfte.
Jo, demnächst sollen hier überall kl. Einsteins rumlaufen. Fragt sich nur wieviel Prozent der Bevölkerung das Zeug dazu haben. Wo bleibt denn hier die Realität

Gruß technikus


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arnego2
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New PostErstellt: 12.05.08, 00:12  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: technikus
    ...bin ich ein Globalisierungsgegner. ... und (hilft) nicht der Masse des Volkes.
Hallo Jungs
nun das bin ich auch! Leider ist es aber nicht nur das Volk sondern alle Völker und mehr in der 3 Welt als in der Ersten Welt. Die versuchen die anderen Staaten nicht in den Klub der ersten Welt reinzulassen. Und warum auch? Wenn alle reich sind dann sind die Reichen nicht mehr die Reichen sondern eine Mittelklasse.

M-f-g
Arnego2


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technikus
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New PostErstellt: 12.05.08, 00:19  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: frankx
    Was sind denn Dumpinglöhne? Für viele der von mir angesprochenen Branchen gibt es Tarifverträge.
Was Dumpinglöhne sind, brauch ich Dir ja wohl nicht zu erklären.
Tarifverträge werden sehr oft unterlaufen. Z.B. Lidl, Aldi, Schlecker ect. Die Fälle sind doch ständig in den Medien.

    Zitat: frankx
    viele Leute haben völlig falsche Vorstellungen davon, was ihre Arbeitskraft und ihr Know-How am Arbeitsmarkt wert ist.
Da gebe ich dir durchaus recht, aber das sind die Wenigsten.

    Zitat: frankx
    Das ist die grösste Ausrede vieler Arbeitsloser, die für bestimmte Gehälter nicht arbeiten wollen, weil sie sich einbilden, ihre Arbeit wäre mehr wert. Tatsache ist, das gerade im Mittelstand viele Firmen nicht rosig dastehen. Unter anderem auch deshalb, weil Produktpreise nicht beliebig festlegbar sind.
Sie muß auf jeden Fall so viel wert sein, daß sie deutlich über Hartz IV liegt. Wenn nicht, ist es m.E. nicht akzeptabel. Wenn es einer Firma nicht rosig geht, heißt das noch lange nicht, daß man unter wert arbeiten muß.

    Zitat: frankx
    Das ist ein grosser Widerspruch in unserer Gesellschaft: wir wollen für alle mögliche Produkte immer möglichst wenig bezahlen, aber auf der anderen Seite möglichst viel Geld verdienen. Das sich das widerspricht, merkt kaum jemand. Gleichzeitig Reallohnerhöhungen fordern, aber dann ins grosse Heulen ausbrechen, weil ja "immer alles immer wieder viel teurer" wird. Nachdenken, Leute.
Das ist kein Widerspruch, das ist ein kaufmännisches Prinzip.
Es ufert leider nur aus. Bekomme ich auf der einen Seite 10 Euro, bekomme ich im Gegenzug auf der anderen Seite 12 Euro abgezogen. Jede positive Erhöhung wird durch die Hintertür wieder zunichte gemacht.

    Zitat: frankx
    1-Euro-Jobber arbeiten nicht für 1 Euro Lohn. Sie arbeiten für ihr Arbeitslosengeld. Der Euro ist nur Aufwandsentschädigung. Und wenn die Möglichkeit besteht, warum nicht?
Arbeitslosengeld, für das viele Arbeitnehmer in aktiven Zeiten in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Der Begriff Versicherung ist sowieso eine Farce. Es ist nämlich gar keine echte Versicherung. Rechne mal aus wie hoch der Stundenlohn ist, bei einem Hartz IV Bezug. lachhaft.

    Zitat: frankx
    Zeitarbeit und befristete Arbeitsverträge, das sind die Arbeitsformen der Zukunft, und wenn das der Weg ist, um die Arbeitslosenzahlen in den Griff zu bekommen, sollte man ihn ohne weiteres einschlagen. Das einzige, was dem Erfolg dieser Arbeitsformen im Weg steht, ist die Unflexibilität in den Köpfen. Wenn Arbeitsverträge nicht so extreme Knebelverträge wären, würde so mancher Arbeitgeber vielleicht "leichtfertiger" einstellen. Und vielleicht auch höhere Löhne zahlen.
Der Zeitarbeit glänzt durch miese Bezahlung / Bedingungen

Befristete Arbeitsverträge sind eigentlich nicht akzeptable Notlösungen für die Betroffenen. Eine Ausnahme machen hier lediglich sehr gefragte Spitzenleute.

    Zitat: frankx
    Wenn ich das schon immer höre: "Jetzt habe ich 15 Jahre der Firma geopfert und stehe auf der Strasse (heul, heul)". 15 Jahre lang jeden Monat Lohn bekommen, vielleicht noch ein 13. Monatsgehalt, bezahlten Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitgeberanteile an Kranken- und andere Sozialkassen und, und, und ... wieso meint jeder, nur weil er 10 oder 15 Jahre in einer Firma gearbeitet hat, schulde diese Firma ihm was? Und wenn dann eine Firma Entlassungen ausspricht, gibt es Sozialpläne, Abfindungen usw.
Erzwungene Enlassungen sind ethisch, moralisch nicht akzeptabel, wenn sie lediglich der Gewinnmaximierung dienen.

Sozialpläne, Abfindungen gibt es meist nur bei den großen Firmen. Über diese Schiene entziehen sich die Arbeitgeber jeglicher moralischer Verantwortung.

    Zitat: frankx
    Vielleicht muss man wie ich einfach mal ein paar Jahre selbständig arbeiten, um so etwas zu kapieren und schätzen zu lernen. Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich kein Geld. Mir bezahlt keiner 5 oder 6 Wochen Urlaub im Jahr. Und ich darf meinen Kunden auch nicht einfach mal höhere Rechnungen schreiben, nur weil Weihnachten ist. Ich habe noch nicht mal Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Dafür ist Dein Gehalt in der Regel auch wesentlich höher. Ferner hast Du die Chance große Gewinne zu machen. Wenn nicht, ist es Dein Unternehmerrisiko. Was beschwerst Du Dich ?

Gruß technikus


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technikus
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New PostErstellt: 12.05.08, 00:28  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: arnego2
    Hallo Jungs
    nun das bin ich auch! Leider ist es aber nicht nur das Volk sondern alle Völker und mehr in der 3 Welt als in der Ersten Welt. Die versuchen die anderen Staaten nicht in den Klub der ersten Welt reinzulassen. Und warum auch? Wenn alle reich sind dann sind die Reichen nicht mehr die Reichen sondern eine Mittelklasse.
Stimme Dir zu, aber da gäbe es noch zig Punkte zu erwähnen und dies würde einen eigenen Thread erfordern

Gruß technikus


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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 12.05.08, 08:10  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: technikus
      Zitat: frankx
      Ich möchte auch daran erinnern, das trotz offener Grenzen zu den "armen" osteuropäischen Ländern die Arbeitslosigkeit in Deutschland zur Zeit massiv sinkt.
    Ach ja, Du redest wie manche Politiker nur einseitig.

    Die Arbeitslosigkeit sinkt, weil der größte Teil in Billigjobs abwandert. Ein-Euro-Jobs, unterbezahlte Zeitarbeit, befristete Arbeitsverträge, Billiglohnjobs. Alles statistische Täuschung. Abbau von Arbeitslosigkeit durch die zwangsweise Akzeptanz von immer schlechter werdenden Bedingungen der Betroffenen. Der Staat muß noch Geld dazu geben, damit die Menschen von ihrem Lohn überhaupt leben können. Absolut lachhaft, hier von tatsächlichem Abbau von Arbeitslosigkeit zu sprechen.

    Gruß technikus
Das heißt also, die Arbeitslosigkeit sinkt, weil sich die Verhältnisse normalisieren. Hier in Namibia hat noch nie ein Mensch etwas von einem unbefristeten Arbeitsvertrag gehört. Verträge werden allerhöchstens für ein Jahr geschlossen und dann verlängert oder nicht, das weiß man nie. Die meisten arbeiten aber natürlich ohne Vertrag, jeden Tag neu auf der Suche nach Arbeit, von der Hand in den Mund. Und an vielen Tagen finden sie keine Arbeit und verdienen auch nichts. Sie haben keine Krankenversicherung, keine Rente, keine Arbeitslosenversicherung, gar nichts. Sie träumen nur davon, jeden Tag Arbeit zu bekommen, damit sie essen können. Das ist der normale Zustand, nicht die soziale Hängematte in Deutschland.

    Zitat: technikus
    Wenn kein Job mehr sicher ist, ist eine vernünftige Familienplanung nicht mehr möglich. Die ganze Zukunft eines jungen Menschen ist in Frage gestellt, es sei denn er bleibt Junggeselle. Hier wird einer vernünftigen Familienplanung jegliche Zukunft genommen. Schon heute trauen sich die Wenigsten zu Heiraten, Kinder in die Welt zu setzen geschweige denn noch ein Haus zu bauen. Wie denn auch, wenn man immer Angst haben muß entlassen zu werden.
Dann dürfte es hier in Namibia oder in anderen Staaten, in denen es keine festen Jobs gibt oder nicht viele, weder Familien noch Kinder geben. Gibt es aber. In Deutschland braucht man dafür einen festen Job? Darüber würde hier kein Mensch nachdenken.

Gut, es ist klar, daß das auch nicht der beste Weg ist, aber wenn ich für alles einen festen Job brauche im Leben und Sicherheit, komme ich nirgendwo hin. Dann säße ich heute noch in irgendeinem kleinen Büro in Europa und würde mich ärgern. Ich hatte einen festen Job und habe ihn aufgegeben, weil ich etwas anderes machen wollte. Man muß Prioritäten setzen.

    Zitat: technikus
    Diese Gott verdammte Globalisierung wird für jeden Mist als Ausrede angewendet und war angeblich unvermeidlich.
War sie auch. Aber ich stimme Dir zu, daß sie ebenfalls als Ausrede verwendet wird. Globalisierung an sich ist nicht schlecht, denn das bedeutet z.B. auch, daß sich Menschen gegenseitig helfen können, in der ganzen Welt. Was Du an der Globalisierung anprangerst, ist nur ein Teil der Globalisierung, nämlich der schlechte. Grundsätzlich bin ich für Globalisierung, nämlich für eine Vereinheitlichung der Krankenversorgung auf der ganzen Welt, so daß allen Menschen gleichermaßen geholfen werden kann.

Das wäre positive Globalisierung, und dagegen kann man eigentlich nicht sein. Nur wird das eben nicht gemacht, sondern nur der wirtschaftliche Teil, der für viele negative Auswirkungen hat, die bis jetzt besser gestellt waren. Die soziale Weiterentwicklung in Form einer Globalisierung, die allen Menschen nützt, dagegen habe ich gar nichts.

    Zitat: technikus
      Zitat: siggi_siggi_siggi
      Konkret heißt dies: Eine möglichst hohe Qualifikation anstreben, denn nur solche Arbeiten sind immer in D konkurrenzfähig gegen die Vielzahl der weltweiten Billigarbeitskräfte.
    Jo, demnächst sollen hier überall kl. Einsteins rumlaufen. Fragt sich nur wieviel Prozent der Bevölkerung das Zeug dazu haben. Wo bleibt denn hier die Realität
Kleine Einsteins nicht, aber wie wäre es denn mal mit einem Schulabschluß, der Beherrschung der deutschen Sprache usw.? Daran hapert es doch schon in Deutschland. Wie oft kommen hier Anfragen im Forum "Habe keinen Abschluß, spreche keine Sprachen, habe keine Berufsausbildung, will auswandern" (und das alles mit so vielen Rechtschreibfehlern behaftet, daß man die Worte kaum erkennen kann). Wozu auswandern, fragt man sich da? Um sich dann anderswo auf die faule Haut zu legen, wie sie es offensichtlich die ganze Zeit in Deutschland getan haben?

Was spricht dagegen, zur Schule zu gehen? Was spricht dagegen eine Ausbildung zu machen oder zu studieren? Ist in Deutschland (im Gegensatz zu vielen anderen Ländern) alles kostenlos möglich. Es gibt sicherlich Härtefälle, wo jemand nichts dafür kann, daß er keinen Abschluß und keine Ausbildung hat, aber so viele? Es gibt sogar Jugendliche in Deutschland, die brechen eine Ausbildung ab, die sie bereits angefangen haben, weil sie lieber feiern wollen (wahrer Fall, nicht erfunden). Wenn solche Leute es im Leben zu nichts bringen, soll man mit denen noch Mitleid haben?

Also tut mir leid, aber für so viel Faulheit und Dummheit kann man weder die Globalisierung noch die deutschen Politiker oder die Wirtschaft verantwortlich machen.





[editiert: 12.05.08, 08:21 von Anna_kl]
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GrayWolf
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New PostErstellt: 12.05.08, 09:05  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

Danke Anna, Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht.
Schuld an den negativen Seiten der Globalisierung ist nicht die Globalisierung an sich, sondern die Raffgier der Menschen. Manager müssen eine Gewinnmaximierung erzielen, können sie das nicht, waren sie die längste Zeit Manager. Die Aktionäre der Firmen wollen hohe Gewinne und Dividenden sehen. Deutschland als Exportland wäre ohne die Globalisierung ein Agrarstaat mit sehr geringem Wohlstand, das darf man auch nicht vergessen. Nur durch die sehr gute Qualität der Produkte im z.B. Maschinenbau sind Firmen im Ausland bereit, auch höhere Preise zu bezahlen und die Waren aus Deutschland zu kaufen.
Zur Bildung in Deutschland. Schuld sind nicht nur die Politiker, auch die Eltern, die sich nicht um die Bildung und Ausbildung ihrer Kinder kümmern tragen eine große Mitschuld. Ich finde es immer wieder erschreckend, auf was für ein niedriges Niveau die Allgemeinbildung in D abgesunken ist. Vorlesen aus einer Tageszeitung? Fehlanzeige. Grundrechenarten sicher im Kopf beherrschen? Fehlanzeige. Das sind nur zwei Beispiele. Die Jugend heute hat nur zwei Sachen im Kopf: Party machen und chillen. Wo das Geld dafür herkommen soll ist erst einmal egal, die "Alten" werden es schon irgendwie bezahlen.
Vielen Eltern ist es scheinbar auch vollkommen egal, was ihre Kinder so anstellen. Wie sonst kann es sein, dass schon 12 oder 13 Jährige mit Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden? Selbst in der Provinz, wo die Welt eigentlich noch in Ordnung sein sollte (wie bei uns in Ostfriesland) ist vor kurzem eine 15 Jährige mit 3,6 Promille aufgegriffen worden. Die Straftaten und Körperverletzungen steigen steil an, weil der Alkohol in immer größerem Mass "genossen" wird, Stichwort "Flat-Rate-Party's", wer schießt sich am schnellsten mit dem Alkohol ins Jenseits. Da muss gearbeitet werden, damit diese Exzesse endlich wieder zurückgehen. Den Kindern und Jugendlichen muss schon von den Eltern beigebracht werden, dass ohne Schulbildung keine Ausbildung funktioniert, ohne Ausbildung keine Arbeit, ohne Arbeit kein vernünftiges Leben. Leider sieht die Realität in D aber anders aus. Da wird die soziale Hängematte ausgekostet bis zum Letzten. Der Staat wird schon für uns sorgen. Da sind junge Frauen, die lassen sich mal eben schwängern, dann brauchen sie wenigstens nicht arbeiten, mit Kindergeld und Erziehungsgeld plus hartz IV kommt man doch gut über die Runden. Und wenn man sich den Stundenlohn von Hartz IV ansieht, für eine Arbeit sehr wenig, fürs Nichtstun und nur das Sofa plattsitzen sehr viel.
Das ist auch ein Grund, warum ich in ein paar Jahren, wenn ich genug zusammen habe und nicht mehr arbeiten muss, aus D weg will. Ich habe keine Lust darauf, die ganzen Faulenzer, die sich um nichts kümmern und sich nur auf den Staat und die Unterstützung der Gesellschaft verlassen, zu finanzieren.


[editiert: 12.05.08, 09:20 von GrayWolf]
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frankx
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New PostErstellt: 12.05.08, 11:11  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: technikus
    Was Dumpinglöhne sind, brauch ich Dir ja wohl nicht zu erklären.
    Tarifverträge werden sehr oft unterlaufen. Z.B. Lidl, Aldi, Schlecker ect. Die Fälle sind doch ständig in den Medien.
Ich denke, Du traust den Medien nicht? Oder nur dann nicht, wenn sie etwas berichten, was Dir nicht in den Kram passt ?

Natürlich gibt es Firmen, die Tarifverträge unterlaufen. Aber Berichte in der Presse sind für mich kein Beleg, dass das mehr als Ausnahmen sind.

    Zitat: technikus
      Zitat: frankx
      viele Leute haben völlig falsche Vorstellungen davon, was ihre Arbeitskraft und ihr Know-How am Arbeitsmarkt wert ist.
    Da gebe ich dir durchaus recht, aber das sind die Wenigsten.
Das glaube ich nicht unbedingt.

    Zitat: technikus
    Sie muß auf jeden Fall so viel wert sein, daß sie deutlich über Hartz IV liegt. Wenn nicht, ist es m.E. nicht akzeptabel. Wenn es einer Firma nicht rosig geht, heißt das noch lange nicht, daß man unter wert arbeiten muß.
Was ist "unter Wert"? Was ist Arbeit wert? Arbeitslohn ist ein Marktpreis.

Was machen Firmen, denen es nicht rosig geht? Sie entlassen, oder sie stellen niemanden ein. Flexiblere Lohn- und Anstellungsbedingungen würden hier einiges erleichtern.

    Zitat: technikus
    Das ist kein Widerspruch, das ist ein kaufmännisches Prinzip.
    Es ufert leider nur aus. Bekomme ich auf der einen Seite 10 Euro, bekomme ich im Gegenzug auf der anderen Seite 12 Euro abgezogen. Jede positive Erhöhung wird durch die Hintertür wieder zunichte gemacht.
Das kaufmännische Prinzip ist, das höhere Löhne höhere Kosten verursachen, was zu höheren Preisen führt. Der Widerspruch ist, das die Leute tatsächlich meinen, sie könnten höhere Reallöhne bei gleichzeitig sinkenden Preisen haben.

    Zitat: technikus
    Arbeitslosengeld, für das viele Arbeitnehmer in aktiven Zeiten in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Der Begriff Versicherung ist sowieso eine Farce. Es ist nämlich gar keine echte Versicherung. Rechne mal aus wie hoch der Stundenlohn ist, bei einem Hartz IV Bezug. lachhaft.
Die Arbeitslosenversicherung ist schon eine Versicherung, nur sind Dir offensichtlich die Leistungen nicht klar. Die Arbeitslosenversicherung war und ist keine Rentenversicherung bis an Dein Lebensende. Sie richtet für eine bestimmte Zeit Leistungen aus, anschliessend war ursprünglich die Sozialhilfe für Dich zuständig. Heute werden zumindest arbeitsfähige Arbeitslose weiter als Arbeitslose geführt. In der Schweiz, in der ich seit einigen Jahren lebe, gibt es das nicht, nach einer Bezugsfrist von 400 Tagen (wird nach Tagen gerechnet, weil man mit "Zwischenjobs" die Zeit strecken kann) ist fertig, danach kannst Du so lange von eigenem Vermögen leben, bis Du es soweit aufgebraucht hast, das Du Sozialhilfe beantragen musst. Und sobald Du dann doch wieder Arbeit findest, darfst Du die geleistete Sozialhilfe wieder zurückzahlen (hast Du Wohneigentum, kann es dann sein, das die Gemeinde als Sozialhilfeleisterin sich ins Grundbuch eintragen lässt).

Ein-Euro-Jobs betreffen nur Leute mit Arbeitslosengeld II, also Leute, die früher Sozialhilfeempfänger waren. Warum sollten diese Leute nicht für Ihr Geld arbeiten, wenn es möglich ist? Und das mit dem Stundenlohn ist für mich nicht relevant, wenn der ALG II-Satz der Marktpreis für die Arbeitskraft der betreffenden Leute ist ...

Ich bin übrigens sicher, viele 1-Euro-Jobber freuen sich über die Gelegenheit, aus dem Haus zu kommen, und freuen sich über das Gefühl, für ihr Geld zu arbeiten.

    Zitat: technikus
    Der Zeitarbeit glänzt durch miese Bezahlung / Bedingungen
Siehe "Lohn = Marktpreis". Die Art und Weise, wie professionelle Arbeitsvermittlungen Leute wenigstens halbwegs kontinuierlich in Arbeit halten, hat mehr Vor- als Nachteile.

    Zitat: technikus
    Befristete Arbeitsverträge sind eigentlich nicht akzeptable Notlösungen für die Betroffenen. Eine Ausnahme machen hier lediglich sehr gefragte Spitzenleute.
Für unflexible Betroffene mit Beamtenmentalität vielleicht ... für andere und auch für viele Arbeitgeber eher nicht. Aber ich kann diese Probleme sowieso nicht nachvollziehen, ich selbst arbeite für mehrere "Arbeitgeber" in der Woche. Ich habe auch immer nur "projektbezogen" Arbeit als Selbständiger.

    Zitat: technikus
    Erzwungene Enlassungen sind ethisch, moralisch nicht akzeptabel, wenn sie lediglich der Gewinnmaximierung dienen.
Das ist auch so eine Einstellung, die ich nicht nachvollziehen kann: Firmen dürfen keine Gewinne machen, so lange Arbeitnehmer davon negativ betroffen wären.

Wenn ich mir vorstelle, ich hätte mit viel Arbeit, eigenem Geld und unter grossem persönlichem Risiko eine Firma aufgebaut, und sobald ich Leute einstelle, habe ich notfalls zu meinem eigenen Nachteil dafür zu sorgen, das diese Angestellten weiter ihren Lohn, ihren bezahlten Urlaub, ihre Arbeitgeberanteile zu den Sozialkassen usw. usw. erhalten, obwohl meine Angestellten selbst wenn ich ihnen kündigen muss in ein soziales Netz fallen, was mir als Selbständigem nicht offensteht, dann werde ich schon ärgerlich und werde so lange wie möglich vermeiden, überhaupt jemanden einzustellen.

    Zitat: technikus
    Sozialpläne, Abfindungen gibt es meist nur bei den großen Firmen. Über diese Schiene entziehen sich die Arbeitgeber jeglicher moralischer Verantwortung.


Sozialpläne sind Auswüchse der sozialen Marktwirtschaft. Eigentlich ein Widerspruch, wenn man bedenkt, das ja für entlassene Angestellte bereits ein soziales Netz zur Verfügung steht.

    Zitat: technikus
    Dafür ist Dein Gehalt in der Regel auch wesentlich höher. Ferner hast Du die Chance große Gewinne zu machen. Wenn nicht, ist es Dein Unternehmerrisiko. Was beschwerst Du Dich ?
Ich beschwere mich ja gar nicht. Obwohl ich bezüglich des wesentlich höheren Gehaltes, speziell wenn man sich als Selbständiger betreffend Rente, Krankheits- und Invalidenfall auf ein ähnliches Absicherungsniveau gebracht hat wie Angestellte, doch betreffend "in der Regel wesentlich höher" doch meine Zweifel habe. Auch die Pleitequoten sprechen eine deutliche Sprache.

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frankx
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Ort: Schweiz


New PostErstellt: 12.05.08, 11:30  Betreff: Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: technikus
    Wenn kein Job mehr sicher ist, ist eine vernünftige Familienplanung nicht mehr möglich. Die ganze Zukunft eines jungen Menschen ist in Frage gestellt, es sei denn er bleibt Junggeselle. Hier wird einer vernünftigen Familienplanung jegliche Zukunft genommen. Schon heute trauen sich die Wenigsten zu Heiraten, Kinder in die Welt zu setzen geschweige denn noch ein Haus zu bauen. Wie denn auch, wenn man immer Angst haben muß entlassen zu werden.
Warum? Es gibt doch ein soziales Netz in Deutschland. Keine Familie verhungert, wenn der Ernährer arbeitslos ist. Und Risiken gab es immer, auch unter Vollbeschäftigung, z. B. Invalidität oder auch Tod.

Wenn sich jemand heute gegen ein Kind entscheidet, nur weil er sich nicht sicher sein kann, das er über die +/- 20 Jahre, die er für sein Kind aufkommen muss, auch eine Arbeitsstelle hat, dem ist sowieso nicht zu helfen.

    Zitat: technikus
    Deine genannten Zustände, die das Anpassen erforderlich machen wurden u. werden bewußt herbeigeführt. Es ist eine Anpassung nach unten die Du forderst, also mit negativen Vorzeichen. Wie Du sicher weißt, bin ich ein Globalisierungsgegner. Diese Gott verdammte Globalisierung wird für jeden Mist als Ausrede angewendet und war angeblich unvermeidlich. Was für ein Schmarren. Diese ganzen Entwicklungen wurden absichtlich herbeigeführt und deren negativen Folgen billigend in Kauf genommen. Die Globalisierung dient vorwiegend den Großen Konzernen, den Global Playern und nicht der Masse des Volkes.
Die Globalisierung braucht noch ein paar Jahrzehnte, bis sich die "positiven Nebenwirkungen" entfalten.

Für mich sind viele Globalisierungsgegner, und da auch speziell Du mit Deinen Sprüchen gegen Polen etc., verzweifelte Besitzstandswahrer, Leute, die auf keinen Fall zugunsten armer Länder irgendwas vom eigenen Wohlstand abgeben wollen. Und Deutschland hat - siehe genanntes Beispiel Namibia - immer noch ein recht hohes Wohlstandsniveau.

Wenn natürlich Hartz IV-Empfänger, über die im Fernsehen berichtet wird, darüber jammern, das sie jeden Euro zweimal umdrehen müssten, aber dann im Interview mit ihren Kindern qualmend am Tisch sitzen, erklären, die je eine Schachtel Zigaretten pro Tag würde man sich nicht nehmen lassen, dann ist wohl die Wahrnehmung ziemlich verzerrt.

    Zitat: technikus
    Jo, demnächst sollen hier überall kl. Einsteins rumlaufen. Fragt sich nur wieviel Prozent der Bevölkerung das Zeug dazu haben. Wo bleibt denn hier die Realität
Manchmal hilft schon, etwas mehr als keine Ausbildung zu haben. Es braucht nicht nur Professoren und Ingenieure, sondern auch Facharbeiter etc.

Darf ich Dich fragen, was Du beruflich machst, technikus?

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