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Daniela
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Beiträge: 35

New PostErstellt: 11.11.04, 16:09     Betreff: Re: Stammtische

Hallo Fori´s!
Bei uns ist es jetzt soweit. Wir brechen langsam unsere Zelte ab und gehen in wenigen Monaten nach Kanada. Wir werden dort als Unternehmer unser eigenes Hotel im Okanagan Valley führen.Warum wir gehen? Uns geht es hier richtig gut. Wir haben derweil noch (bis zur Ausreise) unser eigenes Unternehmen, unser Haus, unsere Autos und auch nicht wenig Geld. Wir dürfen uns also nicht über wirtschaftliche Verhältnisse beschweren. Und doch...! Wirklich glücklich sind wir hier nicht mehr gewesen. Geld kann man nicht essen, man kann sich keine Gesundheit kaufen und wahre Freunde auch nicht. Wir haben in den letzten Jahren mehr und mehr menschliche Nähe vermisst. Wenn ich heute auf der Strasse einen Bekannten treffe und ihn frage, wie es ihm geht, wird diese Frage rein rhetorisch verstanden. Niemand käme je auf die Idee, dass es mich persönlich wirklich interessiert, wie es ihm geht. In Canada gehen die Menschen viel mehr und viel interessierter aufeinander zu. Freundschaften werden noch gepflegt und man hat nicht das Gefühl, ein "Alien" (Ausländer) zu sein. Wir gehen, weil wir unter anderem auch die persönliche Herausforderung suchen. Wir möchten uns ehrliche Freunde suchen und mit harter Arbeit auch gern unser Geld verdienen. Wir haben unseren Entschluss sehr, sehr lange und sehr, sehr gründlich überdacht. Es ist nicht einfach, über das eigene so typisch deutsche "Sicherheitsdenken" zu springen und 12.ooo Kilometer entfernt einfach mal eben neu anzufangen. Das geht nur mit der "ich kann das" Mentalität. Wir wollen die deutsche Sturheit, das Sicherheitsdenken, die mangelnden zwischenmenschlichen Beziehungen und das endlose Thema Geld hinter uns lassen und einfach nochmal an unsere Grenzen gehen. Jung sind wir auch nicht mehr wirklich (42 und 45 Jahre alt) unsere Bekannten halten uns für bekloppt und durchgeknallt, weil wir es hier doch sooo gut haben und dennoch gehen wollen.
Ich freue mich darauf, nicht mehr jeden Tag im Kostüm an meinem Schreibtisch sitzen zu müssen, sondern durchaus auch in Jeans und Hemd ein Restaurant beteten zu können. Ich freue mich auf das Leben in der gewaltigen Natur, wo Häuser noch 110 Volt Anschlüsse haben und Waschmaschinen mit Quirl waschen. Was für ein Land, wo man jeden Strafzettel für Geschwindigkeitsübertretungen 2x bekommt - einmal sofort und einmal am Geburtstag zur Erinnerung. Beide werden dann auch bezahlt!Ich freue mich auf meine neue Heimat, wo mir jeder egal wie fremde Mensch auf der Strasse zulächelt und ich mir nicht das Gehirn zermartern muß, ob ich den wohl kenne und warum ich mich an ihn nicht erinnere, wo er mich doch gerade angelächelt hat. Wo ich in einer Woche so viele "Drücker und Wangenküsse" von fremden Menschen bekomme, wie in Deutschland in 5 Jahren nicht!
Ob ich Angst vor all´den Umstellungen habe? Na klar habe ich die! Ich bin doch Deutsche...! Aber: "Ich schaffe das"! Und was meine Deutsche Staatsbürgerschaft betrifft? In zwei Jahren kann ich nach Erfüllung unserer Auflagen die Kanadische Staatsbürgerschaft beantragen und werde das ganz sicher auch tun. Dann werde ich auch den Rest Deutschland endgültig ablegen! Ich will nur noch einige Dinge tun, bevor mein Leben aktiv vorüber ist: Ich möchte die Sonne über den Rockies aufgehen sehen, an einem einsamen Fluss Lachse angeln, während ein Grizzley neben mir angelt. Ich will reiten lernen um in die Berge reiten zu können. Am Abend will ich auf meiner Veranda auf der Schaukel sitzen und mein Bier aus der Dose trinken. Ich will im Herbst die Bären in unserem Obstgarten naschen sehen und den Weißkopf-Seeadler über mir kreisen sehen in einsamer Höhe. Und ich will wieder den Erzählungen eines alten "First-Nation" (Indianer) lauschen, der mir von der alten Zeit erzählt und seine Legenden vor meinen Augen auferstehen läßt.
Ich werde meinen Preis dafür zahlen, denn auch dort kriege ich nichts geschenkt. Aber wurde mir in Deutschland je irgend etwas geschenkt?
Wenn ich mal sterbe, möchte ich, dass meine Asche über dem Lake Okanagan verstreut wird. Hier würde ich nur dumpf irgendwo beerdigt werden und jemand aus meiner Restfamilie hätte dann 30 Jahre Grabpflege an der Backe. Ohhh nein!
Ich freue mich auf unsere Zukunft und werde den notwendigen Preis dafür auch gern und willig zahlen!
Wer immer den Traum hat auszuwandern, sollte immer auch bedenken, dass ein Traum wunderschön ist. Die Realität darf aber niemals vergessen werden. Nirgendwo blühen nur Rosen und nirgendwo ist Schlaraffenland. Erst wenn Ihr bereit seid auch alle negativen Seiten objektiv zu sehen, werdet ihr die positiven Seiten wirklich genießen können. Dann ist Auswandern ein spannendes und schönes Erlebnis!

Ganz liebe Grüsse und viel Mut wünscht Euch
Daniela
(Mut werdet Ihr sicher brauchen. Der Weg - zumindest nach Kanada - ist lang und sehr, sehr dornig! Aber: Der Weg ist das Ziel!

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