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Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!

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Seite: 1, 2
Autor Beitrag
Anna_kl
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 760
Ort: Namibia



New PostErstellt: 20.01.10, 11:40  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: lonsomerman
    Dass mit den nicht geringen Mieten und deren ständigen Erhöhungen in Namibia und dem recht hohen bedarf zum Lebensunterhalt kann ich mir nur so erklären, dass bestimmte Gegenden und Strukturen von Vermietern und anderen Geldmachern ausgenutzt werden
Ja, in gewisser Weise. Aber es ist eben auch nicht üblich zu mieten. Normalerweise kauft man ein Haus oder baut sich eins. Das mit den vielen Mietwohnungen ist ja auch eher ein deutsches Phänomen. In fast jedem anderen Land ist es eher üblich, ein eigenes Haus zu haben. Und wenn es ein kleines ist.

Deshalb sind Mietobjekte hier eher rar und dementsprechend teuer.

Der hohe Lebensunterhalt liegt in Namibia auch daran, daß hier alles importiert werden muß, weil das Land hauptsächlich aus Wüste besteht. Es kann also wenig angebaut werden, weil nicht viel wächst. Relativ billig ist Fleisch, denn wir haben viele Rinder und Schafe und auch Antilopen und anderes Wild. Das Fleisch ist praktisch alles "Bio", weil die Tiere alle keine Ställe haben, sondern das ganze Jahr draußen leben. Die Farmen sind sehr groß. Das müssen sie auch sein, weil es hier so trocken ist. Eine Farm von 10.000 Hektar ist hier normal.

Und die Antilopen leben ja sowieso wild, davon haben wir eine Menge. Das Fleisch schmeckt hervorragend. Du kannst Dir aber nicht einfach eine Antilope schießen, das wäre Wilderei, und die wird hart verfolgt. Wenn Du eine eigene Farm hast, ist es etwas anderes, dann kannst Du die Antilopen auf Deiner eigenen Farm durchaus schießen und essen.

    Zitat: lonsomerman
    Dennoch werden auf dem so großen Gebiet genügend "arme" Gebiete sein, für Einheimische und Aussteiger, die sich mit Einheimischen verstehen wollen und können. Könnte mir gut vorstellen, dass man insofern mit 250 Euro außerhalb der Zentren und Hauptstadt in recht intakten Naturen und Dörfern bzw. Dorfnähe etc. als Ausländer mit meiner Einstellung zur "modernen Zivilisation" und dem deutschen Wesen leben kann. Wie ist da deine ehrliche Meinung?
Das ist eine eher romantische Vorstellung. Lies mal meine Berichte aus Namibia in der Afrika-Abteilung.
Wenn Du als Weißer in einem schwarzen Gebiet leben willst, kannst Du das durchaus machen, aber die Schwarzen würden das nicht verstehen und Dich auch nicht respektieren.
Sie würden denken, Du bist reich, weil Du weiß bist, und von Dir erwarten, daß Du ihnen Geld gibst oder sie mitversorgst. Sie würden nicht verstehen, daß Du als Weißer kein Geld hast.

Du würdest wahrscheinlich oft überfallen werden. Gerade heute gab es wieder einen Bericht hier in der Zeitung:
http://www.az.com.na/polizei-und-gericht/mord-in-der-kleinsiedlung.100958.php

Natürlich passiert so etwas nicht jeden Tag. Aber das war so ein Aussteiger. Und obwohl er von der Hand in den Mund lebte, haben sie ihn überfallen. Und sogar umgebracht.

Für Leute ohne Geld ist Namibia definitiv kein gutes Auswanderungsland. Und die Einwanderungsbestimmungen sind auch ziemlich schwierig. Momentan bekommen Weiße so gut wie keine Einwanderungserlaubnis mehr.


[editiert: 20.01.10, 11:47 von Anna_kl]
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lonsomerman
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New PostErstellt: 20.01.10, 17:41  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

Danke Anna,
ich finde es toll, dass du mir das alles mal so ausführlich schreibst. Ich werde mich mal etwas mit Namibia als Beispiel befassen, einiges lesen. Das vergleiche ich auch mal mit anderen Berichten, die ich kenne oder kennenlerne. Denn ich habe mich, offengesagt, wie wohl jeder, nach Kennenlernen der Reiseberichte von Entdeckern und Forschern, über Schomburgk und Bernhard Szimeck und familiär, wegen der interessanten Kolonialgeschichte von vor dem ersten Weltkrieg (mein Opa war da als Feldwebel für den Kaiser Wilhelm "tätig") für Afrika interessiert.

Die eher kargen und wüstenhaften Gebiete blieben ja für die deutschen Kolonien übrig; die anderen Gebiete waren schon aufgeteilt.
Wenn man andererseits die Kriminalität, Wilderei, Piraterie und Morde gegenwärtig (zunehmend)
und das, was man Realität nennt, zur Kenntnis nimmt, und feststellt, dass so etwas fast überall in der nichtwestlichen Welt rasant zunimmt, ist das sehr traurig. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Afrika, wie es im Ngoro Ngoro-Krater, in der Serengeti, und den letzten Wildreservaten noch ist, ist einzigartig. Noch.
Bis dann und wäre schön, wenn ich mal wieder eine Frage stellen könnte. Grüße

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Anna_kl
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 760
Ort: Namibia



New PostErstellt: 20.01.10, 18:10  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

Namibia ist wunderschön, man nennt es auch "das Land der Kontraste", und das stimmt. Du findest hier alles, Wüste und Meer, fast tropische Gebiete im Norden und arides Klima im Süden, 13 verschiedene Stämme, die jeder ihre eigene Kultur haben, ihre eigene Geschichte, ihre eigene Sprache (und sich nicht immer grün sind), Schwarze, Weiße, Farbige, Deutsche, Buren, Engländer, Portugiesen und, und, und. Und eigentlich leben wir hier alle recht friedlich zusammen. Solche Vorfälle wie der aus der Zeitung sind absolut die Ausnahme, Kriminalität gibt es überall, und ehrlich gesagt ist es hier viel weniger kriminell als in Deutschland, trotz der großen Unterschiede. Die Leute sind nicht sehr aggressiv, sondern eher friedlich.

Aber dennoch ist Afrika etwas, was sich kaum jemand in Europa vorstellen kann. Es ist sehr anders als alles, was man in Europa kennt. Namibia gilt als "Afrika für Anfänger", weil es hier vergleichsweise europäisch ist, aber wenn man anfängt hier zu leben, sieht man trotz der deutschen Vergangenheit und trotz der vergleichsweise guten Infrastruktur und der friedlichen Verhältnisse doch, daß es große Unterschiede gibt, mit denen man zum Teil einfach nicht gerechnet hat.

Ich wollte jedoch nirgendwo anders mehr leben. Ich fühle mich hier mehr zuhause als ich es in Deutschland je getan habe.



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siggi_siggi_siggi
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Beiträge: 645
Ort: Autonome Republik Krim/Ukraine


New PostErstellt: 21.01.10, 11:59  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    ... und ehrlich gesagt ist es hier viel weniger kriminell als in Deutschland, trotz der großen Unterschiede.
Ich glaube gern, dass Du es so wahrnimmst. Generell stimmt dies aber nicht:
http://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml?indicator=47&rc=143
Namibia mit 2,74 Gefängnisinsassen je 1000 Einwohner und Deutschland mit 0,97. Meine Wahlheimat ist noch viel krimineller. Aber dem kann ich ganz leicht aus dem Wege gehen: Ich lebe in der Provinz. Ich weiß auch nicht, ob Kriminalität das starke Argument ist: Viele Deutsche wandern in die USA aus, trotzdem es das Land mit der höchsten Kriminalität ist.

Gruß
Siggi

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Anna_kl
User mit Goldstatus!!!


Beiträge: 760
Ort: Namibia



New PostErstellt: 22.01.10, 07:55  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

Ja, wenn man an solche Zahlen (oder Zahlen generell) glaubt. Statistiken sind nie aussagekräftig. Wenn jemand eine Kuh stiehlt, weil er Hunger hat, ist er dann kriminell? Deutschland ist viel krimineller, denn dort hat niemand Hunger, und es wird trotzdem gestohlen.

Die Gefängnisinsassen pro 1000 Einwohner sagen überhaupt nichts aus. In Deutschland laufen viele Täter frei herum, weil das Gesetz sie schützt und die Opfer im Stich läßt. Hier in Namibia landet man wesentlich schneller im Gefängnis. Somit stimmt die Statistik in keiner Weise. Dazu müßte man alle Täter, die in Deutschland frei herumlaufen, weil sie vom Gesetz geschützt werden oder die Polizei entweder zu dumm ist, sie zu fassen, oder ihr vom Gesetz die Hände gebunden sind, in die Statistik einrechnen. Und ich glaube, dann wäre die Statistik für Deutschland nicht so gut.

Und auch die Schwere der Verbrechen. In Deutschland bekommt jeder, der nicht gerade einen Mord verübt hat, doch sofort Bewährung, und selbst Mörder werden nach gerade einmal 15 Jahren wieder entlassen. Ich frage mich, wozu es überhaupt Gesetze gibt, wenn das so gehandhabt wird. Die Täter werden mit Samthandschuhen angefaßt, und selbst Männer, die Kinder mißbraucht haben, werden nach kurzer Zeit aus dem Gefängnis entlassen oder gar nicht erst verurteilt. Somit ist die deutsche Statistik extrem geschönt.

In Namibia sitzen die Leute vielleicht jahrelang im Gefängnis, weil z.B. einfach kein Prozeß stattfindet. Prozesse und Prozeßbeginn werden ständig verschoben. Die Leute sind eventuell unschuldig oder nur kleine Diebe, aber sie sitzen im Gefängnis und fallen unter die Statistik.

Statistik ist nur eine Form der Lüge, das weißt Du doch.


[editiert: 22.01.10, 08:08 von Anna_kl]
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Pebbie
User mit Silberstatus!!


Beiträge: 279
Ort: USA



New PostErstellt: 23.01.10, 14:23  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

Ich kann nur den Kopf schuetteln....60 jahre..kein Geld...weg wollen...keine Krankenversicherung usw.usw.

Wenn man jung ist kann man sich so ein Abenteuer eher leisten als im Alter wenn die Zipperlein anfangen....

Auch denke ich wer sein Leben in D schon nicht auf die reihe bekommt ,wird woanders auch nicht zufriedener sein, weil irgendwas ist immer und die ganzen "schlechten" Eigenschaften der Deutschen findet man in anderen Laendern auch.....
Aber ich seh das wahrscheinlich verkehrt



Gruss
Pebbie
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wksamoa
Ehemaliges Mitglied

Ort: Apia Samoa


New PostErstellt: 24.01.10, 04:11  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

Ich denke, das siehst Du absolut richtig.



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lonsomerman
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 24.01.10, 15:40  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

"Jeder soll nach seiner Fasson..." - im übrigen dazu ein Zitat von Carl Zuckmayer, mit dem ich alter 60-jähriger armer Dummkopf, der es zu nichts außer zu einer eigenen Meinung gebracht hat, die Sache hier beenden möchte, nicht ohne anzumerken, dass Anna mit Ihrer Ansicht über Kriminalität und Strafen in Deutschland absolut richtig liegt.

Zitat: "Jeder hat seine eigene Art von Einfältigkeit"

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wksamoa
Ehemaliges Mitglied

Ort: Apia Samoa


New PostErstellt: 24.01.10, 20:55  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: lonsomerman
    Zitat: "Jeder hat seine eigene Art von Einfältigkeit"
Das stimmt wirklich ...

Denn es ist einfältig zu glauben, dass Dummheit und Ignoranz (oder was auch sonst) eine Frage von Ländergrenzen ist. .

Auswandern ist sowieso nicht der Punkt - das ist sehr einfach. Du gehst einfach weg. Nichts leichter als das. Deutschland verlassen, ja und? Das ist doch gar nicht, worum es geht.

Denn in Wirklichkeit wanderst Du ja ein, anderswo. Darum geht es doch. Und damit kennen sich Leute wie Pebbie, die selbst schon anderswo eingewandert sind, ziemlich gut aus. Es ist in der Tat einfältig, ihrer Erfahrung nicht zu trauen.

Nicht "weg wollen" führt zum Ziel (denn das ist wirklich ein zielloses Gefühl - weg ist eigentlich keine Richtung), sondern nur "woanders hin wollen". Und da muss man sehr genau überlegen, wohin und warum. Denn dass man aus Deutschland weg ist, interessiert einen doch selbst schon nach ein paar Monaten überhaupt nicht mehr. Da geht es nur noch darum, wie man dort zurecht kommt, wo man dann ist. Und das ist oft sehr viel schwerer, als es in Deutschland war.

Also: wo willst Du hin? Dorthin, wo alles anders ist als in Deutschland? Gibt es nicht. So einfach (und nicht einfältig) ist das. Dein Problem ist ja auch nicht Deutschland, sondern die Unvollkommenheit der Menschen und ihrer Werke. Da hilft dann wirklich nur die einsame Berghütte (aber die gibt es auch in Deutschland).

Und nur nebenbei: in der Südsee gibt es keine Einsamkeit. Nur Leute aller Art. Vielleicht in manchen Dingen anders, aber insgesamt genauso unvollkommen wie anderswo



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makis
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Beiträge: 101
Ort: Namibia


New PostErstellt: 25.01.10, 04:25  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

Werner, das hast du wirklich sehr treffend ausgedrückt!

Was ich noch wichtig finde: man nimmt sich selber immer mit. So wie man im Heimatland war, so wird man auch in der Wahlheimat sein, mit allen guten und schlechten Eigenschaften und Angewohnheiten. Gerade im Ausland muss man lernen mit der Unvollkommenheit der Menschen auszukommen - es ist ja nicht das eigene Land, das eigene Volk.
Trotzdem würde ich dem Threadstarter wünschen dass er wirklich wenigstens eine Zeitlang im Ausland leben kann, um sich selber besser zu verstehen, und um einen besseren Blick zu bekommen, und um vielleicht herauszufinden, dass es "den Deutschen" heutzutage gar nicht mehr gibt, sondern nur den modernen Menschen den man so überall auf der Welt finden kann. Vielleicht heilt ihn das von seiner Abneigung gegen Deutschland...denn auch Deutschland ist ein schönes Land, und man kann dort auch noch den einen oder anderen wertvollen Menschen finden.
Diese Erfahrung musst du aber selber machen, lonesomerman, und dafür wünsch ich dir alles Gute!


[editiert: 25.01.10, 04:26 von makis]
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Peter_KL
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Beiträge: 298
Ort: Kuala Lumpur


New PostErstellt: 09.02.10, 07:57  Betreff: Re: Detschland (mit 60) verlassen aus mittlerweile tiefster Abneigung!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: lonsomerman
    Das ist auch so eine Eigenschaft, die ich an den deutschen verabscheue.
    Versuche es doch mal anders.
Besser nicht. Ich bin vor gut 9 Jahren ausgewandert und das insgesamt sehr erfolgreich.
"Anders" waere alles vielleicht anders gekommen.

Cheers!


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