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Deutschland tötete mich...nun denn...

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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 18.04.05, 22:18  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Leute, Leute, Leute, wenn man das so ließt glaubt man die Verfasser sitzen irgend
wo in Afrika und jammern als Hobby von dort aus; Die Bundesrepublik ist nach wie
vor eine der 5 reichsten Länder der Erde mit einem Sozialsystem um das uns die
US Bürger eben so beneiden wie die Australier - nur jammern die da nicht täglich
weil sie statt 5 Tassen Milch plötzlich nur noch 4 ½ Tassen bekommen;
Klar, durch jedes soziale Netz fallen Leute durch; Wie will man es denn sonst machen?
Jeder Randexistenz einen Betreuer zur Seite stellen? Wäre auch wieder nicht recht;

Wenn man hier in Afrika den Leuten erzählt, worüber viele Deutsche (nicht alle aber
laute) so jammern wünschen die sich nur eines, da drüben deswegen mitjammern zu dürfen;
Hat jemand in Deutschland schon ein Kind auf der Straße verhungern sehen? In Afrika
ist das Tagesgeschehen; Stirbt ein Kind nur weil der Vater Medikamente für umgerechnet
3 Euro nicht bezahlen kann? Hier üblich; Können Kinder nicht zur Schule weil kein
Geld für das Schulgeld da ist? Hier fast schon normal; Schickt ein Arzt in Deutschland
einen Schwerkranken wieder weg weil der kein Geld hat? Hier ganz klar; Gibt es in
Deutschland Leute, die nur jeden zweiten Tag essen können? Hier wohl 30% der Bevölkerung; Freuen sich die Deutschen wenn das Rote Kreuz pro Woche einen Liter Öl austeilt? Hier gibt es Freudengesänge deswegen; Kann sich ein Deutscher in Deutschland von
seiner Sozialhilfe nicht sein Essen leisten? In Afrika reicht dazu oft der Monatslohn von
10 USD nicht aus; Und das ist so nicht nur in Afrika sondern bei fast der Hälfte aller Menschen in den Entwicklungsländern;

Und Ihr da drüben jammert zwar nicht, wenn Ihr 5 Euro für ein paar Zigaretten bezahlt aber
bei Euro 10 Praxisgebühren weil man nach dem Kiffen die große Kotze bekam stellt ihr
mit einer Totalenteignung gleich; Ich denke dass bestimmt 4 Milliarden Menschen auf der
Welt liebend gerne Eure Probleme haben möchten;

Übrigens; Eine Gewerbeuntersagung wegen fehlender Unzuverlässigkeit gibt es in dem
Fall wegen fortgesetzter und erheblicher Verstöße gegen das Gaststättengesetz dem Gesetz zum Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit oder einer erheblichen strafrechtlichen Verurteilung die Zweifel an der allgemeinen Zuverlässigkeit begründet; Nachzulesen in der
Gewerbeordnung;

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mahout
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New PostErstellt: 19.04.05, 11:03  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Mario,

deine Kritik finde ich etwas scheinheilig und auch nicht fair. Du bist doch auch aus Deutschland „geflohen“ und bestimmt doch wohl nicht um den armen Schwarzen in Afrika bei der Loesung ihrer Probleme zu helfen! Du hattest vermutlich handfeste Gruende die dich zum Auswandern gebracht haben und die liegen vermutlich gar nicht so weit von den Problemen die hier zur Sprache kamen entfernt. Darueber hinaus lebst du seit 15 Jahren im Busch in Afrika. Da hat sich einiges hier veraendert. Ich glaube nicht, dass du dir da wirklich noch ein realistisches Bild machen kannst wie in dieser Zeit das Schiff hier aus dem Ruder gelaufen ist.

Ich kann jeden verstehen, der auf Deutschland keinen Bock mehr hat. Ich glaube ich wuerde mich eher erschiessen als fuer laenger dorthin zurueck zu muessen.

Du nennst zu Recht die Freiheit in Guinea-Bissau als einen der groessten Vorteile. Auch das fehlende Rechtssystem dort ist nicht unbedingt ein Fehler wenn man damit umzugehen gelernt hat. Dank der allgemeinen Aggressivitaet, Unzufriedenheit und Perspektivlosigkeit und vor allem aufgrund der Juristenschwemme und nicht zuletzt der Rechtsschutzversicherung wird doch jede nur erdenkliche Gelegenheit genutzt dir das Leben in Deutschland zur Hoelle zu machen. Warum machen sich hier so wenige Selbstaendig? Weil bevor du auch nur ein Stueck verkauft hast, du mindestens drei Abmahnungen und zwei Klagen auf dem Tisch liegen hast. Es ist alles so extrem ueberreguliert und gleichzeitig ueberwacht, dass sich bis auf die Juristen (wenn ueberhaupt) kaum ein Mensch damit auskennt oder auskennen kann. Egal was du machst, irgendeiner und meistens sind es sogar gleich mehrere pissen dir immer ans Bein. Was mich in Deutschland am meisten abnervt ist die Controlleti-Mentalitaet, dieses Pochen auf „Recht und Ordnung“ (was immer das auch sein mag), das faengt z.B. schon an mit dem obligatorischen Strafzettel fuer drei Minuten falsches Parken.

Nur weil in Deutschland meine Grundbeduerfnisse wie Essen und Wohnen gedeckt sind, heisst das noch lange nicht, dass das Land lebenswert ist und/oder ich deshalb zufrieden sein muss. Du hast alle diese Probleme nicht (mehr), du hast jede Menge Kohle, triffst dich mal eben mit dem Minister wenn die Regeln etwas gedehnt werden muessen und ansonsten laesst dich doch jeder in Ruhe deinen Stiefel machen. Da laesst sichs leicht ueber andere laestern, du hast ja die Probleme nicht.

Gruss Mahout



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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 20.04.05, 22:31  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Nein, Mahout, ich meine das wirklich so; Weshalb wandern Leute aus; ich denke da gibt es zwei Motivationsrichtungen; Druck und Sog; Der eine, weil er weg will oder muß, der
andere weil er irgend wo anders sein möchte; Ich bin der Zweite weil es eigentlich keinen zwingenden Grund für mich gab von D zu gehen, es aber Lebenstraum war in Afrika (mit
Tieren) zu leben und lediglich der notwendige Schulabschluss meines Sohnes eine noch
frühere Umsiedlung verhinderte;
Weshalb sind nun Menschen AUS-gewandert, der wohl überwiegende Grund einer
Umsiedlung? Zu Beginn der 19then Jahrhunderts waren es Iren die nach der Kartoffelpest
massenweise in Irland verhungerten; Zusammen mit Italiener wanderten sie in großen
Scharen in die USA aus um dort ein neues Leben zu beginnen; Zu Beginn des 20then
Jahrhunderts waren es dann Deutsche und Schweden die in die USA, Canada und
Australien umzogen und heute sind es die Bewohner der Dritten Welt die in Europa
ihr Glück suchen; Immer ist und war es zwingende Not welche diese Leute trieb;
Und mir ist kein Fall überliefert wo von all diesen Aussiedlern (und es waren ja in den
vergangenen zweihundert Jahren noch viele Millionen mehr) jemals die rein soziale
Absicherung im Wohnland oder angestrebten Einwanderungsland irgend eine Rolle
spielte; Dass es jemals in der Geschichte Auswanderungswellen wegen reduzierter
Arbeitslosen Stütze gab, ist zumindest mir nicht bekannt; Ich schreibe aber derzeit
mit Leuten wo es offenbar nur um eine Vollkaskoversicherung für das Leben geht;
Einer fragte nun, wer denn für seinen Schaden aufkomme, wenn es in Afrika bei ihm
nicht klappt; In Afrika sehr vermutlich keiner; Da gibt es auch das Problem mit reduzierter
Stütze nicht; Da gibt es schlicht gar keine;

Also ich hatte keine Gründe zum auswandern, ich hatte aber Gründe für ein einwandern nach Afrika;

Ich kann jeden verstehen der D verlässt weil er gerne woanders sein möchte, ich kann aber
keinen verstehen der in ein anderes Land geht nur um von D weg zu sein; Wie kommt jemand darauf zu glauben, es könnte ihm in einem Land ohne soziales Netz besser gehen als in D wenn er es nicht mal dort geschafft hat?

Wir haben in D eine gewisse "Überregelung" mag sein; Man käme mit weniger aus, wenn sich die lieben Mitbürger disziplinierter verhalten würden; Auch ich ärgere mich wenn
ich in München bin, aus einem Büro komme und eine nette "Verkehrsüberwacherin" breitbeinig und erwartungsvoll vor meinem Auto steht und dem offenbar etwas nettes schreibt; Ich ärgere mich aber genau so, wenn ich schon fünfmal um den Block fahre
und keinen Parkplatz finde weil andere die Parkzeit (ebenfalls) überzogen haben; Was ist es nun also? Da muß man doch Ordnungsregeln haben oder fordern, alle anderen dürfen kein
Auto haben; Oder unser Eingangsautor der türkische "Badman" (Nome est ohme) der seine
Gewerbeuntersagung offenbar recht persönlich nimmt und unbeachtet lässt, dass dieser
ganz erhebliche Rechtsverstöße vorausgingen; Da es bei jeder Straftat neben dem Täter auch
Opfer gibt sollten wir mal unser Augenmerk auf diese richten und fragen, ob der Staat nicht
zu deren Schutz einschreiten muß - was er in vielen Ländern eben nicht tut;
(Wenn man in diesem Forum so die Leiden einiger Leute liest);
Das von Dir erwähnte Abmahnunwesen das sich aus § 1 UWG ableitet prangerst nicht nur Du
mit Recht an; Mag die Abmahnmöglichkeit als Eigenregulativ der Wirtschaft auch noch gut
gemeint gewesen sein (siehste, das sind eben dann die Auswüchse wenn sich der Staat zurück
hält) hat die Praxis kriminelle Auswüchse angenommen; Nicht das Abmahnen ist das Problem, sondern dass dieses eben zur unlauteren Honorarbeschaffung einiger fünftklassiger Winkeladvokaten missbraucht wurde; Das wiederum leiteten diese aus einer SEHR umstrittenen BGH Entscheidung von 1972 ab wo der BGH eine GoA erkannte; (Man muß wohl BGH Richter sein um sich so weit von der Realität abzuheben) Hier kann ich nur jedem empfehlen, eine solche Abmahnung (wenn diese berechtigt ist) zur Vermeidung einer einstweiligen Verfügung zwar anzuerkennen, aber keinesfalls das Anwaltshonorar zu bezahlen sondern bei der ersten Drohung des Anwalts diesen wegen Nötigung anzuzeigen; Die Aussichten auf eine Verurteilung sind zwar nicht zu groß aber wenn der ständig Besuch von der Polizei bekommt, ggf sogar sein Büro durchsucht wird, wird er möglicherweise eines Tages auf den Weg der Tugend zurück finden; Der Nötigungsparagraph hat den offenen
Rechtbegriff "verwerflich" zum Inhalt und das ist dann eben Auslegungssache der
Staatsanwaltschaft; ABER man kann sich in D gegen solche Übergriffe wehren;
In vielen anderen Ländern nicht und als Ausländer oft gleich zweimal nicht; Ich denke
da mit Schrecken an die Kapverden; Wie ist das so in Indien?

In einer hochverrechtlichten Industriegesellschaft muß - leider - alles geregelt sein eben UM
Freiräume des einzelnen zu erhalten und nicht das Recht des physische stärkeren zu etablieren;

Wir hatten hier vor einigen Jahren einen Grenzstreit mit unserem Nachbarn (Dämlichkeit
eines Vermessungstechnikers der offenbar nicht in einen Bach steigen wollte);
Wir setzten uns also beim Stammes-König zusammen und unterhielten uns zwei Stunden; Über die Ernte, den Regen und die Familie; Dann waren wir uns einig; Unsere Grenzauslegung wird anerkannt, dafür hält die Familie des Nachbarn fortan unsere Grenze sauber und richtet eingefallene Zaunpfähle - gegen Bezahlung natürlich; So sind beide zufrieden und keiner hat ein Gericht bemüht; Ob es so aber auch in D gehen kann, möchte ich bezweifeln;

Also ich bin der festen Überzeugung, will jemand weg um besseres zu finden wird er,
falls er nicht "Hans im Glück" ist enttäuscht; Will er irgendwo HIN, weil er dort seine
Erfüllung sucht, wird er Erfolg haben;

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fabulist
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New PostErstellt: 21.04.05, 08:15  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Es ist schon interessant, was aus dem ursprünglichen Thema hier entstanden ist.
Deutschland mit den Zuständen in anderen Ländern zu vergleichen, sind die bekannten Äpfel und Birnen.
Ich spreche nun ganz einfach mal für die USA, da hier meine Wahlheimat ist. Kaum ein Amerikaner beneidet Deutschland um sein Sozialsystem. Hauptgrund, es ist einfach unbekannt. Wie überhaupt das Land selbst den meisten Amerikanern fast unbekannt ist.
Würde man einen Außendienstler aus Deutschland in die USA schicken, um denen unser Sozialsystem anzubieten, ich meine auch mit den Kosten, er würde kaum jemanden finden, der das haben will.
Die Deutschen brauchen Sicherheit, möglichst alles vollkasko. Und der Staat sind die zweiten Eltern, die mich doch wohlbehütet von der Geburt bis zu meinem Tode durch das Leben führen sollen. Alle Gängelungen von A wie Arbeitslosenversicherung, bis Z wie Zulassungsverordnungen, erträgt der deutsche Bürger.
Aber wo bleibt da die Freiheit? Was darf ich in Deutschland noch selbst entscheiden? Handelt es sich noch um eine Demokratie? Kann ich mich tatsächlich noch gegen Übergriffe des Staatsapparates wehren?
Deutschland ist auf dem besten Weg zurück in einen Überwachungs- und Schnüffelstaat. Wenn man sich jetzt auch noch ausrechnet, was dieses Gebilde kostet, das den Bürger da drangsaliert, dann wunder ich mich nicht, warum es hier so schlecht steht.
Und so ist es auch nicht verwunderlich, warum Deutschland in einer Disziplin nach der anderen das Schlußlich darstellt.
Die ehemalige DDR hat es vorgemacht. Alles reguliert, alles in geordneten Bahnen. Aber eben den Bach runter.
Die Frage ist jetzt nur, ist das eine deutsche Mentalität?

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fabulist
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New PostErstellt: 21.04.05, 09:18  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Ach, noch ein Nachtrag. Um vom eigenen Unvermögen abzulenken, ruft die SPD jetzt auch noch zum Boykott deutscher Unternehmen auf. Nur weil die die von der Regierung vorgeschriebenen Rahmenbedingungen umsetzen. Na, jeder autoversessene Deutsche weiß doch um die Funktion eines Turboladers. So wird dieser Prozess natürlich noch beschleunigt.
Und ach, ich frage mich schon seit geraumer Zeit, wer wählt eigentlich noch die Grünen? Doch nicht wegen des Umweltschutzes? Da war mal was, ich kann mich erinnern. Was die Funktion oder Daseinsberechtigung dieser Partei heute ist, ist mir ein Rätsel. Grün ist doch nur noch der Name. Dann wählt doch gleich die SPD.
Das soll jetzt aber kein Aufruf dazu sein!!!

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mahout
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New PostErstellt: 21.04.05, 11:01  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Mario alias Riverzoofarm,

ich habe das Gefuehl, dass wir gar nicht so weit voneinander entfernt liegen. Nur deiner Definition kann ich noch nicht so richtig folgen:

[Der eine, weil er weg will oder muß, der andere weil er irgend wo anders sein möchte]

Wo ist denn da der Unterschied? Der eine der „wo anders sein moechte“ will doch auch weg, oder?

[Und mir ist kein Fall überliefert wo von all diesen Aussiedlern ... jemals die rein soziale Absicherung im Wohnland oder angestrebten Einwanderungsland irgend eine Rolle spielte]

Richtig! Das ist m.E. auch heute noch so. Die Leute wollen aus ganz anderen Gruenden weg. Fabulist bringt es auf den Punkt: „Aber wo bleibt da die Freiheit? Was darf ich in Deutschland noch selbst entscheiden? Handelt es sich noch um eine Demokratie? Kann ich mich tatsächlich noch gegen Übergriffe des Staatsapparates wehren?“ Darum geht es doch!

[ich kann aber keinen verstehen der in ein anderes Land geht nur um von D weg zu sein; Wie kommt jemand darauf zu glauben, es könnte ihm in einem Land ohne soziales Netz besser gehen als in D wenn er es nicht mal dort geschafft hat?]

Das eine hat doch mit dem anderen nicht zwingend etwas zu tun. Du tust praktisch so als wuerde jeder, der aus Deutschland weg will nur deshalb weg weil er hier den Hintern nicht hochgekriegt hat. Dem ist beileibe nicht so. Da gibt es tausend andere Gruende.

Ich wollte z.B. seit meiner fruehesten Jugend aus Deutschland weg (wg. Klima, Stimmung, Unfreundlichkeit, Freiheitsmangel, staatl. Gaengelungen etc.), hatte aber nicht den Mut dazu. Trotzdem habe ich all die Jahre daraufhin gespart um mir das irgendwann leisten zu koennen. Jetzt bin ich seit 2 Jahren weg und koennte mich ohrfeigen, dass ich nicht schon viel frueher gegangen bin.

Ich pfeife auf das soziale Netz in der jetzigen Form. Das fuehrt doch nur dazu, dass die Leute verlernen Verantwortung fuer sich selbst zu uebernehmen und irgenwann enttaeuscht sind, weil der Stand nicht aufrechterhalten werden kann und sie sich dann m.E. zu Recht betrogen fuehlen. Man haette es eben gar nicht erst soweit kommen lassen duerfen.

[Wir haben in D eine gewisse "Überregelung" mag sein; Man käme mit weniger aus, wenn sich die lieben Mitbürger disziplinierter verhalten würden]

Falsch! In den meisten Laendern geht es mit einem Bruchteil an Regelungen und du wirst doch nicht behaupten wollen, dass ausgerechnet die Deutschen die am wenigsten diszipliniertesten sind. Nur ein winziges Beispiel: Wenn ich in Deutschland an eine „leere“ Strassenkreuzung komme an der die Ampel rot zeigt, bleiben doch 99,9 % der Deutschen stehen, die meisten sogar wenn sie als Fussgaenger unterwegs sind. Wo gibt es das sonst noch?

[Ich ärgere mich aber genau so, wenn ich schon fünfmal um den Block fahre und keinen Parkplatz finde weil andere die Parkzeit (ebenfalls) überzogen haben; Was ist es nun also? Da muß man doch Ordnungsregeln haben oder fordern]

Ganz im Gegenteil, wuerde jeder parken duerfen so lange er will, waerst du wahrscheinlich mit der Strassenbahn unterwegs gewesen, da du sowieso nicht damit gerechnet haettest einen Parkplatz zu finden. Das haette die Umwelt und deine Nerven geschont.

[Da es bei jeder Straftat neben dem Täter auch Opfer gibt sollten wir mal unser Augenmerk auf diese richten und fragen, ob der Staat nicht zu deren Schutz einschreiten muß - was er in vielen Ländern eben nicht tut;]

Die Frage ist doch nicht ob oder ob der Staat nicht einschreiten muss, sondern in welchem Umfang er das tun sollte. Je mehr (unnoetige) Regelungen desto mehr Taeter und Opfer – ist doch klar oder?!

[Ich denke da mit Schrecken an die Kapverden; Wie ist das so in Indien?]

Wer sich hier respektvoll und im Rahmen der Gesetze verhaelt hat in der Regel nichts zu befuerchten, selbst wenn er grobe Fehler macht. Ansonsten laesst sich noch vieles mit Cash auf die Kralle regeln. Auf Gerichtsverfahren sollte man nicht setzen. Dauern viele Jahre und die Erfolgsaussichten sind gering. Die meisten Faelle lassen sich jedoch guetlich im Sinne deines Beispiels mit dem Grenzstreit regeln. Oberstes Gebot: Immer (!) freundlich und hoeflich bleiben. Betruegereien, wie du sie beschreibst habe ich allerdings nicht kennengelernt.

[In einer hochverrechtlichten Industriegesellschaft muß - leider - alles geregelt sein eben UM Freiräume des einzelnen zu erhalten und nicht das Recht des physische stärkeren zu etablieren]

Warum stoert mich nur dieses Woertchen „alles“ so? Jedenfalls bin ich hier voellig anderer Meinung. Fabulist bringt es auch hier auf den Punkt: „Die ehemalige DDR hat es vorgemacht. Alles reguliert, alles in geordneten Bahnen. Aber eben den Bach runter“. So sehe ich das mit „Gesamt“-Deutschland auch kommen.

Gruss

Mahout



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Skippy
Ehemaliges Mitglied

Ort: Cairns (Australia)


New PostErstellt: 21.04.05, 22:17  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Hallo, Riverzoofarm,

habe leider keine Zeit für ausufernde Beiträge, danke Dir aber wirklich für die ausführliche Erläuterung, warum Menschen denn auswandern >:).

Warum kannst Du Dir nicht vorstellen, daß man auswandert, um von Deutschland weg zu sein? Weißt Du, wieviele Deutsche in Australien leben, die schon aus dem Grund nicht mehr zurückgehen, nur um dem deutschen Theater, der Politik und der sogenannten deutschen Gründlichkeit zu entfliehen?

Ein teures, bald fast nutzloses Sozialsystem oder ein tolles überteuertes Krankenkassensystem oder all die tollen deutschen Dinge sind denen und uns völlig egal. Das alleine macht nicht glücklich, es ist Dein Umfeld.
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Brizzi
Ehemaliges Mitglied

Ort: Australia


New PostErstellt: 22.04.05, 08:22  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: mahout
    ....... Fabulist bringt es auch hier auf den Punkt: „Die ehemalige DDR hat es vorgemacht. Alles reguliert, alles in geordneten Bahnen. Aber eben den Bach runter“. So sehe ich das mit „Gesamt“-Deutschland auch kommen.
Die DDR hat es vorgemacht und die Westpolitiker haben alle Geschmack daran gefunden genau sowas fuer Gesamtdeutschland herzunehmen - warum dem Volk dienen wenn man sich am Volk bedienen kann? Die Empoerung hier in Australien ist gross darueber wie man mit den Deutschen in Deutschland umgeht.
Wir hoeren oft, vor allem von der Kriegsgeneration hier, das es schlau war Deutschland zu verlassen.


[editiert: 22.04.05, 08:23 von Brizzi]
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Adi
Neuzugang


Beiträge: 2


New PostErstellt: 15.06.05, 15:58  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

@mahout
„Handelt es sich noch um eine Demokratie?
Kann ich mich tatsächlich noch gegen Übergriffe des
Staatsapparates wehren?“


Wehren ?? Wohl kaum, bei dem Arsenal:

  • Telefon/Mobil/SMS/Internet und Emailüberwachung
  • Bewegungsprofilerstellung über Maut und Handys
  • Biometrische Pässe (in naher Zukunft)
  • Allumfassende Kontenüberwachung (Stammdaten),Umsatzeinsichten und Kontobewegungen werden folgen.
  • Kameraüberwachung an öffentlichen Plätzen, geplant wahrscheinlich auch bis hinein in den privaten Bereich

Das allein reicht mir schon als Grund zum auswandern.
Dieses Land wird immer unerträglicher.


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Gast
New PostErstellt: 26.09.05, 15:06  Betreff: Re: Deutschland tötete mich...nun denn...  drucken  weiterempfehlen

Es muss nicht mehr vorgefallen sein, daß kann ich nur bestätigen. Wegen ein paar Steuerschulden wird ein GU nach § 35 ausgesprochen.

Deutschland ist so arm geworden!!!!!
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