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Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit

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colon
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New PostErstellt: 16.05.06, 13:17  Betreff: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Der folgende Artikel wurde in "die Welt" veröffentlicht. Kommenatr überflüssig.

"
Nahrung für den Apparat
Steuern sind keineswegs zum allseitigen Nutzen. Regelmäßig bleibt der Staat die Erfüllung seiner Aufgaben schuldig von Wolfgang Sofsky

"Nur zwei Dinge im Leben eines Menschen sind sicher", heißt es bei Benjamin Franklin, "der Tod - und die Steuern." Im Ernstfall entscheidet der Staat über das Leben seiner Bürger, im Normalfall vergreift er sich an ihrem Besitz.


Einst waren Höhe und Frequenz der Steuern vom Rhythmus der Kriege bestimmt. Jeder neue Feldzug forderte eine volle Goldtruhe. Doch begnügten sich die Fürsten häufig mit dem Zehnten auf Einkünfte und bewegliche Güter. Heute arbeiten die Untertanen mitten im Frieden das halbe Leben für öffentliche Institutionen. Sie zahlen nicht mehr für den Hof eines Grundherrn, für dynastische Kriege oder koloniale Eroberungszüge, sondern für die Organisation ihres gesamten Lebens.


Seit je wirtschaften moderne Staaten ausgabenorientiert. Die Verstaatlichung des Privateigentums folgt zwangsläufig dem Wachstum der Ausgaben. Bis heute setzt der Fiskus alles daran, sein Einkommen aufzubauen, anstatt Begünstigungen abzubauen. Nicht sparen, sondern enteignen, ist seine Devise.


Jahrhunderte sind Gesellschaften ohne zentrale Staatslenkung ausgekommen. Mittlerweile jedoch ertönt bei der geringsten Mißhelligkeit reflexartig der Hilferuf nach der Obrigkeit. Ansprüche und Abgabenquote bedingen sich gegenseitig. Mit den Ausgaben steigen auch die Begehrlichkeiten. Der Staat nimmt dem Bürger, was jener von ihm fordert. Aber das gerechte Entgelt für die Steuer bleibt er meist schuldig.


Steuern sind Abgaben ohne Gegenleistung. Ihr Verwendungszweck ist offen. Das unterscheidet Steuern von Versicherungsbeiträgen oder Gebühren. Sowenig der Steuerzahler einen Anspruch auf eine gleichwertige Leistung erwirbt, sowenig kommt dem Staat das Recht zu, Steuern zu einem bestimmten Zweck zu erheben. Eine Energiesteuer zur Senkung der Arbeitskosten oder ein "Solidaritätszuschlag" zur Hebung des Bildungsniveaus widersprechen dem fiskalischen Grundprinzip. Steuern sind niemals zweckgebunden. Die Vorspiegelung einer politischen Absicht kaschiert nur, was die Steuer zuletzt ist: ein Akt der Willkür, eine Abgabe ohne Äquivalent, eine unerschöpfliche Ressource der Staatsgewalt, mittels derer sie sich selbst finanziert.


Wie willkürlich Steuersysteme sind, zeigt schon ein Blick auf die Tatbestände. Der Raffgier und dem Erfindungsreichtum der Eintreiber waren noch nie Grenzen gesetzt. Keine wirtschaftliche Tätigkeit geht ohne Aufschlag vonstatten, sei es der Kauf eines Blumenstraußes, die Reparatur einer Waschmaschine oder der Verkauf eines Grundstücks. Die Haltung von Hunden wird ebenso besteuert wie der Verbrauch von Benzin, Gas, Tabak oder Likör. Der Lohn der Arbeit wird beschnitten, das Einkommen geschröpft, der Gewinn abgeschöpft.


Glück gönnt der Staat seinen Untertanen nicht. Lotteriegewinne und Preisgelder unterliegen der Steuer, ebenso das Spiel an Automaten, Erbschaften und Geschenke. Nicht einmal der Schutz vor dem Unglück, die Versicherung für Not- und Todesfälle, ist vor dem staatlichen Zugriff sicher.


Das Wort vom "totalen Staat" betrifft keineswegs nur die Überwachung des sozialen Lebens, es gilt auch für die vollständige Erfassung ökonomischer Aktivitäten. Transparenz der Transaktionen, Überwachung der Geldwäsche, Einsicht in sämtliche Konten durch Finanz- und Sozialbehörden, Registrierung von Devisengeschäften - der moderne Staat will nicht nur den gläsernen Untertan, er will auch vollständig über dessen Privateigentum informiert sein, um direkten Zugriff zu gewinnen.


Die Suche nach verborgenen Schätzen gehört zu den Hauptaktivitäten der Zöllner und Fahnder. Und die undankbaren, vaterlandslosen Gesellen, welche das heimische Steuerterritorium zu verlassen trachten, sollen an den Zollschranken möglichst alles zurücklassen, was sie über die Jahre verdient und durch Tausch, Kauf, Arbeit oder Schenkung rechtmäßig erworben haben. Nur Arme und Besitzlose dürfen der heiligen Staatsnation unbehelligt den Rücken kehren.


Souverän ist nicht nur, wer den Ausnahmezustand verhängen kann, sondern wer sich ungestraft das Recht nehmen kann, tagtäglich die Untertanen zur Kasse zu bitten. Seit je ist Steuerhoheit ein Kriterium der Souveränität. Kein Staat ohne Steuerzwang. Noch vor den Wehr- und Schulpflichten ist die gemeine Steuerpflicht die Grundlage moderner Staatsmacht. Nachdem die Privilegien von Adel und Klerus beseitigt sind, ist niemand mehr steuerlich immun. Die Idee der Steuergerechtigkeit fordert die Gleichheit aller vor dem Fiskus.


Doch sichert Steuergleichheit keineswegs Gerechtigkeit. Denn gerecht wäre die Gleichheit von Leistung und Gegenleistung. Steuern aber sind einseitige Abgaben, über welche die politische Klasse frei verfügen kann. Der Zwang der Steuer ist die Freiheit des Staates. Was der Bürger an Eigentum verliert, gewinnt der Staat an Verfügungsmasse.


Steuern sind keineswegs zum allseitigen Nutzen. Regelmäßig bleibt der Staat die Erfüllung seiner Aufgaben schuldig. Weder Frieden noch Sicherheit vermag er zu garantieren.


Er bewahrt nicht vor materieller Not, vermag weder Arbeit noch Wachstum zu schaffen, läßt Verkehrswege und Bildung verrotten. Die alljährliche Liste von Verschwendung und Mißwirtschaft zeigt nur die Fälle, die nicht zu übersehen sind. Die einzige "Gegenleistung", deren sich der Bürger sicher sein kann, ist das Wachstum staatlicher Ämter und Pfründe. Die Steuer finanziert das Staatspersonal, die Armee des öffentlichen Dienstes. Denn Steuern sind die Nahrung der bürokratischen Herrschaft.


Nur die Staatsgläubigen aller Couleur halten Steuern für ein Gebot der Gerechtigkeit. Für sie ist der Staat das Zentralorgan der Umverteilung. Ihre Politik konzentriert sich jedoch allein auf die Frage, wer gewisse Güter empfangen soll. Zur Freiheit des Eigentums gehört jedoch zuerst die Freiheit, Güter ohne äußeren Zwang geben zu dürfen. Die Gerechtigkeit unter den Empfängern ist der Maßstab des Verteilungsstaates, die Freiheit der Übertragung, der Gabe, des Geschenks hingegen das Merkmal einer freien Gesellschaft.


Jedes Jahr monatelang unfreiwillig und unentgeltlich für den Staat arbeiten zu müssen, erfüllt den Tatbestand der Zwangsarbeit. Nicht die Knute von Aufsehern oder die Bluthunde von Sklavenbesitzern zwingen die Untertanen zur Arbeit, sondern ein undurchsichtiges Verwaltungssystem, das von jedem Lohn sogleich den Bruchteil einbehält, der für die öffentlichen Kassen bestimmt ist und das Budget der politischen Klasse füllt. Der Staat stiehlt den Beschäftigten Lohn und Arbeitszeit. Entreißt man jemandem die Früchte seiner Anstrengung, so ist dies gleichbedeutend damit, daß man ihm Stunden, Tage, Monate seines Lebens raubt. In dem Maße, wie der einzelne für andere arbeitet, werden jene Eigentümer an der Arbeitskraft des Betroffenen. Sie erlangen ein Eigentumsrecht über ihn, dem er nur entgehen kann, wenn er die offizielle Arbeit einstellt. Daher hat sich längst eine Schattenwirtschaft ausgebreitet, in der die Menschen nicht mehr für alle anderen, sondern nur noch für sich selbst arbeiten.

Man erinnere sich! Große Rebellionen nahmen ihren Ausgang von Steuerprotesten: der Aufstand der Bauern, die Französische Revolution. Noch vor dem Fall der Bastille wurden die Finanzbüros geplündert, die Zollschranken niedergerissen und die Steuereintreiber in die Flucht geschlagen. Die Vergesellschaftung des Staates begann mit der Freilassung der Schmuggler und Schwarzarbeiter - und der Eröffnung neuer Wirtshäuser mit steuerfreiem Ausschank.

Wolfgang Sofsky ist Soziologe und Privatgelehrter in Göttingen. Artikel erschienen am Di, 16. Mai 2006



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siggi_siggi_siggi
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New PostErstellt: 16.05.06, 17:08  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

Wohin auswandern um Steuern zu vermeiden, nach Somalia?
www.gomopa.net/Finanzforum/Firmengruendung-und-Offshore/Steuerparadies-Somalia-Alternative-Offshoreloesung.html?highlight=somalia
Zwar 0 Steuern, aber irgenwie auch nicht optimal!

Natürlich gibt es Staaten mit geringeren Steuersätzen, aber an dem Prinzip der Steuerungerechtigkeit ändert sich dadürch nur quantitativ etwas aber qualitativ nichts.

Ansonsten bleibt noch der "zivile Ungehorsam" der Steuerverweigerung (Steuerhinterziehung). Hier kann natürlich das Auswandern die Entdeckungswahrscheinlichkeit drastisch reduzieren, aber an gesellschaftpolitischen Fakten ändert dies erst einmal wenig.

Gruß
Siggi

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colon
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New PostErstellt: 16.05.06, 18:33  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: siggi_siggi_siggi
    Natürlich gibt es Staaten mit geringeren Steuersätzen, aber an dem Prinzip der Steuerungerechtigkeit ändert sich dadürch nur quantitativ etwas aber qualitativ nichts.

    Ansonsten bleibt noch der "zivile Ungehorsam" der Steuerverweigerung (Steuerhinterziehung). Hier kann natürlich das Auswandern die Entdeckungswahrscheinlichkeit drastisch reduzieren, aber an gesellschaftpolitischen Fakten ändert dies erst einmal wenig.
Hola Siggi,

natürlich hast Du Recht, Steuern sind in dem Sinne "ungerecht".

Aber allein quantitativ mäßigere Steuern haben auch qualitative Effekte. Meine Erfahrung ist (Extremfälle wie Somalia natürlichausgeschlossen) je weniger Steuern in einem Land bezahlt werden, umso weniger Bürokraten werden finanziert, die angeblich für mehr Sicherheit, mehr Gerechtigkeit und sonstwas behaupten zu sorgen, in der Realität aber für immer mehr Unmündikeit der Steuerzahler sorgen.

Der Obrigkeitsstaat braucht starke Bürokratien und damit hohe Steuereinnahmen. Und daher auch eine obrigkeitstaatlich orientierte Bevölkerung, weil es sonst ja ständig Revlutionen gäbe. Wenn ich mir ansehe, was die Deutschen da mit sich machen lassen, das hätte in vielen Ländern, die ich kenne, monatlich eine Revolution zur Folge.

Statt Generalstreik wäre ein Steuerstreik viel wirksamer als jeder "Generalstreik", der so "general" ja gar nicht wirkt, teils auch negativ auf die Streikenden wirkt. Ein kollektiver Steuerstreik in D ist natürlich unrealistisch. Aber Auswandern bedeutet praktisch, daß man seine Steuern lieber anderswo zahlt, wo es weniger Obrigkeitsstaat gibt. Das ist sozusagen ein individueller Steuerstreik. Der deutsche Staat weiß das natürlich und die deutschen Finanzbehörden haben ja auch immer wieder versucht, da nochmal abzukassieren.

Saludos de las Islas Canarias
Bill



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schoolar

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New PostErstellt: 16.05.06, 18:53  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: colon
    ...Ein kollektiver Steuerstreik in D ist natürlich unrealistisch...
Wieso eigentlich? Ich wär' dabei...!



___________
Carpe diem...

_________
Carpe diem
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antje_fi
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New PostErstellt: 16.05.06, 22:28  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

Nun ja, schoolar ... Wie könnte ein Arbeitnehmer darum herumkommen, Einkommenssteuer zu zahlen? Die wird ihm doch abgezogen, bevor er die Knete ueberhaupt erst sieht. Genauso ist es beim Lebensmittel- etc. kauf. Die Steuern sind enthalten, man zahlt sie also automatisch.
Als Selbstständiger könnte man das Steuerzahlen theoretisch schon einfach lassen ... theoretisch. Was fuer eine Strafe gibt's eigentlich fuer Steuerhinterziehung? Geldstrafe oder Knast?!

edit: nicht Steuerfinanzierung, sondern -hinterziehung


[editiert: 17.05.06, 10:50 von antje_fi]
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technikus
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New PostErstellt: 17.05.06, 00:31  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: antje_fi
    Was fuer eine Strafe gibt's eigentlich fuer Steuerfinanzierung? Geldstrafe oder Knast?!
Nichts von Beidem, sondern noch mehr Steuern

technikus






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36510
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New PostErstellt: 17.05.06, 00:31  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: colon
    Der folgende Artikel wurde in "die Welt" veröffentlicht. Kommenatr überflüssig.

    Steuern sind Abgaben ohne Gegenleistung.
Falsch: Oder wer bezahlt z. B. Kindergeld, Polizei, Feuerwehr, Schulen und Strassen? Wie kann man solch einen Unsinn in dike Welt setzen. Man kann doch nhöchsten darüber diskutieren, ob die Gegenleistung angemessen ist. Aber dass es eine gibt, kann man doch nicht bestreiten.



    Zitat: colon
    Glück gönnt der Staat seinen Untertanen nicht. Lotteriegewinne und Preisgelder unterliegen der Steuer, ebenso das Spiel an Automaten, Erbschaften und Geschenke. Nicht einmal der Schutz vor dem Unglück, die Versicherung für Not- und Todesfälle, ist vor dem staatlichen Zugriff sicher.
Auch das ist schlicht unwahr. Lotteriegewinne sind in Deutschland ebenso steuerfrei wie die Auszahlungsleistung einer Lebensversicherung im Todesfall.

    Zitat: colon
    Die Suche nach verborgenen Schätzen gehört zu den Hauptaktivitäten der Zöllner und Fahnder. Und die undankbaren, vaterlandslosen Gesellen, welche das heimische Steuerterritorium zu verlassen trachten, sollen an den Zollschranken möglichst alles zurücklassen, was sie über die Jahre verdient und durch Tausch, Kauf, Arbeit oder Schenkung rechtmäßig erworben haben. Nur Arme und Besitzlose dürfen der heiligen Staatsnation unbehelligt den Rücken kehren.
Auch das stimmt nicht (von Sonderfällen der Betriebsverlagerung ins Ausland abgesehen). Oder hat einer, der hier mitliest und bereits ausgewandert ist, wegen der Auswanderung Steuern zahlen müssen? Ich nicht!

    Zitat: colon
    Wolfgang Sofsky ist Soziologe und Privatgelehrter in Göttingen. Artikel erschienen am Di, 16. Mai 2006


    <hr>
Privatgelehrter? Ist das eine Berufsbezeichnung oder nur ein Euphemismus für Arbeitslosigkeit bei Akademikern? Dass jemand, der solch einen Unsinn verzapft, keine Anstellung an der Uni bekommt, ist doch klar. Das wäre ja wirklich Verschwendung von Steuergeldern.

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technikus
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New PostErstellt: 17.05.06, 00:56  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

@36510

Die Zitate sind doch nicht alle von colon

Mit dem schön weiß hinterlegen klappt wohl doch noch nicht so richtig ?

Die erste weiße Hinterlegung ist richtig, aber die weiteren Zitate sind doch von Wolfgang Sofsky

technikus






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technikus
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New PostErstellt: 17.05.06, 01:05  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

@36510

In diesem Falle muß ich Dir fast komplett Recht geben. Zu der letzten Bemerkung kann ich nichts sagen.

Wie kann man so einen Schwachsinn schreiben, od. haben wir da was falsch verstanden u. somit falsch interpretiert

Vielleicht war ein Hacker am Werk u. keiner hat´s bemerkt. Möglich ist alles

Gruß technikus






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colon
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New PostErstellt: 17.05.06, 01:16  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

Hola 36510,

Deutschland hat eine Staatsquote von deutlich über 50 %. Die Steuern und Abgaben werden von riesigen, aufgeblähten, teuren Apparaten verwaltet. Darüberinaus sind sie langsam und hemmen vielfach schnell notwendige Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dadurch kosten sie volkswirtschaftlich noch mehr. Allein die AOK hat nur in Niedersachsen als eine von über 200 KVs tausende von Leuten beschäftigt. Das macht in Neuseeland eine kleine Truppe von ca. 200 Leuten. Für Alles und Alle!

Lotteriegewinne und Lebensversicherungen unterliegen vielfach (hohen) Steuern und Abgaben, vor und nach ihrer Auszahlung. Daß zufällig mal die Auszahlung nicht mit einer Steuer belegt ist, dient m.E. nur psychologischer Beruhigung der Steuerzahler.

Bis vor wenigen Monaten (und auch heute noch im Rückgriff möglich!) gab es durchaus eine Auswanderungssteuer für Selbstständige. (Die Diskussion verwaltungsrechtlicher Parallelen zur Erpressung von "Auswandungsabgaben" von Emigranten im Dritten Reich würde leider den Rahmen hier sprengen.) Erst Brüssel hat diese Steuer vor einigen Monaten endgültig gekippt. Die SPD fordert aber für die Zukunft, alle Deutschen weltweit in Deutschland steurpflichtig zu machen. Egal wo und warum sie wo wohnen. Das soll sicher wieder auch ein tolles Amt geben, mit Oberamt und Minsterialen und ganz vielen Verwaltungsposten für all die noch unversorgen Parteiirgendwasse.

Wolfgang Sofsky, geboren 1952, ist freier Autor und Professor für Soziologie. Er lehrte an den Universitäten Göttingen und Erfurt. 1993 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis für "Die Ordnung des Terrors. Das Konzentrationslager". 1996 erschien "Traktat über die Gewalt". Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Wolfgang Sofsky widmet sich seit Jahren der Analyse gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse und veröffentlicht in der Weltwoche und der Zeit.

Saludos de las Islas Canarias
Colon (Bill)
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technikus
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New PostErstellt: 17.05.06, 02:05  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: colon
    Lotteriegewinne und Lebensversicherungen unterliegen vielfach (hohen) Steuern und Abgaben, vor und nach ihrer Auszahlung. Daß zufällig mal die Auszahlung nicht mit einer Steuer belegt ist, dient m.E. nur psychologischer Beruhigung der Steuerzahler.
Lotteriegewinne betreffend, weiß ich nur, daß man 1 Jahr Zeit hat es anzulegen oh. für dieses eine Jahr Steuern zu zahlen. Nach dem einen Jahr werden dann Steuern fällig auch wenn noch nicht angelegt. Ist es angelegt, werden die Gewinne besteuert. So die Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis.
Lebensversicherungen werden besteuert, Kapitallebensversicherungen auch bei Auszahlung. Alte Verträge sind, glaube ich, davon noch freigestellt

    Zitat: colon
    Die SPD fordert aber für die Zukunft, alle Deutschen weltweit in Deutschland steurpflichtig zu machen. Egal wo und warum sie wo wohnen. Das soll sicher wieder auch ein tolles Amt geben, mit Oberamt und Minsterialen und ganz vielen Verwaltungsposten für all die noch unversorgen Parteiirgendwasse.
Da muß ich was verpaßt haben. Ich bin geschockt. Es wird ja immer doller

Das wäre ja dann eine echte Doppelbesteuerung. Einmal bezahle ich in D, obwohl ich da nicht mehr wohne u. arbeite u. z.B. auch noch in Südamerika ? Bleibt nur die Annahme der neuen Staatsbürgerschaft u. das dauert

Gruß technikus






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siggi_siggi_siggi
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New PostErstellt: 17.05.06, 08:43  Betreff: Re: Auswanderungsgrund: keine Steuergerechtigkeit  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    Meine Erfahrung ist (Extremfälle wie Somalia natürlich ausgeschlossen) je weniger Steuern in einem Land bezahlt werden, umso weniger Bürokraten werden finanziert
Das ist nur bedingt richtig. Steuern werden beispielsweise auch für soziale Leistungen und den Verteidigungshaushalt verwendet. Beides hat mit (fühlbarer) Bürokratie erst einmal nicht sehr viel zu tun. Auch nicht zu vernachlässigen sind bei der Betrachtung andere Zwangsabgaben: KV, RV, AV, PV, IHK Beiträge, der Schornsteinfeger, etc.
Auch ist wichtig, welchen Aufwand ein Bürger treiben muss, um gewisse Anforderungen der Bürokratie zu erfüllen. Beispiel: Beantragung eines polizeilichen Führungszeugnisses. In D in einer halben Stunde erledigt. Das Führungszeugnis selbst kommt per Post. An meinem Wohnsitz (ein Land mit sehr niedrigen Steuern): Dreimal in einer langen Schlange stehen (für das Empfangen des Antrags, für das Stellen des Antrags und für die Abholung des Führungszeugnisses), Bareinzahlung der Gebühr an der Kasse (wieder in einer langen Schlange stehen) Aufwand ca. 7,5 Stunden! Damit wird dieselbe Tätigkeit hier als Strafe empfunden, in D freut man sich gerade auch nicht, aber es ist eigentlich ohne Probleme machbar.

Zur Lotterie:
Besteuert wird die Betreibergesellschaft der Lotterie und zwar sind rund die Hälfte aller Einsätze an den Staat abzuliefern. Der Lotteriegewinn ist selbst beim Empfänger steuerfrei, die Erträge daraus sind wie alle Erträge aus Kapitalvermögen natürlich steuerpflichtig.

Steuerpflicht von Deutschen im Ausland:
Auch die USA koppeln die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft (sonst aber kein Land der Welt). Viel ändern würde sich nur für Personen, die in einer Steueroase wohnen. Definition des Wortes Steueroase: Staaten mit denen Deutschland kein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen hat. Für DBA Staaten (wie beispielsweise Südamerika) regelt dieses DBA, welcher Staat die Besteuerungsrechte aus welchen Einkunftsquellen hat. Wohnt man im Ausland, hat in D also keinen Wohnsitz (hält auch kein Zimmer bei den Eltern mehr für Wohnzwecke bereit), hat keine Immobilien, keine Firmen, etc. hat also wirklich alle Brücken hinter sich abgebrochen, dann liegt somit die Besteuerung immer bei dem Wohnsitzstaat. Also für viele Personen, die im Ausland leben: Kein Grund zur Panik.

"Auswanderungssteuer für Selbstständige"
Das heißt korrekt Wegzugsbesteuerung. Das gilt nicht für Selbständige, sondern nur für wesentliche Beteiligungen an einer deutschen Kapitalgesellschaft, d.h. Gesellschafter, die mehr als 1% des Stammkapitals einer GmbH oder AG halten. Das wird es auch in Zukunft geben, nur wenn der Wohnsitz innerhalb der EU verlegt wird, steht dieses Gesetz wohl EU-Regelungen entgegen. Von dieser Regel bin ich auch betroffen, daher habe ich noch einen Wohnsitz in D, obwohl mein Lebensmittelpunkt im Ausland liegt. Andererseits kann man den Hintergrund der Regel verstehen. Würde hier Deutschland nicht die Veräußerungsfiktion beim Wegzug ansetzen, dann könnte beispielsweise eine Person (wie seinerzeit der Eigentümer von Horten) einfach in die Schweiz auswandern und dort dann das Unternehmen verkaufen. Nach dem Wegzug hätte die Schweiz das Besteuerungsrecht, die es aber nicht wahrnimmt (Besteuerung nach "Aufwand der Lebensführung" in der Schweiz, d.h. konstante Steuer unabhängig von der Höhe des Einkommens) und somit könnte man alle Steuern effektiv vermeiden. Das führt nicht zu mehr gefühlter Steuergerechtigkeit in D. Bitte bedenken: Diese Aussage kommt von jemanden, der selbst unter dieser Regel "leidet".

Was mich mehr persönlich mehr gestört hat und auch sicherlich meinen Entschluss D zu verlassen massiv gefördert hat ist die Tatsache, dass ich als Geschäftsführer einer kleinen GmbH regelmäßig Wochenende durcharbeiten musste, dann aber die Früchte des Erfolges mit ca. 60% besteuert werden. Irgendwann hab ich es dann auch begriffen und seit 2 Jahren ist mein maximaler Steuersatz 13%.

Gruß
Siggi

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