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Erfahrungen in der Karibik

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Autor Beitrag
Tobago
* * *


Beiträge: 22
Ort: Tobago West Indies


New PostErstellt: 18.03.08, 09:56  Betreff: Re: Erfahrungen in der Karibik  drucken  weiterempfehlen

Hallo Micha,

antworte jetzt nur ganz kurz. Muss heute nach Trinidad und nehme den ersten Flieger.

Verschiedene Leute haben ihre Hunde ect. auch mitgebracht.
Kann Euch verstehen, ich habe selber 7 Katzen.
Es gibt glaube ich eine Erleichterung bei der Einfuhr von Haustieren.
Werde mich erkundigen und dann berichten.

Ist das Hotel/Tauchschule das Speyside Inn ?

Spaeter mehr

Liebe Gruesse
Josi

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Supp-diving
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Beiträge: 2
Ort: Heilbronn / Germany


New PostErstellt: 18.03.08, 16:32  Betreff: Re: Erfahrungen in der Karibik  drucken  weiterempfehlen

Hallo Josi,

wow !!! Das gibt uns Hoffnung. Die kleine ist uns echt ans Herz gewachsen und verfügt über sämtliche Impfungen ;-)

Wir werden Ende April mal rüberkommen und wohnen im Speyside In ;-)

Liebe Grüße

Micha

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Anna_kl
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 760
Ort: Namibia



New PostErstellt: 16.07.08, 19:05  Betreff: Re: Erfahrungen in der Karibik  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Tobago
    Die Einheimischen wollen uns aber nicht. Keiner soll einen anderen Rhytmus vorgeben, keiner soll mitdenken und noch schlimmer voraus denken oder planen.
Da scheint Tobago Namibia sehr ähnlich zu sein. Mitdenken, vorausschauend planen? Oje, was ist das denn? Manchmal denke ich, die Leute denken noch nicht einmal von heute bis morgen, geschweige denn für eine Woche oder einen Monat oder noch länger.
Die rechnen einfach nicht. Nehmen einen Kredit nach dem anderen auf, bis sie die Raten nicht mehr zahlen können. Dann werden die Möbel, die sie auf Pump gekauft hatten, wieder abgeholt und an den nächsten verkauft (als neu, nicht als gebraucht). Daß man die Raten für die Kredite, die man aufnimmt, zusammenzählen muß und schauen muß, ob man so viel Geld überhaupt hat, ist den Leuten hier völlig unverständlich. Sie haben für alles eine Kreditkarte oder "Vouchers". Jedes Geschäft verkauft selbst billigste Kleidung auf Kredit (wobei die Kleidung dann natürlich nicht mehr so billig ist, aber das sehen die Leute nicht).

Ich würde nicht sagen, daß die Einheimischen einen nicht wollen in Namibia, die normalen Leute auf der Straße wollen einen schon, weil sie sich von einem Ausländer (vor allem von einem Europäer) die Schaffung von Arbeitsplätzen erhoffen (das ist das einzige, was beim Erteilen eines Work Permits interessiert: "Wie viele Arbeitsplätze für Namibier werden Sie in den nächsten 1-5 Jahren schaffen?"). Wenn Du Arbeitsplätze schaffst, wird sogar die Regierung neugierig. Aber als jemand, der "nur" in Namibia arbeiten will und keine Arbeitsplätze für Namibia schafft, bist Du in Namibia nicht sehr willkommen.

Es ist allerdings gar nicht so anders, die Denkweise der Behörden hier, als in Deutschland. Wenn man hier einem Beamten sagt: "Ich will zwar keine Leute einstellen, aber ich will Leute ausbilden, PC-Techniker, IT-Trainer, Sekretärinnen ... dann zählt das für die nichts. Daß ein ausgebildeter Mensch dann eher eine Arbeit bekommt (vor allem hier in Namibia, wo es wenig ausgebildete Menschen gibt), das sehen sie nicht. Wenn Du die Leute nicht einstellst, sondern "nur" ausbildest, ist das nichts wert.

Sehr interessant, was Du über Tobago erzählst, jetzt schaue ich mir noch Deine Webseite an.

Liebe Grüße
Anna





[editiert: 16.07.08, 19:15 von Anna_kl]
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Tobago
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Beiträge: 22
Ort: Tobago West Indies


New PostErstellt: 17.07.08, 13:41  Betreff: Re: Erfahrungen in der Karibik  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

hier haben wir ein "Riesenproblem" etwas was von dem hiesigen Government nicht erkannt oder wenn man es aendern wollte Waehlerstimmen kosten wuerde.

Die Insel Trinidad foerdert Oel, somit sind wir eigentlich kein armer Staat. Ganz im Gegenteil, man kann unheimlich viel Luxus auf den Inseln sehen.
Die normale Bevoelkerung wird mit verschiedenen sozialen Programmen ruhig gestellt.

Ich denke mal, mindestens 80 % der Bevoelkerung sind u.a. beim Government beschaeftigt. Im Laufe der Jahre hat sich das taegliche Arbeitspensum von 8 Stunden auf ca. 2 Stunden reduziert. Das Kontrollsysthem funktioniert wie so vieles natuerlich nicht. Was natuerlich auch sein Gutes hat, dazu aber spaeter mehr.
Man bekommt also nun fuer 2 Stunden Arbeit einen Tageslohn.
Somit kann jeder der einen solchen Job hat noch anderweitig arbeiten und Geld machen.

Es gibt eine Story von einem Polizisten der morgens an der Strasse arbeitet ( fuer den Government ) seinen Beruf tagsueber ausuebt und am fruehen Nachmittag noch Taxi ( pull Bull ) faehrt.

Das hoert sich doch nach fleissigen Leuten an, oder ?

Auch alle besser dotierten Beschaeftigten haben ihre Zweitbeschaeftigung zuhause. Tieraerzte von staatlichen Farmen haben ihre Private Tierklinik, andere Government Mitarbeiter ihr Catering Unternehmen. So koennte man die Liste endlos fortsetzen. Nun ist auch alles schoen gleichmaessig verteilt.
Wenn der Government eine Veranstaltung plant hat er gleich alle Zulieferer im Hause. Wir privaten haben es da unwahrscheinlich schwer.
Meinen Kaese usw. bestellen sie nur wenn sie vor internationalem Publikum strunzen wollen. "Wir haben auch eine Dairyindustrie in Tobago" Einheimische wollen solch ein Geschaeft nicht haben, es ist zuviel Arbeit damit verbunden.


Meine Farm habe ich in 6 Jahren ganz alleine aufgebaut und bewirtschaftet. Nur mit Hilfe ( ab und an ) aus Europa, Helfer die kostenlos gearbeitet haben. Dank an alle fleissigen Deutschen und Schweizer. Das nicht funtionierende Kontrollsysthem hat geholfen das ich ohne Einmischung von Behoerden eine kleine Molkerei einrichten konnte und bewirtschaften Kann.

Kurz und buendig gesagt. Es ist ein Traum hier ein eigenes Geschaeft oder einen Betrieb zu haben. Nur arbeiten und Kruecken musst du alleine.

Vielen Dank Anna fuer Dein Interesse, ich lese auch gerne Deine Berichte.


Josi


[editiert: 17.07.08, 13:44 von Tobago]
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Anna_kl
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 760
Ort: Namibia



New PostErstellt: 17.07.08, 18:34  Betreff: Re: Erfahrungen in der Karibik  drucken  weiterempfehlen

Hallo Josi,

das ist ja echt ein Traumhaus, was Du da hast. Damit kann ich nicht konkurrieren. Die Bilder sehen wunderschön aus, die Ziegen scheinen sehr zufrieden zu sein, und was Du darüber schreibst, daß es eigentlich falsch ist, die Ziegen als dumm oder zickig zu bezeichnen bzw. Menschen als "Ziege" oder "zickig" zu bezeichnen, scheint mir absolut richtig. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Ziegen, habe nur mal mit so etwa 20 Jahren in den Ferien auf einem Bauernhof gearbeitet und auch ein paar Ziegen dort versorgt (besonders der Ziegenbock war sehr liebebedürftig und anhänglich und schmusig ) und fand auch, daß Ziegen weit unterschätzt sind. Deine Ziegen sehen jedenfalls sehr intelligent aus.

Was die Geschichte mit der Regierung angeht, das ist hier in Namibia ähnlich. Zumindest hier in Windhoek scheinen auch 80% der Leute für die Regierung zu arbeiten, so viel Arbeit schaffen die aber nicht, meistens sind die fischen oder auf der Jagd oder wer weiß wo, nur nicht in ihrem Büro. Wenn Du mit denen einen Termin hast, bist Du natürlich pünktlich da, aber das heißt noch lange nicht, daß der Beamte, mit dem Du verarbredet bist, da ist. Das kann dauern, bis Du ihn antriffst.

Das trifft aber nicht auf alle Beamten zu, es gibt auch viele Stellen, die durchaus besetzt sind, jeden Tag von 9 bis 5, vor allen Dingen das Rathaus, wo die Gebühren für Wasser und Strom eingezahlt werden müssen. Da ist immer jemand da.

Aber heute gerade habe ich gehört, daß die ganzen höheren Beamten ihren Strom und ihr Wasser zum Teil schon ewig nicht bezahlt haben. Das ist niemandem aufgefallen. Irgendwie hat da in den letzten Wochen wohl mal jemand geguckt und ganz überrascht festgestellt, daß die nicht bezahlt haben. Das geht in die Hunderttausende von Euro, die die der Stadt schulden. Ob da aber was passieren wird - keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht.

Was Du da über die Situation als ausländischer Geschäftsinhaber erzählst, ist wirklich blöd. Aber es läuft wohl in vielen Gesellschaften so. Es wird immer nur bei Leuten bestellt, die man kennt oder die zur Familie gehören, was bei uns Ausländern natürlich nie der Fall ist. Allerdings bin ich da in einem anderen Business tätig, und es gibt natürlich sehr viele Deutsche in Namibia, bei denen das dann genauso funktioniert. Wenn ich als Deutsche einen Computerkurs anbiete, kommen die ganzen Deutschen zu mir, weil ich eben Deutsche bin und der Kurs auf Deutsch stattfindet. Das ist dann wiederum ein Vorteil hier in Namibia, und Qualität spricht sich auch schnell herum, das heißt, wenn jemand bei mir im Kurs war, erzählt der wieder anderen davon, daß das gut war, und dann kommen die nächsten Anfragen für Kurse.

Aber ich denke mal, vom Government wird niemand zu mir kommen. Allerdings möchte ich jetzt gern mal ein Projekt starten, um Arbeitslose zu unterrichten, zusammen mit dem Government, sprich dem zuständigen Ministerium. Ich habe noch keine Ahnung, wie die darauf reagieren werden. Mal schauen. Ich bin gespannt.

Aber was den Verkauf von Lebensmitteln und so hier in Namibia betrifft, so ist es ähnlich wie das, was Du beschreibst. Freunde von mir haben eine Farm und ziehen Gemüse. Kein Geschäft in Windhoek nimmt ihnen das ab, dafür importieren die Geschäfte lieber das Gemüse aus Südafrika. Was das für eine Logik sein soll, weiß ich auch nicht.

Liebe Grüße
Anna



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sonne13
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Beiträge: 1


New PostErstellt: 10.10.15, 01:21  Betreff: Re: Erfahrungen in der Karibik  drucken  weiterempfehlen

ja, Tobago ist manchmal schon komisch - das kann ich selber berichten. Eine Familie aus Sri Lanca hatte mich mal voller Ernst gefragt, warum ich von einem Land der Ersten Welt und ein Land der Dritten Welt ausgewandert sei. Auf diese Frage wusste ich damals keine entsprechende Antwort. Die Familie hat inzwischen eine Greencard in Australien erhalten. Ich bin noch immer in Tobago und schreibe über die Insel und das Auswandern in meinem Blog http://www.caribean.de/tobago-blog/ .

Serviceorientierung, Staatsquote, Innovationsfreundlichkeit - aber auch das Wetter haben sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert...

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