Auswandern

tomtom01 · * Beiträge: 6

Hallo! Mein Name ist Ole ich komme aus Deutschland, bin 29 Jahre alt, ledig, keine Kinder. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken auszuwandern, weiß aber noch nicht genau wohin. Ich bin zur Zeit wieder arbeitssuchend, man kriegt hier wohl Arbeit aber wenn dann nur 400€ Jobs. Naja da kann man auch mit über die Runden kommen, aber es gibt mehrere Gründe warum ich hier aus diesem Land weg möchte z.B. das Wetter, die Menschen hier, spießig und von oben herab, die immer steigenden Lebenshaltungskosten, Verkehrschaos, keine Perspektive, … .Ich bin jetzt 29 Jahre alt und möchte noch mal was von der Welt sehen, ich habe überhaupt keine hohen Ansprüche das einzige was ich brauche ist ne Wohnung, was zu essen und zu trinken und ne Krankenversicherung im Ausland. In Deutschland werde ich auf Dauer einfach nicht glücklich habe mir ein bißchen was zusammen gespart, da könnt ich erst mal 1 oder 2 Jahre über die Runden kommen. In anderen Ländern gibt es auch viele Probleme das weiß ich aber ich würde es gerne versuchen wenn es nicht klappt kann man immer noch zurückgehen. Würde auch evtl. gerne eine kleine Strandbar oder ähnliches aufmachen. Wie ist es dort mit Arbeitsmöglichkeiten, Lebenshaltungskosten, Visum etc. ? Würde mich echt freuen wenn Sie zurückschreiben.

Hab so an Malediven, Thailand, Philippinen, Australien, Neuseeland, Pazifische Inseln, Mexico, Kuba, Jamaika, Dom.Rep., Karibik, Mittelamerika, Südamerika gedacht. auf jeden Fall wo es warm ist

Liebe Grüße

Wayne steigt aus · * * * Beiträge: 24

Hallo tomtom!
Diese Problematik ist (glaube ich) keinem fremd hier. Erst einmal Willkommen!

Paar Info´s wären sehr wichtig, dass Dir hier jemand einen Rat geben kann:

Welche Fremdsprachen sprichst Du? (zumindest so, dass Du das Gesprochenes halbwegs verstehst)
Welchen Beruf hast Du erlernt?
Welche Fähigkeiten besitzt Du außerhalb des erlernten Berufes?
Was sind Deine Vorstellungen, die Dir Deutschland nicht erfüllen kann?

.....hört sich jetzt sehr "Oberlehrerhaft" an, ist es aber gar nicht und schon gar nicht so gemeint

.Wenn Du im "neuen Land" stehst und von vorne anfängst, wird der Gegenwind erst einmal um einiges heftiger sein als in der alten Heimat- das musst Du mir glauben!....ich war in der letzten Woche "nur" in Italien bei Bewerbungsgesprächen- klar kommt da eine Deutsche Ausbildung gut an- nur wenn Dir der Job dann doch vom AG gekündigt werden sollte hast Du null Unterstützung vom Staat. Das sollte vorher alles gut überlegt und durchdacht sein. Ich bin jetzt 35 und gehe nach Norditalien (Südtirol). Mich erwartet ausser der etwas lockereren Lebensart, dem guten Klima und der "Arbeitnehmerfreundlichen" Besteuerung erst einmal nur die Isolation in einer 1-Zimmer- Wohnung, kein telefonischer Kontakt mit meinen ehemaligen Freunden oder der Lebenspartnerin, andere Gepflogenheiten, andere Sprache und Zeitungen die ich (noch) nicht lesen kann. Am Abend gibt´s wesentlich mehr "Leben" als hier in D- nur ich bin jetzt dann der "Ausländer" und muss mich anpassen und versuchen, Kontakte zu knüpfen. Wie gesagt, beschreibe Deine Fähigkeiten und Dir kann Rat gegeben werden.

Liebe Grüße
Wayne

GrayWolf · * * * * Beiträge: 57

Zitat: tomtom01

........ Wie ist es dort mit Arbeitsmöglichkeiten, Lebenshaltungskosten, Visum etc. ? Würde mich echt freuen wenn Sie zurückschreiben.

Hab so an Malediven, Thailand, Philippinen, Australien, Neuseeland, Pazifische Inseln, Mexico, Kuba, Jamaika, Dom.Rep., Karibik, Mittelamerika, Südamerika gedacht. auf jeden Fall wo es warm ist
......

hm, bei der langen Liste der Länder ist es schwer, einen Rat oder Tipp zu geben. Erst einmal solltest Du Dich für mindestens eine Region entscheiden, besser gleich ein Land oder Insel, dann kann auch gezielt dafür geantwortet werden. in der Dom.Rep. soll es z.B. so sein, dass die meisten Touristen AI gebucht haben und kaum aus den Ferienanlagen raus kommen, auch weil die Kriminalitätsrate dort sehr hoch sein soll, damit würde sich dort eine Strandbar sicherlich nicht rechnen.
Australien und Neuseeland stellen bestimmte Bedingungen für ein Dauervisum, Kuba als sozialistisches Land, welches einem Handelsembargo unterliegt kämpft mit vielen Problemen und dort eine Bar zu eröffnen, wo die Einwohner täglich darum kämpfen müssen die Lebensmittel für den Eigenbedarf zu bekommen, ist wohl auch nicht die beste Wahl.

wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

@tomtom

Sieh' Deinen Wunsch mal aus der Sicht der Länder, die Du Dir vorstellen könntest. Warum sollten die Dich auf Dauer reinlassen? Doch wohl nur, wenn und weil Du ihnen was zu bieten hast. Ich stimme Wayne voll zu: welche Sprachen kannst Du, was hast Du gelernt (mit Zeugnissen) und was kannst Du? Besser als die Einheimischen, wenn möglich. Das ist das Entscheidende. Leicht ist es nirgendwo, aber manchmal geht ja doch noch was. Die Strandbar allerdings wohl eher nicht ... Denn das versuchen jeden Tag immer neue Leute, aus der ganzen Welt, an jedem Strand. Mag ja klappen, ist aber eher unwahrscheinlich.

Wenn Du Dir aber vorstellen kannst, Deine ganzen Tage und Nächte mit besoffenen Touristen zu verbringen (denn das bedeutet "Strandbar"), dann wäre vielleicht auch eine andere Frage sinnvoll: Kannst Du kochen? Gut kochen? Oder es noch lernen? Denn gute Köche finden überall Arbeit. Irgendeine Unterkunft und Verpflegung sowieso sind meist auch dabei, auch wenn das Gehalt vielleicht nicht so üppig ist. Wirklich: Koch ist der einzige Beruf, den ich kenne, mit dem man in der Fremde recht schnell auf die Füße kommen kann. Arzt natürlich auch noch. Oder Krankenpfleger - die fehlen auch überall, werden allerdings meist sauschlecht bezahlt.

tomtom01 · * Beiträge: 6

Zitat: wksamoa

@tomtom

Sieh' Deinen Wunsch mal aus der Sicht der Länder, die Du Dir vorstellen könntest. Warum sollten die Dich auf Dauer reinlassen? Doch wohl nur, wenn und weil Du ihnen was zu bieten hast. Ich stimme Wayne voll zu: welche Sprachen kannst Du, was hast Du gelernt (mit Zeugnissen) und was kannst Du? Besser als die Einheimischen, wenn möglich. Das ist das Entscheidende. Leicht ist es nirgendwo, aber manchmal geht ja doch noch was. Die Strandbar allerdings wohl eher nicht ... Denn das versuchen jeden Tag immer neue Leute, aus der ganzen Welt, an jedem Strand. Mag ja klappen, ist aber eher unwahrscheinlich.

Wenn Du Dir aber vorstellen kannst, Deine ganzen Tage und Nächte mit besoffenen Touristen zu verbringen (denn das bedeutet "Strandbar"), dann wäre vielleicht auch eine andere Frage sinnvoll: Kannst Du kochen? Gut kochen? Oder es noch lernen? Denn gute Köche finden überall Arbeit. Irgendeine Unterkunft und Verpflegung sowieso sind meist auch dabei, auch wenn das Gehalt vielleicht nicht so üppig ist. Wirklich: Koch ist der einzige Beruf, den ich kenne, mit dem man in der Fremde recht schnell auf die Füße kommen kann. Arzt natürlich auch noch. Oder Krankenpfleger - die fehlen auch überall, werden allerdings meist sauschlecht bezahlt.

Hallo! Danke für die Antworten. Also ich kann Englisch gut sprechen und niederländisch. Wie ist es denn mit Kellnern dort? Das habe ich schon 3 Jahre lang gemacht

wksamoa · Ehemaliges Mitglied Ort: Apia Samoa

Zitat: tomtom01

Wie ist es denn mit Kellnern dort? Das habe ich schon 3 Jahre lang gemacht.

Das ist natürlich genau das, was die Einheimischen auch schon machen, weil man, anders als beim Kochen, keine speziellen Vorkenntnisse dafür braucht.

Was anderes wäre es, wenn Du Kellner richtig gelernt hättest, auf einer Hotelfachschule oder so. Mit guten Zeugnissen und Referenzen auch. Das wäre wirklich was - für die Top-Restaurants nämlich, denn die brauchen (und suchen) deutlich mehr als "Amateure mit Erfahrung". Davon gibt es in den tropischen Ländern meist schon viele und da hättest Du keine Chancen.

Anna_kl · User mit Goldstatus!!! Beiträge: 760 Ort: Namibia

Ich kann englisch und ein bißchen kellnern - gibt es denn niemand mehr in Deutschland, der einen richtigen Beruf gelernt hat? Mit 29? Da ist die Zeit der Ausbildung doch eigentlich schon lange vorbei.

Also bitte, Ole, was für einen Beruf hast Du gelernt? Wurde oben schon mal von Wayne gefragt, aber Du hast es nicht beantwortet.

Wenn Du als (ungelernter) Kellner arbeiten willst, würde ich Dir eher Europa empfehlen, die Schweiz, Mallorca, andere Urlaubsgebiete in Spanien, so etwas. Innerhalb der EU gibt es eine Menge warme Gebiete, und da gibt es keinerlei (oder wenig) Probleme, was Auswanderungsbestimmungen betrifft.

Warum immer gleich in die Karibik? Auf den Kanaren ist es doch auch schön warm.

Gruß,
Anna

GrayWolf · * * * * Beiträge: 57

Hallo Anna, um Deine Frage zu beantworten habe ich einen Bericht gefunden (stand bei uns in einer Zeitung)

Zitat:

Zu dumm: Viele Lehrstellen deshalb unbesetzt
[B]Quelle: Mein Sonntagsblatt – kostenlose Sonntagszeitung, Ausgabe Aurich, Druckauflage 94424 Exemplare, Gerhard-Verlag, Emden und Aurich, vom 22. Juli 2007[/B]

Zitat:

Hannover. Wegen großer Defizite in der Allgemeinbildung vor allem bei Hauptschülern bleiben viele Lehrstellen im niedersächsischen Handwerk unbesetzt. [B]In einer Umfrage habe mehr als die Hälfte der Betriebe von mangelnden Deutsch- und Mathematikkenntnissen und von einem unzureichenden Arbeits- und Sozialverhalten berichte,[/B] sagte der Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen, Gernot Schmidt, am Freitag in Hannover. Jeder siebte bis achte Betrieb könne in diesem Jahr Lehrstellen nicht besetzen.
Neben nicht geeigneten Bewerbern spiele es auch eine Rolle, dass sich die meisten Jugendlichen auf nur wenige Ausbildungsberufe konzentrierten. „Es sind die Berufe, bei denen man sich nicht schmutzig macht“, sagte Schmidt. In fast allen Kammerbezirken würden zudem Lehrlinge für Berufe gesucht, in denen hohe Anforderungen gestellt werden. Dazu zählten etwa Elektroinstallateure, Metallbauer und Feinmechaniker. Es gebe als Folge bereits einen Fachkräftemangel im Handwerk. Insgesamt liege die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im Handwerk aber derzeit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 9 Prozent im Plus. Dies sei eine Folge der guten Konjunktur. Bis Ende Juni seien rund 4600 Lehrverträge abgeschlossen worden. Die meisten Verträge werden im August unterzeichnet. Schmidt zeigte sich zuversichtlich, dass das Handwerk bis Ende des Jahres auf eine Zahl von 19 000 Lehrverträgen komme. Damit käme das Handwerk wieder auf den Stand von 2002.

und dies sind nur die Zahlen des niedersächsischen Handwerks.

so viel zur Ausbildungssituation in Deutschland