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Marion
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Beiträge: 33

New PostErstellt: 09.06.05, 10:57     Betreff: Re: Suche Leute...Südsee

Hi Julius,

Du hast Recht, Träume halten uns am leben. Träume sollte auch jeder haben, aber es gibt eben verschiedene Arten von Träumen.

Jene, die wir nicht in die Tat umsetzen wollen, unser aller sogenannte "Spinnereien" (ist jetzt nicht abfällig gemeint, wer träumt nicht von irgendwas, was vollkommen unrealistisch ist) und jene, die wir irgendwann umsetzen wollen.

Bei den Phantastereien können wir uns vorstellen, was wir wollen, und sei es auch noch so naiv. Wir können uns ausmalen, was wir tun würden und wie wir leben wollten, würden wir einmal den Lotto-Jackpot knacken, obwohl wir gar nicht spielen....

Aber bei jenen Lebensträumen, die wir anpacken und verwirklichen wollen, müssen wir zusehen, daß wir den Tatsachen ins Auge blicken. Zumindest, soweit wir diese überblicken können. Sicher, es gibt immer unkalkulierbare Faktoren, aber jeder, der sich ernsthaft mit einer Auswanderung beschäftigt, wird versuchen, so viele Faktoren wie möglich einzubeziehen, so viele Erfahrungen und Infos im Vorfeld zu sammeln wie es möglich ist.

Nur dann kann man wirklich sagen, ob der Lebenstraum, den man einmal hatte, wirklich realisierbar sein könnte oder ob es doch eine Phantasie war, die zwar schön, aber eben nicht lebbar ist.

Fast jeder träumt davon, irgendwann irgendwo anders auf der Welt zu leben, einfach da, wo er es schöner findet. Man kann sich das einfach machen (relativ), indem man herausfindet, wo das sein könnte, was man tun muß, um da leben zu können und vielleicht auch damit, sich etwas Geld anzusparen oder sich seinen Unterhalt durch Arbeit dort zu sichern. Das ist eigentlich das, was uns am leichtesten fallen dürfte, weil es dem ähnlich ist, wie wir aufgewachsen sind, wir sind ja von Geburt an geprägt durch alles, was uns im Leben widerfährt.

Meines Erachtens die schwerere Variante, einen Lebenstraum zu verwirklichen ist die, meinen gewohnten Lebensstil gänzlich zu verlassen und ein vollkommen anderes Leben führen zu wollen, auf mich alleine gestellt. Im Einzelfall funktioniert es trotzdem, aber auch dies hängt davon ab, wie gut ich im Vorfeld informiert bin, ob ich mir dessen wirklich bewußt bin, was auf mich zukommen kann (und vielfach auch wird...) und ob ich dem wirklich gewachsen bin.

Diese zweite Variante kann ich aber auch leben, indem ich mir in einem Land mit Infrastruktur etwas aufbaue, meine persönliche Insel, wo ich mich selbst versorgen kann, mit Nutzpflanzen, Tieren usw., wenn ich das kann. Dann bin ich aber noch immer auf der sicheren Seite im Bedarfsfall eine medizinische Versorgung oder auch Lebensmittel bekommen zu können oder einfach auch mal raus zu können, wenn mir die Decke langsam auf den Kopf fällt.

Aber alleine (oder auch in einer Gruppe Gleichgesinnter) ein Leben führen zu wollen in totaler Abgeschiedenheit, wie die "Eingeborenen" halte ich für die meisten von uns für nicht durchführbar. Wir können uns nicht mit Menschen vergleichen, die kein anderes Leben kennen, die seit Jahrhunderten in diese Strukturen und in die Landschaft hineingeboren werden. Unsere Mentalität ist eine vollkommen andere. Wir kommen aus Ländern, wo Ellbogen gefragt sind, wo sich zumeist jeder selbst der Nächste ist und jeder danach schaut, was andere haben. Wo jeder schaut, daß er überleben kann, wo der Einzelne mehr zählt als die Gruppe, wenn es wirklich hart auf hart geht. Das können wir nicht verleugnen, wenn es ums Überleben geht. Noch dazu fehlen uns Kenntnisse und Fertigkeiten, die die Menschen dort von Kindesbeinen an lernen und von Generation zu Generation weiter geben. Wie viele von uns können im Wald eine Eiche nicht mal von einer Buche unterscheiden, überspitzt gesagt????

Ein Leben auf einer einsamen Insel ist kein lebenslanger Urlaub, im Gegenteil, es bedeutet lebenslange harte Arbeit, Entbehrungen, es gibt keinen Urlaub und keinen Krankenschein, egal, wie mies es einem auch gerade gehen mag. Und wenn nichts erwirtschaftet wurde, dann gibt es keine Dosenravioli aus dem Supermarkt, die man schnell mal wärmen kann, sondern Hunger.

Ich wette, die Menschen auf einsamen Inseln träumen davon, einmal morgens vielleicht nicht aufstehen zu müssen, sich einfach ihr Essen mal kaufen zu können, mal nicht auf andere angewiesen zu sein und sich kaputt rackern zu müssen, keine Rente, arbeiten bis zum letzten Tag.... Einmal Pause vom Überlebenskampf, der sich von der Geburt bis zum Sterben erstreckt.

Ich hatte ja schon mal vorgeschlagen, daß all jene, die sich mit solchen Gedanken tragen, um überhaupt mal annähernd eine Vorstellung zu bekommen, wie so ein Leben sich anfühlt, probehalber mal in einem Projekt arbeiten sollten oder auf einem Bauernhof. Gut, da ist das Wetter vielleicht nicht so schön wie in der Südsee, aber dafür hantiert man mit Gegebenheiten, die man kennt (Pflanzen, Tiere usw.). Ich halte es für sehr blauäugig, wenn man im Büro gearbeitet hat oder von mir aus als Heizungsmonteur, vorher nicht austesten zu wollen, ob man das überhaupt körperlich bewältigen kann.

Ich weiß nicht, ob jemand mal diesen Film über die Familie im Schwarzwald gesehen hat, die einige Monate lebte wie im Jahr 1902.... und das war ein winziges Höfchen mit einem Schwein und einer oder zwei Kühen.... aber eben zu den Bedingungen wie es damals wirklich war, mit all den Arbeiten, die uns heute Maschinen abnehmen.

Sowas sollte vielleicht jeder mal machen, der meint, ein Leben auf einer einsamen Insel wäre was ganz Tolles.

So, Riesenvortrag....

Liebe Grüße, Marion.

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