Auswandern

Marion · * * * Beiträge: 33

Hallo Ihr alle,

eines vorweg: ich träume nicht von einer einsamen Insel, nicht mal von der Südsee....

Aber ich habe einige der Beiträge diesbezüglich gelesen und ich muß sagen, daß ich auch glaube, das es realitätsfremd und illusorisch ist.

Ich denke, wenn sich überhaupt jemand mit dem Gedanken trägt, irgendwohin zu gehen, um so einfach wie möglich zu leben, dann sollte er doch wenigstens dahin gehen, wo es Einheimische gibt. Denn ich halte es für zwingend notwendig, in einer derartig fremden und unbekannten Umgebung von denen zu lernen, die ihr Land kennen. Die wissen, wie man Pflanzen kultiviert, wovon man sich ernähren kann und wie man sich selbst helfen kann, wenn es nötig ist. Denn eine Medaille hat immer zwei Seiten, und davon gibt es keine einzige Ausnahme.

Ich würde mir das nicht wirklich antun wollen, ein wenig Zivilisation brauche ich doch, obwohl ich wenig Ansprüche ans Leben habe.

Ich hab den Tipp an Euch, die ihr wirklich von so einem naturnahen und ursprünglichen Leben träumt, bewerbt Euch doch mal für einen begrenzten Zeitraum bei Hilfsorganisationen in der Dritten Welt, z.B. Brot für die Welt, Menschen für Menschen usw. Dort könnt ihr testen, ob ihr wirklich für ein derartiges Leben geeignet wärt, wo man sich alles selbst erwirtschaften muß. Ich habe Verwandte, die seit Jahrzehnten für die Entwicklungshilfe in verschiedenen Ländern arbeiten, von denen müßte man glauben, daß sie sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt hätten, aber weit gefehlt. Obwohl sie sich diesen Projekten mit Leib und Seele verschrieben haben, sind sie immer wieder froh, wenn sie für einige Wochen oder Monate nach D zurückkehren können und in der Zivilisation leben, um sich von diesen unglaublichen Strapazen zu erholen. Und die haben es noch bedeutend leichter als die Menschen, um derentwillen sie dorthin gehen, um ihnen zu helfen, weil alles durchorganisiert ist.

Selbst für Menschen, die von Geburt an gar nichts anderes kennen, als dieses einfache Leben z.B. in der Südsee ist ihr Leben und Überleben unglaublich anstrengend, geschweige denn für uns verwöhnten und "verweichlichten" Europäer.

Die meisten hier wären noch nicht mal fähig, dauerhaft als Selbstversorger in D zu leben, weil es Knochenarbeit ist, sich alles selbst erwirtschaften zu müssen und absolut vom Erfolg dessen abhängig zu sein. Ich glaube nicht, daß es an exotischen Orten wie der Südsee leichter sein wird als hier, im Gegenteil.

Wer glaubt, daß er das schaffen kann und meint, er würde dieses Leben dann auch noch lieben, der träumt.... das Leben von naturnahen Völkern besteht nicht darin, in der Sonne zu liegen, sondern darin, 365 Tage im Jahr von früh bis spät zu arbeiten, um zu überleben.

Constance · Ehemaliges Mitglied Ort: Brasilien

Hallo Marion,

Du verschwendest Deine Zeit!!!!!!!!!!!!

Das sind genau die Leute, verwoehnt, verweichlicht u. im Leben nicht daran denken zu arbeiten, die wissen noch nicht mal, was es heisst die Aermel hochzukrempeln, sonst koennten sie nicht solchen Schwachsinn aeussern.

Lass sie gehen, die Natur macht ihre Auslese.

Gruesse von meiner Insel

Constance

Samhain · Top-User **** Beiträge: 110

Hi ihrs ;-))

na so pauschal kannste das auch nicht sehen, bzw sagen!
Ich würde gerne auf eine einsame Insel gehen und JA genau, irgendwo, wo es das ganze Jahr über warm ist.
Wollte ich schon immer, schon so lange ich denken kann. Ich weis auch, das das nicht einfach ist, das man sich sehr sehr sehr gut vorbereiten MUSS, das dieses Leben mit sehr viel arbeit verbunden ist und mit einigen Gefahren, die man vielleicht so aus der guten Stube, icht so einschätzen kann.
Ok, die meisten wollen auf eine einsame Insel, weil sie denken man könne dann den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen, sich im warmen Sand lümmeln usw und die gebratenen Tauben fliegen einem so in den Mund ;-))
Das ist genau wie mit der Arbeit, wenn man nicht selber was tut, dann ist man mehr oder weniger verloren.
Ok, ich gebs ja zu, ich mecker auch über alles ;-)
aber ich hab den schritt gewagt und mich Selbständig gemacht, mir war von vorneherein klar das es schwer wird, ist zwar jetzt schwerer als gedacht, aber ich denke ich kriegs schon hin und genauso werd ich es irgendwann mal hinbekommen auf eine einsamme Insel zu gehen.
So lange muss ich eben noch von meiner Insel Träumen ;-))

Gruß Udo

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Bei manchem ist ein Hirnschlag ein Schlag ins Leere.

Marion · * * * Beiträge: 33

Hallo Constance,

Du hast wahrscheinlich Recht, daß ich meine Zeit verschwende damit.

Man soll die Leute ihre Erfahrungen selbst machen lassen, ich dachte nur, bevor man so eine tiefgreifende Veränderung in seinem Leben anstrebt, sollte man probehalber mal schauen, ob man dem überhaupt gewachsen sein könnte.

Was bietet sich da mehr an, als sich unter Extrembedingungen mal für eine Weile zu testen (natürlich nicht nur für 3 Wochen, einige Monate muß man da schon durch...)? Zum Beispiel in der Entwicklungshilfe oder meinetwegen auch auf einem Bauernhof?

Da würden manchen doch die Augen mal aufgehen, wie sehr sich Wunsch und Wirklichkeit voneinander unterscheiden...

Vielleicht probiert es wenigstens ein vernünftiger kleiner Teil erst mal aus, dann ist ja schon was gewonnen.

Wenn nicht, kann ich nur sagen, dann selbst schuld.

Liebe Grüße an Dich,

Marion.

Constance · Ehemaliges Mitglied Ort: Brasilien

Liebe Marion,

ist ja richtig gemeint von Dir aber das waere ja mit Arbeit
verbunden und das wissen solche Typen ganz genau.

Dir auch einen schoenen Tag

Constance

Marion · * * * Beiträge: 33

Hallo Samhain,

sei mir nicht böse, aber zwischen einer Selbständigkeit in D und dem Leben auf einer einsamen Insel gibt es mit Sicherheit gewaltige Unterschiede. Sicherlich ist eine Selbständigkeit ein großer Schritt, den nicht jeder schaffen kann und man muß ganz schön ackern. Aber wenn es nicht klappt, dann kannst Du Dich darauf verlassen, daß Du in D aufgefangen wirst und nicht verhungerst.

Wenn Du auf einer einsamen Insel nicht in der Lage bist, Dich zu ernähren, entweder weil Du es körperlich nicht bewältigen kannst oder Dir einfach die entsprechenden Kenntnisse fehlen, dann ist da niemand, der Dich auffängt.

Ich frag mich, warum muß es für Euch eine einsame Insel sein? Weil es dort warm ist? Es gibt reihenweise Orte auf dieser Welt, wo es warm ist, wo man relativ abgeschottet und für sich leben kann, wenn man das möchte, und dennoch hat man im Bedarfs- oder Notfall die Sicherheit, daß es noch andere Menschen gibt, an die man sich wenden kann. Sei es ein medizinischer Notfall oder schlicht und einfach, daß man kurz vor dem Hungertod steht oder einfach nur zum Nachfrage, wie man dieses oder jenes anpflanzt.

Einsam heißt auch auf sich alleine gestellt sein. Und das kann ganz böse ins Auge gehen. Glaube mir eines, ich bin sehr naturverbunden, ich bin kräftig und leistungsfähig, ich bin seit Jugend an an körperliche Arbeiten gewöhnt und stehe manchem Mann in nichts nach, ich habe Biss und Durchsetzungsvermögen, aber ich traue mir nicht zu, so ein Leben zu meistern, wie Du es Dir vorstellst. Vielleicht deshalb weil ich weiß, wieviel Kraft es dazu braucht. Ich bin zu sehr Realist, um überhaupt auf den Gedanken zu kommen. Ohne Dich angreifen zu wollen, zeugt es für mich entweder von Größenwahn oder Realitätsferne, frag mal Herrn Nehberg (der, der Käfer und Maden ißt) ob er für den Rest seines Lebens auf einer einsamen Insel leben möchte. Ich glaube nicht, daß er das will, er sucht mit diesen Trips seine Grenzen, das mag mal eine Weile ganz lustig sein, zu schauen, wie weit man zu gehen bereit ist, aber auf Dauer????

Nicht umsonst leben die meisten Naturvölker organisiert in Dorfgemeinschaften, denn es braucht einer den anderen als Unterstützung, um überleben zu können. Gemeinsam kann geschafft werden, was einer alleine nicht schaffen würde. Die machen das bestimmt nicht, damit sie sich abends gegenseitig Geschichten erzählen können..... Wer glaubt, er kann etwas besser bewältigen als Menschen, die in diese Situation hineingeboren sind, der muß schon sehr realitätsfremd sein, tut mir echt leid.

Constance · Ehemaliges Mitglied Ort: Brasilien

Hallo Udo,

meinte nicht Dich; Du tust ja etwas, meinte Leute, wie Thiebe u. Daniel e.t.c., da wird Einem ja beim Lesen schon schlecht.

Wer hat nicht schon mal von einer einsamen Insel getraeumt?
Aber wenn man beide Beine auf dem Boden der Tatsachen hat, weiss man, dass dies ein Traum bleiben wird, das sind nur Fluchttraeume aus unserer z.T. harten Realitaet, die Psyche braucht das.

Sonnige Gruesse von meiner Insel, die ich hoffentlich bald verlassen kann.

Constance