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VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen

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gringo
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Beiträge: 199
Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 22.12.08, 00:25  Betreff: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Ist es Euch schon mal aufgefallen:

Was machen so viele der in dieser VOX-Sendung vorgestellten Auswanderer mit nur ca. 2000 - 5000 EUR Reserve in der Tasche im Ausland als erstes?

Sie mieten sich eine Villa mit Pool, die in Europa einem gestandenen, fest angestellten Akademiker mit tadelloser Bonität finanziell schon ernsthafte Zweifel aufkommen lassen würden.
Mich verwundert´s schon sehr. Alle Auswanderer, die ich persönlich bisher kennengelernt habe und die in der glücklichen Lage waren, finanziell gut ausgestattet und noch nicht in der Rente zu sein, haben es weitaus bescheidener angehen lassen.
Klotzen statt kleckern! Das Ende der Bescheidenheit?? Ist das eine Fernseh-Masche, oder ist es wirklich Zeit, mal wieder die Koffer zu packen und in ein anderes gelobtes Land zu ziehen ???

Was meint Ihr?

Mit zweifelnden Grüßen,
Gringo



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colon
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Ort: Islas Canarias


New PostErstellt: 22.12.08, 04:31  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Hola Gringo,

zum Wahrheitsgehalt solcher Auswanderer-"reportagen" fand ich folgende (den Tasachen entsprechenden) aktuellen Bericht bei IslaCanaria.Net mit dem Titel:

"Dokusoap auf Gran Canaria, wird Ingo gepusht oder geopfert?"


Die Dokusoap, welche man vom 27. bis 31. Oktober ( 2008 ) im Rahmen von Explosiv, das Magazin verfolgen konnte erinnert irgendwie an Timm Thaler, den Jungen der Ende der 70er Jahre sein Lachen an den geheimnisvolle Baron de Lefouet verkaufte. Im aktuellen Fall handelt es sich jedoch um den mehr oder weniger erfolgreichen Masseur Ingo, welcher vor etwas mehr als 3 Jahren aus Duisburg auf die Kanareninsel Gran Canaria gekommen war und nun die Hilfe einer ‘Wahnsinnig erfolgreichen’ Immobilienmaklerin in Anspruch nimmt, um seinen Friseur- und Wellness Laden im Hotel Buenaventura in die Erfolgsspur zu bringen.

Gran Canaria, Playa del Ingles: Dass deutsche Landsleute im Ausland nicht gerade zimperlich miteinander umgehen, dürfte nach unzähligen Auswanderer-Dokus im TV inzwischen bekannt sein. Letztes Beispiel waren wohl Daniel und Sylvie Juhra, die ihr Traumleben auf der Kanareninsel Teneriffa inzwischen wieder mit einem Wohnsitz in Deutschland getauscht haben. Schuld an der Rückwanderung waren nicht zuletzt die TV-Kameras, welche das Auswandererpaar damals begleiteten- Daniel Juhra berichtet inzwischen in einem Buch über die 96 Stunden Filmmaterial, die auf sensationelle 20 Minuten zusammengeschnitten und dem TV-Publikum serviert wurden. Daniel und Sylvie Juhra waren damals die Deppen der Nation. Aktuell wurde jedoch ein Nachfolger der Juhra’s kreiert- Diesmal traf es den sympatischen Ex-Duisburger Ingo, der seit 3 Jahren auf Gran Canaria lebt und im Hotel ‘Buenaventura’ in Playa del Ingles einen Friseur- und Massagesalon betreibt. Protagonisten sind diesmal neben dem bedauernswerten Ingo, die ‘wahnsinnig erfolgreiche’ Franchisenehmerin eines Immobilienbüros mit ihrem (niemals als zwei Meter entfernt von ihr stehenden) Assistenten.

Schon nach 5 Minuten Dokusoap wird dem aufmerksamen Zuschauer klar, dass hier nicht Ingos Friseur-Laden gepusht, sondern die stark geltungsbedürftige Maklerin in den Vordergrund gestellt werden soll. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte von Luxusimmobilien und 900.000 Euro Provisionen durch die insgesamt 5-teilige ‘Hilfsaktion für Ingo’. Eine Immobilienkrise gibt es demnach überall, nur nicht auf Gran Canaria, wo “das Geld auf der Strasse liegt und man sich nur bücken muss”.

Der zugegeben etwas schleimig wirkende Mitarbeiter der großherzigen Maklerin die Ingo nun zum Millionär machen will, klärt die Zuschauer- und auch die auf Gran Canaria lebenden Residenten darüber auf, “dass die meisten Deutschen welche auf Gran Canaria leben, es in Deutschland nicht geschafft haben und auch auf der Insel des ewigen Frühlings scheitern werden”. Gründe dafür sind nach Angaben des Maklers, der sich nicht allein mit Provisionen im Hunterttausender-Bereich begnügt, sondern sich im Nebenjob als Kellner im Yumbo-Center etwas dazuverdient, Faulheit, fehlende Sprachkenntnisse und ungenügendes Startkapital.

Stolz zeigen die Maklerin und ihr 25 Stunden am Tag arbeitender Mitarbeiter ihre Aufträge- zwischendurch schaltet man immer mal wieder in Ingos Friseursalon, um die Zuschauer daran teilhaben zu lassen, wie die wahnsinnig erfolgreiche Maklerin den Inhaber des Salons zur Schnecke macht. Für den Ausspruch: “Dein Gehirn ist kleiner, als das einer Krabbelameise”, entschuldigte sich die Maklerin immerhin mit den Worten: “Nein, eine Ameise hat mehr Gehirn!”.

Dafür, dass erfolgreichste Geschäftsfrau Gran Canaria’s die Zügel innerhalb der Soap immer fest in der Hand behält, sorgte auch RTL mit einer genialen Schnittechnik und oftmals unsinnigen Kommentaren. So wird dem heute fassunglos vor dem TV sitzendem Ingo untergeschoben, er würde permanent über die Spanier auf Gran Canaria lästern, nur weil er anmerkte, dass Einheimische sich untereinander manchmal Preisnachlässe gewähren.

Doch der arm-reich-Vergleich zwischen Masseur Ingo und der Maklerin mit ihrem angeklebten Schatten reichte nicht aus, am Beispiel des Ex-Blumenhändlers der Schauspielerin Romy Schneider, der mit seinem Partner in der Nähe von Playa del Ingles in einer Luxus-Höhle mit viel Grund drumherum lebt, zeigen RTL und die “Wahnsinnig erfolgreiche” Maklerin, dass man auf Gran Canaria in Saus und Braus leben kann, wenn man nicht gerade so faul und träge wie der Friseursalon-Besitzer Ingo ist.

Sogar vom schleimigen Mitarbeiter der Erfolgsmaklerin musste sich Ingo in Abwesenheit eine schlürfende Gangart und fehlende Initiative vorwerfen lassen- welche der hart arbeitende Selfmade-Kellner und Erfolgs-Makler in Spe im übrigen dem Großteil der deutschen Residenten mit unter 1 Mio. Euro auf dem Konto unterstellt, als er seine Augen über die Dünenlandschaft von Maspalomas gleiten lässt und vom nächsten Mega-Deal träumt.

Wie wir von IslaCanaria.net im Rahmen eines aktuellen Interviews bei Friseur Ingo erfahren konnten, wurde nicht nur mancher Dialog im Vergleich zum Dreh aus dem Zusammenhang gerissen, sondern eher ein Großteil davon. By the way hat Ingo den größten Teil des Umbaus aus eigener Tasche bezahlt, RTL zahlte den neuen Bodenbelag und die Farbe für den Laden. Auf die erwähneten 5.000 Euro der Immobilienmaklerin wird der Masseur wohl noch lange warten müssen.

Auf RTLnow.de können Sie Sich selbst ein Bild von der ehrlichen Absicht der Maklerin machen, Ingo zum erfolgreichen Unternehmer zu pushen.
"

Die angebliche "Reportage" war nichts anderes, als eine schlecht verdeckte Werbung für eine auch auf Gran Canaria ansässige hier allseits bekannte und - sagen wir mal nicht sehr beliebte - deutsche Maklerfirma.

Saludos de las Islas Canarias



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Anna_kl
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New PostErstellt: 22.12.08, 08:55  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Das klingt ja echt heftig. Ja, Vox muß Geld verdienen, und die Maklerin hat vielleicht etwas mehr gezahlt als Ingo. ;-)

Was die Auswanderer mit den Villen angeht – das ist mir auch schon aufgefallen, früher mal. Ob die Fernsehsender die Leute dazu drängen, sich dann so was zu mieten, damit die Auswanderer noch bescheuerter erscheinen oder ob die Auswanderer das von selbst machen? Das frage ich mich.

Gruß
Anna



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siggi_siggi_siggi
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New PostErstellt: 22.12.08, 14:20  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Hallo Anna,

    Zitat:
    Ob die Fernsehsender die Leute dazu drängen, sich dann so was zu mieten,
Das stelle ich mir recht einfach vor: Der Sender zahlt die Miete, wer sagt dann schon "nein"?

Gruß
Siggi

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holzhiasl
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New PostErstellt: 23.12.08, 19:23  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Hallo an Alle,
also ich glaube, dass viele von den Angebern, die nie den Buckel so krumm gemacht haben wie ihre Väter, einfach nach dessen Ableben das in jahrzehnten erschuftete Häuschen verscheppern und es dann eine Weile krachen lassen. Davon habe ich in Peru zwei deutsche Auswanderer getroffen. Aber irgendwann geht die Knete mal aus und dann müssen halt die Kinder wieder fürs Familienvermögen schuften.

Aufgrund der vielen Programme und Wiederholungen macht sich mittlerweile eine weltweite "Fernsehmüdigkeit" breit. Da müssen die Sender schon ganz weit ausholen um ein paar Leute vor die Glotze zu bringen. Also ich habe meinen Fernsehkonsum von früher 60 - 80 Stunden im Monat auf max. 5 Stunden im Monat gekürzt. Was ich an Info brauche, hole ich mir viel einfacher und schneller aus dem Internet.

In einem meiner ersten Beiträge hatte ich ja auch ein Angebot von einem Sender. Die boten EUR 1500 für die komplette Auswanderung von Luxembourg nach Peru an. Lächerlich. Schade, dass sie immer noch den einen oder anderen ... finden, der meint, dass dies immerhin noch besser als gar nichts ist - ohne zu wissen, worauf er sich da einlässt.

Nun, ich wünsche dem Ingo viel Glück und dass es trotzdem klappt. Der Immo-Hexe kann ich nur sagen: Hochmut kommt vor den Fall. Und ihr Begleiter hört sowieso nix, weil er den Kopf in ihrem H... hat.
Fröhliche Weihnacht an alle,
holzhiasl



Wer allein arbeitet, addiert. Wer zusammen arbeitet, multipliziert.
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Antigua
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New PostErstellt: 01.02.09, 02:05  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Das sind Leute ohne Hirn. Ich bin gerade beruflich in Costa Rica, danach mache ich Urlaub in Antigua, aber bitte - Leute - glaubt nicht dass Deutschland so schlecht ist. Ich spiele auch mit dem Gedanken auszuwandern, aber es ist nicht alles schlecht in Deutschland. Bitte, bitte nachdenken. Nix für ungut...



Good by Germany, hello Antigua
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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 01.02.09, 08:50  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Die meisten von uns hier – die, die schon ausgewandert sind – wissen das, aber diejenigen, die noch nicht ausgewandert sind, meinen halt oft, in Deutschland wäre alles schrecklich. Dabei ist man nirgendwo so gut aufgehoben wie in Deutschland. Wenn ich hier in Namibia kein Geld mehr habe, zahlt mir der Staat keinen Pfennig, damit ich weiterhin ein Dach über dem Kopf und zu essen habe, in Deutschland bekomme ich das dann vom Staat geschenkt, inkl. Waschmaschine. So gut würden es viele Leute hier gern haben.

Aber eins ist in Deutschland wirklich schrecklich, und das ist der sinnlose Streß und die schlechte Laune. In der Beziehung bin ich wirklich froh, daß ich jetzt in einem Land lebe, in dem alles langsamer und gelassener geht und die Leute schon aufgrund der Sonne besser gelaunt sind.



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big_M
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New PostErstellt: 14.04.09, 22:24  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    Das klingt ja echt heftig. Ja, Vox muß Geld verdienen, und die Maklerin hat vielleicht etwas mehr gezahlt als Ingo. ;-)

    Was die Auswanderer mit den Villen angeht – das ist mir auch schon aufgefallen, früher mal. Ob die Fernsehsender die Leute dazu drängen, sich dann so was zu mieten, damit die Auswanderer noch bescheuerter erscheinen oder ob die Auswanderer das von selbst machen? Das frage ich mich.

    Gruß
    Anna



Hallo zusammen,

es sind ja nicht nur die Villen die einem Suspekt vorkommen. Ich wundere mich immer wieder über diese Sendungen:

  • Die Auswanderer sind der Sprache meist nicht mächtig und sprechen oft sogar nur gebrochenes Englisch, ich mache hier niemanden einen Vorwurf aber ich wandere nicht in ein Land aus ohne die Sprache zu kennen oder zumindest im Englischen sicher zu sein sollte ich nur Grundkentnisse der Landessprache haben.

  • Als erstes kommt natürlich das obligatorische Haus was fast immer das gleiche ist ( Haus mit Meerblick, oder riesen Pool, oder ein Haus wovon mancher nur Träumen kann ). Weiter geht es aber mit dem Auto, es werden riesen Autos gekauft die nun wirklich nicht sein müssen. Hier stellt sich die Frage braucht man ein Auto wenn man von "Haus" zu Arbeit nur 500 Meter hatt?

  • Weiter geht es, es währe ja nicht genug wenn es sich nur auf Haus und Auto beschränkt. Nein so fangen Menschen ohne Sprachliches Wissen, in der Landessprache, an einen Betrieb zu Gründen am besten noch in einer Branche die man nie gelernt hatt ( Maurer möchte eigene Bar haben etc. )

Ich selber war für eine 5 Monatige Ausbildung in Schweden und habe mir "nur" 2000 € mitgenommen mehr konnte ich leider nicht aufbringen in meinem Alter. Dieses Geld musste gut gehütet werden und es war mir nicht möglich mir ein riesen Apartment zu mieten ich habe in einem Studentenwohnheim "gewohnt" auf 12 m². Leider sieht der "Auswander-Alltag" nicht so aus wie er im Fernsehen hingestellt wird.

Man sieht es an Sendungen wie "Die Rückwanderer"


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gringo
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Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 17.04.09, 00:11  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    Aber eins ist in Deutschland wirklich schrecklich, und das ist der sinnlose Streß und die schlechte Laune.

Das ist wohl wahr. Ohne jemanden die Illusionen rauben zu wollen, in unserer derzeitigen Arbeits-Heimat Spanien ist es unter der arbeitenden Bevölkerung aber nicht viel anders. Und spanische Despoten sind noch um einiges schlimmer, als alles, was mir bisher in DE begegnet ist.

Für Deutschland möchte ich hinzufügen:
Die vielen Verbote, das ständige Zeigefinger-Erheben, die weit verbeitete Platzwart-Mentalität, die ständige Angst, dass jemand einem was vom gar nicht wahrgenommenen Wohlstand wegnehmen könnte und das Problematisieren jedes noch noch so kleinen Aspektes sind wirklich die Pest und bereiten mir Depressionen, wenn ich nur dran denke.

Was ist z.B. der Unterschied zwischen einem Deutschen und z.B. einem Franzosen, die ihre Meinung über einen an sich hübschen, aber vielleicht nicht mehr ganz aktuellen Gegenstand zum Ausdruck bringen?

Der Deutsche:
"Ich HASSE das!"

Der Franzose:
"Hey, das schaut schön aus. Ich persönlich würde vielleicht sogar noch XYZ hinzufügen."

Klingelt es?

Buenas noches Landsleute,

Gringo



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Anna_kl
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New PostErstellt: 17.04.09, 09:58  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

Wobei die Namibier, die schwarzen Namibier vor allem, in der Beziehung nicht viel besser sind als die Deutschen. Es ist auch eine Frage der Erziehung. Wenn Du einem schwarzen Namibier etwas zu essen anbietest, das er nicht kennt oder das ihm nicht schmeckt, verzieht er angeekelt das Gesicht, er versucht gar nicht, das zu verstecken. In Deutschland ist man eher dazu erzogen, solche Gefühle nicht direkt zu zeigen, um den Koch oder die Köchin nicht zu verletzen. Nur in den untersten Kreisen der Gesellschaft ist das wohl nicht so üblich. In Namibia ist es generell so, daß man solche Gefühle nicht zurückhält. Es ist also nicht alles nur in Deutschland so schlecht.

Dennoch ist es so, daß die Namibier, auch wenn sie keine Arbeit haben oder nur eine schwere, schlecht bezahlte, darüber nicht jammern. Das ist kein Thema für sie. Sie regen sich nicht künstlich über die Regierung oder die Beamten auf, auch wenn sie darüber stöhnen, wenn sie mal ins Innenministerium müssen. Es stört sie nur, wenn sie persönlich dafür ihre Zeit opfern müssen, nicht generell.

Und man ist viel geduldiger hier. Das merkt man jeden Monat, wenn man zur Stadt muß, seine Wasser- und Stromrechnung bezahlen. Abbuchen geht nicht, also muß jeder immer persönlich da hin und sich in der Schlange anstellen. Aber da gibt es kein Murren und keine bösen Worte. Man wartet so lange, bis man dran ist, zahlt und geht.

Ebenso an der Supermarktkasse. In Deutschland fühlt man sich da von den hinter einem Stehenden immer gedrängt, und wehe, man sucht noch ein bißchen Kleingeld aus dem Portemonnaie zusammen. Dann wird man angeschaut mit Blicken, die töten könnten. Hier in Namibia geht es eben so schnell oder so langsam, wie es geht. Jeder wartet solange, bis er dran ist, ohne seinen Vormann zu drängen oder dumme Bemerkungen zu machen.

Das macht all solche Dinge sehr viel entspannter. Und wenn man mit den Leuten mal darüber redet, was die Regierung gerade wieder für einen Unsinn macht, dann lachen sie nur, winken ab und wenden sich einem anderen Thema zu. Das interessiert sie einfach nicht, weil sie sowieso keinen Einfluß darauf haben. Sie erwarten auch nicht, daß die Regierung ihnen einen Fernseher oder eine Waschmaschine kauft oder eine Wohnung zur Verfügung stellt. Um solche Sachen muß sich jeder selbst kümmern.

Das ist eben das Problem in Deutschland: diese Erwartungshaltung. Hier erwartet niemand irgend etwas, man lebt von einem Tag auf den anderen. Ein Tag ist gut, ein anderer nicht so, aber das ist eben normal, darüber spricht man nicht oder regt sich nicht auf. Man lebt einfach weiter.



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gringo
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Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 19.04.09, 01:11  Betreff: Re: VOX - Auswanderer und die Sache mit den Villen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    In Deutschland ist man eher dazu erzogen, solche Gefühle nicht direkt zu zeigen, um den Koch oder die Köchin nicht zu verletzen. Nur in den untersten Kreisen der Gesellschaft ist das wohl nicht so üblich.

Schön wär´s.
Das besagte Beispiel guten deutschen Benehmens gab eine Verlegerin, die man wohl zur Upper Class rechnen darf, und zwar auch noch in der Öffentlichkeit....

Saludos,

Gringo



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