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Dogbert
New PostErstellt: 07.09.05, 09:38     Betreff: Re: Heimatfrust – nix wie weg!

Hallo ihr,

ich bin zwar etwas spät dran, wollte aber auch mal meinem Senf hier abgeben. Ich habe zeitweilig in den USA, Spanien und Norwegen gelebt, mittlerweile wieder in Deutschland, bin somit kein typischer Auswanderer.

Ich denke, bei allen Schwierigkeiten, die wir in Deutschland haben und wohl leider noch weiterhin bekommen werden, ist mir allein dies als Auswanderungsmotiv zu wenig. Sicherlich ist die Perspektivlosigkeit frustrierend und verleitet durchaus zu Überlegungen, Deutschland dem Rücken zu kehren. Irgendjemand schrieb hier: alles im allen geht es uns in Deutschland noch zu gut. Genau das ist der Punkt, der oftmals vergessen wird, da wir uns schon an zuvieles gewöhnt haben und somit als selbstverständlich genommen wird.

Um jetzt mal auf dem Punkt zu kommen:
Zum Auswandern gehört eine bestimmte und gewachsene Einstellung, die mit der wirtschaftlichen Situation in Deutschland nichts zu tun haben sollte. In anderen Regionen wird lediglich anders gelebt. Es ist eine Frage der Mentalität und Lebenseinstellung. In den USA (um das mal als Beispiel zu nehmen), hat man objektiv betrachtet mit weit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen, nur bei einer entsprechenden Einstellung nimmt man diese nicht als so deprimierend wahr, weil man damit subjektiv besser klarkommt. Es ist eine Frage der Lebensart. Ich bin jemand, der mit sehr wenig auskommt und gewähnt ist, sich selbst zu organisieren. Somit sind mir die Umstellungen recht leicht gefallen. Was mich zur Rückkehr nach Deutschland bewog, war auch kein Auslandsfrust, sondern eine Wertschätzung. Mir fällt das Vergleichen bedingt durch die Erfahrungen natürlich jetzt umso leichter. Dennoch könnte ich nicht sagen, ob es mir hier oder anderswo besser gefallen hätte. Es gibt Dinge (z. B. die weite Natur; die Leichtigkeit, wie das Leben gelebt werden kann (trotz aller Alltagsschwierigkeiten)), die ich vermisse, aber nun nicht in der Weise, daß ich unbedingt wieder in die Fremde ziehen müßte.

Ich habe bei einigen den Eindruck, daß sie sich das alles so einfach vorstellen, ohne sie jetzt ihrer Träume berauben zu wollen. Sicherlich träumt man auch ein wenig von der künftigen Wahlheimat, ist neugierig auf das Fremde, das andere. Ist auch alles schön und gut, nur irgendwann muß man sich auch dort mit dem nicht immer leichten Alltag arrangieren können - womit wir wieder am Anfang sind, wo ich von der Lebensenstellung im Allgemeinen sprach.

Wer auswandern will, muß es innerlich wollen - weniger weil es hier in Deutschland so frustig zu sein scheint. Der Antrieb muß schon aus einer anderen Ecke kommen als durch das "Herausgetrieben" werden. Es gibt zwar glücklich verlaufende Ausnahmen, wo es einfach keine Alternative zur Auswanderung gab, wobei es sich hier um Jobangebote aus dem Ausland handelte und somit die Rahmenbedingungen günstiger waren.

Ich kann den Frust Auswanderungswilliger absolut verstehen, zumal ich im eigenen Umfeld Leute kenne, die ausgewandert sind. Deren Motive waren einfach, daß sie sich in Deutschland innerlich nicht wohlfühlten oder überhaupt schon immer über eine Portion Pioniergeist verfügten, den sie woanders als Herausforderung betrachtend ausleben wollten. Mit anderen Worten: sie konnten dem Leben oder der Lebensart in Deutschland einfach nichts mehr abgewinnen.

Liebe Grüße
Dogbert
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